DE2517419C2 - Unterdach - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Unterdach für mit Dacheindeckungsplatten eingedeckte Dächer mit von Dachlatte zu Dachlatte sich erstreckenden Wärmedämmplatten, die jeweils mit ihrem traufseitigen Rand den firstseitigen Rand der Nachbarplatten überdecken und die in ihrer Unterseite eine Nut zur formschlüssigen Aufnahme der betreffenden Dachlatte aufweisen.

Bei einem bekannten Unterdach dieser Art (DE-GM 19 32 832) sind die Wärmedämmplatten nach Art von Dachziegeln auf den Dachlatten angeordnet und an diesen durch unterseitige Leisten festgelegt, deren traufseitige Seitenflächen jeweils eine Anlagefläche der Wärmedämmplatten an den betreffenden Dachlatten bilden. Mit Ausnahme dieser Leisten liegen die Wärmedämmplatten im wesentlichen oberhalb der Dachlatten, was zwar die Bildung von Wärmebrücken im Bereich der Dachlatten vermeidet, dafür aber einen verhältnismäßig großen Abstand der Dacheindeckungsplatten von den Oberseiten der Dachlatten bedingt. Die Folge davon ist eine ziemlich große Bauhöhe der Dacheindeckung, die insbesondere im Bereich von Dachfenstern, Dachrinnen und Dachkehlen nicht unerhebliche Schwierigkeiten mit sich bringt. Außerdem werden die Wärmedämmplatten durch die Dacheindeckungsplatten relativ hoch belastet, woraus sich besonders im Bereich der unterseitigen Leisten eine ziemlich große statische Beanspruchung der Wärmedämmplatten ergibt.

Der Erfindung liegt demnach die Aufgabe zugrunde, ein Unterdach der eingangs genannten Art so auszubilden, daß bei einer möglichst geringen Bauhöhe des Unterdachs die statische Beanspruchung der Wärmedämmplatten ohne Beeinträchtigung ihrer wärmedämmenden Eigenschaften verringert wird.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der dem Gebäude zugekehrte Unterteil der Wärmedämmplatten mit seiner ganzen senkrecht zur Traufe gemessenen Breite zwischen die Dachlatten eingreift und daß sich dessen traufseitige Seitenfläche gegen die firstseitige Seitenfläche des Unterteils der überdeckten Nachbarplatte und dadurch mittelbar gegen die nächstuntere Dachlatte abstützt.

Die vorliegende Erfindung betrifft also eine Parallellösung zu der Erfindung nach dem Hauptpatent 23 49 710.

Die Wärmedämmplatten des Unterdachs nach der Erfindung ermöglichen es durch diese Art der Abstützung an den Dachlatten in optimaler Weise, Belastungen aufzunehmen, die von einem hohen Eigengewicht der Dacheindeckungsplatten, von einer eventuellen Schneelast sowie von nicht exakt parallel zueinander verlaufenden Dachlatten herrühren. Die Wärmedämmplatten liegen dabei weitgehend zwischen den Dachlatten und füllen die Zwischenräume zwischen diesen satt aus. Dadurch wird neben der Verringerung der statischen Beanspruchung der Wärmedämmplatten auch eine besonders niedere Bauhöhe des Unterdachs erreicht. Durch das Verschieben der die Dachlatte aufnehmenden Nut aus dem Bereich der Stoßfuge zwischen den Rändern zweier benachbarter Wärmedämmplatten in den Flächenbereich auf der Unterseite der Wärmedämmplatte wird die wärmedämmende Eigenschaft weitet verbessert, da vom Bereich der Nut aus — d. h., vom geschwächten Teil der Wärmeplatte — keine Fuge zur Oberseite der Wärmedämmplatte verläuft. Die geringstmögliche Bauhöhe des Unterdachs kann durch die Tiefe der Nut bestimmt werden, womit eine Anpassung an die gegebenen und gewünschten Verhältnisse möglich ist. Da jede Wärmedämmplatte gegen zwei Dachlatten abgestützt ist, wird die Stabilität des Unterdachs gegen eine statische Beanspruchung weiter verbessert.

Die für die Wärmedämmung benutzte Wärmedämmstoffe sind alle in verhältnismäßig großem Umfang elastisch verformbar, so daß auch Toleranzen im Dachlattenabstand ohne weiteres ausgeglichen werden, indem sich die davon betroffenen Wärmedämmplatten durch elastische und plastische Verformung anpassen. Es ist bekannt, daß ein verlegtes Unterdach, bei welchem Zwängungen durch Toleranzen im Dachlattenabstand entstehen, nach sehr kurzer Zeit spannungsfrei wird, wenn die Wärmedämmplatten sich durch elastische und plastische Verformung diesen Toleranzen angepaßt haben. Als besonderer Vorteil ergibt sich damit, daß durch die entstehende Zwängung eine bessere Abdichtung im Fugenbereich möglich ist, wodurch die Wärmedämmung weiter positiv beeinflußt wird.

