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Die Erfindung betrifft eine Spinnmaschine nach dem Oberbegriff des unabhängigen
Anspruchs, insbesondere eine Ringspinnmaschine mit einer zwischen einem
Streckwerk und einer Spinneinrichtung angeordneten Verdichtungseinrichtung.
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Derartige Anordnungen sind beispielsweise in den Veröffentlichungen der
Patentanmeldungen mit den Nummern 19726694.0 bzw. 19944444.7 beschrieben. Der
Inhalt der erwähnten Patentanmeldungen soll als Bestandteil der vorliegenden
Offenbarung angesehen werden. Spinnmaschinen der eingangs erwähnten Gattung
sind beispielsweise in der internationalen Patentklassifikation D 01H-1/22 erfasst.
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Ein besonderes Problem bei Spinnmaschinen besteht darin, im Falle einer
Unterbrechung des Fadens die weiterhin von einer Materialvorlage kommenden Fasern
abzuführen, damit diese nicht unkontrolliert in Spinnorgane eintreten können. Hierzu
verwendet man Absaugeinrichtungen, bei welchen pro Spinnstelle ein Absaugrohr nahe
am Faserstrom angeordnet ist. Eine derartige Einrichtung ist in der US-Patentschrift 4825634
dargestellt. Die Mündung des Absaugrohres befindet sich unterhalb einer
Walze des Streckwerks, dem sogenannten Austrittszylinder des Streckwerks, und
rechts vom Faden 5, beziehungsweise hinter dem Faden aus der Sicht einer
Bedienungsperson, die sich im Falle einer Spinnmaschine nach der US-Schrift links von
der Austrittswalze, beziehungsweise vom Faden und dem Absaugrohr befindet. Die
Mündung des Absaugrohres sollte, wie in der US-Schrift dargestellt, möglichst nahe am
Faden, beziehungsweise an einer Klemmstelle des Fadens am Austrittszylinder sein. Je
grösser der Durchmesser des Austrittszylinders ist, umso weiter entfernt von der
Klemmstelle an der Berührungszone zwischen dem Austrittszylinder und einer gegen
sie gedrückten Sperrwalze befindet sich das Absaugrohr, beziehungsweise dessen
Mündung.
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Es besteht die Aufgabe, eine Absaugeinrichtung zu konzipieren, bei der die
beschriebenen Nachteile vermieden werden.
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Erfindungsgemäss wird die Aufgabe mit dem Gegenstand des unabhängigen
Anspruchs gelöst. Die abhängigen Ansprüche betreffen vorteilhafte Weiterbildungen.
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Erfindungsgemäss besteht in einer Spinnmaschine mit einem Streckwerk, einer
Verdichtungseinrichtung und einer Spinneinrichtung für jeweils einen Faserverband,
wobei mehrere solche Einrichtungen nebeneinander in einer Spinnmaschine
angeordnet sind, und mit einem Verdichtungselement innerhalb der
Verdichtungseinrichtung eine Absaugeinrichtung aus einem sogenannten Hosenrohr,
welches zwei Absaugrohre mit Mündungen in ein Sammelrohr überführt.
Absaugkrümmer des Absaugrohres umgreifen ein vom Streckwerk herab gespanntes
Garn derart, dass die Mündung eines Absaugrohres unterhalb einer Sperrwalze und in
Blickrichtung eines Betrachters von rechts gemäss Fig. 2a vor diesem Garn liegt.
Damit ist die Absaugwirkung insbesondere dann verbessert, wenn die Gegenwalze,
beziehungsweise die Austrittswalze eines Streckwerkes, einen beträchtlichen
Durchmesser, das heisst grösser als 30 mm, aufweist.
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Die Erfindung betrifft eine Spinnmaschine mit einem Streckwerk und einer
Spinneinrichtung für jeweils einen Faserverband, wobei mehrere solche Einrichtungen
nebeneinander in einer Spinnmaschine und mit einer Absaugeinrichtung ausgangsseitig
des Streckwerks angeordnet sind. Unterhalb des Streckwerks ist eine
Absaugeinrichtung angeordnet mit einem Absaugrohr, dessen Mündung unterhalb des
Auslaufwalzenpaares des Streckwerks so liegt, dass das vom Streckwerk ablaufende
Garn aus der Blickrichtung einer Bedienungsperson hinter der Mündung und unterhalb
der Sperrwalze oder vor der Walze des Auslaufwalzenpaares liegt.
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Die erfindungsgemässe Einrichtung wird ergänzt durch eine Verdichtungseinrichtung
mit einem Verdichtungselement innerhalb der Verdichtungseinrichtung, wobei dem
Verdichtungselement ein stationäres Saugelement zugeordnet ist, zur Abführung von
durch das Verdichtungselement in das Saugelement eintretender Luft.
