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Die Erfindung geht aus von einem Antriebssystem für ein elektrisch antreibbares Sektionaltor nach dem Oberbegriff des Patentanspruches 1. Das Sektionaltor besteht aus einem Torblatt mit mehreren zueinander verschwenkbaren Gliedern, Laufschienen, die beidseitig längs des Torblattes gebäudefest angeordnet sind, die einen vertikalen, einen bogenförmigen und einen horizontalen Abschnitt aufweisen und in denen bestimmte Glieder mittels Rollen geführt sind, beidseitig eines obersten Gliedes des Torblattes befestigten und in der zugeordneten Laufschiene verfahrbaren Laufwagen, wobei das oberste Glied ausschließlich mittels Laufwagen verfahrbar ist, einem elektrischen Antrieb, mittels dessen das Torblatt zwischen einer vertikalen Schließstellung und einer horizontalen Offenstellung bewegbar ist und einer Federeinrichtung.
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Aus der
US 2 276 976 ist ein angetriebenes Sektionaltor bekannt, das bauseitig einen geringen Abstand zur Gebäudedecke, z. B. in Form eines Sturzes, aufweist. Eine Federeinrichtung dient als Gegenbalance zum Eigengewicht des Torblattes und erleichtert das Öffnen und Schließen. Die einzelnen Glieder des Torblattes sind an beiden Längsseiten mittels Rollen in jeweils einer Laufschiene eines gebäudefesten Rahmens geführt und können aus einer vertikalen Schließstellung in eine zumindest annähernd horizontale Offenstellung bewegt werden. Das oberste Glied des Torblattes weist anstelle der Rollen einen Mechanismus auf, über den es indirekt mit der Laufschiene in Verbindung steht. Die indirekte Kopplung des obersten Gliedes mit der Laufschiene ermöglicht eine platzsparende Anordnung des Sektionaltores unterhalb einer Gebäudedecke. Bei der Schließbewegung des Torblattes wird das oberste Glied im Bereich des bogenförmigen Schienenverlaufes durch einen zusätzlichen und aufwendigen Hebelmechanismus in die vertikale Ebene gezogen.
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Sofern derartige Sektionaltore automatisiert werden sollen, geschieht dies entweder mit Deckenschlepperantrieben oder mit Wellenantrieben. Bei einem Deckenschlepperantrieb erfolgt die Verbindung zwischen dem Torblatt und dem Antrieb mittels einer deckenseitig angeordneten Laufschiene und entsprechender Antriebsmittel. Derartige Antriebe sind beispielsweise aus der
US 4 625 456 , der
US 2 925 267 und der
US 3 336 968 bekannt. Die Anordnung der elektrischen Antriebseinheit und des Antriebsmittels erfordert entsprechenden Montageraum oberhalb und hinter der horizontalen Position des Torblattes, so dass eine optimale Ausnutzung des zur Verfügung stehenden Raumes, insbesondere der Raumhöhe bezogen auf die maximale Einfahrtsöffnung, nicht möglich ist.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Antriebssystem für ein elektrisch antreibbares Sektionaltor nach dem Oberbegriff des Patentanspruches 1 zu schaffen, das montage- und funktionstechnisch vereinfacht wird, wobei es raumsparend und nachrüstbar anordbar sein soll.
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Gelöst wird diese Aufgabe mit den im kennzeichnenden Teil des Patentanspruches 1 angegebenen Merkmalen in Verbindung mit dem Obergriff. Vorteilhafte Ausgestaltungen des Gegenstandes des Patentanspruches 1 sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Das erfindungsgemäße Antriebssystem gemäß dem Patentanspruch 1 weist den Vorteil auf, dass es aufgrund seiner geringen Einbauabmessungen, trotz Realisierung eines elektrischen Antriebes, äußerst raumsparend installiert werden kann. Das Torblatt liegt sehr dicht unter einer Raumdecke, während die Baueinheiten des Antriebsystems insbesondere in Deckennähe an den Längswänden angeordnet sind. Die erforderliche Sturzhöhe in der Einfahrt verringert sich erheblich, da das Tor dicht mit seiner oberen Kante in die Einbauöffnung und vollständig schließend angeordnet wird. Die Durchfahrtshöhe einer Einfahrtsöffnung wird also optimiert und entspricht nahezu der Raumhöhe. Gerade in Bezug auf oftmals geringe Durchfahrtshöhen an einer bereits vorhandenen Toreinfahrt, verursacht durch die ungünstigen Einbaumaße bisheriger Tore, kann eine wesentliche Verbesserung erzielt werden. Es wird möglich, nahezu die vollständige Durchfahrtshöhe auszunutzen, die auch nicht eingeschränkt wird, wenn das Tor geöffnet wird, da bereits etwa die Bauhöhe der seitlichen Laufschienen ausreichend ist, um das geöffnete Tor unterhalb des Deckenbereiches, beispielsweise der Garage, anzulegen.
