Vorrichtung zum Verdichten eines Faserverbandes
In der DE 43 23 472 C2 ist ein Verfahren zur Bündelung bzw. zum Verdichten (Kompaktieren) eines in einem Doppelriemchen-Streckwerk fertig verzogenen Faserverbandes offenbart, der im Anschluss an den Verzug in einer Faserbündelungszone zusammengefasst und zu einem Faden zusammengedreht wird. Dabei wird der Faserverband während des Zusammenfassens mittels eines Saugluftstromes durch ein Transportmittel in Form eines endlosen, flexiblen, perforierten Riemchens einseitig unterstützt.
Die Vorrichtung zur Ausführung dieses Verfahrens weist eine verstellbare Abstützung auf, mittels deren die Lage des perforierten Riemchens zum Nipp des Ausgangswalzenpaares des Streckwerkes einstellbar ist. Durch ein Verändern der Neigung des Riemchens zusammen mit dem das Riemchen fuhrenden Riemchenkäfig wird dessen Abstand und die Höhenstellung zum Ausgangswalzenpaar und damit der Beginn des Verdichtens eingestellt.
Darüber hinaus wird mit der Abstützung die Wirkung erzielt, dass der verzogene und verdichtete, aber noch nicht durch Drehung verfestigte Faserverband nicht vom perforierten Riemchen herabfallt und einen Fadenbruch verursacht, wenn der Saugzug durch das Riemchen abbricht. Dies wäre beim Abstellen der Maschine oder bei Fehlern in der Aufrechterhaltung des Saugzuges der Fall. Derartige Fadenbrüche müssen von Hand behoben werden. Insbesondere dann, wenn sie gehäuft auftreten würden, würde dies eine nicht hinnehmbare Arbeitsbelastung für das Bedienpersonal darstellen.
Eine weitere vorteilhafte Wirkung der Abstützung besteht darin, dass sie durch Abdeckung der Perforationsspur den Zutritt von Luft drosselt und damit den Energieverbrauch in der Transportzone vermindert. Da es sich gezeigt hat, dass die Verdichtungswirkung im wesentlichen nur in einer Verdichtungszone unmittelbar nach dem Austritt des Faserverbandes aus dem Lieferwalzenpaar und noch vor dessen Eintritt zwischen perforiertes Riemchen und Abdeckung erfolgt, wird die Verdichtungswirkung durch die Abdeckung nicht beeinflusst oder gar gestört.
Um ein sicheres Anliegen des perforierten Riemchens an den Saugschuh sicher zu stellen, hat es sich als zweckmäßig erwiesen, das perforierte Riemchen nicht geradlinig, sondern leicht
gewölbt zu führen. Dabei liegt es nahe, die Kontur der Abstützvorrichtung an diese Führung des Riemchens anzupassen. Der Erfindung war die Aufgabe gestellt, hierfür eine zweckmäßige, leicht anpassbare und in möglichst vieler Hinsicht vorteilhafte Ausführungsform anzugeben. Sie löst diese Aufgabe durch die im Hauptanspruch genannten Merkmale.
Auf die Profilschiene können unterschiedliche Abstützklipse mit das perforierte Riemchen in unterschiedlichen Konturen abstützenden oberen Flächen aufgeschoben und befestigt werden. Anzahl und gegenseitiger Abstand (Teilung) der Abstützklipse ist ohne weiteres an die Ausführungsform des Doppelriemchen-Streckwerkes anpassbar, insbesondere an die Anzahl von Arbeitsstellen zwischen Streckwerksstanzen und Teilungsabstand der Arbeitsstellen. Beschädigte Abstützklipse können leicht ausgewechselt werden. Aus Kunststoff gespritzte oder im Druckgussverfahren aus Metall hergestellte Abstützklipse sind sehr vorteilhaft; es ist möglich, sie preiswert zu fertigen. Sie können in unterschiedlichen Abmessungen und Ausführungsformen vorgehalten werden, ohne eine hohe Kostenbelastung der Lager zu verursachen. In der eingangs genannten Druckschrift ist auch offenbart, dass der Käfig zum Führen des perforierten Riemchens mit einer der Perforation zugeordneten Nut versehen ist, zu deren beiden Seiten Kufen angebracht sind, auf denen sich das Riemchen abstützt. Es hat sich ergeben, dass Kufen zum Abstützen des Riemchens mit Vorteil zusätzlich zu den Kufen am Riemchenkäfig oder an deren Stelle auch auf der Oberfläche der Abstützklipse angeordnet sein können.
