WO2019101664A1

WO2019101664A1 - Verfahren und vorrichtung zum umweltdichten verbinden einer schutzhülle mit einer sicherheitshülle

Info

Publication number: WO2019101664A1
Application number: PCT/EP2018/081683
Authority: WO
Inventors: Martin Koch
Original assignee: Flecotec Ag
Priority date: 2017-11-21
Filing date: 2018-11-19
Publication date: 2019-05-31
Also published as: JP2021504103A; US11389674B2; EP3688771A1; CN111373488A; DE102017010737A1; JP7352543B2; EP3688771B1; US20200298030A1; CN111373488B

Abstract

Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine zugehörige Vorrichtung zum umweltdichten Verbinden einer ersten mindestens teilweise flexiblen Schutzhül le (2), die eine Barriere zwischen einem kontaminierten (12) und einem un kontaminierten Bereich bildet, mit einer zweiten mindestens teilweise flexiblen Sicherheitshül le (20), unter Einbezug der folgenden Verfahrensschritte: - Ausschleusen der Schutzhül le (2) aus dem kontaminierten Bereich (12) durch Umstülpen der Schutzhülle (2) über eine Öffnung hinweg, so dass deren Inneres nach außen gekehrt ist, und anschließendes Abtrennen von der Sicherheitshül le (20) nebst Schl ießen der Öffnung; oder - Ausschleusen der Schutzhül le (2) aus dem kontaminierten Bereich (12) durch Ummanteln der Schutzhül le (2) beim Durchziehen derselben durch einen Durchgang mit der Sicherheitshül le (20) und anschl ießendes Abtrennen beider Hüllen (2, 20) von der Sicherheitshül le (20) nebst Schl ießen der Ummantelung; oder - Zurückziehen der Schutzhül le (2) in den kontaminierten Bereich (12) und anschl ießendes Verschweißen der Enden zum Abtrennen der Sicherheitshülle (20) durch Ausbildung einer weiteren Schweißverbindung zwischen benachbarten Fol ienteilen.

Description

Verfahren und Vorrichtung zum umweltdichten Verbinden einer Schutzhülle mit einer Sicherheitshülle

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum umweltdichten Verbinden einer ersten mindestens teilweise flexiblen Schutzhülle, die eine Barriere zwi schen einem kontaminierten und einem unkontaminierten Bereich bildet, mit einer zweiten mindestens teilweise flexiblen Sicherheitshülle. Ferner bezieht sich die Erfindung auf eine Vorrichtung zum umweltdichten Ver binden einer Schutzhülle mit einer Sicherheitshülle, insbesondere zum Durchführen eines solchen Verfahrens.

Ein solches Verfahren kann eingesetzt werden, um einen in einer Schutz- hülle befindlichen Inhalt, der durch die Schutzhülle gegen Kontamination gesichert ist, aus einem kontaminierten Bereich in einen gegen Kontamina tion gesicherten Bereich, wie einen Reinraum oder einen Manipulatorraum zu transferieren, wobei der Transfer umweltdicht, d.h. ohne jede Gefahr der Kontamination des Schutzhülleninhalts, insbesondere ohne Eintrag von Keimen und Erregern, wie Viren, erfolgen soll. Bei der Schutzhülle kann es sich um einen Schutzanzug für den Transfer einer Person oder um eine Schutzverpackung für sterile Gegenstände handeln, die durch die Verpa ckung gegen Kontamination gesichert sind und die umweltdicht, d.h. ge schützt, beispielsweise in einen Manipulatorraum zu transferieren sind. Das Dokument EP 0 097 514 B1 offenbart ein Verfahren der eingangs ge nannten Gattung. Dieses Verfahren sieht am Andock- oder Transferbereich sowohl an der Schutzhülle, wie einem Schutzanzug oder einer Schutzver packung, als auch an der Sicherheitshülle, beispielsweise der Umhüllung eines Schutzraumes, jeweils einen Reißverschluss zur Bildung einer den Transfer ermöglichenden Öffnung vor. Die Reißverschlüsse sind jeweils durch eine Folienbahn abgedeckt, die mittels zusammenwirkender Haftver schlusselemente in der Abdeckposition gehalten sind, aus der sie durch Lösen der Haftverschlussverbindung derart umlegbar sind, dass sie mit den korrespondierenden Haftverschlussteilen an der jeweils anderen Hülle in Hafteingriff kommen können und dadurch eine abgedichtete Verbindung zwischen Schutzhülle und Sicherheitshülle hersteilen, wonach die Trans feröffnung durch Öffnen beider Reißverschlüsse herstellbar ist.

