Betätigungsvorrichtung
Die Erfindung betrifft eine Betätigungsvorrichtung gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 .
Ein Drehtorantrieb wird bekanntlich als rohrförmiges Gebilde ausgeführt, das in horizontaler Lage an einem Ende mittels eines Drehlagers mit einem ortsfesten Punkt, vorzugsweise einem Torpfosten, drehbar verbunden ist, und am anderen Ende ein im Rohr gelagertes Zugmittel in Form einer Zugstange oder eines Schubrohrs aufweist, das mittels eines weiteren Drehlagers mit dem Torblatt drehbar verbunden ist. Am pfostenseitigen Ende des Drehtorantriebs befindet sich eine elektrische Motor-Getriebe-Einheit, die das Schubrohr mittels eines besonderen Kraftübertragungsmittels, vorzugsweise einer Spindel, antreibt. Mittels eines solchen Antriebs kann das Torblatt um eine vertikale Achse in Drehlagern des Torblatts verschwenkt werden.
Solche Drehtorantriebe müssen so aufgebaut sein, dass sie bei Stromausfall das Öffnen und Schließen des Torblatts von Hand ermöglichen. Zu diesem Zweck muss der Antrieb vom Torblatt entkuppelt werden können. Die einfachste Art der
Entkupplung besteht darin, den Lagerbolzen vom Drehlager am torblattseitigen Ende des Zugmittels abzuziehen. Dies stößt jedoch dann auf Schwierigkeiten, wenn das Torblatt geschlossen ist und unter einem gewissen Zuhaltedruck steht.
Durch die DE-A 1 -29 28 666 ist ein Drehtorantrieb bekannt, bei dem zwischen einer Motor-Getriebe-Einheit und einem Schubrohr eine mechanische Kupplung in Form von zwei Kupplungsscheiben angeordnet ist, von denen die eine federbelastet und von der anderen Kupplungsscheibe mittels einer Betätigungsvorrichtung entkuppelbar ist, die mit einem von außen zugänglichen Schwenkhebel verbunden ist. Diese besondere Kupplung ist jedoch kompliziert aufgebaut und mit einem erheblichen Material- und Kostenaufwand verbunden.
Aus der EP-A1 -0 857 845 ist eine Vorrichtung zur handbetätigten Entkupplung eines Torblatts von einem Torantrieb bekannt. Ein unter dem Torblatt angeordnetes Drehlager, dessen Achse mit der Schwenkachse des Torblatts übereinstimmt und mit einer Antriebseinheit drehbar verbunden ist, weist einen Kupplungshebel auf, der in eine mit der Unterkante des Torblatts verbundene und in Torblattbreitenrichtung verschiebbare Kupplungshülse eingreift. Die Kupplungshülse trägt Schlösser, mit denen der eingekuppelte Zustand des Kupplungshebels und der Kupplungshülse sicherbar ist. Nach dem Aufschließen der Schlösser lässt sich die Kupplungshülse durch Verschieben außer Eingriff mit dem Kupplungshebel bringen. Auch bei dieser Entkupplungslösung treten dann Schwierigkeiten a,uf, wenn das Torblatt im geschlossenen Zustand unter Druck steht.
Durch die DE-U 1 -88 1 5 823 ist ein Torantrieb bekannt, bei dem die Antriebswelle des Torantriebs mit der Motorabtriebswelle dadurch ein- und auskuppelbar ist, dass die Antriebswelle axial verschiebbar ist. Über einen Handgriff und einen Seilzug-Hebel-Mechanismus ist die axiale Verschiebung bewirkbar.
Ferner ist durch die DE U 1 -88 03 606 eine Antriebseinheit aus einer federbelasteten Antriebswelle mit Kegelrad bekannt, bei der eine ein weiteres Kegelrad
aufweisende Antriebswelle eines handbetätigten Torantriebs dadurch aus- und einkuppelbar, dass die Antriebswelle axial verschiebbar ist und die Kegelräder miteinander in oder ausser Eingriff bringbar sind.
Bei den beiden vorstehend genannten Antrieben werden zur Notentriegelung besondere Hilfsmittel, wie Kupplungsglieder, Norgetriebe, Federn, Ketten oder Seile, benötigt, die zu erhöhten Herstellungskosten und besonderen Wartungsmaßnahmen führen.
Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, einen Drehtorantrieb der im Oberbegriff des Anspruchs 1 genannten Art zu schaffen, mit dem eine Entkupplung der Motor- Getriebe-Einheit vom Torblatt in einfacher und leicht zu betätigender Weise möglich ist.