Um den Verdichtungsvorgang nicht zu stören oder nachteilig zu beeinflussen, kann die Stützwirkung der Abstützklipse auf das perforierte Riemchen auf den in Durchlaufrichtung betrachtet hinteren Bereich der oberen Flächen der Abstützklipse oder auf die seitlich der Perforationsspur angeordneten Gleitkufen beschränkt werden.
In den Figuren der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Erfindung vereinfacht dargestellt.
Fig. 1 stellt den Querschnitt durch den Verdichtungsbereich eines Streckwerkes dar; Fig. 2 und 3 zeigen die Draufsicht auf Profilschienen mit zwei unterschiedlichen
Ausführungen von Abstützklipsen, dabei ist der Lauf der Riemchen nur gestrichelt angedeutet.
In Figur 1 ist das Ausgangswalzenpaar 1, 2 eines Streckwerkes dargestellt, das den fertig verzogenen Faserverband an die Faser-Bündelungsvorrichtung bzw. Faser- Verdichtungsvorrichtung abliefert. Diese besteht aus einem weiteren Walzenpaar 3, 4, dessen Oberwalze 4 an jeder Arbeitsstelle durch ein Riemchen 5 mit Perforationen 6 umschlungen ist. Das Riemchen ist in einem angedeuteten Käfig 7 geführt, der um die Achse 8 der Oberwalze 4 kippbar ist. In seinem dem Walzenpaar 1, 2 zugewandten Teil ist der Käfig als Saugschuh 9 ausgebildet und enthält dort eine gegen das perforierte Riemchen offene Saugöffnung 10, die über eine Leitung 11 mit einer nicht mehr dargestellten Drucksenke verbunden ist.
Der Bereich zwischen dem Ausgangswalzenpaar 1/2 und dem Walzenpaar 3/4 der Verdichtungseinheit besteht aus einer Verdichtungszone 18 zwischen der Ablauflinie des Faserverbandes von der Ausgangunterwalze 1 und dem Riemchen 5, bevor dieses die obere Fläche 15 eines Abstützklipses 13 erreicht. Ausschließlich in dieser Verdichtungszone erfolgt ein Verdichten des Faserverbandes. An diese Verdichtungszone 18 schließt sich eine Transportzone 19 an, in der der verdichtete Faserverband dem Walzenpaar 3/4 der Verdichtungseinheit zugeführt wird. Dieses Walzenpaar stellt einen Drehungsstopp für die Fortpflanzung der dem Faserverband durch die nachgeordnete Spindel erteilte Drehung in die Transportzone 19 dar. Der Lauf des Faserverbandes ist mit einer strichpunktierten Linie 20 angedeutet.
Zwischen den Unterwalzen 1 und 3 ist eine im Querschnitt rechteckige Profilschiene 12 angeordnet, die sich zwischen zwei Stanzen des Streckwerkes erstreckt. Ihre Höhenstellung zur Streckwerksebene kann durch hier nicht wiedergegebene Einstellmittel wie Stellschrauben oder einlegbare Distanzstücke veränderbar sein. Auf diese Profilschiene sind Abstützklipse 13 aufschiebbar und von unten mittels Madenschrauben 14 feststellbar. Es ist jeder Arbeitsstelle des Streckwerkes ein Abstützklips zugeordnet.
Die Abstützklipse 13 bestehen aus Kunststoff oder aus Metall, insbesondere Aluminium.