Die nach dem bekannten Verfahren hergestellte Verbindung bietet keine ausreichende Sicherheit gegen Kontamination. Zur Durchführung des An dockvorgangs sind die abdeckenden Folienbahnen beider Reißverschlüsse aus der Verschlussposition abzuheben, so dass der jeweilige Reißverschluss so lange freiliegend ist, bis die Haftverschlussverbindung an beiden Hüllen wieder hergestellt ist. Da der jeweilige Reißverschluss keine umweltdichte Barriere bildet, ist die Verbindung in diesem Verfahrensabschnitt unge schützt. Selbst nach Herstellen der Haftverschlussverbindung zwischen bei den Hüllen ist der Schutz ungenügend, weil eine Verbindung zwischen Haftverschlusselementen nicht völlig umweltdicht ist.

Ausgehend von diesem Stand der Technik stellt sich die Erfindung die Auf gabe, ein Verfahren der eingangs genannten Art anzugeben, das die Herstel lung einer besonders sicheren und auch einen Schutz gegen mikrobiologi sche Kontaminierung bietenden Verbindung zwischen den in Frage kom menden Hüllen ermöglicht. Erfindungsgemäß ist diese Aufgabe durch das im Patentanspruch 1 angege bene Verfahren gelöst.

Demgemäß sieht die Erfindung bei Verwendung von Hüllen, die zumindest teilweise aus einem Folienmaterial bestehen, das sich zum Herstellen min destens einer Folienverbindung schweißen lässt, zumindest die folgenden Verfahrensschritte vor:

a) einander gegenüberliegendes Anordnen eines aufnehmenden Endes der Sicherheitshülle und eines in dieses Ende eindrin genden Endes der Schutzhülle in einem Andockbereich; b) Zusammenführen der Enden der beiden Hüllen in dem An dockbereich;

c) Abtrennen der Enden und Verschweißen benachbarter Folien teile der beiden Hüllen entlang einer gemeinsamen Schweiß verbindung, die nach Öffnen einer Durchgangsöffnung diese begrenzt; und

d1 ) Ausschleusen der Schutzhülle aus dem kontaminierten Be reich durch Umstülpen der Schutzhülle über die Öffnung hinweg, so dass deren Inneres nach außen gekehrt ist, und anschließendes Abtrennen von der Sicherheitshülle nebst Schließen der Öffnung; oder

d2) Ausschleusen der Schutzhülle aus dem kontaminierten Be reich durch Ummanteln der Schutzhülle beim Durchziehen derselben durch den Durchgang mit der Sicherheitshülle und anschließendes Abtrennen beider Hüllen von der Sicherheits hülle nebst Schließen der Ummantelung; oder d3) Zurückziehen der Schutzhülle in den kontaminierten Bereich und anschließendes Verschweißen der Enden zum Abtrennen der Sicherheitshülle durch Ausbildung einer weiteren

Schweißverbindung zwischen benachbarten Folienteilen. Im Andockbereich findet der Andockvorgang zwischen der Sicherheitshülle und der Schutzhülle gemäß den Schritten a und b statt. Der Andockbereich, der sich vorzugsweise an der Außenwand eines Schutzraumes oder an einer Schleusenkammer eines Manipulatorraumes befindet, weist einen Durch gang für den Transfer des Inhalts der Schutzhülle zum Schutzraum oder zur Schleusenkammer auf. Während sämtlicher Verfahrensschritte a) bis d3) bildet die Sicherheitshülle den hermetischen Verschluss dieses Durchgangs. Die Sicherheitshülle ist am Rand des Durchgangs in Form eines geschlosse nen, ausziehbaren Schlauches angebracht, der mit seinem geschlossenen Ende den Durchgang vor der Durchführung der Andockschritte a) und b) flächig überspannt. Der Andockvorgang kann so in der Weise durchgeführt werden, dass der das aufnehmende Ende bildende Bereich der Sicherheits hülle aus der Fläche verschoben wird, so dass für das Ende der Schutzhülle ein Verbindungsbereich gebildet wird, in den dieses Ende der Schutzhülle eindringen kann, um die Enden der beiden Hüllen im Schritt b) zusammen zuführen. Entsprechend dem Schritt c) werden die aneinanderliegenden Enden der beiden Hüllen verschweißt, wobei der Schweißvorgang als Trennschweißen derart durchgeführt wird, dass die jenseits der Schweißl i nie liegenden Endteile als Abfall abgetrennt werden, und dass die Schweiß verbindung peelbar durchgeführt wird, so dass zwischen beiden, miteinan der verbundenen Folienpaare von Schutzhülle und Sicherheitshülle eine Öffnung bildbar ist, um den Inhalt der Schutzhülle auszuschleusen.