Diese Aufgabe wird mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
Daher ist nur der Aufwand einer Führungsschiene notwendig, mit deren Hilfe die Motor-Getriebe-Einheit verschiebbar und außer Eingriff mit der Spindel bringbar ist.
Gemäß einer weiteren Ausbildung ist ein Handgriff für die Verschiebung der Motor- Getriebe-Einheit vorgesehen. Dadurch ist die Verschiebung der Motor-Getriebe- Einheit einfacher.
Eine weitere Ausbildung der Erfindung bezieht sich auf einen Drehtorantrieb, der mit einem Gehäuseteil zur Aufnahme eines Teils der Motor-Getriebe-Einheit und des mit diesem verbindbaren Spindelendes versehen ist. Diese Ausbildung sieht vor, dass zwei Führungsschienen in Form von von außerhalb in den Gehäuseteil einführbaren Steckachsen in der Nähe des oberen Rands und in zwei gegenüberliegenden Wänden des Gehäuseteils gelagert sind, dass die steckseitenernen Lager für die Steckachsen mit Hülsen versehen sind, die mindestens die Länge des Verschiebeweges der Motor-Getriebe-Einheit aufweisen, und dass die Motor-Getriebe-
Einheit auf den Steckachsen in deren Längsrichtung unverschiebbar festgelegt ist. Dadurch können die Steckachsen von außen zusammen mit der Motor-Getriebe- Einheit von Hand verschoben werden, wobei die Steckachsen in den Hülsen gleiten.
Gemäß einer weiteren Ausbildung der Erfindung ist als Handgriff ein die Steckachsen außerhalb des Gehäuseteils verbindender Bügel verwendet. Ein besonderer Handgriff wird dadurch vermieden .
Gemäß einer weiteren Ausbildung der Erfindung ist ein Schloss zur Arretierung von mindestens einer der Steckachsen im Steckverbindungszustand des Getriebeteils und der Spindel vorgesehen . Damit wird eine zufällige Entkupplung von Motor-Getriebe-Einheit und Spindel vermieden.
Eine weitere, vorteilhafte Ausbildung der Erfindung sieht vor, dass der Gehäuseteil und die Motor-Getriebe-Einheit durch eine Haube abgedeckt sind und dass das Schloss an der Haube angeordnet ist und gleichzeitig mit der Arretierung der Steckachse die Haube am Gehäuseteil verankert.
Gemäß einer weiteren, zweckmäßigen Ausbildung der Erfindung ist eine drehbare Riegellasche des Schlosses an ihrem freien Ende mit einer seitlichen Rastaus- nehmung zur Einrastung in einen mit dem Gehäuseteil verbundenen Stift versehen, wobei das freie Ende bei eingerasteter Riegellasche in einer radialen Ausnehmung einer der Steckachsen ruht.
Die Erfindung wird nun anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es zeigen:
Fig . 1 eine perspektivische Ansicht eines Drehtorantriebs gemäß der Erfindung,
Fig. 2 einen vergrößerten Längsschnitt durch den linken Gehäuseteil der Fig. 1 und die darin aufgenommenen Bauteile,
Fig. 3 einen weiter vergrößerten Schnitt durch den linken Gehäuseteil der Fig . 1 und die darin aufgenommenen Bauteile, wobei die Motor- Getriebe-Einheit von der Spindel abgekuppelt ist,
Fig. 4 einen der Fig . 3 ähnlichen Schnitt, wobei die Motor-Getriebe-Einheit mit der Spindel gekuppelt ist und die Haube getrennt dargestellt ist, und
Fig. 5 einen Schnitt längs der Linie A-A in Fig. 2.
Der Drehtorantrieb 1 in Fig. 1 besteht aus einem im Wesentlichen rohrförmigen Gehäuse 2, das einen kastenförmigen Gehäuseteil 3 am linken Ende aufweist. Der Gehäuseteil 3 ist von einer kastenförmigen Haube 4 abgedeckt, dient zusammen mit der Haube 4 zur Aufnahme einer elektrischen Motor-Getriebe-Einheit 5 (Fig. 2) und ist endseitig mit Lagerbuchsen 6 versehen. Die Lagerbuchsen 6 sind Teil eines nicht weiter gezeigten Drehlagers, das an einem ortsfesten Punkt, vorzugsweise einem Torpfosten, angeordnet ist. Am Gehäuseteil 3 ist in Fig. 1 ein von Hand betätigbarer Notlösebügel 7 zu erkennen, der zum Kuppeln und Entkuppeln der Motor-Getriebe-Einheit 5 und einer Spindel 8 (Fig. 2) dient. Der Notlösebügel 7 ist mit zwei Steckachsen 9, 10 verbunden. Im Gehäuse 2 ist ein über die Spindel 8 angetriebenes Schubrohr 1 1 gelagert, das am torblattseitigen Ende mit einem Lagerauge 1 2 versehen ist. Dieses Lagerauge ist Teil eines weiter nicht dargestellten Drehlagers, das am Torblatt, beispielsweise in dessen Mitte, befestigt ist. Durch den Antrieb wird das Schubrohr 9 in Längsrichtung des Gehäuses 2 ein- und ausgefahren und damit das nicht dargestellte Torblatt geschlossen und geöffnet.
