BEHÄLTER FÜR ROHR- UND STANGENFÖRMIGE
WERKSTÜCKE
Die Erfindung betrifft einen Behälter für röhr- und stangenförmige Werkstücke, vorzugsweise für Werk¬ stücklängen von 150 - 1500mm.
Als Behälter für röhr- und stangenförmige Werk¬ stücke werden gewöhnlich Behälter mit festen Abmessungen wie Gitterboxeh benutzt. Der Nachteil solcher Behälter mit festen Abmessungen ist, daß sie nicht für verschiedene Werkstücklängen passen. Bei nicht sorgfältiger Beladung rollen die Werkstücke beim Transport hin und her, wodurch sie beschädigt werden können. Das Be- und Entladen erfolgt in ungünstiger Weise von oben her über den Behälterrand. Der Leerguttransport nimmt großen Raum ein.
Behälter mit festen Abmessungen wie Gitterboxen eignen sich zudem nicht zum Be- bzw. Entladen mittels eines Werkstückmagazins gemäß DE-PS 34 20 014 mit mindestens einem Paar von unter den Werkstücken durchlaufenden, je¬ weils eine nach oben offene Gurtschleife bildenden Trage¬ gurten, da die Tragegurte nicht ein- bzw. ausgebracht wer¬ den können und die Werkstücke bei verschiedenen Längen stirnseitig nicht geführt werden.
Um eine raumausfüllende und geordnete Lagerung von stangenförmigen Werkstücken in einem Behälter zu er¬ reichen, die auch beim Transport und bei Erschütterungen erhalten bleibt, ist gemäß DE-PS 37 19 071 die Längenanpas¬ sung eines Behälters an unterschiedliche Werkstücklängen stufenlos durch Verdrehen der Gewindespindeln eines zwei Behälterrahmenteile verbindenden Gelenkstangensystems mög¬ lich. An den Behälterrahmenteilen befestigte Begrenzungs¬ wände halten die Werkstücke stirnseitig. Indem diese Be¬ grenzungswände abnehmbar und durch fest mit ihnen verbun¬ dene Befestigungselemente im Abstand von den Behälterrah¬ menteilen gehalten sind, ist ein Be- und Entladen mittels des Werkstückmagazins gernäß^ DE-PS 34 20 014 möglich, da die Tragegurte ungehindert unter die auskragenden Enden der Werkstücke eingebracht und von dort auch wieder aus¬ gebracht werden können.
Der beschriebene, längenanpaßbare Behälter ist von seiner Konstruktion her aufwendig und bei rauher Hand¬ habung störanfällig.
Aus dem DE-GM 79 26 752 ist eine Verpackung für Bündel von Glasrohren bekannt, umfassend zwei gleichartige rechteckige Kappen aus gepreßtem Kunststoff, die mit ihrer Innenfläche die Enden des Glasrohr-Bündels halten. Außerdem sind band¬ förmige Spannelemente in Gestalt eines geschlossenen Ringes vorgesehen, die sich unter Spannung um die beiden Endkappen herumlegen lassen. Eine solche Verpackung ist aber artfremd von einem für unterschiedliche Werkstücke verwendbaren, be- und entladbaren Transportbehälter.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen für unterschiedliche Werkstücklängen geeigneten Behälter zu schaffen, der preiswert in der Herstellung, günstig in der Handhabung ist und den eingelagerten Werkstücken bestmöglichen Schutz bietet.
Diese Aufgabe wird mit einem Behälter gelöst, wie er durch den Anspruch 1 gekennzeichnet ist. Der Behälter setzt sich aus zwei die Werkstücke stirnseitig umfassenden Behälter¬ elementen zusammen. Die beiden Behälterelemente sind in Form und Ausführung identisch. Sie besitzen die Form einer Halbschale mit einem im wesentlichen ebenen Schalenboden und einem umlaufenden, einseitig, und insbesondere oben offenen Schalenrand. Zusammengehalten werden die Behälter¬ elemente durch Spannelemente, wobei die Behälterelemente vorteilhaft mit Bandfüh ungen zur Führung eines Spannbandes oder -seils versehen sind, das um die beiden die Werkstücke stirnseitig umfassenden Behälterelemente gelegt und festge¬ zogen wird. D.ie Behälterelemente sind zweckmäßig in einem schlag- und kratzfesten Kunststoff gefertigt, aber auch eine Herstellung in Metall ist möglich. Zur Erhöhung der Steifigkeit -ist der Schalenboden zweckmäßig diagonal ver- rippt oder in anderer geeigneter Weise ausgesteift.