Die oberen Flächen 15 der Abstützklipse 13 können eben sein. Da das Riemchen 5 unter dem gewölbten Saugschuh 9 in aller Regel nicht gerade geführt ist, sind auch die oberen Flächen 15 der Abstützklipse 13 entsprechend zu wölben. Diese Wölbung ist vorteilhafter Weise jeweils der Führungsfläche des Riemchens 5 unter dem Saugschuh angepasst. Es können jedoch auch andere Formgebungen für die oberen Flächen 15 der Abstützklipse 13 vorteilhaft
sein. So kann bspw. eine Formgebung empfehlenswert sein, bei der die Abstützung des
Riemchens 5 auf dessen hinteren Bereich in der Faserbündelungszone konzentriert ist.
Der Saugschuh 9 kann seitlich des perforierten Riemchens 5 Stützkufen 16 aufweisen, mit denen er sich auf der oberen Fläche 15 des ihm zugeordneten Abstützklipses 13 abstützt. Diese Kufen dienen auch zum seitlichen Führen des Riemchens. Damit wird eine den leichten
Lauf des Riemchens behindernde Belastung durch den aufliegenden Saugschuh 9 vermieden.
Darüber hinaus haben die Stützkufen 16 die Wirkung, den seitlichen, axialen Zutritt von Luft zur Perforationsspur zu unterbinden. Dies vermindert den Luftverbrauch der Vorrichtung weiter und konzentriert den Luftzutritt in vorteilhafter Weise auf die radiale oder tangentiale Strömung in Richtung des Faserlaufes durch die der Verdichtungszone folgenden Zone. Es versteht sich, dass derartige Kufen anstelle am Saugschuh 9 auch auf der oberen Fläche 15 eines Abstützklipses 13 angeordnet werden können.
In aller Regel ist der Auflagedruck des Saugschuhs 9 auf das Riemchen 5 aber so gering, dass solche Stützkufen 17 wie in der in Figur 3 dargestellten Ausführungsform auch auf der oberen Fläche 15 eines Abstützklipses 13 seitlich der Perforationsspur 6 des Riemchens angeordnet werden können. Hierbei stützt sich das Riemchen 5 auf diesen Kufen 17 ab. Auch durch solche Kufen wird der Zutritt von Luft zur Perforationsspur in axialer Richtung unterbunden.
Zusammenfassend ist also festzustellen: Der Bereich zwischen dem Ausgangswalzenpaar 1/2 und dem Walzenpaar 3/4 der Verdichtungseinheit besteht aus einer Verdichtungszone 18 zwischen der Ablauflinie des Faserverbandes von der Ausgangunterwalze 1 und dem
Riemchen 5, bevor dieses die obere Fläche 15 eines Abstützklipses 13 erreicht.
Ausschließlich in dieser Verdichtungszone erfolgt ein Verdichten des Faserverbandes. An diese Verdichtungszone 18 schließt sich eine Transportzone 19 an, in der der verdichtete Faserverband dem Walzenpaar 3/4 der Verdichtungseinheit zugeführt wird. Dieses
Walzenpaar stellt einen Drehungsstopp für die Fortpflanzung der dem Faserverband durch die nachgeordnete Spindel erteilte Drehung in die Transportzone 19 dar.
Bezugszahlenhste
1 Ausgangs-Unterwalze
2 Ausgangs-Oberwalze
3 Unterwalze der Verdichtungseinheit
4 Oberwalze der Verdichtungseinheit
5 Riemchen
6 Perforationen des Riemchens 5
7 Riemchenkäfϊg
8 Achse der Oberwalze der Verdichtungseinheit
9 Saugschuh
10 Saugöffnung
11 Saugleitung
12 Profilschiene
13 Abstützklips
14 Madenschraube
15 Obere Fläche eines Abstützklipses 13
16 Stützkufen unter dem Saugschuh 9
17 Stützkufen auf einem Abstützklips 13
18 Verdichtungszone
19 Transportzone
20 Lauf Faserverband