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Eine solche maximale Ausnutzung der Durchfahrtshöhe ist gerade im Hinblick darauf von Vorteil, daß zunehmend Fahrzeuge in Form von Kleintransportern auch im privaten Bereich Einzug halten oder Fahrzeuge mit sogenannten Dachträgerboxen ausgestattet werden, wozu eine maximale Durchfahrtshöhe erforderlich ist, die üblicherweise bei älteren Garagen nicht gegeben ist, da der Tormechanismus üblicher Tore und Torantriebe die Rohbaumaße der Tordurchfahrt einschränkt.
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Systembedingte Grundvoraussetzung für das erfindungsgemäße Antriebssystem ist die nicht direkte Führung des obersten Gliedes des Torblattes in der Laufschiene, in der die übrigen Glieder geführt sind. Das erfindungsgemäße Antriebssystem besteht aus beiderseits mit dem obersten Glied gelenkig verbundenen und in Laufschienen bewegbaren Laufwagen, wobei zumindest an einem der Laufwagen ein elektrischer Antrieb kraftschlüssig angeordnet ist. Wesentlich ist dabei, daß der elektrische Antrieb nicht ortsfest am Gebäude fixiert, sondern sich in Bewegungsrichtung des Torblattes mitbewegt. Die vom Antrieb aufgebrachte Kraft wirkt auf ein ortsfestes Antriebsmittel, das entweder an der Laufschiene oder als selbsttragendes separates Antriebsmittel ausgebildet ist, um das Torblatt schließen und öffnen zu können. Idealerweise bilden der Laufwagen und der elektrische Antrieb ein austauschbares Antriebsmodul, das zur Verminderung von Laufgeräuschen und zum Schutz vor Verunreinigungen zumindest teilweise von einem Gehäuse umgeben ist. Der Antrieb weist einen elektrischen Antriebsmotor, eine Antriebswelle und ein Kraftübertragungsmittel auf. In Abhängigkeit von der Größe bzw. dem Gewicht des Torblattes ist entweder nur ein oder es sind beide Laufwagen mit einem elektrischen Antrieb ausgestattet. Unabhängig von der Bestückung der Laufwagen, d. h. mit oder ohne Antrieb, ist deren funktioneller Aufbau gleich. Antriebsunterstützende Federeinrichtungen können vorteilhafterweise in Form zweier seitlich des Torblattes angeordneter Zugfedern realisiert werden, da sogenannte Torsionsfederwellen den deckenseitigen Montageraum wieder einschränken.
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Durch das erfindungsgemäße Antriebssystem und dessen funktionelle Veränderungen werden die Herstellungs- und Montagekosten erheblich reduziert. Die bisher aufwendige deckenseitige Elektro- und Antriebsinstallation entfällt, da sowohl elektrische Bauelemente und als auch der Laufwagen einschließlich des Antriebes modular zusammengefaßt und vorgefertigt werden. Durch diese Module wird insbesondere die Nach- und Umrüstbarkeit bestehender Altanlagen erleichtert und Quellen für Montagefehler verringert, da nur wenige und einfach ausführbare Einstellungen und Anpassungen erforderlich sind. Mechanische und elektrische Verbindungen zwischen den Modulen sind minimiert und montageerleichternd ausgeführt worden.
