EP1881098B1

EP1881098B1 - Schiffchenstickmaschine oder Steppmaschine

Info

Publication number: EP1881098B1
Application number: EP07012875A
Authority: EP
Inventors: Franz Lässer
Original assignee: Laesser AG
Current assignee: Laesser AG
Priority date: 2006-07-20
Filing date: 2007-06-30
Publication date: 2012-08-29
Anticipated expiration: 2027-06-30
Also published as: CN101109138B; KR20080009013A; TW200825236A; TWI444516B; KR101365473B1; CN101109138A; EP1881098A1

Description

Die Erfindung betrifft eine Schiffchenstickmaschine oder eine Steppmaschine mit einer Vielzahl von Schiffchenbahnen, welche eine geneigte oder horizontale Lauffläche aufweisen, über welche die Schiffchen hin und her bewegbar sind, und einen Treiberlineal mit Treibernägeln zur Hin- und Herbewegung der Schiffchen über die Laufflächen.
Schiffchenstickmaschinen arbeiten nach dem Zweifadensystem, d.h. mit einem Nadelfaden und einem Schiffchenfaden, wobei der Nadelfaden bei jedem Stich mit dem Schiffchenfaden verschlungen wird. Eine mit einem Ör versehene Nadel transportiert den Nadelfaden durch den Stoff hindurch, wobei der Faden beim Zurückgehen der Nadel eine Schlaufe bildet. Durch diese Schlaufe wird dann das Schiffchen, in welchem der Schiffchenfaden enthalten ist, hindurchgeführt. In der Regel besitzt eine Stickmaschine oder eine Steppmaschine eine grosse Anzahl von Stickstellen und entsprechend viele Nadeln und Schiffchen. Zur Hin- und Herbewegung des Schiffchens dient ein sogenanntes Treiberlineal oder dergleichen. Bei modernen Stickmaschinen wird das Treiberlineal durch ein Profil gebildet. Dieses weist Bohrungen auf, in welche für jede Stickstelle ein unterer Treibernagel und ein oberer Treibernagel eingesetzt ist. Mit diesen Treibernägeln wird das Schiffchen auf der geneigten Lauffläche der Schiffchenbahn auf und ab bewegt. Es ist bekannt, bei Stickmaschinen die auf das Schiffchen wirkende Schwerkraft auszunutzen, um bei Bedarf das Schiffchen still zu legen. Zu diesem Zweck braucht lediglich der untere Treibernagel gezogen werden, so dass er das Schiffchen nicht mehr mitnimmt ( EP 1 055 761 ). Bei Steppmaschinen sind die Schiffchenbahnen in der Regel waagrecht angeordnet. Sowohl bei Stick- als auch bei Steppmaschinen dient der seitlichen Führung des Schiffchens auf der einen Seite die vordere Stichplatte und auf der anderen Seite die hintere Stichplatte.
Die bereits vor mehr als 80 Jahren publizierte US 1508 357 hat zur Aufgabe Stickereien mit einem Faden herzustellen, der mit in Abständen voneinander angeordneten Kügelchen versehen ist. Bei der üblichen Anordnung des Schiffchens auf einer geneigten oder waagrechten Schiffchenbahn besteht die Gefahr, dass durch das Gewicht eines Kügelchens die beim kurzzeitigen Rückzug der Nadel gebildete Fadenschlaufe nach unten auf die Laufbahn gedrückt und somit beim Durchgang des Schiffchens von der Spitze des Schiffchens nicht erfasst wird. Um diese Gefahr zu vermeiden wird in der Patentschrift vorgeschlagen, das Schiffchen auf einer Laufbahn unterhalb der Nadel hin und her zu bewegen. Dazu ist ein Korb (basket) vorgesehen, in