Ein aus erfindungsgemäßen Behälterelementen aufge¬ bauter Behälter ist äußerst einfach und preiswert in der Herstellung. Alle Behälterelemente sind identisch in der Form und Ausführung, unabhängig von den Werkstücklängen. Die Behälterelemente haben ein geringes Gewicht und bei Ausführung in Kunststoff ist ihre Handhabung geräuscharm. Die Behälterelemente bieten bestmöglichen Schutz der Werk¬ stücke beim Transport, da die Werkstücke spielfrei gelagert sind. Durch Ineinanderlegen der leeren Behälterelemente ergibt sich ein geringer Raumbedarf beim Leerguttransport. Durch entsprechende Ausbildung der Bandführungen und von Füßen an den Behälterelementen ist ein Übereinanderstapeln gefüllter und verspannter Behälter sowohl liegend als auch -bei gleichen Werkstücklängen- stehend möglich.
Das Be- und Entladen kann einerseits von Hand mit¬ tels einer geeigneten Hilfsvorrichtung erfolgen, wobei die Werkstücke seitlich eingelegt bzw. weggenommen werden können. Andererseits ist auch ein Be- und Entladen mittels des Werkstückmagazins gemäß DE-PS 34 20 014 möglich, in dem die Behälterelemente mittels Rastnocken fixiert werden können.
Für den Transport sind übliche Stapelgeräte ver¬ wendbar. Für den Transport mit dem Kran dienen an die Be¬ hälterelemente angeformte oder angesetzte Tragösen.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand beigefügter Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen
Fig. 1 in Seitenansicht einen mit Werkstücken gefüllten und verspannten Behälter gemäß einem ersten Ausfüh¬ rungsbeispiel;
Fig. 2 ein Schnittbild entlang der Linie I-I in Fig. 1, mit einem strichpunktiert angedeuteten, aufgesta¬ pelten weiteren Behälter für gleiche Werkstück¬ längen;
Fig. 3 in Vorderansicht einen Stapel von liegend aufein- andergestapelten gefüllten und verspannten Behäl¬ tern;
Fig. 4 in Vorderansicht einen Stapel von leeren Behälter¬ elementen;
Fig. 5 in Seitenansicht eine Hilfsvorrichtung zum manu¬ ellen Be- und Entladen eines erfindungsgemäßen Be¬ hälters;
Fig. 6 ein Schnittbild entlang der Linie II-II in Fig.5, mit die Werkstücke stirnseitig umfassenden, ver¬ spannten Behälterelementen;
Fig. 7 in Seitenansicht ein Werkstückmagazin gemäß DE-PS 34 20 014 mit darin fixierten Behälterelementen;
Fig. 8 ein Schnittbild entlang der Linie III-III in Fig.
Fig. 9 in Vorderansicht einen mit Werkstücken gefüllten und verspannten Behälter gemäß einem zweiten Aus¬ führungsbeispiel;
Fig.10 in Vorderansicht einen mit Werkstücken gefüllten und verspannten Behälter gemäß einem dritten Aus¬ führungsbeispiel; und
Fig.11 eine Draufsicht der Ausführungsbeispiele von Fig. 9 und 10, die aus Zeichnungsgründen in einer Figur zusammengefaßt sind.
