Enthäutungs- und Abschwartmaschine
Die Erfindung geht aus von einer Enthäutungs- und Abschwart¬ maschine nach der Gattung des Hauptanspruchs. Bei einer bekannten gattungsgemäßen Enthäutungs- und Abschwartmaschi¬ ne (DE-OS 38 37 181) wird durch das Zusammenwirken von der Oberflächenverzahnung der Zugwalze, der Schneidklinge aber auch dem mit bestimmtem Abstand seiner Hohlfläche angeord¬ neten Klingenbalken eine gute Enthäutung erzielt. Bei die¬ ser bekannten Maschine sind auf der Zugwalze jedoch Ring¬ nuten angeordnet in die zur Reinigung der Zugwalzenober¬ fläche Zinken eines Reinigungskammes greifen. Konstruk¬ tionsbedingt ist dadurch die Verzahnungsoberfläche um die durch die Ringnuten beanspruchte Oberfläche verringert.
Entsprechend ist auch der Wirkungsgrad beim Enthäuten ver¬ ringert, da die Zugwalze im wesentlichen die Vorschubfunk¬ tion beim Enthäuten übernimmt. Während der Reinigungskamm bei dieser bekannten Maschine im wesentlichen Haut- und Gewebeteile von der Zugwalzenoberfläche entfernt, dient zur Reiniung von Fett und weniger zusammenhängenden Teilen eine Reinigungswalze, deren Verzahnung jener der Zugwalze ent¬ spricht und wobei beide Verzahnungen ineinander greifen, so daß in der LängsVerzahnung der Zugwalzenoberfläche vorhan¬ dene Teilchen ähnlich wie bei einer Mangel, insbesondere in die Ringnuten herausgequetscht werden. Die Reinigungswalze ist in Drehrichtung der Zugwalze dem Reiniungskamm nach¬ geschaltet. Obwohl der Reinigungskamm die wesentlichen Hautteile entfernt, werden durch das Kämmen der Verzahnun¬ gen von Zugwalze und Reinigungswalze bei manchen Fleisch¬ arten Fett- und Gewebefolien gebildet, die auf der Ober¬ fläche der Reinigungswalze festgepreßt sind und deren Rei- nigungsfunktion an der Zugwalze beeinträchtigen.
Bei einer anderen bekannten Enthäutungsmaschine (FR 70 12 414) wirkt mit der Zugwalze eine Abstreifwalze zusammen, deren Oberfläche ebenfalls verzahnt ist, ohne daß diese Verzahnung in jene der Zugwalze greift und wobei Zugwalze und Abstreifwalze die gleiche Drehrichtung aufweisen, so daß an den nahe einander gegenüberliegenden Oberflächen von Zugwalze und Abstreifwalze eine hohe Relativgeschwindigkeit entsteht. Die Abstreifwalze übernimmt die abgetrennten Haut- und Gewebeteile in ausreichendem Maße. Nicht jedoch können Fett- und Feinmaterialien hierdurch entfernt werden,
so daß zusätzlich ein Gebläse eingesetzt wird, um solche Teile von der Oberfläche der Zugwalze wegzublasen mit all den dabei gegebenen Nachteilen.
Vorteile der Erfindung
Die erfindungsgemäße Enthäutungs- und Abschwartmaschine mit den kennzeichnenden Merkmalen des Hauptanspruchs hat dem¬ gegenüber den Vorteil, daß die Zugwalze für die Enthäutungs- aufgabe die gesamte Oberfläche zur Verfügung hat, da keine Ringnuten mehr erforderlich sind. Durch die in der Anord¬ nung ansich bekannte Abstreifwalze werden die zusammenhän¬ genden Stücke wie Haut- und Gewebeteile von der Zugwalzen¬ oberfläche entfernt. Die nachgeschaltete Reinigungswalze greift sodann mit ihrer Verzahnung in jene der Zugwalzen¬ oberfläche ein und preßt dort vorhandene Fett- und Fein¬ teile heraus. Durch den an dieser Oberfläche eingreifenden Reinigungskamm werden sich dort bildende Folien von der Oberfläche der Reinigungswalze entfernt, so daß diese mit weitgehend gereinigten Zähnen in die verschmutzte Zugwalze eingreift. Auf der Reinigungswalze bewirken die Ringnuten nur eine unerhebliche Verschlechterung der Reinigungswir¬ kung. Der Gesamtwirkungsgrad der erfinderischen Enthäu¬ tungs- und Abschwartmaschine ist jedoch gegenüber den be¬ kannten Maschinen wesentlich verbessert.
Nach einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ver¬ laufen die scharfkantigen Wülste auf der Oberfläche der Abstreifwalze schraubenförmig. Eine solche schraubenförmige Anordnung ist ansich bekannt durch die oben genannte Maschi-
ne (FR-PS 70 12 414). Durch den leicht schraubenförmigen Verlauf wird das Abpellen der Häute von der Zugwalze er¬ leichtert, da daß Abpellen einseitig an der Walze beginnt, um sich dann auf die Länge der Walze auszubreiten.
Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfin¬ dung weisen die scharfkantigen Wülste auf der Abstreifwalze einen sägezahnförmigen Querschnitt auf mit einer in Dreh¬ richtung weisenden steilen Frontflanke, einer kurzen tangen¬ tialen Radialflanke und einer flacher verlaufenden Rück¬ seitenflanke, die radial innen an der nachfolgenden Front¬ flanke endet. Durch diese sägezahnförmige Gestaltung und in Verbindung mit dem nur geringen Abstand des tangentialen Radialflankenabschnitts dieser Wülste zur Oberfläche, bzw. zur Verzahnung der Zugwalze hin wird vermieden, daß die von der Zugwalze abzupellenden Haut- und Gewebeteile zwischen die beiden Walzen gelangen. Vorzugsweise kann die Abstreif- walze in ansich bekannter Weise (FR-PS 70 12 414) mit einer höheren Drehzahl laufen als die Zugwalze.
Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfin¬ dung können die Reinigungswalze und/oder der Reinigungskamm verschiebbar und/oder ausschwenkbar sein, um dadurch die Maschine besser reinigen zu können. So ist es gemäß der Erfindung möglich, daß die Reinigungswalze und/oder der Reinigungskamm auf einer mit der Tischplatte verschwenk¬ baren Tischtragevorrichtung angeordnet, wodurch in Aus¬ schwenkstellung der Tischtragevorrichtung die Reinigungs- walze von der Zugwalze getrennt ist. Die Tischtragevor¬ richtung ist mit ihrer Schwenkanordnung in ansich bekannter Weise (DE-OS 38 37 181) an dem Maschinengehäuse gelagert.
Nach einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist die Tischplatte entgegen der Fleischtransportrichtung zu¬ rück- bzw. herausziehbar um in einfacher Weise von oben an die Walzen heranzukommen. Ebenfalls kann in ansich be¬ kannter Weise der Klingenbalken mit Schneidklinge an einer Schwenkvorrichtung angeordnet sein, die ebenfalls am Maschi¬ nengehäuse gelagert ist oder auch entsprechend die Zugwalze oder die Abstreifwalze.
Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfin¬ dung ist der Reinigungskamm relativ zur Reinigungswalze für seinen Ein- und Ausgriff in ansich bekannter Weise ver¬ schwenkbar, wobei das Schwenklager an der Tischtragevor¬ richtung angeordnet ist. Die Ausschwenkung des Reinigungs¬ kamms kann erfindungsgemäß auch unabhängig von der Ver- schwenkung der Tischplatte erfolgen. Dadurch daß der Reini¬ gungskamm aufgrund der Drehrichtung der Reinigungswalze (entgegengesetzt jener der Zugwalze) auf der der Zugwalze abgewandten Seite der Reinigungswalze angeordnet sein kann, besteht eine gute Zugänglichkeit; jedenfalls wesentlich besser als bei der bekannten Enthäutungsmaschine (DE-OS 38 37 181).
Weitere Vorteil und vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfin¬ dung sind der nachfolgenden Beschreibung der Zeichnung und den Ansprüchen entnehmbar.
Zeichnung
Ein Ausführungsbeispiel des Gegenstandes der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und im folgenden näher be¬ schrieben. Es zeigen:
Fig. 1 eine vereinfachte Seitenansicht der wesentlichen
Maschinenteile unter Weglassung der Seitenwand, Fig. 2 eine Vergrößerung des Ausschnitts II aus Fig. 1, Fig. 3 das Walzenwerk gemäß Ansicht III in Fig. IV und •Fig. 4 das Walzenwerk gemäß Ansicht IV in Fig. 3
Bei der in Fig. 1 sehr vereinfacht und nur mit den wesent¬ lichen Teilen gezeigten Enthäutungs- und Abschwartmaschine ist in einem Gehäuse 1 eine Zugwalze 2 gelagert, die in Drehrichtung I durch nicht dargestellte Mittel angetrieben wird und die mit einer Schneidklinge 3 zusammenwirkt, um Fleisch zu enthäuten oder abzuschwarten, welches über eine Tischplatte 4 manuell in Richtung Schneidklinge 3 zugeführt wird. Die Schneidklinge 3 ist an einem Klingenbalken 5 durch eine Halteleiste 6 festgespannt. Der Klingenbalken 5 weist zur Zugwalze 2 hin eine tonnenförmige Hohlfläche 7 auf, wobei dieser Abstand zwischen Hohlfläche 7 und Ober¬ fläche der Zugwalze 2 für den Transport der vom Fleisch abgezogenen Häute von Bedeutung ist. Entscheidend jedoch ist für die Enthäutung die auf der Oberfläche der Zugwalze 2 angeordnete Verzahnung 8 mittels der, und aufgrund der Drehrichtung I der Zugwalze, die abzuziehenden Häute bzw.