Dieser Vorgang kann gemäß dem Schritt dl ) durch Umstülpen der Schutz hülle über die Öffnung hinweg erfolgen, so dass das Innere der Schutzhülle mit dem Inhalt nach außen gekehrt ist, wonach durch Trennschweißen so wohl der Verbindungsbereich der Sicherheitshülle wieder hermetisch ge schlossen als auch die Einheit mit der umgestülpten Schutzhülle zur Entsor gung abgetrennt wird. Alternativ kann das Ausschleusen gemäß dem Schritt d2) derart ausgeführt werden, dass die Schutzhülle beim Durchziehen der selben durch den Durchgang mit der Sicherheitshülle ummantelt wird und anschließend beide Hüllen von der Sicherheitshülle nebst Schließen der Ummantelung abgetrennt werden. Wiederum steht zur Entsorgung eine Einheit zur Verfügung, bei der ein kontaminierter Bereich durch die umge bende Sicherheitshülle nach außen hin vollständig geschlossen ist. Im Ver gleich zur Variante d1 ), bei der die umgestülpte Schutzhülle mit der nicht kontaminierten Innenseite selbst den Einschluss des kontaminierten Be reichs bildet, ist bei der Variante gemäß d2) der Bedarf an Folienfläche für die Sicherheitshülle größer. Dem steht aber der Vorteil eines durch den Wegfall des Vorgangs des Umstülpens vereinfachter Verfahrensablauf ent gegen.

In Variante d3) findet ein Zurückziehen der Schutzhülle in den kontaminier ten Bereich und anschließendes Verschweißen der Enden zum Abtrennen der Sicherheitshülle durch Ausbildung einer weiteren Schweißverbindung zwischen benachbarten Folienteilen statt. Hieraus ergibt sich der Vorteil, dass die kontaminierten Hüllen, Sicherheitshülle und Schutzhülle, vom un- kontaminierten Bereich zurück in den kontaminierten Bereich gebracht werden und dort verbleiben können.

Bei dem Durchführen des Verfahrens entsprechend der Variante d1 ) wird im Inneren der umgestülpten Schutzhülle unter Schließen der Durchgangs öffnung ein kontaminierter Bereich eingeschlossen, während beim Vorge hen entsprechend der Variante d2) beim Ummanteln der Schutzhülle mit tels der Sicherheitshülle unter Schließen der Ummantelung ein abgeschlos sener Zwischenbereich als kontaminierter Bereich gebildet wird. Sofern die technischen Begriffe Verschweißen oder Versiegeln angesprochen sind, schließt dies die Erstellung von peelbaren Verschlußteilen mit ein.

Gegenstand der Erfindung ist auch eine Vorrichtung zum umweltdichten Verbinden einer Schutzhülle mit einer Sicherheitshülle, insbesondere zum Durchführen des erfindungsgemäßen Verfahrens, mit den Merkmalen des Patentanspruchs 8 in seiner Gesamtheit. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der von Patentanspruch 1 oder 8 abhängigen Patentansprüche.

Eine erfindungsgemäße Vorrichtung zum umweltdichten Verbinden einer Schutzhülle mit einer Sicherheitshülle umfasst eine Abgabeeinrichtung für ein schweißbares Folienmaterial, das als Folienschlauch abgegeben einen Durchgang für einen Transfer von einem kontaminierten Bereich in einen unkontaminierten Bereich unter Verwendung einer Schutzhülle umfasst und als mindestens teilweise flexible Sicherheitshülle den kontaminierten von dem unkontaminierten Bereich hermetisch abschließt, und mindestens eine Schweißeinrichtung zum Herstellen mindestens einer vorzugsweise peelba ren Folienverbindung zwischen aufeinanderliegenden Folienbahnteilen der Sicherheitshülle und der jeweiligen Schutzhülle, die beim Transfer vom kontaminierten Bereich in den unkontaminierten Bereich in einem An dockbereich mit einem Ende in ein aufnehmendes Ende der Sicherheitshül le eindringt.

Mit Vorteil wird die Sicherheitshülle in der Art eines Folienschlauches aus gebildet, dessen freies Ende im Andockbereich vor Herstellen der Durch gangsöffnung und nach Abgabe der Schutzhülle geschlossen bleibt, wobei der Folienschlauch unter Umfassen des Durchgangs und hermetischem Ab schließen des kontaminierten von dem unkontaminierten Bereich in einer Kassette bevorratet, insbesondere gestapelt oder aufgerollt, eine fortlaufen de Schlauchentnahme für mehrere Ausschleusvorgänge von Schutzhüllen ermöglicht.