welchen das Schiffchen gelegt werden kann. Zusätzlich wird eine Feder verwendet, um das Schiffchen von unten gegen die Laufbahn zu pressen (claim 1). Wenn somit durch den Nadelfaden eine Schlaufe gebildet wird, ragt diese von der Laufbahn nach unten, wobei das Gewicht eines Kügelchens mithilft, die Schlaufe für den Durchgang der Spitze des Schiffchens offen zu halten. Diese Lehre der zitierten Druckschrift ist also klar auf das Sticken mit Fäden beschränkt, die Kügelchen aufweisen und weist somit davon weg, das Schiffchen - wie allgemein üblich - über eine geneigte oder waagrechte Schiffchenbahn laufen zu lassen.
In den letzten Jahren ist die Geschwindigkeit, mit denen eine Schiffchenstickmaschine arbeitet, stark erhöht worden. Es gibt bereits Maschinen, die mit 600 und mehr Stichen pro Minute arbeiten. Verschiedene Faktoren stellen sich aber einer weiteren Erhöhung der Maschinendrehzahl entgegen. So ist beispielsweise ein erhöhter Abrieb bei den Schiffchen festzustellen. Dies verwundert nicht, wenn man weiss, dass die Schiffchen mit bis zu 5 G beschleunigt werden. Bei hohen Geschwindigkeiten ist auch eine erhöhte Lärmemission aus dem Schiffchenbereich zu beachten.
Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, den Abrieb am Schiffchen zu verhindern und nach Möglichkeit auch den Lärm aus dem Schiffchenbereich zu reduzieren.
Erfindungsgemäss wird dies bei einer Schiffchenstickmaschine oder Steppmaschine durch ein mit dem Schiffchen bei seiner Hin- und Herbewegung mitlaufendes Führungselement zur Führung des Schiffchens erreicht.
Weil das Führungselement mit dem Schiffchen mitläuft, findet keine Relativbewegung zwischen Schiffchen und Führungselement statt. Es entsteht daher kein Abrieb an den Seitenflächen des Schiffchens. Überraschenderweise führt die Verwendung des Führungselementes auch zu einer erheblichen Lärmreduktion.
Zweckmässigerweise ist das Führungselement am Treiberlineal befestigt. Das Führungselement könnte aber auch durch eine zusätzliche Antriebseinrichtung bewegbar sein.
Zweckmässigerweise wird das Schiffchen beidseitig geführt. Zu diesem Zweck kann das Führungselement das Schiffchen mit Spiel bogenförmig umfassen. Es hat sich aber gezeigt, dass bereits eine erhebliche Reduktion des Abriebs erzielt wird, wenn das Führungselement das Schiffchen nur treiberlinealseitig führt. Eine solche Führung hat den Vorteil, dass bestehende Maschinen leicht umgerüstet werden können. Zum Umrüsten muss lediglich ein blockförmiges Führungselement am Treiberlineal montiert werden. Zweckmässigerweise besitzt das Führungselement zu seitlichen Führung des Schiffchens bombierte Berührungsflächen. Zu seiner Befestigung kann das Führungselement ein Durchgangsloch für eine Schraube zur Befestigung am Treiberlineal aufweisen. Zweckmässigerweise besitzt das Führungselemt auch mindestens einen Zapfen, der in eine Bohrung am Treiberlineal eingreifen kann. Diese Ausgestaltung des Führungselements erlaubt ein einfaches Befestigen.
Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nun unter Bezugnahme auf die Zeichnungen beschrieben.
Es zeigt:

Figur 1:: Eine Seitenansicht des stationären Stöcklis und des auf- und abwärts beweglichen Treiberlineals mit daran befestigtem Führungselement zur seitlichen Führung des Schiffchens,
Figur 2:: eine perspektivische Darstellung des Stöcklis gemäss Figur 1,
Figur 3:: das Stöckli gemäss den Figuren 1 und 2 von hinten betrachtet, jedoch mit weggelassenem Treiberlineal, wobei jedoch die Führungselemente und die Treiber sichtbar geblieben sind,
Figur 4:: eine Ansicht ähnlich wie in Figur 2, jedoch mit einer weiteren Ausführungsform des Führungselements,
Figur 5:: eine Ansicht von oben, welche die Formgebung des Führungselementes zeigt,
Figur 6:: eine perspektivische Darstellung der Führungsbahn für das Schiffchen und des Führungselementes gemäss den Figuren 4 und 5.

Die Erfindung eignet sich nicht nur für neue Maschinen, sondern ermöglicht auch mit wenig Aufwand die Nachrüstung bestehender Maschinen. Die Figuren 1 bis 3 offenbaren daher auch, wie eine bestehende Maschine umgebaut werden kann. Das Stöckli 11 weist in bekannter Weise eine Vielzahl von Schiffchenbahnen 12 mit Laufflächen 13 für Schiffchen 15 auf. Mit dem Bezugszeichen 17 ist die vordere Stichplatte bezeichnet. Die hintere Stichplatte 19 ist nicht mehr nötig, kann aber beim Nachrüsten in der Maschine belassen werden. Das auf und ab bewegliche Treiberlineal 21 kann von beiliebiger Bauart sein. Das dargestellte Treiberlineal ist von der in der EP 1 055 761 beschriebenen Bauart. Er besteht aus einem Profil 23 mit Bohrungen, in welche die Treibernägel 25, 27 eingesetzt sind. Für jedes Schiffchen 15 ist am Treiberlineal 21 mittels einer Schraube 29 ein Führungselemet 31 befestigt. Durch dieses Führungselement 31 wird bei diesem Ausführungsbeispiel der Erfindung das Schiffchen 15 treiberlinealseitig geführt. Das Führungselement 31 ist blockförmig gestaltet und besteht vorzugsweise aus Kunststoff. Zur seitlichen Führung des Schiffchens 15 weist das Führungselement 31 bombierte Berührungsflächen 33 auf. Das Führungselement 31 besitzt ein Durchgangsloch 34 für die Schraube 29 und zwei Zapfen 37, welche in Bohrungen 39 des Treiberlineals 21 eingreifen und dafür sorgen, dass sich das Führungselement 31 in der richtigen Lage zum Schiffchen 15 befindet.
Im Betrieb der Maschine bewegt sich das Führungselement 31 durch das Treiberlineal 21 synchron mit den Treibern 25, 27, die das Schiffchen 15 mitnehmen, sodass keine Relativbewegung zwischen dem Schiffchen 15 und dem Führungselement 31 stattfindet. Beim beschriebenen Ausführungsbeispiel der Erfindung gleitet zwar das Schiffchen 15 nadelseitig immer noch der Stichplatte 17 entlang. Es hat sich aber in der Praxis gezeigt, dass ein mitlaufendes Führungselement 31, welches das Schiffchen 15 nur auf einer Seite führt, bereits eine sehr starke Reduktion des Abriebs am Schiffchen bewirkt.
Es ist bereits erwähnt worden, dass mit den beschriebenen Massnahmen die hintere Stichplatte 19 überflüssig wird. Diese ist relativ teuer in den Herstellung. Demgegenüber kann das Führungselement 31 wesentlich billiger hergestellt werden. Für neue Maschinen bringt somit die Erfindung auch eine Kostenreduktion.
Die Figuren 4 bis 6 zeigen eine weitere Ausführungsform der Erfindung. Bei dieser wird das Schiffchen 15 durch ein Führungselement 31' beidseitig geführt. Das Schiffchen 15 wird vom Führungselement 31' mit etwas Spiel bogenförmig umfasst. Im Übrigen ist das Führungselement 31' gleich ausgebildet wie das Führungselement 31 gemäss den Figuren 1 und 3. Es kann ebenfalls mit einer Schraube 29 (nicht sichtbar) am Treiberlineal 21 befestigt werden, wobei Zapfen 37 in Bohrungen des Treiberlineals 21 eingreifen.

Zusammenfassend kann folgendes festgehalten werden:

Die Schiffchenstickmaschine besitzt ein Treiberlineal 21 mit Treibern 25, 27 zur Hin- und Herbewegung des Schiffchens 15. Am Treiberbalken 21 ist ein Führungselement 31 zur Führung des Schiffchens 15 befestigt. Weil das Führungselement 31 mit dem Schiffchen 15 mitläuft, findet keine Reibung zwischen Führungselement 31 und Schiffchen statt, so dass der Abrieb am Schiffchen stark vermindert wird. Die hintere Stichplatte 19 ist nicht mehr erforderlich. Sie kann aber beim Nachrüsten in der Maschine belassen werden.

Claims

Schiffchenstickmaschine oder Steppmaschine mit einer Vielzahl von Schiffchenbahnen (12), welche eine geneigte oder horizontale Lauffläche (13) aufweisen, über welche die Schiffchen (15) hin und her bewegbar sind, und einem Treiberlineal (21) mit Treibernägeln zur Hin- und Herbewegung der Schiffchen (15) über die Laufflächen (13), gekennzeichnet durch ein mit dem jeweiligen Schiffchen mitlaufendes Führungselement (31, 31').
Schiffchenstickmaschine oder Steppmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Führungselement (31, 31') am Treiberlineal (21) angeordnet ist.
Schiffchenstickmaschine oder Steppmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Führungselement (31, 31') durch eine Antriebseinrichtung zum Mitlaufen mit dem Schiffchen (15) bewegbar ist.
Schiffchenstickmaschine oder Steppmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Führungselement (31, 31') zur Führung des Schiffchens (15) bombierte Berührungsflächen (33) aufweist.
Schiffchenstickmaschine oder Steppmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Führungselement (31, 31') ein Durchgangsloch (34) für eine Schraube (29) zur Befestigung am Treiberlineal (21) aufweist.
Schiffchenstickmaschine oder Steppmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Führungselement (31, 31') mindestens einen Zapfen (37) aufweist, der in eine Bohrung am Treiberlineal eingreift.
Schiffchenstickmaschine oder Steppmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Führungselement (31) blockförmig ist.
Schiffchenstickmaschine oder Steppmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Führungselement (31) das Schiffchen (15) treiberlinealseitig führt.
Schiffchenstickmaschine oder Steppmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Führungselement (31, 31') das Schiffchen (15) beidseitig führt.
Schiffchenstickmaschine oder Steppmaschine nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Führungselement (31, 31') das Schiffchen (15) mit Spiel bogenförmig umfasst.