Gottlieb Binder GmbH & Co. KG, Bahnhofstr. 19, 71088 Hofzgerlingen
Mechanisches Haftverschlussteil
Die Erfindung betrifft ein mechanisches Haftverschlussteil, mit einem Trägerteil und einer Vielzahl von Haftelementen, die sich über Stiele vom Trägerteil weg erstrecken und an ihrem freien Ende jeweils mit einem Kopfteil versehen sind, wobei die Haftelemente auf dem Trägerteil in Gruppen un- terteilbar angeordnet sind, die eine fiktive Ringanordnung in Form eines Mehreckes mit von einem Haftelement besetzten Ecken bilden.
Derartige Haftverschlussteile sind Bestandteil von Haftverschlüssen, wie sie unter der Markenbezeichnung„Kletten" weithin bekannt geworden sind. Die mit ihren Stielen mit dem Trägerteil zusammenhängenden Haftelemente bilden mit ihren Kopfteilen Verschlusskörper, die vorzugsweise die Form von Pilzköpfen, jedoch auch von Haken oder Schlaufen, haben können. Dabei sind die Haftelemente mit Stiellängen, die häufig weniger als 1 mm betragen, in dichter Packung am Trägerteil derart verteilt angeordnet, dass die Verhakungskörper der Kopfteile in Verhakungseingriff mit den Gegenelementen eines den Haftversehl uss vervollständigenden weiteren Haftverschlussteiles kommen.
Eines der Kriterien für gute Gebrauchseigenschaften von Haftverschlüssen besteht darin, dass für die Betätigung des Verschlusses der Verhakungseingriff sicher und bequem erfolgen kann, selbst wenn in dem Bestreben, eine hohe Haltekraft des betätigten Verschlusses zur Verfügung zu stellen, die
Haftelemente in sehr dichter Packung am Trägertei l angeordnet sind. Die Forderungen nach hoher Packungsdichte und nach einfacher Betätigbarkeit des Verschlusses mit geringem Kraftaufwand sind jedoch einander widerstrebend.
Wenn zur Verschlussbetätigung die Haftverschlussteile aneinandergelegt werden, besteht eine gewisse Wahrscheinlichkeit, dass Kopfteile auf Kopfteile fluchtend aufeinandertreffen. Um den Verhakungseingriff zu erreichen, muss eine Art Verdrängung, um Eingriffswege frei zu machen, erfolgen. Ins- besondere bei hoher Packungsdichte ist dadurch eine entsprechend hohe Betätigungskraft erforderlich. Werden hohe Betätigungskräfte in Kauf genommen, was bei bestimmten Anwendungsgebieten hingenommen werden kann, dann resultierenden vielfach im betätigten Zustand so hohe Haltekräfte, dass ein bequemes Lösen des betätigten Verschlusses erschwert oder verhindert ist.
Im Hinblick auf diese Problematik ist es Stand der Technik, die Haftelemente am Trägerteil in einer von einer regelmäßigen Matrix abweichenden Musteranordnung vorzusehen. Diesbezüglich ist im Dokument DE 603 10 529 T2 ein Haftverschlussteil der eingangs genannten Art offenbart, bei dem die Haftelemente in Gruppen von jeweils vier Haftelementen angeordnet sind, wobei die Haftelemente jeder Gruppe an den Ecken eines nahezu quadratischen Rechtecks angeordnet sind. Ein gattungsgemäßes Haftverschlussteil ist aus der DE 94 12 526 U1 bekannt geworden. Das bekannte Haftversehl uss- bzw. Befestigungsteil weist eine Basis und mehrere mit Köpfen versehene, im Wesentlichen stiftförmige Verankerungselemente auf, die einander benachbart sind und von der Basis abstehen. Eine Gruppe von ersten Verankerungselementen ist an Positionen auf der Oberfläche der Basis derart angeordnet, dass sie die Eckpunkte von im Wesentlichen regelmäßigen hexagonalen Mustern bilden. Die Anord-
nung der ersten Verankerungselemente wird durch ein Grundmuster bestimmt, das durch regelmäßige Sechsecke, die aneinander angrenzen und dabei eine Seite oder Ecke gemeinsam haben, oder durch konzentrische Kreise definiert. Weiter ist in jedem der polygonalen Muster an einer vom Mittelpunkt versetzten Position mindestens ein zweites Verankerungselement angeordnet. Auf diese Weise wird eine Befestigungsvorrichtung mit Verankerungselemente aufweisenden Befestigungsteilen geschaffen, die eine ausreichend hohe Rückhaltekraft auch in Scherrichtung aufweist. Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Haftverschlussteil zur Verfügung zu stellen, das sich durch besonders gute Gebrauchseigenschaften in Bezug auf die sichere und bequeme Betätigung mit geringem, für den Verhakungseingriff erforderlichem Kraftaufwand auszeichnet und bei dem die jeweils gewünschten Haltekräfte realisierbar sind.