In den Längsschnitten der Figuren 2-4 ist die Anordnung der Steckachse 9 zu erkennen, die in der Nähe des oberen Rands 1 3 und an zwei gegenüberliegenden Wänden des Gehäuseteils 3 gelagert ist. Das torpfostenseitige Lager ist ein mit Dichtungen versehenes Doppellager 14, während das torblattseitige Lager 1 5 mit einer ins Innere des Gehäuseteils 3 ragenden Hülse 1 6 versehen ist, in die die Steckachse 9 aufnehmbar ist. Die Steckachsen 9, 1 0 und die Hülsen 1 6 verlaufen in derselben Längsrichtung wie die Spindel 8. Die Motor-Getriebe-Einheit 5 ist auf der Steckachse 9 (und 1 0), in dieser Längsrichtung unverschiebbar, festgelegt.
In den Figuren 2 und 4 ist der eingekuppelte Zustand der Motor-Getriebe-Einheit 5 dargestellt. Die Steckachsen 9, 1 0 sind mittels des Notlösebügels 7 voll in den Gehäuseteil 3 eingeführt. Ein Getriebeteil 1 7 der Motor-Getriebe-Einheit 5 ist dabei auf die Spindel 8 aufgesteckt. Zur kraftschlüssigen Verbindung von Getriebeteil 1 7 und Spindel 8 sind diese mit Zahnungen versehen (Fig. 5) . Wird der Notlösebügel 7 gezogen, wie es in Fig. 3 dargestellt ist, so bewegt sich die Motor-Getriebe- Einheit 5 zusammen mit den Steckachsen 9, 1 0 soweit nach links, dass das Getriebeteil 1 7 außer Eingriff mit der Spindel 8 gerät. Dabei hat die Hülse 1 6 mindestens eine Länge, die der Verschiebungswegstrecke ent-spricht. Die Steckachse 9 bleibt daher in der Hülse 1 6 gehalten. Das Torblatt kann dann bei entkuppelter Motor-Getriebe-Einheit 5 von Hand leicht bewegt werden.
Wie weiter aus den Figuren 2-5 hervorgeht, ist in die torblattseitige Wand 1 8 der Haube 4 ein durch einen Schlüssel 1 9 zu betätigendes Schloss 20 eingebaut, das eine Riegellasche 21 aufweist. Die Riegellasche 21 ist an ihrem freien Ende mit einer seitlichen Rastausnehmung 22 versehen, in die ein mit der torblattseitigen Wand 23 des Gehäuseteils 3 fest verbundener Stift 24 einrastet, so- dass die Haube 4 mit dem Gehäuseteil 3 verriegelt ist. Bei dieser Einrastung greift gleichzeitig das freie Ende der Riegellasche 21 in eine nicht dargestellte, radiale Ausnehmung der Steckachse 1 0 ein, so dass auch die Kupplung der Motor-Getriebe- Einheit 5 mit der Spindel 8 verriegelt ist. Wird das Schloss 20 aufgeschlossen
(Fig. 3), so kann die Haube 4 für Wartungszwecke der Motor-Getriebe-Einheit 5 abgenommen werden.
Die Motor-Getriebe-Einheit 5 steckt damit direkt auf der Spindel 8 und wird zur Notentriegelung von dieser abgezogen. Diese Einheit 5 wird während der Handbetätigung des Tores nicht bewegt, das heißt, die Reihung im Getriebe muss nicht überwunden werden. Die Entriegelung ist in jeder Torposition leicht möglich, da diese Einheit 5 in axialer Richtung von der Spindel 8 ausgerückt wird. An Entriegelungsstelle treten keine mechanischen Verspannungen auf, wie es bei einer am Tor angebrachten Notentriegelung ist, wo das Tor mit eigenem Druck zugepresst wird