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Das Antriebsmodul beinhaltet den elektrischen Antrieb und einen Laufwagen, wobei der Antrieb an dem Laufwagen kraftschlüssig montiert ist. Der Laufwagen ist mit dem obersten Glied des Torblattes verbunden und weist zumindest eine Laufrolle auf, die in der zugeordneten Laufschiene bewegbar ist. Eine der Laufrollen dient idealerweise gleichzeitig als Kraftübertragungsmittel, wobei die Laufrolle drehfest mit einer Antriebswelle des Antriebsmotors verbunden ist. Praktikabel sind desweiteren Anordnungen, bei denen neben den Laufrollen und Achswellen des Laufwagens die bewegungsübertragenden Bauteile des Antriebes, wie eine Antriebswelle und ein Kraftübertragungsglied, eigenständig ausgebildet sind.
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Beide Laufwagen weisen eine Grundplatte auf, an der ein Arm gelenkig befestigt ist. Sowohl die Grundplatte als auch der Arm sind flächig ausgebildet und vorzugsweise scharnierartig miteinander verbunden. Idealerweise dient die Achse eines Laufrolle gleichzeitig als Gelenk. Das freie Ende des Armes ist über ein weiteres Gelenk am obersten Glied des Torblattes befestigt ist. In der Schließstellung des Torblattes ist der Arm in einem spitzen Winkel zur Grundplatte orientiert, wobei der Arm oberhalb der Grundplatte angeordnet ist. Diese Anordnung des Armes ermöglicht den Verzicht auf zusätzliche Führungsschienen, so daß beiderseits des Torblattes nur eine Laufschiene angeordnet werden braucht. Durch die Verwendung des Laufwagen und dessen gelenkige Anbindung über den Arm ist es möglich, das oberste Glied des Torblattes innerhalb eines Bewegungsablaufes ohne zusätzliche Mechanismen vollständig zu verschließen. Der notwendige Montageraum für ein derartiges Sektionaltor wird erheblich verringert, obwohl das oberste Glied des Sektionaltores weiterhin komfortabel und einfach verschließbar und für Lüftungszwecke ausschließlich verschwenkbar ist.
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Um das Torblatt, ausgehend von der vollständig geschlossenen Stellung, zu öffnen, wird der motorseitige Laufwagen mittels des elektrischen Antriebes verfahren. Demzufolge überträgt die Antriebswelle die Motorkraft mittels des Kraftübertragungsgliedes an das Antriebsmittel an der Laufschiene. Parallel dazu wird der gegenüberliegende Laufwagen mitgezogen.
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In der geschlossenen Stellung des Torblattes ist der Arm oberhalb der Grundplatte angeordnet, wobei die Grundplatte im bogenförmigen Abschnitt der Laufschiene geführt ist. Während der kompletten Öffnungsbewegung ist die Schwenkachse gegenüber der weiteren Achse des Laufwagens voreilend ausgerichtet. Bei der anfänglichen Öffnungsbewegung verbleiben die Glieder zunächst in der auf dem Boden abgesenkten Stellung, während das oberste Glied des Torblattes unterhalb des Sturzes herausgeschwenkt wird, indem die Grundplatte und der Arm sich um die Schwenkachse schwenkend aufeinander zubewegen. Die weitere Bewegung des Laufwagens führt zu einem Anheben der sich an das oberste Glied anschließenden Glieder, wobei der Arm im Verlauf der weiteren Bewegung vollständig auf die Grundplatte geschwenkt wird. In der geöffneten Stellung des Torblattes wird das Gewicht des obersten Gliedes unter Zwischenlage des Armes letztlich von der Grundplatte getragen. Der elektrische Antriebsmotor wird bei der Öffnungsbewegung durch die durch die Schließbewegung vorgespannte Federeinrichtung unterstützt.