Erfindungsgemäß ist diese Aufgabe durch ein Haftverschlussteil gelöst, das die Merkmale des Patentanspruches 1 in seiner Gesamtheit aufweist. Demgemäss sieht die Erfindung vor, dass innerhalb der Gruppen in Form einer mehreckigen Ringanordnung mit von Haftelementen besetzten Ecken jeweils eine Haftelementgruppierung gebildet ist, deren Kopfteile in nicht betätigtem Zustand des Haftverschlusses benachbart aneinander stoßen. Eine derartige Musteranordnung, in der sowohl Gruppierungen mit kopfsei- tig aneinanderstoßenden Haftelementen als auch„frei stehende" Haftelemente enthalten sind, ermöglicht einen optimalen Kompromiss zwischen erforderlicher Betätigungskraft und resultierender Haltekraft, insbesondere bei der anzustrebenden hohen Packungsdichte der Haftelemente. Gegenstand der Erfindung ist entsprechend dem Patentanspruch 2 auch ein Haftverschlussteil der eingangs genannten Gattung, bei dem die Haftele-
mente am Trägerteil in einer Packungsdichte von zumindest 1507cm2 angeordnet sind.
Hinsichtlich der Gruppierungen mit kopfseitig aneinander stoßenden Haft- elementen kann die Anordnung so getroffen sein, dass Haftelementgruppierungen durch Haftelementpaare oder aus drei Haftelemente aufweisenden Triplets gebildet sind.
Bei aus Haftelementpaaren gebildeten Gruppierungen kann jede Gruppe vorzugsweise zumindest sechs von einem Haftelement besetzte Ecken aufweisen, wobei in jeder Gruppe die Haftelemente zumindest zweier Ecken ein Haftelementpaar mit aneinander anliegenden Kopfteilen bilden.
Bei bevorzugten Ausführungsbeispielen weisen die Haftelemente Kopfteile in Form von Pilzköpfen auf.
Als Werkstoff für die Haftelemente ist vorzugsweise isotaktisches Polypropylen vorgesehen. Bei Ausführungsbeispielen mit Haftelementgruppierungen in Form von Haftelementpaaren ist die Anordnung vorzugsweise so getroffen, dass die Gruppen der Haftelemente ungleichseitige Sechsecke mit je zwei Haftelementgruppierungen mit an ihren Kopfteilen aneinander anliegenden Haftelementpaaren bilden.
Besonders gute Gebrauchseigenschaften lassen sich hierbei erzielen, wenn die zwischen den Haftelementpaaren der Gruppen gelegenen einzelnen Haftelemente voneinander einen größeren Abstand besitzen als von den jeweils benachbarten Haftelementpaaren.
Entsprechend der im Dokument DE 102 40 986 B3 aufgezeigten Technik kann das Trägerteil aus Kett-, Schuss- und Polfäden, insbesondere in Form einer W-Bindung, ausgebildet sein. Dabei werden die über das Grundgewebe vorstehenden Schlaufen der Polfäden aufgeschnitten. Die so gebilde- ten Fadenenden werden thermisch behandelt, um Haftelemente mit Kopfteilen in Form von Verhakungskörpern, insbesondere in Pilzkopfform, zu bilden.
Die Anordnung kann mit Vorteil so getroffen sein, dass die Kett- und Schussfäden Multifilamente sind und dass der vorzugsweise als Monofila- ment ausgebildete Polfaden einen Durchmesser von etwa 0,20mm aufweist.
Bei besonders vorteilhaften Ausführungsbeispielen weisen die Kettfäden und Schussfäden 200 bzw. 1 10dtex auf, wobei die Schussdichte für die Schussfäden bei etwa 23 Schuss/cm liegt.
Nachstehend ist die Erfindung anhand von in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen im Einzelnen erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 in stark schematisch vereinfachter und stark vergrößerter, skizzenartiger Darstellung die Musteranordnung von Haftelementen gemäß einem Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Haftverschlussteiles;
Fig. 2 eine der Fig. 1 entsprechende Darstellung der Musteranordnung eines zweiten Ausführungsbeispieles und
Fig. 3 eine schematisierte und stark vergrößerte Seitendarstellung auf eine Polbindung zur Herstellung des erfindungsgemäßen Haftverschlussteiles, wobei lediglich Pol- und Kettfäden ge- zeigt sind.