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Eine Absaugeinrichtung für zwei Spinnstellen weist ein in einen Absaugkanal
mündendes Sammelrohr und zwei in das Sammelrohr mündende Absaugrohre auf,
wobei jeweils ein Absaugrohr mit einem Absaugkrümmer ein vom Streckwerk
herabgespanntes Garn vom Absaugkanal her gesehen seitlich umgreift.
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Ein Absaugkrümmer am Ende eines Absaugrohres leitet von einem im wesentlichen
horizontalen Verlauf des Absaugrohres in einen im wesentlichen vertikalen Verlauf des
Endes des Absaugkrümmers mit einer Mündung über.
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Ein Sammelrohr ist quer zur Längserstreckung der Walzen des Streckwerks
angeordnet, wobei es in Richtung auf einen Absaugkanal nach unten geneigt verläuft,
und wobei ein Absaugrohr mit einer Mündung um einen spitzen Winkel in Längsrichtung
der Spinnmaschine geschwenkt zu einem Sammelrohr verläuft.
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Zwei schräg zueinander verlaufende Absaugrohre münden an einer Vereinigungsstelle
in ein Sammelrohr. Die gesamte Anordnung wird auch als Hosenrohr bezeichnet.
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Die Erfindung wird im Folgenden anhand der Zeichnung beschrieben. Es zeigen:
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Fig. 1 schematisch die Ansicht einer Spinnstelle in Längsrichtung der
Spinnmaschine, am Beispiel einer Ringspinnmaschine
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Fig. 2a eine Ansicht in Längsrichtung einer Spinnmaschine, beziehungsweise der
Streckwerkszylinder einer Spinnmaschine, auf Teile des Streckwerkes mit
einer Verdichtungseinrichtung und der Absaugeinrichtung
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Fig. 2b eine Ansicht von rechts auf die Anordnung gemäss Fig. 2a, also aus der
Sicht einer Bedienungsperson, die vor den beiden in Fig. 2a gezeigten
Spinnstellen steht.
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Die Materialvorlage 7 gemäss Fig. 1 besteht bei einer herkömmlichen Spinnmaschine
entweder aus einer Kanne oder Vorgarnspule. Aus der Kanne wird ein Faserband 71
(gestrichelt gezeichnet) dem Streckwerk zugeführt. Im Falle einer Vorgarnspule wird
Vorgarn vom Umfang der Spule abgezogen. Über eine Umlenkvorrichtung kommt der
Faserverband, nämlich das Vorgarn oder das Faserband, in den Bereich eines
Streckwerks 1. Das Streckwerk umfasst mehrere Paare von Lieferwalzen 11,
vorzugsweise zum Teil mit Riemchen ausgestattet. Der Faserverband 71 wird zwischen
dem ersten und zweiten Lieferwalzenpaar 11a und 11b nur schwach und zwischen dem
zweiten und nachfolgenden Walzenpaar 31, 33 stark verzogen, wobei das
Verzugsverhältnis insgesamt den Wert 100 übersteigen kann.
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Zwischen einer Klemmwalze 33 und einem Verdichtungselement 31 wird der
verstreckte Faserverband geklemmt, und nachfolgend auf einem Verdichtungselement
31 in der Verdichtungseinrichtung 3 verdichtet. Das Verdichtungselement wird durch
eine Welle 11c angetrieben, mit dem es form- oder reibschlüssig verbunden ist. Es kann
als kreiszylindrische oder nicht kreiszylindrische Trommel, im letzteren Fall
beispielsweise als ein luftdurchlässsiges Endlosband, ausgebildet sein. Der das
Streckwerk 1 verlassende Faserverband weist eine Breite auf, die während des
Verdichtens abnimmt. Entlang der Verdichtungszone 31' kann eine Führung 39
bevorzugt in Form eines Schirmes den Faserverband an der Oberfläche des
Verdichtungselements 31 begleiten. Abschliessend ist in der Verdichtungszone eine
Sperrwalze 35 vorgesehen, welche an das Verdichtungselement 31 angedrückt ist und
so die Drehungserteilung von einer Spinneinrichtung 5 her entgegen der
Materialflussrichtung begrenzt. Im Inneren des Verdichtungselements 31 befindet sich
ein Saugelement 37, welches an eine Saugeinrichtung 4 angeschlossen ist. Das
Verdichtungselement 31 ist vorzugsweise eine perforierte rotierende Trommel,
während das Saugelement 37 im Bereich der Perforation eine Saugöffnung aufweist.
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Zwischen dem Streckwerk 1 und der Spinneinrichtung 5 befinden sich Fadenführer 55,
55', die im Falle einer Ringspinneinrichtung den Fadenballon des Garns 73 gemäss Fig.