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Um das Sektionaltor 1 wieder zu schließen, wird der Laufwagen in den horizontalen Abschnitt der Laufschiene verfahren. Die Schwenkachse eilt dabei der anderen Achse nach. Der Antriebsmotor wird durch das Eigengewicht des Torblattes entlastet, wobei gleichzeitig die Federeinrichtung entlastet wird. Die einzelnen Rollen, die in dem geöffneten Zustand des Sektionaltores in dem horizontalen Abschnitt der Laufschienen positioniert sind, werden dabei über den bogenförmigen Abschnitt wieder in den vertikalen Abschnitt geführt, bis das unterste Glied des Torblattes auf die Bodenfläche der Garage gelangt. Erst danach wird mit einem weiteren Verfahren des Laufwagens das oberste Glied in seine geschlossene Stellung verschwenkt. Dabei schwenkt der Arm und die Grundplatte im Bereich des bogenförmigen Abschnittes der Laufschiene um die Schwenkachse auseinander. Die Stirnkante des obersten Gliedes kann unmittelbar unter den Sturz geschoben werden, d. h. es wird nur ein minimaler Freiraum benötigt, der üblicherweise ohnehin vorhanden ist, um eine Dichtung aufzunehmen. Dadurch kann annähernd die volle Deckenhöhe ausgenutzt werden.
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Entlang der Bewegungslinie des Torblattes ist ein Antriebsmittel ortsfest an dem Gebäude befestigt, mit welchem ein mit der Antriebswelle des elektrischen Antriebmotors drehfest verbundenes Kraftübertragungsglied in Wirkverbindung steht. Eine vorteilhafte und materialsparende Variante ergibt sich durch Nutzung einer Achse und der zugeordneten Laufrolle eines Laufwagens als Antriebswelle und Kraftübertragungsglied des Antriebes.
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Zur Übertragung der Motorkraft ist z. B. an der Laufschiene eine Reibfläche ausgebildet, während das mit einer Antriebswelle drehfest verbundene Kraftübertragungsglied als Reibrad ausgebildet ist. Das in die Laufschiene integrierte Antriebsmittel kann auch als Seil, Kette oder Zahnriemen ausgebildet sein, während an der Antriebswelle ein Kettenrad bzw. Zahnrad drehfest verbunden ist. Zur Gewährleistung einer einwandfreien Führung eines derartigen Antriebsmittels können an dem Laufwagen zusätzlich drehbar gelagerte Führungsrollen angeordnet sein. Die Laufschiene kann auch profiliert, z. B. als Zahnstange, ausgeführt sein, während das mit der Antriebswelle drehfest verbundene Kraftübertragungsglied als Zahnscheibe ausgebildet ist. Sowohl das Antriebsmittel als auch das Kraftübertragungsglied können innerhalb und außerhalb an der Laufschiene ausgebildet bzw. angeordnet sein. Vorteilhaft sind dabei Anordnungen die eine Verwendung einfach herstellbarer Laufschienen ermöglicht. Idealerweise weist eine derartige Laufschiene nur eine Kammer auf, die C-förmig ausgebildet ist.
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In einer alternativen Ausführungsform ist das Antriebsmittel nicht in die Laufschiene integriert, sondern als freitragende separate Einrichtung realisiert, wobei die konkrete Ausbildung durch die selben bereits bekannten Antriebsmittelarten möglich ist.
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Da das Antriebsmodul die Torbewegung seitlich an zumindest einer der beiden Laufschienen begleitet, kann auf einen deckenseitigen Elektroanschluß verzichtet werden. Die elektrischen Baueinheiten des Antriebes sind in das Elektromodul integriert, das an einer Seitenwand der Garage montiert werden kann. Die Plazierung des Elektromodules ist variabel und kann z. B. in unmittelbarer Nähe einer eingangsseitigen Elektroeinheit der Garage oder in der Nähe der Laufschiene angeordnet sein. Die öffnungsnahe Positionierung bietet insbesondere bei der Verwendung eines fernsteuerbaren Antriebes Vorteile. Durch die Integration des Empfängers in das Steuerungsmodul wird der Übertragungsweg zum Sender verringert und die Signalübertragung verbessert. Desweiteren sind in dem Elektromodul alle steuerungstechnischen Bauteile des Antriebssystemes und eine Bedienungseinheit angeordnet. Die Bedienungseinheit ermöglicht die Aktivierung des Antriebes, z. B. per Taster, die Eingabe veränderbarer Parameter oder die Bedienung externer in das Elektromodul integrierbarer Funktionseinheiten, z. B. Beleuchtungsansteuerung. Die elektrische Verbindung zwischen dem Elektromodul und dem Antrieb erfolgt durch ein Spiralkabel, das in der Lage ist, sich auf die Länge des Verfahrweges des Antriebsmodules auszudehnen. Die Stromversorgung des Elektromodul es erfolgt idealerweise durch Benutzung der in der Regel ohnehin vorhandenen Steckdose in der Elektroeinheit im Eingangsbereich der Garage. Optional kann des weiteren eine Speichereinheit in dem Elektromodul angeordnet sein, die durch Verfahrbewegungen des Torblattes aufgeladen wird und im Falle eines Stromausfalles aktiviert wird.