Die Erfindung wird anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert. Es zeigt die

F i g. 1 zwei Wärmedämmplatten zum Aufbau eines Unterdachs gemäß der Erfindung, und die
F i g. 2 und 3 jeweils eine weitere Ausführungsform für einen Teil eines Unterdachs, gemäß F i g. 1.

F i g. 1 zeigt in vereinfachter Ausführungsform zwei Dachlatten 1 mit darüber verlegten Wärmedämmplatten 2, 3. Die einzelnen Wärmedämmplatten 2, 3 greifen jeweils mit einem traufseitigen Randstreifen 8 über den

so firstseitigen Rand einer überdeckten Nachbarplatte. Im Bereich des traufseitigen Randstreifens B können Ausnehmungen für das Einsetzen von Ziegelnasen vorgesehen sein. Durch diese stufenfalzartige Überlappung wird eine nahezu gleichbleibende Dicke der Wärmedämmschicht gewährleistet. Eine Verringerung der Plattendicke ergibt sich im Bereich einer Nut 15 in dem dem Gebäude zugekehrten Plattenunterteil 20. Diese Nut 15 liegt jedoch nicht im Bereich der Stoßfuge zwischen zwei benachbarten Wärmedämmplatten 2,3, sondem in einem Bereich, der zwischen der traufseitigen Seitenfläche 12 und der firstseitigen Seitenfläche 16 des Unterteils 20 jeder Wärmedämmplatte 2,3 liegt. Damit stützt sich die jeweils überdeckende Wärmedämmplatte 2 mit der traufseitigen Stirnfläche 12 ihres Unterteils 20 nicht mehr unmittelbar gegen eine Dachlatte 1 ab, sondern gegen die firstseitige Seitenfläche 16 des Unterteils 20 der überdeckten Wärmedämmplatte 3.

In F i g. 2 ist eine Ausführungsform dargestellt, bei der

der Randstreifen 8 weniger weit übergreift, so daß die Stirnseite 13 dieses übergreifenden Randstreifens 8 etwa über der Dachlatte 1 liegt

Die nicht dargestellten wasserführenden Z^;egel können mit ihren Nasen in Ausnehmungen eingelegt werden, die im Bereich der Stirnseite 13 des Randstreifens 8 vorgesehen sein können.

!n F i g. 3 isl eine weitere Ausführungsform der Erfindung gezeigt, bei der die Nut 15 im Unterteil 20 der Wärmedämmplatte 2 gegen dessen firstseitige Seitenfläche 16 hin verschoben angeordnet ist. Dadurch ergibt sich der Vorteil, daß bei auftretenden Zwängungen der verhältnismäßig schmale Steg zwischen der Dachlatte 1 und der Seitenfläche 16 leicht verformt werden kann und sich die Zwängungen über den Unterdachbereich leichter ausgleichen. Bei dieser Verformung entstehen keine Biegebeanspruchungen, die ein Ausreißen befürchten lassen.

Den beschriebenen Ausführungsformen ist gemeinsam, daß eine auf eine Wärmedämmplatte 2 in Fallrichtung einwirkende Kraft zum Teil im Bereich der Nut 15 unmittelbar auf eine Dachlatte 1 übertragen wird und zum anderen Teil mittelbar über die firstseitige Seitenfläche 16 des Unterteils 20 der überdeckten Wärmedämmplatte 3 auf die traufseitig benachbarte Dachlatte 1.

Hierzu 2 Blatt Zeichnungen

30

35

40

45

50

55

60

Claims (1)

1. Patentanspruch:

   Unterdach für mit Dacheindeckungsplatten eingedeckte Dächer mit von Dachlatte zu Dachlatte sich erstreckenden Wärmedämmplatten, die jeweils mit ihrem traufseitigen Rand den firstseitigen Rand der Nachbarplatten überdecken und c'ie in ihrer Unterseite eine Nut zur formschlüssigen Aufnahme der betreffenden Dachlatte aufweisen, dadurch gekennzeichnet, daß der dem Gebäude zugekehrte Unterteil (20) der Wärmedämmplatten (2, 3) mit seiner ganzen senkrecht zur Traufe gemessenen Breite zwischen die Dachlatten (1) eingreift und daß sich dessen traufseitige Seitenfläche (12) gegen die firstseitige Seitenfläche (16) des Unterteils (20) der überdeckten Nachbarplatte (3) und dadurch mittelbar gegen die nächstuntere Dachlatte (1) abstützt.