Die Schutzhülle wird zumindest an ihrem eindringenden Ende mit ihren aufeinanderfolgenden Folienbahnteilen vorzugsweise peelbar ausgebildet, so dass die insoweit gegeneinander abgedichteten Folienbahnen voneinan der weggezogen die Durchgangsöffnung freigeben. Für den umweltabgedichteten Transfer einer Person kann durch die Schutz hülle ein Schutzanzug ausgebildet werden, und nach Auseinanderziehen der mindestens einen peelbaren Folienbahn oder von deren Bahnteilen kann unter Freigabe der Durchgangsöffnung ein Ein- oder Ausstieg in bzw. aus dem Schutzanzug ermöglicht werden.

Mit besonderem Vorteil kann hierbei so vorgegangen werden, dass nach dem Einstieg in den Schutzanzug und Schließen der zugehörigen Durch gangsöffnung durch Aneinanderlegen der jeweils peelbaren Folienbahn oder von deren Bahnteilen unter Bildung des eindringenden Endes der Schutzhülle von dort aus die jeweils geschlossene Folienbahn aufgewickelt und in einer vorzugsweise verschließbaren Brusttasche des Schutzanzuges aufgenommen wird.

Für einen umweltabgedichtet durchzuführenden Transfervorgang von in einer Schutzhülle befindlichen Gegenständen kann der Andockbereich ei nem Manipulatorraum vorgeschaltet werden, in dem, vorzugweise von au ßen in Handschuhe gegriffen, Arbeiten durchgeführt werden, wobei der Andockbereich von dem Manipulatorraum mittels einer Schleuse getrennt wird.

Mit besonderem Vorteil kann der Andockbereich vor dem Manipulatorraum als Schleusenkammer ausgebildet werden, zusammen mit der Kassette für den Folienschlauch sowie zumindest einer Schweißeinrichtung.

Mit Vorteil kann die jeweilige Schweißeinrichtung aus zwei gegeneinander bewegbaren Schweißbacken gebildet sein, die vorzugsweise zeitgleich ein dichtes Verschweißen oder Versiegeln des Folienmaterials und neben der gebildeten Verbindungsnaht gleichzeitig eine Durchtrennung oder Schnei den desselben ermöglichen. Nachstehend ist die Erfindung anhand der beigefügten Zeichnungen im Einzelnen erläutert.

Es zeigen:

Fig. 1 in stark schematisch vereinfachter und skizzenhafter Darstel- lung die perspektivische Schrägansicht einer Schutzhülle in

Form eines Schutzanzuges und eines Teils der Außenwand eines Schutzraumes mit daran befindlichem Andockbereich für die Schutzhülle; Fig. 2 in einer gegenüber Fig. 1 noch stärker vereinfachten Funkti onsskizze den Andockbereich der Außenwand mit einem von der Sicherheitshülle verschlossenen Transfer-Durchgang so wie ein Verbindungsende der Schutzhülle vor dem Zusam menführen mit dem aufnehmenden Ende der Sicherheitshülle;

Fig. 3 eine der Fig. 2 entsprechende Darstellung, wobei der zusam mengeführte Zustand der Enden der beiden Hüllen gezeigt ist;

Fig. 4 und 5 entsprechende Darstellungen, wobei der Zustand des Verbin- dens und Verschließens der zusammengeführten Hüllenen den durch Trennschweißen bzw. das dabei erfolgte Abtren nen überstehender Hüllenenden gezeigt ist;

Fig. 6 in entsprechender Darstellung den Vorgang des Bildens einer

Öffnung zwischen den verbundenen Hüllenenden; Fig. 7 in entsprechender Darstellung den Zustand nach erfolgtem Umstülpen der Schutzhülle und vor Verschließen der Öff nung; Fig. 8 eine der Fig. 7 entsprechende Darstellung mit abgetrennter, geschlossener Schutzhülle;

Fig. 9 eine entsprechende Darstellung mit geöffneter, jedoch mit der

Sicherheitshülle ummantelter Schutzhülle;

Fig. 10 eine der Fig. 9 entsprechende Darstellung mit durch Trenn schweißen geschlossener Sicherheitshülle;

Fig. 1 1 eine entsprechende Darstellung mit abgetrennter, mit der Si cherheitshülle ummantelter Schutzhülle; und

Fig. 12 einen schematisch vereinfachten Längsschnitt einer einen An dockbereich bildenden und einem Manipulatorraum vorge schalteten Schleusenkammer.