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In einer alternativen Ausführungsform besteht die Möglichkeit, das Antriebsmodul in einer zusätzlichen Führungsschiene, die den vertikalen Bereich der Laufschiene darstellt, zu führen. Die übrigen Glieder laufen dabei weiterhin in der bekannten Laufschiene. In dieser Ausführungsform kann auf die Ausbildung des Armes an dem Laufwagen verzichtet werden, da die Führungsschiene bis an die Kante der Toröffnung reicht und somit das einwandfreie Verschließen bzw. Verschwenken des obersten Gliedes garantiert ist.
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Die vorstehend beschriebenen Anordnungen zeichnen sich durch einen ruhigen Lauf des Tores aus. Darüber hinaus sind diese Anordnungen auch sehr leicht bei bereits vorhandenen Toren nachrüstbar, so dass eine geringe Sturzhöhe auch nachträglich erreicht werden kann.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nun anhand der Zeichnungen näher erläutert. Es zeigt:
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1 ein Sektionaltor in einer perspektivischen Ansicht in geschlossener Position des Torblattes,
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2 das Sektionaltor gemäß 1 in einer bereichsweisen Seitenansicht auf den Laufwagen,
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3 das Sektionaltor gemäß 1 in einer bereichsweisen Seitenansicht auf das Antriebsmodul,
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4 das Sektionaltor in geöffneter Position in einer bereichsweisen Seitenansicht auf das Antriebsmodul.
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Gleiche oder gleich wirkende Bauteile sind in den Figuren mit gleichen Bezugsziffern bezeichnet.
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In der 1 ist ein elektrisch antreibbares Sektionaltor 1 dargestellt, das mit einem Torblatt 2 aus mehreren zueinander verschwenkbaren Gliedern 3, 9 12 ausgestattet ist. Die einzelnen Glieder 3, 9, 12 des Torblattes 2 sind üblicher Bauform und bestehen beispielsweise aus einem Aluminium- oder Kunststoffhohlprofil. Das Torblatt 2 ist in einem hier nicht näher dargestellten gebäudefesten Rahmen seitlich geführt. Das hier dargestellte Gebäude kann beispielsweise eine Garage sein, an dessen Seitenwänden je eine mit einer einzigen Kammer ausgebildete C-förmige Laufschiene 6 befestigt ist.
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An den Gliedern 3, 12 des Torblattes sind beidseitig jeweils Rollen 8 angeordnet, die in den Laufschienen 6 beweglich geführt sind. Es wird deutlich, dass die Rollen 8 während der Öffnungs- und Schließbewegung des Torblattes 2 entlang dieser Laufschienen 6 verlaufen. Am obersten Glied 9 des Torblattes 2 ist anstelle von Rollen 8 beidseitig jeweils ein Laufwagen 10, 11 angeordnet, der ebenfalls in der jeweiligen Laufschiene 6 geführt ist. Am untersten Glied 12 ist beidseitig ein Seil 13 angeordnet, das über deckenseitig angeordnete Umlenkrollen 14 mit einer Federeinrichtung 15 verbunden ist.
