B e s c h r e i b u n g
Stützvorrichtung für eine lasttragende Dachpfanne
Die Erfindung betrifft eine Stützvorrichtung für eine in einer ersten Reihe angeordnete lasttragende Dachpfanne, die im Bereich ihres firstseitigen Endabschnitts auf einer ersten Dachlatte aufliegt, wobei die Stützvorrichtung in First-Trauf- Richtung verlegbar und firstseitig auf einer Dachlatte sowie traufseitig auf zumindest einer überdeckten Dachpfannen auflegbar ist.
Eine lasttragende Dachpfanne im Sinne der Erfindung ist eine Dachpfanne, die ein Zubehörteil wie ein Schneefanggitter, einen Steigtritt, einen Gitterrost, eine Antenne oder dergleichen trägt. Diese beispielsweise DE-P 41 04 157.7 entsprechende Dachpfanne kann aus Metall bestehen und in sich sehr stabil sein. Wenn diese lasttragende Dachpfanne durch das Zubehörteil und gegebenenfalls einen Menschen belastet ist, muß diese Kraft sicher in die Dachunterkonstruktion eingeleitet werden. Die Dachunterkonstruktion wird üblicherweise aus in First-Trauf-Richtung angeordneten Sparren und auf diesen parallel zum First bzw. zur Traufe verlegten Dachlatten gebildet, auf denen die Dachpfannen in parallel zum First bzw. zur Traufe verlaufenden Reihen verlegt sind. Sofern die lasttragende Dachpfanne nicht auf einem Sparren, sondern im Feld zwischen zwei Sparren eingebaut ist, biegen sich die Dachlatten bei Belastung durch, so daß auf die unter der lasttragenden Dachpfanne liegenden und diese abstützenden Dachpfannen zusätzlich eine Biegekraft einwirkt.
Während profilierte Dachpfannen diese Kraft ohne Überbeanspruchung aufzunehmen vermögen, kann es bei flachen Dachpfannen wie Biber-Dachpfannen zum Bruch kommen. Dies ist insbesondere bei in Doppeldeckung verlegten Biber-Dachpfannen aus Beton der Fall. Dabei sind die Dachpfannen in jeder Reihe sowohl um die Hälfte der Breite als auch die Hälfte der Decklänge einer Dachpfanne versetzt gegenüber der benachbarten
Reihe verlegt. Im Bereich einer Dachlatte liegen daher drei Dachpfannen übereinander, nämlich das traufseitige Ende einer Dachpfanne einer oberen ersten Reihe, der mittlere Abschnitt einer Dachpfanne in der zur Traufe hin angrenzenden überdeckten zweiten Reihe und der firstseitige Abschnitt einer Dachpfanne in der zur Traufe hin nachfolgenden überdeckten dritten Reihe.
Wird nun eine in der oberen ersten Reihe verlegte Dachpfanne belastet, so überträgt sie an ihrem traufseitigen Ende die auf sie einwirkende Kraft auf die beiden in der zweiten Reihe verlegten jeweils halbseitig darunterliegenden Dachpfannen im Bereich von deren Längsmitte, und diese übertragen die Kraft an ihrem traufseitigen Endabschnitt in Längsmitte auf die unter ihnen liegenden in der dritten Reihe verlegten
Dachpfannen. Diese übertragen die Kraft auf den traufseitigen Endabschnitt der unter ihnen liegenden in der vierten Reihe verlegten Dachpfannen, welche die Kraft endlich auf die sie abstützende vierte Dachlatte übertragen. Die nicht auf die erste Dachlatte am firstseitigen Ende der lasttragenden
Dachpfanne ubetragene Kraft wird also über weitere Dachpfannen in drei traufseitig folgenden überdeckten Reihen auf die vierte Dachlatte der Dachunterkonstuktion übertragen. Diese Dachlatte kann sich unter der Last durchbiegen, so daß die im Bereich ihrer Längsmitte belasteten Dachpfannen in der zweiten
Reihe und in der dritten Reihe auf Biegung beansprucht werden und zerbrechen können.