Fig. 1 verdeutl icht die Musteranordnung der Haftelemente eines ersten Ausführungsbeispieles des erfindungsgemäßen Haftverschlussteiles. Von den Haftelementen sind in Fig. 1 durch Kreise lediglich die Kopfteile 2 darge- stellt, die an den Enden der nicht sichtbaren Stiele pilzkopfartige Verha- kungskörper bilden. Bei dem Beispiel von Fig. 1 lässt sich die Anordnung der Haftelemente in Gruppen 4 unterteilen, die eine Ringanordnung in Form eines ungleichseitigen Sechseckes darstellen, deren sechs Ecken jeweils vom Kopfteil 2 eines Haftelementes besetzt sind. Die Sechseckform weist zueinander entgegengesetzt zwei kürzere Seiten auf, wodurch die an den Ecken dieser kurzen Seiten befindlichen Kopfteile 2 aneinander stoßen. Somit sind innerhalb jeder Gruppe 4 zwei Haftelementgruppierungen gebildet, bestehend aus je einem Haftelementpaar 6. Von diesen Haftelementpaaren 6 sind der Übersichtlichkeit halber in Fig. 1 nicht sämtliche beziffert. Wie Fig. 1 verdeutlicht, ist eine Musteranordnung gebildet, bei der in der Folge von sich in der Fig. waagerecht erstreckenden Gruppen 4 sich Gruppierungen, die aus Haftelementpaaren 6 gebildet sind, mit einzelnen Kopfteilen 2 abwechseln, wobei die nicht zu Paaren 6 gehörenden Kopfteile 2 voneinander einen größeren Abstand besitzen als von den je- weils benachbarten Paaren 6. Wie sich gezeigt hat, bietet eine derartige Musteranordnung, bei der sich„frei stehende" Kopfteile 2 in der gezeigten Weise mit Gruppierungen abwechseln, die durch kopfseitig aneinander stoßende Haftelementpaare 6 gebildet sind, beste Verhältnisse hinsichtlich der Verschlussbetätigung durch Herbeiführen des Verhakungseingriffes mit verhältnismäßig geringem Kraftaufwand, und zwar trotz einer Anordnung der Haftelemente in hoher Packungsdichte von beispielsweise mehr als 150 Haftelementen pro cm2. Bei einer derartigen Musteranordnung sind auch die für die Gebrauchseigenschaften günstigen Haltekräfte realisierbar. Fig. 2 verdeutlicht ein anderes Ausführungsbeispiel, bei dem wiederum
Gruppen 4 eine Ringanordnung in Form eines ungleichseitigen Sechseckes
definieren, dessen Ecken jeweils von einem Kopfteil 2 eines betreffenden Haftelementes besetzt sind. Bei der Rechteckform von Fig. 2 sind zwei lange Seiten einander gegenüberliegend, während zwischen den langen Seiten beidseits zwei kurze Seiten vorgesehen sind. Wiederum ist jede Ecke vom Kopfteil 2 eines Haftelementes besetzt. Entsprechend dem verringerten Abstand der Ecken an den vier kürzeren Seiten ist an den durch die langen Seiten getrennten drei Ecken jeweils eine Gruppierung in Form eines Triplets oder einer Dreiergruppe von Haftelementen gebildet, bei denen drei Kopfteile 2 in Aufeinanderfolge aneinander stoßen. Somit sind bei die- sem Ausführungsbeispiel abwechselnde Reihen 8 aus dicht gepackten Kopfteilen 2 gebildet, die mit Freiräume bildenden Reihen abwechseln. Je nach Wahl der Länge der zwei langen Seiten der Sechseckform und damit der Weite der zwischen den Reihen 8 gebildeten Freiräume lassen sich die Eigenschaften des Verschlusses hinsichtlich Haltekraft und Betätigungskraft optimieren.
Fig. 3 verdeutl icht vom Grundgewebe eines die Haftelemente tragenden Trägerteiles 10 lediglich Kettfäden 12 (nicht sämtliche beziffert), versehen mit Polfäden 14 in Form einer W-Bindung, wobei die Polfäden 14 über das Grundgewebe vorstehende Schlaufen 16 bilden. Kett-, Schussfäden und Polfäden können aus einem isotaktischen Polypropylen gebildet sein, wobei Kett- und Schussfäden vorzugsweise Multifilamente sind, während der Polfaden 14 vorzugsweise als Monofilament ausgebildet ist und einen Durchmesser von etwa 0,20mm aufweist. Bei derartigen Werkstoffen lassen sich aus den Schlaufen 16 des Polfadens 14 Haftelemente mittels der aus DE 102 40 986 B3 bekannten Technik ausbilden. Wenn zur Bildung der Haftelemente die Schlaufen 16 durch einen thermischen Trenn- oder Schneidvorgang aufgeschnitten werden, können die freien Schlaufenenden durch weiteres Erhitzen zum Schrumpfen gebracht werden, wobei die En- den Verschlusskörper vorzugsweise pilzartiger Form oder auch Verschlusshaken bilden können.
Bei Durchmessern des Polfadens 14 von etwa 0,20mm und bei Kettfäden und Schussfäden, die 200 bzw. 1 10dtex aufweisen, lassen sich Packungsdichten der gebildeten Haftelemente von mehr als 150/cm2 verwirklichen. Die Schussdichte für die in Fig. 3 nicht gezeigten Schussfäden kann im Bereich von 23/cm liegen.
Es versteht sich, dass anstelle von Polbindungen in Form einer W-Bindung mit einem Dreherpaar andere Bindungsarten vorgesehen sein könnten und/oder dass insbesondere für das Grundgewebe des Trägerteiles 10 beliebige, geeignete Kunststoffwerkstoffe in Frage kommen.