STAND DER TECHNIK
Die Erfindung betrifft eine Torantriebsvorrichtung, insbesondere
für Garagentore, mit einer das Torblatt bewegenden
Antriebsanordnung.
Bei beispielsweise aus der EP-B-63 219 oder der DE 19635153
bekannten, sehr verbreiteten Torantriebsvorrichtungen wird
der Antriebsmotor zusammen mit einer Führungsschiene an
der Garagendecke montiert, wobei der Antriebsmotor einen
entlang der Führungsschiene geführten Schlitten mittels
einer Kette antreibt und der Schlitten über ein Verbindungsteil
am Torblatt angreift. Der Nachteil dieser bekannten
Torantriebsvorrichtungen besteht hauptsächlich in
den relativ hohen Einbaukosten oder dem relativ hohen Einbauaufwand
für die Montage an der Garagendecke. Diese Montage
vor Ort erfordert darüber hinaus geeignete fachliche
Kenntnisse und Einfallsreichtum bei ungünstigen Einbauverhältnissen,
beispielsweise sehr hohen Garagendecken. In
solchen Fällen sind Hilfskonstruktionen erforderlich, um
die Antriebsanordnung in der erforderlichen Relativposition
zum Torblatt zu montieren.
Weiterhin sind am Torblatt montierte Antriebsanordnungen
bekannt, bei denen die Antriebsbewegung der Antriebsanordnung
über einen Schneckentrieb in eine Hebelbewegung umgesetzt
wird, wobei wenigstens ein Hebelarm die Kraft überträgt
und das Torblatt bewegt. Auf Grund der dabei auftretenden
hohen Hebelkräfte ist eine mechanisch sehr
hochwertige und aufwendige Konstruktion erforderlich, die
solche Antriebe sehr kostenaufwendig macht.
VORTEILE DER ERFINDUNG
Die erfindungsgemäße Torantriebsverbindung mit den Merkmalen
des Anspruchs 1 hat demgegenüber den Vorteil, daß
unter Vermeidung einer Hebelbewegung eine einfache Montage
bzw. Vormontage der Antriebsvorrichtung am Torblatt möglich
ist, so daß dieses fertigmontiert ausgeliefert werden
kann. Durch die Verwendung der ohnehin vorhandenen Führungsschienen
zur Übertragung der Antriebsbewegung wird
darüber hinaus eine bezüglich Herstellungskosten und Montage
sehr einfache und kostengünstige Lösung erreicht. Ein
Umbau vorhandener und derzeit hergestellter Serientore ist
so gut wie nicht erforderlich, das heißt, derzeit in der
Fertigung befindliche Tore bzw. Torblätter können beispielsweisse
beim Hersteller jederzeit entsprechend modifiziert
werden. Montagearbeiten an der Garagendecke können
vollständig entfallen, so daß die Deckenhöhe für die
Montage keinerlei Rolle spielt.
Durch die in den Unteransprüchen aufgeführten Maßnahmen
sind vorteilhafte Weiterbildungen und Verbesserungen der
im Anspruch 1 angegebenen Torantriebsvorrichtung möglich.
Eine vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung besteht
darin, daß die Führungsschienen horizontal und parallel zur
Raumdecke an oder beabstandet von dieser und die Antriebsanordnung
am oberen Endbereich des Torblatts angeordnet
sind. Die horizontalen Führungsschienen parallel zur Raumdecke
sind bei üblichen Schwenktoren für Garagen ohnehin
vorhanden, so daß lediglich die Führungsrollen durch Antriebszahnräder
ersetzt werden müssen und die Führungsschiene
mit einer Gegenzahnanordnung versehen werden muß.
Eine weitere bevorzugte Ausgestaltung besteht darin, daß
die Führungsschienen vertikal zu beiden Seiten des geschlossenen
Torblatts und die Antriebsanordnung am unteren
Endbereich des Torblatts angeordnet sind. Auch in diesem
Falle entfällt jegliche Montagearbeit an der Raum- bzw.
Garagendecke.
Die Antriebsanordnung ist zweckmäßigerweise im wesentlichen
mittig zwischen den Führungsschienen am Torblatt
angeordnet, um eine symmetrische Anordnung mit gleichlangen
Antriebswellen zu erreichen.