Das Problem der AbStützung einer lasttragenden Dachpfanne wurde bisher dadurch gelöst, daß an der lasttragenden
Dachpfanne selbst eine Stütze befestigt ist, welche die Kraft direkt auf die Dachunterkonstruktion überträgt. Derartige Dachpfannen sind beispielsweise bekannt aus den Dokumenten DE 86 21 133 Ul, DE 35 10 295 AI oder DE 94 01 136 Ul. Aus dem zuletzt genannten Dokument ist eine unter einer Dachpfanne montierte Stützschiene bekannt, die als nach unten offenes U- Profil ausgebildet ist, dessen Basis an der Dachpfanne anliegt. Am firstseitigen Ende ist diese Stützschiene
gemeinsam mit der Dachpfanne an einer ersten Dachlatte eingehängt, am traufseitigen Ende liegt die Stützschiene auf einer Dachpfanne in der benachbarten überdeckten Reihe auf. Die vertikalen Stege der Stützschiene sind so hoch ausgeführt, daß sie auf einem unterhalb der Dachlatten angeordneten Sparren aufliegen können. Derartige Dachpfannen sind nicht für doppelt überdeckende Deckung vorgesehen, sondern sie liegen an ihrem traufseitigen Ende nur auf der oder den Dachpfannen einer einzigen Reihe auf.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Stützvorrichtung für eine in sich stabile lasttragende Dachpfanne zu schaffen, die es unabhängig von der Position relativ zu Dachsparren ermöglicht, auch bei doppelter Biberdeckung die von der lasttragenden Dachpfanne ausgeübte Kraft so in die Dachunterkonstruktion einzuleiten, daß weder die von der lasttragenden Dachpfanne unmittelbar überdeckten, noch die von diesen überdeckten Dachpfannen einer Bruchgefahr ausgesetzt sind.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die Stützvorrichtung als in die von der lasttragenden Dachpfanne überdeckte in Traufrichtung benachbarte zweite Reihe von Dachpfannen einbaubarer Träger ausgebildet ist, der die Kraft von der lasttragenden Dachpfanne firstseitig unmittelbar auf eine zweite Dachlatte, an der die Dachpfannen der zweite Reihe eingehängt sind, sowie traufseitig auf eine von diesen überdeckte Dachpfanne in der nächstfolgenden überdeckten dritten Reihe überträgt.
Aufgrund dieser Ausbildung überträgt die Stützvorrichtung die auf sie einwirkende Kraft unter Umgehung der unmittelbar von der lasttragenden Dachpfanne überdeckten Dachpfannen, so daß auf diese praktisch keine von der Last verursachte Kraft einwirkt. Daher können diese besonders gefährdeten Dachpfannen in der zweiten Reihe nicht zerbrechen.
Da das firstseitige Ende der StützVorrichtung unmittelbar unter der lasttragenden Dachpfanne etwa unter deren Zentrum angeordnet ist, wird somit ein wesentlicher Anteil der Belastung ohne Zwischenschaltung von Dachpfannen direkt auf die Dachunterkonstruktion übertragen.
Die Stützvorrichtung kann unauffällig zwischen den Dachpfannen in der benachbarten zweiten Reihe eingebaut werden, wenn die Stützvorrichtung einen vertikalen Steg aufweist, der im Zwischenraum zwischen den Dachpfannen in der benachbarten zweiten Reihe anordbar ist.
Die Stützvorrichtung kann wie eine Dachpfanne an der zweiten Dachlatte eingehängt werden, wenn die StützVorrichtung an ihrem firstseitigen Ende auf ihrer Unterseite einen Vorsprung zum Einhängen an der Dachunterkonstruktion aufweist.
Die Länge der StützVorrichtung entspricht vorzugsweise etwa der Länge einer normalen Dachpfanne, so daß die StützVorrichtung in die in Traufrichtung benachbarte von der lasttragenden Dachpfanne überdeckte zweite Reihe von Dachpfannen einbaubar ist ohne diese zu überragen.
Um eine Bruchgefahr der in der dritten Reihe verlegten Dachpfanne auszuschließen wird empfohlen, in der dritten Reihe eine verkürzte Dachpfanne, beispielsweise eine Firstanschluß- Dachpfanne, zu verlegen, die an ihrem traufseitigen Ende nicht auf der Dachunterkonstruktion, sondern auf den von ihr überdeckten Dachpfannen der vierten Reihe aufliegt. Somit wird auch die in der dritten Reihe verlegte Dachpfanne nicht auf Durchbiegung beansprucht.
Die Stützvorrichtung erhält eine besonders hohe Tragfähigkeit, wenn sie ein im wesentlichen einem liegenden H entsprechendes Querschnittsprofil aufweist, dessen Steg höher ist als die
Dicke der benachbarten Dachpfannen. Dadurch ist auch bei einer leichten Durchbiegung der Stützvorrichtung unter sehr hoher Last die Übertragung eines Biegemoments auf die seitlich des
vertikalen Stegs verlegten Dachpfannen in der überdeckten zweiten Reihe ausgeschlossen.