Wie in Fig. 1 und 2 dargestellt, setzt sich ein kompletter Behälter aus zwei in Form und Ausführung iden¬ tischen Behälterelementen 1, 1' zusammen. Jedes Behälter¬ element 1, 1' ist als Halbschale ausgebildet mit einem im wesentlichen ebenen Schalenboden 2 , 2 ' und einem ein¬ seitig, d.h. nach oben hin offenen Schalenrand 3, 3'. Die Höhe h_ des Schalenrandes 3, 3' ist maximal halb so groß wie die kleinste Länge einzulagernder Werkstücke. An den Rücken bzw. an den Schalenboden 2, 2' der Behälterelemente 1, 1' sind Bandführungen 4, 5 angeformt oder z. B. durch Schweißen angesetzt. Die eine Bandführung 4 dient zur Füh¬ rung eines ersten Stahl- oder Kunststoffspannbandes 6 oder -seils in einer Höhe knapp über und parallel zu einem Boden¬ rand 7 der Halbschale (gegenüberliegend der offenen Seite 8 des Schalenrandes 3) . Die andere Bandführung 5 dient
zur Führung eines zweiten Spannbandes 9 im oberen Bereich der Halbschale und 'parallel zu dem ersten Spannband 6. Die Spannbänder 6 und 9 sind um die zwei die Werkstücke 10 stirnseitig umfassenden Behälterelemente 1, 1' gelegt und festgezogen. Um zu verhindern, daß die durch Reibung zwischen den Behälterelementen 1, 1' festgehaltenen Werk¬ stücke 10 bei liegendem Behälter zur offenen Seite 8 hin herausrut¬ schen, ist ein drittes Spannband 11 zum Spannen quer über die stirnseitig zwischen den zwei Behälterelementen 1, 1' verspannten Werk¬ stücke 10 vorgesehen.
Die Bandführungen 4, 5 sind, wie in Fig. 1 darge¬ stellt, so ausgebildet und so an der Rückseite der Halb¬ schale angeordnet, daß sie bei Stapelung der Halbschalen Rücken an Rücken (Fig. 3) ineinander rasten und ein Ver¬ schieben der Halbschalen bzw. Behälterelemente 1, 1' ver¬ hindern. Wie gezeigt, sind die Bandführungen 4, 5 bei¬ spielsweise als von der Rückseite einer Halbschale aus¬ kragende Zungen 4', 5' bzw. als die Zungen umfassende U-Elemente 4", 5" ausgebildet. Die Auskraglänge 1_ der Band¬ führungen 4, 5 ist kleiner als die Höhe h der Schalenränder 3 und außerdem sind die Bandführungen 4, 5 nahe dieser Schalenränder 3 angeordnet, so daß bei Stapelung der leeren Halbschalen Rücken an Innenseite (Fig. 4) die Bandführungen 4, 5 hinter die Schalenränder 3 eingreifen und ein gegen¬ einander Verschieben der Halbschalen bzw. Behälterelemente nach drei Seiten verhindern.
Wie insbesondere aus Fig. 2 ersichtlich, stehen vom Bodenrand 7 der Halbschale Füße 12 ab, die bei Aufein- anderstapelung von mit Werkstücken gleicher Länge gefüll¬ ten Behältern hinter die Schalenseitenränder 3 und den Schalenboden 2 eingreifen und ein gegeneinander Verschieben aufeinander gestapelter Behälter verhindern.
In Fig. 5 und 6 ist eine Hilfsvorrichtung 20 zum Be- und Entladen eines aus erfindungsgemäßen Behälterele¬ menten zusammengesetzten Behälters gezeigt. Diese Hilfs¬ vorrichtung 20 besitzt einen beidseitig offenen, z.B. U- förmigen Grundrahmen 21 mit seitlich verstellbaren An¬ schlagleisten 22, in den die Werkstücke 10 mit mittiger
Auflage einlegbar sind. Die Verstellung der Anschlagleisten 22 erfolgt beispielsweise mittels Handkurbel 23, wobei Führungsbolsen 24 eine Führung am Grundrahmen sicherstellen.
Zum Beladen der Behälterelemente 1, 1' werden die Werkstücke 10 % in der Hilfsvorrichtung gestapelt, so daß sie unten am Grundrahmen 21 und seitlich an den verstell¬ baren Anschlagleisten 22 anliegen. Nach dem Füllen der Vorrichtung werden zwei Behälterelemente (Fig. 6) über die Enden der eingelagerten Werkstücke geschoben, so daß die Werkstückenden am Boden und fast an den Rändern der Behäl¬ terelemente anliegen. Der Verstellbereich der Anschlag¬ leisten 22 ist so bemessen, daß die dazwischen gestapelten Werkstücke von den aufgeschobenen Behälterelementen gerade passend, d.h. mit etwas Spiel umfaßt werden.