Als Führungsschienen eignen sich vor allem C-Profilelemente,
wobei eine besonders günstige Kombination von
Führung und Antrieb dadurch erreicht werden kann, daß
diese Führungsschienen einen Führungskanal zur Führung
eines neben dem Antriebszahnrad auf der jeweiligen Antriebswelle
angeordneten Führungsrads oder -lagers besitzen.
Dieses Führungsrad oder -lager ist zweckmäßigerweise
jeweils an der von der Antriebsanordnung abgewandten
Seite des Zahnrads angeordnet.
Als Zahnungen in oder an den Führungsschienen eignen sich
vor allem Zahnstangen, Ketten oder Lochreihen. Letztere
werden zweckmäßigerweise in der Wandung der Führungsschienen
integriert.
Um bei Störungen oder Defekten in der Antriebsanordnung
das Torblatt manuell öffnen zu können, ist die Antriebsanordnung
mit Mitteln zur Notentriegelung oder Entkoppelung
zwischen Antriebsmotor und Antriebswellen versehen. Diese
Mittel sind als mechanisches Bedienungselement ausgebildet.
Vorzugsweise kann das mechanische Bedienungselement
durch einen Schließzylinder am Torblatt betätigbar
sein, der von außen erreichbar entriegelt werden kann.
Dieser Schließzylinder befindet sich beispielsweise im
Gehäuse der Antriebsanordnung und ragt an der Vorderseite
aus dem Torblatt. Vorzugsweise ist die Betätigung des
Schließzylinders derart ausgelegt, daß zum Beispiel bei
einer Linksdrehung eines eingeführten Schlüssels der Antrieb
mechanisch "notentriegelt" wird und zum Beispiel bei
einer Rechtsdrehung der Antrieb elektrisch wie mit einem
Schlüsseltaster aktiviert wird. Diese Funktion läuft insbesondere
zeitverzögert ab, damit der Endverbraucher genügend
Zeit hat, den Schlüssel abzuziehen.
Die Handbetätigung eines notentriegelten Tores erfolgt von
außen mittels eines starren Handgriffs.
Eine Leuchtdiode oder eine andere optische oder akustische
Signaleinrichtung für die jeweils ausgelöste Funktion, die
insbesondere von außen sichtbar oder hörbar ist, kann vorzugsweise
vorgesehen werden. Die Integration des Schließzylinders
im Gehäuse der Antriebsanordnung hat den weiteren
Vorteil, daß eine zusätzliche und aufwendige Installation
eines Schlüsseltasters in Tornähe entfallen kann,
insbesondere auch im Hinblick darauf, daß die Antriebsanordnung
am Tor befestigt ist.
Die für den ferngesteuerten Funkbetrieb des Garagentorantriebs
notwendige Empfangsantenne kann direkt im Gehäuse
der Antriebsanordnung integriert werden und nach vorn aus
dem Torblatt herausgeführt sein. Besonders geeignet ist
die Verwendung einer hohen Funkfrequenz, um die Baulänge
einer eventuellen Funkantenne geringer zu halten. Die
Antriebsanordnung verfügt bevorzugt über eine serienmäßige
Außenantenne. In der Regel entstehen Beeinträchtigungen
der Funkreichweite, wenn die Funkwellen durch das Torblatt
abgeschwächt werden, was dadurch verhindert werden kann.
ZEICHNUNG
Zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung
dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung
näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Torantriebsvorrichtung mit horizontalen
Führungsschienen als erstes Ausführungsbeispiel
der Erfindung,
- Fig. 2
- eine vergrößerte Darstellung eines in die
Zahnung einer Führungsschiene eingreifenden
Zahnrads und
- Fig. 3
- eine Torantriebsanordnung mit vertikalen Führungsschienen
als zweites Ausführungsbeispiel
der Erfindung.
Bei dem in Fig. 1 dargestellten ersten Ausführungsbeispiel
ist ein Torblatt 10 einer Garagentoranordnung als Schwingtor
ausgebildet und in seiner vertikalen geschlossenen
Stellung dargestellt. Von der Garage ist im übrigen zur
Vereinfachung nur die Decke 11 abgebildet. Eine in einem
Gehäuse angeordnete elektrische Antriebsanordnung 12, die
in nicht dargestellter Weise einen elektrischen Antriebsmotor
enthält, ist an der Innenseite des Torblatts 10 mittig
zwischen den Seitenkanten am in der geschlossenen
Stellung oberen Endbereich des Torblatts 10 montiert. An
den beiden gegenüberliegenden Seiten der Antriebsanordnung
12 sind Wellenausgangsbuchsen 13 für zwei horizontal verlaufende
Antriebswellen 14 angeordnet, die vom Antriebsmotor
über ein ebenfalls nicht dargestelltes Untersetzungsgetriebe
angetrieben werden. Diese Antriebswellen
14 erstrecken sich von der Antriebsanordnung 12 nach entgegengesetzten
Seiten und übergreifen jeweils die äußeren
Seitenränder des Torblatts 10 um ein kleines Stück.