Der Obergurt des H-Profils kann gleichzeitig die Auflage für die lasttragende Dachpfanne bilden. Auf diese Weise können die von der lasttragenden Dachpfanne unmittelbar überdeckten Dachpfannen seitlich in das H-Profil eingeschoben sein, das eine etwas größere lichte Weite als die Dicke der Dachpfannen aufweisen sollte, so daß diese nicht auf Durchbiegung beansprucht werden.
Eine großflächige Kraftübertragung am traufseitigen Ende der Stützvorrichtung ist möglich, wenn die Breite des Untergurts des H-Profils zumindest im Bereich des traufseitigen Endabschnitts der Breite der lasttragenden Dachpfanne entspricht. Dies hat außerdem den Vorteil, daß auf den Untergurt gelangtes Wasser sicher auf die Oberseite der von ihm überdeckten Dachpfannen abgeleitet wird. Eine derartige Stützvorrichtung kann beispielsweise aus zwei spiegelbildlichen ungleichschenkligen U-Profilen hergestellt werden, die im Bereich ihrer Basis miteinander verbunden sind und somit dort den Steg des H-Profils bilden.
Die von der lasttragenden Dachpfanne unmittelbar überdeckten Dachpfannen können unmittelbar mit an ihnen vorgesehenen Auflagenoppen, sogenannten Lattenschonern, auf der Dachunterkonstruktion aufliegen, wenn die Breite des Untergurts des H-Profils im Bereich des firstseitigen Endabschnitts so schmal ist, daß Auflagenoppen der benachbarten Dachpfannen unmittelbar auf die zweite Dachlatte der Dachunterkonstruktion auflegbar sind.
Eine besonders vorteilhafte Ausführung der Stützvorrichtung wird erreicht, wenn diese einstückig mit der lasttragenden Dachpfanne ausgebildet ist.
In der Zeichnung ist ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt, das im folgenden näher erläutert wird.
Es zeigt
Fig. 1 eine erfindungsgemäße Stützvorrichtung in eingebautem Zustand in der Draufsicht,
Fig. 2 die StützVorrichtung aus Fig. 1 im Längsschnitt entlang der Linie II-II,
Fig. 3 die StützVorrichtung aus Fig. l im Querschnitt entlang der Linie III-III und
Fig. 4 die Stützvorrichtung aus Fig. 1 schematisch in perspektivischer Darstellung.
Fig. 1 zeigt in der Draufsicht eine Stützvorrichtung 10, die eine lasttragende Dachpfanne 12 abstützt. Die lasttragende Dachpfanne 12 ist in eine erste Reihe 14 von in Doppeldeckung verlegten Biber-Dachpfannen eingedeckt und besitzt in der Draufsicht die übliche Form einer Biber-Dachpfanne. An ihrem firstseitigen Ende ist die lasttragende Dachpfanne 12 an einer ersten Dachlatte 16 der Dachunterkonstruktion eingehängt und zusätzlich mit Schraubnägeln 18, 20 daran befestigt. Es versteht sich, daß in der ersten Reihe 14 beiderseits der lasttragenden Dachpfanne 12 weitere Dachpfannen angeordnet sind, die der Übersichtlichkeit wegen in Fig. 1 nicht dargestellt sind.
Aus einer von der ersten Reihe 14 überdeckten zweiten Reihe 22 sind die von der lasttragende Dachpfanne 12 überdeckten zweiten Dachpfannen 24, 26 dargestellt, die an. ihren firstseitigen Enden an einer zweiten Dachlatte 28 eingehängt sind. Die zweiten Dachpfannen 24, 26 der zweiten Reihe 22 sind entsprechend der bei Doppeldeckung üblichen Verlegung gegenüber der ersten Reihe 14 um ihre halbe Breite in
Querrichtung versetzt. Die Stützvorrichtung 10 ist benachbart zu den beiden zweiten Dachpfannen 24, 26 angeordnet.
Die zweiten Dachpfannen 24, 26 überdecken dritte Dachpfannen 29, 30 einer dritten Reihe 32, die wiederum um ihre halbe Breite gegenüber der zweiten Reihe 22 versetzt sind und somit mit den Dachpfannen der ersten Reihe 14 fluchten. Die seitlich der lasttragenden Dachpfanne 12 in der dritten Reihe 32 angeordneten dritten Dachpfannen 29, 30 sind an ihren firstseitigen Enden an einer dritten Dachlatte 34 eingehängt. Unterhalb der lasttragenden Dachpfanne 12 ist in der dritten Reihe 32 eine verkürzte Dachpfanne 36, eine handelsübliche Firstanschluß-Biberpfanne, angeordnet.