1 nach oben hin begrenzen. Im unteren Bereich der Spinneinrichtung wird das Garn 73
mittels eines Läufers 53 auf einem Ring, der auf einem Ringrahmen 51 befestigt wird,
durch die Drehung einer Spindel 59 mit Antrieb auf eine Garnpackung 75 aufgewickelt.
Die Höhe der Garnpackung wird durch den Bewegungsbereich eines
Ringrahmenantriebs 57 bestimmt, der den Ringrahmen 51 in vertikaler Richtung
gemäss Fig. 1 auf und ab versetzt.
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Die Absaugeinrichtung gemäss der Erfindung ist im Detail in den Fig. 2a und 2b
dargestellt, und zwar am Beispiel eines Streckwerks 1 einer Spinnmaschine mit einer
angeschlossenen Verdichtungseinrichtung 3 gemäss Fig. 1. Das Absaugrohr 62befindet sich unterhalb des Ausgangswalzenpaares 31, 11c, 35 des Streckwerks 1. Im
Gegensatz zum erwähnten Absaugrohr nach dem Stand der Technik, wie es in der
erwähnten US-Schrift dargestellt ist, befindet sich die Mündung, beziehungsweise die
Absaugöffnung 66 des Absaugrohres, nicht unter dem Austrittszylinder oder der
Austrittswalze 31 des Streckwerks, sondern unterhalb einer gegen sie gedrückten
Sperrwalze 35. Die Mündung oder Absaugöffnung 66 ist wie gezeichnet rechts vom
Fadenlauf in Fig. 2a, beziehungsweise vor dem Faden 73 in der Ansicht gemäss Fig. 2
b. Die Mündung 66 der Absaugöffnung ist vorzugsweise oval ausgeführt; mit andern
Worten ist die Öffnungsweite der Mündung 66 in Längsrichtung der Walzen,
beispielsweise der Austrittswalze 11c, beziehungsweise 31 des Streckwerks 1, grösser
als in der Richtung quer dazu, so dass ein Faden 73, der auf dem Verdichtungselement
31 mit seiner Perforation 31a eine Changierbewegung quer zur Umfangsrichtung U in
Fig. 2b ausführt, immer in Flucht mit einem Teil des Absaugrohrs 62 bleibt. Die
Mündung 66 des Absaugrohres ist im wesentlichen vertikal nach oben oder, mit
anderen Worten, entgegen dem Fadenlauf gerichtet. Daran schliesst sich ein
Absaugkrümmer 62a an, welcher in das im wesentlichen horizontal verlaufende
Absaugrohr 62 überleitet. Im Ausführungsbeispiel verläuft das Absaugrohr 62 gemäss
Darstellung in Fig. 2a mit einer schwachen Neigung nach unten von rechts nach links.
Gemäss Fig. 2b befinden sich zwei Spinnstellen mit zwei Austrittswalzen 11c,
beziehungsweise Verdichtungselementen 31, nebeneinander, welche je von einem
Faden, beziehungsweise Faserverband 73 belegt sind. Entsprechend verlaufen auch
zwei Absaugrohre 62 und 62' nebeneinander, bis zu einer Vereinigungsstelle 64a, in
welcher die Luftströmungen aus den Absaugrohren 62 und 62' gemäss Fig. 2b in ein
einziges Sammelrohr 64 zusammengeführt werden. Die Luftströmungen sowohl aus
einem Sammelrohr 64, beziehungsweise einer grösseren Anzahl von Sammelrohren
64, werden ebenso wie die Luftströmungen aus Saugeinrichtungen 4 gemäss Fig. 1 in
einen gemeinsamen Kanal 65 geführt.
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In Fig. 2a ist die Absaugeinrichtung 60 in der Betriebsstellung in ausgezogenen Linien
und gestrichelt darunter in der Position 60' in der Bedienungsstellung der Spinnstelle
gezeichnet. Die letztere Position des Rohres ist dann nötig, wenn eine
Bedienungsperson einen Eingriff am Auslauf des Streckwerks 1 vornehmen muss.
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Gemäss Fig. 2b verläuft ein Sammelrohr 64 zwischen zwei Fadenläufen 73. Die
Absaugrohre 62 und 62' verlaufen somit schräg nach aussen sowie nach oben von der
Vereinigungsstelle 64a bis zur Mündung 66 unterhalb der Klemmstelle des
vorzugsweise kreiszylindrisch ausgeführten Verdichtungselementes 31 und der
Sperrwalze 35. Dabei wird jeweils ein Faden 73 sozusagen seitlich durch das
Absaugrohr 62, beziehungsweise 62', umgriffen.