Mit Bezug auf die Fig. 1 bis 1 1 ist die Erfindung anhand von Beispielen ver deutlicht, bei denen aus schweißbaren Folienbahnen eine Schutzhülle 2 in Form eines Schutzanzuges gebildet ist. Für den Ein- und Ausstieg einer Per son 4 weist die den Schutzanzug bildende Schutzhülle 2 eine Durchgangs öffnung auf, die aus zwei aufeinanderliegenden Folienbahnteilen 6 und 8 gebildet ist, die am freien Ende 10 peelbar miteinander verschweißt sind, so dass sie auseinandergezogen werden können, um die Durchgangsöffnung freizugeben. Bei geschlossener Durchgangsöffnung ist die Person 4 durch hermetischen Einschluss gegen Kontamination von außen geschützt. Für den sicheren Transfer der Person 4, die sich in einem in Fig. 1 mit 12 be- zeichneten kontaminierten Bereich befindet, wie der Infektions- oder Qua rantänestation einer Klinik, zu einem gegen Kontamination geschützten Schutzraum, von dem in Fig. 1 lediglich ein Teil seiner Außenwand 14 ge zeigt ist, ist an dieser ein Andockbereich 1 6 mit einem den Transfer ermög lichenden Durchgang 18 vorgesehen.

Die Fig. 1 bis 5 verdeutlichen den Andockvorgang und das Herstellen einer umweltdichten Verbindung der Schutzhülle 2 mit einer Sicherheitshülle 20. Vor dem Andocken befinden sich die Folienbahnteile 6 und 8, die am freien Ende 10 die peelbar verschlossene Durchgangsöffnung 10 des Schutzanzuges bilden, zusammengelegt und aufgerollt in einer verschließ baren Brusttasche 22 des Schutzanzuges, aus der sie für den Andockvor gang herausgezogen und in die in Fig. 1 und 2 gezeigte Position gebracht werden können. Die Sicherheitshülle 20 ist aus einem Schlauch schweißba ren Folienmaterials gebildet, der mit seinem geschlossenen Boden 24 einen hermetischen Verschluss eines Durchgangs 18 bildet, der für den Transfer in der Außenwand 14 vorgesehen ist. Die Schutzhülle 20 trennt dadurch den kontaminierten Bereich 12 von einem unkontaminierten Bereich. Das dem Boden 24 entgegengesetzte offene Ende des die Sicherheitshülle 20 bildenden Schlauchs ist im aufgerollten Zustand in einer Kassette 26 bevor ratet, die den Rand des Transfer-Durchgangs 18 der Außenwand 14 umgibt. Aus dem Schlauchvorrat ist die Schutzhülle 20 in Fig. 2 nach rechts aus ziehbar und steht aus dem Vorrat für mehrere Ausschleus- oder Transfer vorgänge zur Verfügung. Die Fig. 2 zeigt, dass die Sicherheitshülle 20 für den Andock- und Verbindungsvorgang geringfügig nach rechts gezogen ist, so dass die Schutzhülle 2 mit ihrem eindringenden Ende 10 in einem auf nehmenden Ende 28 der Sicherheitshülle 20 aufnehmbar ist, wie es in Fig. 3 gezeigt ist, wo die aneinanderliegenden Bahnteile 6 und 8 der Schutzhülle 2 zwischen Bahnteilen 30 und 32 der Sicherheitshülle 20 lie gen. Die Fig. 4 zeigt das folgende Verschweißen der aneinanderliegenden Bahnteile. Dies geschieht durch Trennschweißen mittels beweglicher Schweißbacken 34, wobei, wie in Fig. 4 und 5 gezeigt, ein überstehendes Endstück 36 abgetrennt und entsorgt wird. Als Schweißbacken 34 sind für Trennschweißvorgänge bekannte Schweißschienen vorgesehen, die sich über die gesamte Schlauchbreite der zu verschweißenden Hüllen 2, 20 er strecken. Solche Schweißschienen für elektrisches Wärmeimpulsschweißen sind beispielsweise von der Firma JOKE Folienschweißtechnik GmbH, As- selborner Weg 14 bis 1 6, DE 51429 Bergisch Gladbach, erhältlich.