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Die Laufschienen 6 sind im wesentlichen in je drei Abschnitte unterteilt, einen vertikalen Abschnitt 16, an den sich ein bogenförmiger Abschnitt 17 anschließt, der in einen horizontalen Abschnitt 18 übergeht. Den bogenförmigen und horizontalen Abschnitten 17, 18 sind die Laufwagen 10, 11 zugeordnet, die jeweils mittels zweier Laufrollen 19, 20 und zugehöriger Achsen 21, 22 in den Laufschienen 6 bewegbar gelagert sind. Die Achsen 21, 22 wiederum sind an einem Träger 23 gehalten, der einstückig mit einer Grundplatte 24 des jeweiligen Laufwagens 10, 11 verbunden ist. An der Grundplatte 24 ist über die dabei als Scharniergelenk wirkende Achse 22 ein Arm 25 befestigt, der über ein weiteres Gelenk 26 am obersten Glied 9 des Torblattes 2 befestigt ist. Der Arm 25 weist etwa die gleiche Flächenerstreckung auf wie die Grundplatte 24. An und in der Grundplatte 24 des Laufwagens 10 ist ein Antrieb 27 kraftschlüssig montiert, der zusammen mit dem Laufwagen 10 ein austauschbares Antriebsmodul 28 bildet und in der Laufschiene 6 läuft. Das Antriebsmodul 28 wird von einem Gehäuse 29, das hier nur angedeutet ist, umgeben.
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Der Antrieb 27 besteht aus einem elektrischen Antriebsmotor 30, der abtriebsseitig über ein nicht näher dargestelltes Getriebe mit einer Antriebswelle 31 gekoppelt ist, die drehfest mit einem Reibrad als Kraftübertragungsglied 32 verbunden ist. Zur Übertragung der Motorkraft ist auf der Laufschiene 6 ein Antriebsmittel 33 in Form einer Reibfläche ausgebildet.
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Die elektrischen Baueinheiten des Antriebssystems, vorzugsweise steuerungstechnische Einheiten, sind in einem Elektromodul 34 zusammengefaßt, das an einer Seitenwand montiert ist. In dem Elektromodul 34 ist desweiteren eine Bedienungseinheit 35, z. B. mit einem Taster zur Betätigung des Antriebes 27, und optional eine Antenne bzw. ein Empfänger einer nicht dargestellten Fernbedieneinheit angeordnet. Die elektrische Verbindung zwischen dem Elektromodul 34 und dem Antrieb 27 erfolgt durch ein Spiralkabel 37, das in der Lage ist, sich auf die Länge des Verfahrweges des Antriebsmoduls 28 auszudehnen. Die Stromversorgung des Elektromoduls 34 erfolgt mittels einer entsprechenden Zuleitung 38 durch Benutzung der in der Regel ohnehin vorhandenen Elektroeinheit 39 im Eingangsbereich der Garage.
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Nachfolgend wird der Bewegungsablauf des Torblattes 2 näher erläutert. Zum einfacheren Verständnis wird ausschließlich auf den Laufwagen 10 und der damit verbundenen Systeme, insbesondere des Antriebes 27, Bezug genommen wird, da der gegenüberliegende Laufwagen 11 ohnehin die gleichen Bewegungen ausführt. Um das Torblatt 2, ausgehend von der vollständig geschlossenen Stellung, zu öffnen, wird der Laufwagen 10 in Richtung des Pfeiles mittels des elektrischen Antriebes 27 verfahren. Aktiviert wird der Antrieb 27 entweder durch die Fernbedienung oder den Taster am Elektromodul 34, wobei entsprechende Signale über das Spiralkabel 37 an den Antrieb 27 übertragen werden. Demzufolge wird die Antriebswelle 31 in Drehung versetzt und die Motorkraft mittels des Kraftübertragungsgliedes 32 (Reibrad) auf die Reibfläche 33 an der Laufschiene 6 übertragen, dabei wirken die Laufrollen 19, 20 als Widerlager zum Reibrad 32. Der Laufwagen 10 einschließlich des Antriebes 27, also das Antriebsmodul 28, verfährt in Richtung des Pfeiles. Parallel dazu wird der in der 2 dargestellte gegenüberliegende Laufwagen 11 mitgezogen.