Wellenlager 15 an den äußeren Seitenbereichen des Torblatts
10 dienen zur äußeren Lagerung der Antriebswellen 14.
Wie insbesondere auch aus der vergrößerten Darstellung
gemäß Fig. 2 hervorgeht, greifen die freien äußeren Enden
der Antriebswellen 14 in horizontale Führungsschienen 16
mit im wesentlichen C-förmigem Querschnitt ein. Diese Führungsschienen
16 sind mittels Abstandshaltern 17 im erforderlichen
Abstand an der Decke 11 montiert. Übliche
Schwingtore benötigen üblicherweise solche Führungsschienen
16 auch dann, wenn kein elektrischer Antrieb vorgesehen
ist. In diesem Falle sind Führungsrollen in den
Führungsschienen 16 geführt. Auch beim vorliegenden Ausführungsbeispiel
sind Führungsrollen bzw. Führungsräder
oder -lager 18, die beispielsweise als Wälzlager ausgebildet
sein können, in einer seitlichen nut- oder kanalartigen
Ausformung 19 der Führungsschienen 16 geführt. In
geringem Abstand von diesen Führungsrädern oder -lagern 18
sind an den Endbereichen der Antriebswellen 14 zur Antriebsanordnung
12 hin versetzt Zahnräder 20 drehfest an
den Antriebswellen 14 angeordnet. Diese Zahnräder 20
greifen in Zahnstangen 21 ein, die im unteren Bereich der
Führungsschienen 16 montiert sind. Anstelle von Zahnstangen
21 können die Führungsschienen 16 auch mit einer
integrierten Zahnung versehen sein, die beispielsweise als
Lochreihe ausgebildet sein kann. Weiterhin kann auch eine
gespannte Kette jeweils am unteren Bereich einer Führungsschiene
16 angeordnet sein, wobei dann das Zahnrad 20 als
Kettenrad ausgebildet ist. Weitere bekannte Arten von Verzahnungen
können alternativ hier vorgesehen sein.
Das Gehäuse der Antriebsanordnung 12 ist mit einer Beleuchtung
22 versehen, die in an sich bekannter Weise bei
Betätigung der Antriebsanordnung 12 für eine bestimmte
Zeitdauer eingeschaltet wird. Weiterhin ist eine elektrische
Betätigungstaste 23 am Gehäuse der Antriebsanordnung
12 vorgesehen, durch die vom Garagen-Innern aus die Antriebsanordnung
12 betätigt werden kann, was sonst üblicherweise
mit einem an der Wand befindlichen Innentaster
ausgelöst wird oder drahtlos durch einen Infrarot- oder
Funksender erfolgt, vor allem von der Außenseite her.
Zur Stromversorgung der Antriebsanordnung 12 dient ein
Spiralkabel 24, das die Antriebsanordnung 12 mit einer
Steckdose 25 in flexibler Weise verbindet. Diese Steckdose
25 befindet sich gemäß dem Ausführungsbeispiel an der
Garagendecke.