Die Fig. 6 verdeutlicht den sich anschließenden Schritt der Bildung einer Durchgangsöffnung 40 durch Peelen, d.h. voneinander Abheben der Bahn teile 6 und 8. Bei gebildeter Öffnung 40 ist die Schutzhülle 2 über die Öff nung 40 umstülpbar, so dass das Innere der Schutzhülle 2 nach außen ge kehrt ist und dadurch der Inhalt der Schutzhülle 2, d.h. bei Ausbildung der Schutzhülle 2 als Schutzanzug die Person 4 auf die Reinseite hinter der Au ßenwand 14 ausgeschleust ist. Wie Fig. 7 und 8 zeigen, wird die umge stülpte Schutzhülle 2 durch einen Trennschweißvorgang, wie er auch bei Fig. 4 mittels der Schweißbacken 34 durchgeführt wird, verschlossen und von der Sicherheitshülle 20 abgetrennt. Während bei Fig. 4 und 5 hierbei das Endstück 36 als abgetrennter Abfall anfällt, wird dabei nunmehr die geschlossene Schutzhülle 2 mit kontaminiertem Innenraum 42 zur Ab- fallentsorgung abgetrennt, s. Fig. 8. Die vor Kontaminierung zu schützende Person kann dem Grunde nach in umgekehrter Abfolge, wie beschrieben, in einen kontaminierten Raum über die zugehörige Durchgangsöffnung 18 in den Schutzanzug einsteigen und sich entsprechend vom Andockbereich 1 6 lösen. Es besteht aber auch die Möglichkeit, den Schutzanzug in einem üblichen Schleusenbereich anzulegen vor Betreten des kontaminierten Raums über einen separaten Schleuseneingang.

Die Fig. 9 bis 1 1 verdeutlichen eine Variante, bei der, ausgehend von dem Zustand von Fig. 6 mit gebildeter Öffnung 40, die Schutzhülle 2 nicht um- gestülpt wird, sondern in der in Fig. 9 mit Pfeil 44 angegebenen Richtung durch den Transfer-Durchgang 18 der Außenwand 14 hindurchgezogen wird. Die an der Schweißstelle 38 mit der Schutzhülle 2 verbundene Si cherheitshülle 20 wird dabei mit ausgezogen und bildet dadurch eine Um mantelung 46 der Schutzhülle 2. Durch Schließen der Ummantelung 46 mittels deren einen Trennschweißvorgang durchführenden Schweißbacken 34 wird, wie in Fig. 10 und 1 1 gezeigt, zwischen Schutzhülle 2 und Um mantelung 46 ein kontaminierter Zwischenraum 48 als abgeschlossener Bereich gebildet, so dass, wie in Fig. 1 1 gezeigt, die abgetrennte, abge schlossene Einheit entsorgbar ist. Über die stirnseitig freigelassene Öffnung (nicht maßstabgerecht) erfolgt dann der Ausstieg aus dem Schutzanzug.

Die Fig. 12 zeigt ein Beispiel, bei dem der Andockbereich 1 6 durch eine Schleusenkammer 50 gebildet ist, die einem nicht dargestellten Manipula torraum vorgeschaltet ist, von dem lediglich eine Trennwand 52 angedeutet ist. In dem in Fig. 12 rechts der Trennwand 52 gelegenen Manipulatorraum, der einen Reinraum oder Sterilraum bildet, können, wie üblich in Hand schuhe gegriffen, von außen her Arbeiten durchgeführt werden. Die Fig. 12 zeigt den Andockvorgang für das kontaminationsfreie Durchschleusen der Schutzhülle 2 aus einem kontaminierten Bereich 12 durch die Schleusen kammer 50 hindurch zum Manipulatorraum. Die Schutzhülle 2 bildet hier bei die hermetisch geschlossene Verpackung für Gegenstände 54. In glei cher Weise, wie in Fig.3 gezeigt, wird die Schutzhülle 2 mit dem peelbar verschweißten eindringenden Ende 10 in das aufnehmende Ende 28 der Sicherheitshülle 20 eingeführt und in entsprechender Weise, wie in Fig. 4 gezeigt, mittels der Schweißbacken 34 peelbar verschweißt. Da die

Schweißstelle innerhalb des abgeschlossenen Bereichs der Schleusenkam mer 50 gelegen ist, der als Reinraum der Schleusenkammer 50 mit dem Manipulatorraum in Verbindung ist, sind die Schweißbacken 34 außerhalb einer diesen Reinraum einschließenden, elastisch nachgiebigen Trennwand 54 angeordnet, die beispielsweise durch eine schlauchförmige Silikon- Schicht gebildet ist, deren Nachgiebigkeit ermöglicht, dass die Schweißba cken 34 von außen her zum Trennschweißen gegeneinander bewegbar sind. Nach dem Schweißvorgang, bei dem die aneinanderliegenden Bahn teile von Schutzhülle 2 und Sicherheitshülle 20 in gleicher Weise wie in Fig. 4 peelbar miteinander verschweißt werden, wird die Schutzhülle 2 in Richtung des Pfeiles 44 durchgezogen und dadurch von der Sicherheitshül le 20 ummantelt, wodurch, wie dies in Fig. 9 bei dem entsprechenden Durchziehvorgang der Schutzhülle 2 gezeigt ist, diese mit der Ummante lung 46 versehen wird. An dem in Richtung des Pfeiles 44 in die Schleu- senkammer 50 eingezogenen Ende 56 kann nunmehr der gleiche Trenn schweißvorgang durchgeführt werden, wie es in Fig. 10 und 1 1 für die ummantelte Einheit gezeigt ist. Da der an der Außenseite der Schutzhülle 2 befindliche kontaminierte Zwischenraum 48 durch die Ummantelung 46 hermetisch eingeschlossen ist, können nach Bilden der Durchgangsöffnung 40 durch Peelen der Schweißstelle an den eindringenden und aufnehmen den Enden 10 bzw. 28 die Gegenstände 54 im Manipulatorraum entnom men werden.