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In der geschlossenen Stellung des Torblattes 2 ist der Arm 25 oberhalb der Grundplatte 24 angeordnet, wobei die Grundplatte 24 im bogenförmigen Abschnitt 17 der Laufschiene 6 geführt ist. Während der kompletten Öffnungsbewegung in Richtung des Pfeiles ist die Achse 22 gegenüber der Achse 21 voreilend ausgerichtet. Bei der anfänglichen Öffnungsbewegung verbleiben die Glieder 3, 12 in der auf dem Boden abgesenkten Stellung. Zunächst wird das oberste Glied 9 des Torblattes 2 unterhalb des Sturzes herausgeschwenkt, indem die Grundplatte 24 und der Arm 25 sich um die Achse 22 schwenkend aufeinander zubewegen. Die weitere Bewegung des Laufwagens 10 führt zu einem Anheben der sich an das oberste Glied 9 anschließenden Glieder 3, 12, wobei der Arm 25 im Verlauf der weiteren Bewegung vollständig auf die Grundplatte 24 geschwenkt wird. Ein Rand 40 am Arm 25 sowie der Träger 23 der Grundplatte 24 dienen dabei als Abstandshalter, um einerseits vorragende Teile des Antriebes 27 und andererseits die Achsen 21, 22, die in einer Kulissennut 41 des Randes 40 aufgenommen werden, nicht zu beeinträchtigen. In der geöffneten Stellung des Torblattes 2 wird das Gewicht des obersten Gliedes 9 unter Zwischenlage des Armes 25 letztlich von der Grundplatte 24 getragen. Der elektrische Antriebsmotor 30 wird bei der Öffnungsbewegung durch die durch die Schließbewegung vorgespannte Federeinrichtung 15 unterstützt.
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Um das Sektionaltor 1 wieder zu schließen, wird der Laufwagen 10 entgegen der Richtung des Pfeils in dem horizontalen Abschnitt 18 der Laufschiene 6 verfahren. Die Achse 22 eilt dabei der Achse 21 nach. Der Antriebsmotor 30 initiiert die Schließbewegung, die später durch das Eigengewicht des Torblattes 2 unter gleichzeitiger Spannung der Federeinrichtung 15 unterstützt wird. Die einzelnen Rollen 8, die in dem geöffneten Zustand des Sektionaltores 1 in dem horizontalen Abschnitt 18 der Laufschienen 6 positioniert sind, werden dabei über den bogenförmigen Abschnitt 17 wieder in den vertikalen Abschnitt 16 geführt, bis das unterste Glied 12 des Torblattes 2 auf der Bodenfläche der Tordurchfahrt zum Anliegen gelangt. Erst danach wird mit einem weiteren Verfahren des Laufwagens 10 mittels des Antriebes 27 entgegen der Richtung des Pfeils, das oberste Glied 9 in seine geschlossene Stellung verschwenkt. Dabei schwenkt der Arm 25 und die Grundplatte 24 im Bereich des bogenförmigen Abschnittes 17 der Laufschiene 6 um die Achsen 22 auseinander. Da sich das Torblatt 2 mit seinem untersten Glied 12 bereits in der geschlossenen Stellung befindet, kann die Stirnkante des obersten Gliedes 9 unmittelbar unter den Sturz geschoben werden, d. h. es wird nur ein minimaler Freiraum benötigt, der üblicherweise ohnehin vorhanden ist, um eine Dichtung aufzunehmen. Dadurch kann annähernd die volle Deckenhöhe für das Sektionaltor 1 ausgenutzt werden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Sektionaltor
- 2
- Torblatt
- 3
- Glied
- 6
- Laufschiene
- 8
- Rolle
- 9
- oberstes Glied
- 10
- Laufwagen
- 11
- Laufwagen
- 12
- unterstes Glied
- 13
- Seil
- 14
- Umlenkrolle
- 15
- Federeinrichtung
- 16
- vertikaler Abschnitt
- 17
- bogenförmiger Abschnitt
- 18
- horizontaler Abschnitt
- 19
- Laufrolle
- 20
- Laufrolle
- 21
- Achse
- 22
- Achse
- 23
- Träger
- 24
- Grundplatte
- 25
- Arm
- 26
- Gelenk
- 27
- Antrieb
- 28
- Antriebsmodul
- 29
- Gehäuse
- 30
- Antriebsmotor
- 31
- Antriebswelle
- 32
- Kraftübertragungsglied
- 33
- Antriebsmittel
- 34
- Elektromodul
- 35
- Bedienungseinheit
- 37
- Spiralkabel
- 38
- Zuleitung
- 39
- Elektroeinheit
- 40
- Rand
- 41
- Kulissennut