Die dritten Dachpfannen 29, 30, 36 überdecken vierte
Dachpfannen 38, 40 einer vierten Reihe 42, die wiederum um ihre halbe Breite gegenüber der dritten Reihe 32 versetzt sind und somit mit den zweiten Dachpfannen 24, 26 der zweiten Reihe 22 fluchten. Die in der vierten Reihe 42 angeordneten vierten Dachpfannen 38, 40 sind an ihren firstseitigen Enden an einer vierten Dachlatte 44 eingehängt.
Die in der dritten Reihe 32 verlegte verkürzte Dachpfanne 36 ist am firstseitigen Rand der von ihr überdeckten vierten Dachpfannen 38, 40 eingehängt.
In Fig. 2 ist die oben geschilderte Anordnung im Längsschnitt entlang der Linie II-II aus Fig. 1 dargestellt. Die an ihrem firstseitigen Ende an der ersten Dachlatte 16 befestigte lasttragende Dachpfanne 12 liegt etwa ab ihrer Längsmitte bis zu ihrem traufseitigen Ende auf der Stützvorrichtung 10 auf, die firstseitig unmittelbar auf der zweiten Dachlatte 28 aufliegt und mit einem als Aufhängenase ausgebildeten Vorsprung 46 an dieser eingehängt ist. An ihrem traufseitigen Ende liegt die Stützvorrichtung 10 auf der verkürzten Dachpfanne 36 auf, die auf den vierten Dachpfannen 38, 40 aufliegt, welche an der vierten Dachlatte 44 eingehängt sind.
Die Stützvorrichtung 10 kann über ein in Fig. 2 nicht dargestelltes Distanzelement zusätzlich auf der dritten Dachlatte 34 abgestützt sein.
Die von der lasttragenden Dachpfanne 12 auf die StützVorrichtung 10 übertragene vertikale Kraftkomponente wird somit unmittelbar auf die zweite Dachlatte 28, gegebenenfalls auch auf die dritte Dachlatte 34, und mittelbar über drei Dachpfannen 36, 38, 40 auf die vierte Dachlatte 44 übertragen.
In Fig. 3 ist die vorstehend geschilderte Anordnung im Querschnitt entlang der Linie III-III aus Fig. 1 dargestellt. Hier ist die Ausführung der Stützvorrichtung 10 besonders gut zu erkennen. Diese besitzt ein im wesentlichen einem liegenden H entsprechendes Querschnittsprofil, dessen Steg 48 sich in vertikaler Richtung erstreckt. Der Steg 48 ist im Zwischenraum zwischen den zweiten Dachpfannen 24, 26 angeordnet. Die Höhe des Stegs 48 ist gößer als die Dicke der zweiten Dachpfannen 24, 26. Der Obergurt 50 des H-Profils bildet gleichzeitig die Auflage für die lasttragende Dachpfanne 12. Im Bereich des in Fig. 3 dargestellten traufseitigen Endabschnitts der Stützvorrichtung 10 entspricht die Breite des Untergurts 52 des H-Profils der Breite der lasttragenden Dachpfanne 12 und somit der üblichen Breite einer Biber- Dachpfanne. Die zweiten Dachpfannen 24, 26 sind von beiden Seiten her in das H-Profil der Stützvorrichtung 10 eingesteckt. Sie liegen auf dem Untergurt 52 auf, sind aber wegen der größeren Höhe des Stegs 48 vom Obergurt beabstandet, so daß sie auch bei einer Durchbiegung der Stützvorrichtung 10 nicht belastet werden.
Fig. 4 zeigt die Stützvorrichtung 10 schematisch in perspektivischer Darstellung. Die Stützvorrichtung 10 besitzt ein im wesentlichen einem liegenden H entsprechendes Querschnittsprofil, dessen Steg 48 sich in vertikaler Richtung erstreckt. Die Höhe des Stegs 48 ist größer als die Dicke einer Dachpfanne, so daß eine in das H-Profil eingeschobene Dachpfanne auch bei einer Durchbiegung der Stützvorrichtung 10
nicht belastet wird. Der Obergurt 50 des H-Profils ist relativ schmal. Im Bereich des traufseitigen Endabschnitts der Stützvorrichtung 10 ist der Untergurt 52 des H-Profils besonders breit ausgeführt und entspricht der üblichen Breite einer Biber-Dachpfanne. An ihrem firstseitigen Ende ist auf der Unterseite der Stützvorrichtung 10 ein als Aufhängenase ausgebildeter Vorsprung 46 vorgesehen.