Claims

P a t e n t a n s p r ü c h e

1 . Verfahren zum umweltdichten Verbinden einer ersten mindestens teil weise flexiblen Schutzhülle (2), die eine Barriere zwischen einem kon taminierten (12) und einem unkontaminierten Bereich bildet, mit einer zweiten mindestens teilweise flexiblen Sicherheitshülle (20), wobei die beiden Hüllen (2, 20), zumindest teilweise, aus einem Folienmaterial bestehen, das sich zum Herstellen mindestens einer Folienverbindung schweißen lässt, mindestens aufweisend die folgenden Verfahrensschrit te:

a) einander gegenüberliegendes Anordnen eines aufnehmenden Endes (28) der Sicherheitshülle (20) und eines in dieses Ende eindringenden Endes (10) der Schutzhülle (2) in einem An dockbereich (16);

b) Zusammenführen der Enden (10, 28) der beiden Hüllen (2,

20) in dem Andockbereich (16);

c) Abtrennen der Enden (10, 28) und Verschweißen benachbar ter Folienteile (6, 8, 30, 32) der beiden Hüllen (2, 20) entlang einer gemeinsamen Schweißverbindung (38), die nach Öffnen einer Durchgangsöffnung (40) diese begrenzt; und d1 ) Ausschleusen der Schutzhülle (2) aus dem kontaminierten Be reich (12) durch Umstülpen der Schutzhülle (2) über die Öff nung (40) hinweg, so dass deren Inneres nach außen gekehrt ist, und anschließendes Abtrennen von der Sicherheitshülle (20) nebst Schließen der Öffnung (40); oder

d2) Ausschleusen der Schutzhülle (2) aus dem kontaminierten Be reich (12) durch Ummanteln der Schutzhülle (2) beim Durch ziehen derselben durch den Durchgang (18) mit der Sicher heitshülle (20) und anschließendes Abtrennen beider Hüllen (2, 20) von der Sicherheitshülle (20) nebst Schließen der Ummantelung (46); oder d3) Zurückziehen der Schutzhülle (2) in den kontaminierten Be reich (12) und anschließendes Verschweißen der Enden zum Abtrennen der Sicherheitshülle (20) durch Ausbildung einer weiteren Schweißverbindung zwischen benachbarten Folien teilen.

2. Verfahren nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass im Inneren (42) der umgestülpten Schutzhülle (2) unter Schließen der Durchgangs öffnung (40) ein kontaminierter Bereich (42) eingeschlossen wird.

3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass beim Ummanteln der Schutzhülle (2) mittels der Sicherheitshülle (20) unter Schließen der Ummantelung (46) ein abgeschlossener Zwischenraum (48) als kontaminierter Bereich gebildet wird.

4. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekenn zeichnet, dass die Sicherheitshülle (20) in der Art eines Folienschlauches ausgebildet wird, dessen freies Ende (28) im Andockbereich (16) vor Herstellen der Durchgangsöffnung (40) und nach Abgabe der Schutzhül le (2) geschlossen bleibt.

5. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekenn zeichnet, dass die Schutzhülle (2) zumindest an ihrem eindringenden Ende (10) mit ihren aufeinanderliegenden Folienbahnteilen (6, 8) derart peelbar ausgebildet wird, dass diese in Schnitt c voneinander weggezo gen die Durchgangsöffnung (40) freigeben.

6. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekenn zeichnet, dass durch die Schutzhülle (2) ein Schutzanzug ausgebildet wird, und dass nach Auseinanderziehen der mindestens einen peelba ren Folienbahn oder von deren Bahnteilen (6, 8) unter Freigabe der Durchgangsöffnung (40) ein Ein- oder Ausstieg in bzw. aus dem Schutz anzug ermöglicht wird.

7. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekenn zeichnet, dass nach dem Einstieg in den Schutzanzug und Schließen der zugehörigen Durchgangsöffnung (40) durch Aneinanderlegen der je weils peelbaren Folienbahn oder von deren Bahnteilen (6, 8) unter Bil dung des eindringenden Endes (10) der Schutzhülle (2) von dort aus die jeweils geschlossene Folienbahn aufgewickelt und in einer vorzugswei se verschließbaren Brusttasche (22) des Schutzanzuges aufgenommen wird.

8. Vorrichtung zum umweltdichten Verbinden einer Schutzhülle (2) mit einer Sicherheitshülle (20), insbesondere zum Durchführen eines Ver fahrens nach einem der vorstehenden Ansprüche, umfassend eine Ab gabeeinrichtung (26) für ein schweißbares Folienmaterial, das als Foli enschlauch abgegeben einen Durchgang (18) für einen Transfer von ei nem kontaminierten Bereich (12) in einen unkontaminierten Bereich un ter Verwendung einer Schutzhülle (2) umfasst und als mindestens teil weise flexible Sicherheitshülle (20) den kontaminierten (12) von dem unkontaminierten Bereich hermetisch abschließt, und mindestens eine Schweißeinrichtung zum Herstellen mindestens einer vorzugsweise peelbaren Folienverbindung zwischen aufeinanderliegenden Folien bahnteilen (6, 8, 30, 32) der Sicherheitshülle (20) und der jeweiligen Schutzhülle (2), die beim Transfer vom kontaminierten Bereich (12) in den unkontaminierten Bereich in einem Andockbereich (16) mit einem Ende (10) in ein aufnehmendes Ende (28) der Sicherheitshülle (20) ein dringt.

9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die jewei lige Schweißeinrichtung aus zwei gegeneinander bewegbaren Schweiß backen (34) gebildet wird, die vorzugsweise zeitgleich ein dichtes Ver- schweißen oder Versiegeln des Folienmaterials (6, 8, 30, 32) und neben der gebildeten Verbindungsnaht eine Durchtrennung oder Schneiden desselben ermöglichen .

10. Vorrichtung nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eine Schweißeinrichtung im unkontaminierten Bereich an geordnet ist.

1 1 .Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 10, dadurch gekennzeich net, dass mindestens eine Schweißeinrichtung im kontaminierten Be reich (12) oder im Andockbereich (1 6) angeordnet ist.

12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 1 1 , dadurch gekennzeich net, dass mindestens eine kombinierte Schweiß- und Trenneinrichtung vorgesehen ist, um die jeweilige Folienbahn (6, 8, 30, 32) von Schutz (2)- und/oder Sicherheitshülle (20) entlang einer Verbindungsnaht (38) zu verschweißen oder zu versiegeln und benachbart zu dieser Verbin dungsnaht (38) zu durchtrennen.

1 3. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 12, dadurch gekennzeich net, dass die kombinierte Schweiß- und Trenneinrichtung (34) als Teil der Schleusenkammer (52) über eine elastisch nachgiebige Trennwand (54), wie eine Silikonschicht, vom Schleusendurchtritt separiert ist.

14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 1 3, dadurch gekennzeich net, dass die Abgabeeinrichtung als Kassette (26) ausgebildet ist, in der der Folienschlauch (20), insbesondere gestapelt oder aufgerollt, bevorra tet ist, der mit seinem geschlossenen Ende als aufnehmendes Ende (28) für das eindringende Ende (10) der Schutzhülle (2) eine fortlaufende Schlauchentnahme für mehrere Ausschleusvorgänge von Schutzhüllen (2) ermöglicht.

1 5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 14, dadurch gekennzeich net, dass der Andockbereich (1 6) einem Manipulatorraum vorgeschaltet ist, in dem, vorzugsweise von außen in Handschuhe gegriffen, Arbeiten durchgeführt werden, und dass der Andockbereich (1 6) von dem Mani- pulatorraum mittels einer Schleuse getrennt ist.

1 6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 15, dadurch gekennzeich net, dass die Kassette (26) an einer Außenwand (14) eines Schutzraumes angeordnet ist oder Teil einer Schleusenkammer (50) vor einem Manipu- latorraum ist.

1 7. Vorrichtung nach Anspruch 1 6, dadurch gekennzeichnet, dass der An dockbereich (1 6) vor dem Manipulatorraum als Schleusenkammer (50) ausgebildet ist, zusammen mit der Kassette (26) für den Folienschlauch (20) sowie zumindest einer Schweißeinrichtung (34).