Weiterhin befindet sich an der Innenseite ein Handhebel 26
zur Notentriegelung bzw. Entkoppelung des Antriebsmotors
von den Antriebswellen 14 am Gehäuse der Antriebsanordnung
12. Bei Ausfall der Stromversorgung oder Defekt des
Antriebsmotors kann durch eine solche Entriegelung oder
Entkoppelung das Torblatt 10 manuell geöffnet werden. Um
auch von außen her eine solche Notentriegelung oder
Entkoppelung vornehmen zu können, ist ein Schließgriff 27
an der Außenseite des Torblatts 10 über eine Hebelanordnung
28 an der Innenseite des Torblatts 10 mit diesem
Handhebel 26 so verbunden, daß auch von außen her eine
Entriegelung möglich ist. Hierzu muß der Schließgriff 27
mittels eines Schlüssels entriegelt werden. Alternativ
hierzu kann auch ein Schließzylinder direkt im Antriebsgehäuse
integriert sein, der bis zur Vorderseite des Torblatts
reicht und somit von außen mittels eines Schlüssels
entriegelt werden kann. Beispielsweise kann durch Linksdrehung
des Schlüssels der Antrieb mechanisch "notentriegelt"
werden, und durch Rechtsdrehung kann der Antrieb
elektrisch wie mit einem Schlüsselschalter aktiviert
werden. Diese Funktion läuft beispielsweise zeitverzögert
ab, um dem Bediener genügend Zeit zu geben, den Schlüssel
abzuziehen. Nach der Entriegelung kann das Torblatt 10
manuell mittels des in diesem Falle starr ausgebildeten
Schließgriffs 27 betätigt bzw. bewegt werden.
Wird die Antriebsanordnung 12 im in Fig. 1 dargestellten
geschlossenen vertikalen Zustand des Torblatts 10 betätigt,
so bewegen sich die Zahnräder 20 entlang der
Führungsschienen 16 bzw. Zahnstangen 21 ins Garagen-Innere
und ziehen dadurch den oberen Bereich des Torblatts 10
ebenfalls ins Garagen-Innere. Eine zur Vereinfachung nicht
dargestellte übliche Schwenkhebellagerung des Torblatts 10
bewirkt dabei ein Hochschwenken des unteren Bereichs des
Torblatts 10, bis dieses in der Höhe der Führungsschienen
16 eine im wesentlichen horizontale Lage einnimmt, was der
geöffneten Position entspricht. Der Schließvorgang erfolgt
mit umgekehrter Drehrichtung der Antriebsvorrichtung 12.
Das in Fig. 3 dargestellte zweite Ausführungsbeispiel entspricht
weitgehend dem ersten Ausführungsbeispiel, so daß
gleiche oder gleichwirkende Bauteile mit denselben Bezugszeichen
versehen und nicht nochmals beschrieben sind.
Anstelle der horizontalen Führungsschienen 16 treten beim
zweiten Ausführungsbeispiel vertikale Führungsschienen 29,
die jedoch im wesentlichen denselben Aufbau aufweisen und
vertikal an der Innenseite der Garagenwand zu beiden
Seiten der Toröffnung oder an einer entsprechenden Zarge
montiert sind. Die Antriebsvorrichtung 12 ist beim zweiten
Ausführungsbeispiel mittig zwischen den Führungsschienen
29 am unteren Randbereich des Torblatts 10 montiert. Entsprechendes
gilt für die Antriebswellen 14. Zur vereinfachten
Darstellung wurde beim zweiten Ausführungsbeispiel
auf eine Beleuchtung 22 und eine mechanische Verbindung
mit einem Schließgriff 27 verzichtet, die,ebenso wie ein
integrierter Schließzylinder, ebenfalls vorgesehen sein können.
Bei einer Betätigung der Antriebsvorrichtung 12 bewegen
sich die Zahnräder 20 beim zweiten Ausführungsbeispiel
vertikal nach oben, wobei der obere Bereich des Torblatts
10 dabei durch eine Schwenkhebelanordnung oder eine Führungsrollenanordnung
zum Garagen-Inneren hin gelenkt wird,
bis wieder eine im wesentlichen horizontale geöffnete
Position erreicht ist.
Bei der erfindungsgemäßen Garagentoranordnung kann das
fertigmontierte, mit der Antriebsanordnung 12 und den
Antriebswellen 14 versehene Torblatt 10 montagefertig ausgeliefert
werden. Nach der ohnehin schon bisher erforderlichen
Montage der Führungsschienen 16 und einer Schwenkhebellagerung
für das Torblatt ist die Torantriebsanordnung
bereits betriebsbereit.
In einer vereinfachten Ausführung kann auf die Führungsräder
oder -lager 18 auch verzichtet werden, insbesondere
dann, wenn vorhandene Führungsschienen verwendet werden
sollen, die die kanalartige Ausformungen 19 nicht besitzen,
wobei gewährleistet sein muß, daß die vertikale Ausweichkraft
der kraftbetätigten Zahnräder aus der Kette od.dgl.
nach oben heraus unterdrückt werden kann.