Nach dem Aufsetzen der beiden Behälterelemente werden die verstellbaren Anschlagleisten 22 durch Drehen der Handkurbel 23 zurückgezogen, so daß zwischen den Werk¬ stückenden, die an den Rändern der Behälterelemente zum Anliegen kommen, und der verstellbaren Anschlagleiste ein Freiraum entsteht. Die Spannbänder 6 und 9 werden um die Behälterelemente 1 1' gelegt und verspannt. Das verspannte Behälterpaket wird mit Hilfe eines Kranes nach oben aus der Vorrichtung 20 herausgehoben, wonach evtl. ein Querver¬ spannen mittels eines Spannbandes 11 erfolgt.
Das Entladen eines Behälterpakets geschieht unter Zuhilfenahme der beschriebenen Hilfsvorrichtung in umge¬ kehrter Reihenfolge wie das Beladen.
Das Be- und Entladen der Behälterelemente 1, l1 kann auch mittels des Werks ückkmagazins gemäß DE-PS 34 20 014 erfolgen, wie in Fig. 7 und 8 dargestellt ist. Zur Fixierung der Behälterelemente im Werkstückmagazin 30 sind diese oben mit seitlich vorgesehenen Rastnocken
31 beispielsweise in mit den Führungswänden 32 des Werk¬ stückmagazins verbundenen Laschen 33 eingerastet. Unten rasten beispielsweise die Füße 12 der Behälterelemente 1, 1' in dafür vorgesehene Fixierungen 34 , die am Werk¬ stückmagazin vorgesehen sind.
Die Behälterelemente 1, 1' werden von oben über das Werkstückmagazin gefüllt, wie das im einzelnen in der DE-PS 34 20 014 beschrieben ist. Nach dem Befüllen werden die beiden Tragegurte 35, 36 weiter abgesenkt, bis sie auf dem Boden oder in Bodenvertiefungen liegen (Fig. 8). Anschließend werden die Spannbänder 6 und 9 um die gefüll¬ ten Behälterelemente gelegt und verspannt. Das komplette Behälterpaket kann nun über die Tragegurte beispielsweise mit einem Gabelstapler herausgehoben werden. Der Behälter rastet dabei aus den oberen Laschen 33 und den unteren Fixierungen 34 aus, wie strichpunktiert dargestellt ist.
Beim Entladen wird umgekehrt wie beim Beladen vor¬ gegangen. Nach dem Einrasten der Nocken 31 und der Füße 12 werden die beiden Spannbänder 6 und 9 gelöst, und der Entladevorgang mittels der Tragegurte 35, 36 kann beginnen.
Wie in Fig. 9-11 dargestellt, können anstelle um die Be¬ hälterelemente herumgespannter Spannbänder oder -seile Spanneinrichtungen unmittelbar an den Seitenrändern der Behälterhalbschalen 1,1' angesetzt sein. In Figur 9 und 11 (oben) ist als Spanneinrichtung ein Gurt 112 vorgesehen, der durch an den Behälterhalbschalen angeordnete Bügel 110,111 gezogen und durch ein Spannschloß 113 geführt und verspannt ist. Es ist auch denkbar den Gurt 112 an Nasen, die an die Seitenränder der Behälterhalbschalen angeformt sind, zu verhaken, oder den Gurt ohne Spannschloß zu verse¬ hen und einfach zu verknoten. In Figuren 10 und 11 (unten) ist als Spanneϊnrichtung ein Spannschloß 103 vorgesehen.
Die beiden Gewindestangen 100 und 107 dieses Spannschlosses 103 sind über Augen 101 bzw. 106 in Bolzen 102 bzw. 105 eingehängt, die von den Seitenrändern der Behälterhalbscha¬ len 1,1' abstehen.
Es können unterschiedliche Werkstücklängen entspre¬ chend der Länge der Gewindestangen 100, 107 eingelagert werden. Es sind auch andere Stangenausführungen, beispiels¬ weise mit Rastungen möglich.
Je Behälterseite ist mindestens eine Spanneinrich¬ tung vorgesehen.