Sehnen und Schwarten an der Schneidklinge 3 vorbeigezogen werden. Die Zahnflanken dieser sich über die Länge der Zugwalze 2 erstreckenden Verzahnung 8 sind gradflächig und verhältnismäßig steil.
Mit dieser Verzahnung 8 der Zugwalze 2 kämmt eine Verzah¬ nung 9 auf der Oberfläche einer Reinigungswalze 11, wobei sich diese Verzahnung ebenfalls auf die Länge der Reini¬ gungswalze 11 erstreckt, jedoch durch Ringnuten 12 unter¬ brochen ist in welche die Zinken 13 eines Reiήigungskammes 14 greifen. Auf diese Weise wird sich von der Zugwalze 2 auf die Reinigungswalze 11 übertragenes und dort verdichte¬ tes Material herausgekämmt, da bei dem Ineinandergreifen der Verzahnungen 8 und 9 solches Material weitgehend in die Ringnuten verdrängt wird. Der Reinigungskamm 14 ist auf einer Achse 15 gelagert und kann wie in Fig. 3 dargestellt ausgeschwenkt werden. Die Achse 15 ist wiederum auf einer im Gehäuse 1 gelagerten Tischtragevorrichtung 16 angeord¬ net, auf der die Tischplatte 4 angeordnet ist und die Reini¬ gungswalze 11 gelagert ist und welche um eine im Gehäuse 1 gelagerte Achse 17 schwenkbar ist, beispielsweise in die in Fig. 1 strichpunktiert dargestellte Ausschwenklage. In dieser Ausschwenklage besteht ein guter Zugang zu Zugwalze 2 und Reinigungswalze 11, beispielsweise um die Maschine reinigen zu können. Die Tischtragevorrichtung 16 wird durch einen Riegel 18 in der jeweiligen Schwenkstellung gehalten.
Im Gehäuse 1 ist als weiteres eine Abstreifwalze 19 gela¬ gert, die in gleicher Drehrichtung I wie die Zugwalze 2 angetrieben ist, und zwar vorzugsweise mit einer höheren Drehzahl. Diese Abstreif alze 19 weist auf ihrer Oberfläche eine scharfkantige Wülste 21 mit sägezahnförmigem Quer¬ schnitt auf, wie sie in Fig. 2 in vergrößerten Maßstab entsprechend dem Ausschnitt II aus Fig. 1 gezeigt ist. Zudem verlaufen diese sägezahnförmigen Wülste 21 schrauben¬ förmig über die Länge der Abstreifwalze 19 so wie es Fig. 4 entnehmbar ist.
Die sägezahnförmigen Wülste 21 weisen jeweils eine steile, fast radial verlaufende Frontflanke 22 eine kurze tangen- tiale Radialflanke 23 und eine flacher verlaufende Rück¬ seitenflanke 24 auf. Zwischen der Radialflanke 23 und der Rückseitenflanke 24 ist ein weicher abgerundeter Übergang. Der Abstand VI zwischen der Verzahnung 8 der Zugwalze 2 und den Sägezahnwülsten '21 der Abstreifwalze 19 ist nur sehr gering, um durch die Abstreifwalze 19 in Verbindung mit deren steilen Frontflanke 22 die Häute und Sehnen von der Zugwalze 2 abzupellen.
In Fig. 3 ist das Dreiwalzensystem mit Zugwalze 2, Reini¬ gungswalze 11 und Abstreifwalze 19 gegenüber Fig. 1 in vergrößertem Maßstab und für sich allein dargestellt. Diese Ansicht entspricht jener Ansicht III in Fig. 4. Außerdem ist hier der Reinigungskamm 14 mit Zinken 13 in ausge¬ schwenktem Zustand dargestellt.
In Fig. 4 ist das Walzensystem in der Seitenansicht dar¬ gestellt, gemäß Ansicht IV in Fig. 3. Die Zugwalze 2 ist weitgehend durch die Reinigungswalze 11 verdeckt, so daß nur der obere Bereich erkennbar ist. In der Reinigungswalze 11 sind hier deutlich erkennbar, und zwar auf die ganze Länge der Reinigungswalze 11 verteilt, die Ringnuten 12 angeordnet, .in die der Reinigungskamm 14 mit seinen Zinken 13 greift. Zur besseren Erkennbarkeit sind die Zinken 13 als dickere Linien dargestellt. Auch die Abstreif alze 19 ist teilweise verdeckt, und zwar hier durch die Achse 15 des Reinigungskamms 14. Auf der Abstreifwalze 19 sind die schraubenförmig verlaufenden sägezahnförmigen Wülste 21 erkennbar.
Alle in der Beschreibung, den nachfolgenden Ansprüchen und der Zeichnung dargestellten Merkmale können sowohl einzeln als auch in beliebiger Kombination miteinander erfindungs- wesentlich sein.