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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Schiebernadel für Strickmaschine,
die eine mit einem Haken versehene Nadel und einen mit einem Fuss,
einer Spitze und einer Schulter zum Stützen der Masche versehenen
Schieber aufweist, wobei dieser Schieber gegenüber der Nadel verschiebbar ist,
um den Nadelhaken durch seine Spitze zu schliessen und zu öffnen und
um eine Masche mittels seiner Spitze und seiner Schulter zwecks
einer Übertragung
der Masche mitzunehmen.
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Schiebernadeln
oder Kolbennadeln sind seit langem bekannt.
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Die
erste Schiebernadel für
industrielle Verwendung, hergestellt von J. F. WILCOMB im Jahre 1924,
besitzt eine Nadel, die sich im Inneren eines Schiebers bewegen
kann. Diese Konstruktion erlaubt lediglich das Schliessen des Nadelhakens,
aber nicht die Übergabe
der Masche durch den Schieber.
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Die
Patente
US-A-4'043'153 und
5'186'026 sowie
die
deutschen Patentanmeldungen
Nr. 31 51 150 ,
32 20
049 und
42 31 015 offenbaren
Schiebernadeln, bei denen die eigentliche Nadel die Form eines Schiebers
aufweist, in welchem sich ein Kolben zum Schliessen des Nadelhakens
verschieben kann. Die Verwendung eines Kolbens zum Schliessen des Nadelhakens
erlaubt den Verzicht auf die Klappe der üblichen Nadeln, und man erhält eine
robustere Nadel und eine Verminderung des Hubs der Nadel bei der
Bildung der Masche.
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Der
Kolben erlaubt weiterhin die Übergabe der
Masche von einer Nadel eines Strickkopfes auf eine Nadel des gegenüberliegenden
Strickkopfes. Diese Konstruktion mit Kolben und Nadel in Form eines
Schiebers ist auch von anderen Herstellern übernommen worden. Die Nadel
befindet sich stets unter dem Kolben ausser in der Konstruktion
gemäss
Patent
US-A-4'434'627 , bei
der der Kolben, welcher ein U-förmiges
Profil aufweist, unter der Nadel angeordnet ist oder die Nadel umgibt.
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Um
die Übergabe
der Masche ausführen
zu können,
ist die Schiebernadel zuweilen mit einem angesetzten Teil versehen,
das seitlich an der Nadel befestigt ist (
DE 36 24 038 ).
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Es
sind weiterhin Verbundnadeln mit einer seitlichen Feder und auch
Nadeln mit doppeltem Schieber bekannt.
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Im
allgemeinen wird bei den Kolbennadeln des Standes der Technik der
Empfang der übergebenen
Masche stets durch und in den Haken der Nadel ausgeführt. Wenn
sich demnach bereits eine Masche im Haken dieser Nadel befindet,
ist es unmöglich, den
folgenden Arbeitsgang zu unterscheiden, nämlich Übergabe oder Stricken, und
zwar für
jede dieser Maschen.
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Andererseits
ist es zur seitlichen Übergabe aller
Maschen einer bestimmten Anzahl von Nadeln an benachbarte Nadeln,
ein Arbeitsgang, der im allgemeinen als Seitenüberführung bezeichnet wird, erforderlich,
einen Hilfsstrickkopf vorzusehen, dessen Nadeln oder Decknadel zunächst die
Maschen von den erstgenannten Nadeln abnehmen und sie dann auf die
anderen Nadeln überführen.
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Aufgabe
der Erfindung ist die Schaffung einer Schiebernadel gemäss Patentanspruch
1, welche neue Möglichkeiten
des Strickens bietet, insbesondere die Möglichkeit, eine Seitenüberführung ohne
Hilfsmittel wie Strickkopf und Decknadeln auszuführen.
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Die
erfindungsgemässe
Schiebernadel ist dadurch gekennzeichnet, dass der Schieber ein U-förmiges Profil
aufweist, mit dem er die Nadel übergreift,
und dass er in seinem Endbereich, welcher die Spitze enthält, mit
einem Schlitz versehen ist, durch den eine Nadel oder ein gegenüberliegender
Schieber zur Überführung von
Maschen oder zur Seitenüberführung hindurchgehen
kann.
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Bei
einer Maschine zum gradlinigen Stricken mit zwei Strickköpfen, die
in Längsrichtung
verschiebbar sind, erlaubt die erfindungsgemässe Schiebernadel nicht nur
die bekannte Überführung der
Masche, sondern auch eine Seitenüberführung für Nadeln
des gegenüberliegendes
Strickkopfes, und zwar durch einfache Verschiebung eines Strickkopfes.
Auf diese Weise ist es möglich,
auf einen Hilfsstrickkopf und auf seine Decknadel zu verzichten.
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Da
der Schieber die Nadel übergreift,
kann sich diese in den Schieber mit einer oder mehreren Maschen
zurückziehen,
während
eine weitere Masche auf dem Schieber verbleiben kann, der sich in seiner
erhobenen Position befindet. Die Maschen, die sich auf den Schiebern
befinden, können
somit auf die Schieber oder in die Haken der Nadeln des gleichen
Strickkopfes oder des gegenüberliegenden Strickkopfes überführt werden.
Auf diese Weise ist es mit einer einzigen Nadel möglich, die
Maschen zu trennen und sie auf verschiedene Weise weiter zu behandeln.
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Um
die Masche oder die Maschen, die sich so im Inneren des Schiebers
befinden, nicht zu beschädigen,
weist letzterer auf einem Teil seiner Länge anschliessend an seine
Spitze eine innere Breite auf, die wesentlich grösser als die Dikke der Nadel ist,
um den Durchgang der Masche oder der Maschen zu erlauben, die sich
im Haken der Nadel befinden.
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Die
Verschiebungen, die für
die verschiedenen Arbeitsgänge
der erfindungsgemässen
Schiebernadel erforderlich sind, haben nur einen sehr geringen Betrag.
Dieses Merkmal erlaubt es, die Länge des
Nockenträgers
zu vermindern, den Arbeitsweg des Wagens zu vermindern und die Erzeugung
der Wirkware zu erhöhen.
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Zusammengefasst
erlaubt die erfindungsgemässe
Schiebernadel die folgenden Tätigkeiten:
- a) Aufnahme einer Masche auf einen Schieber, wobei
der Haken der Nadel, die dem Schieber zugeordnet ist, welcher die
Masche empfängt,
bereits eine oder mehrere Maschen im Haken aufweisen kann;
- b) eine Masche im Haken der Nadel aufzunehmen;
- c) diese Masche oder eine andere Masche weiterzugeben, wobei
eine oder mehrere Maschen im Haken der Nadel, welche dem Schieber
entspricht, der die Übergabe
ausführt,
verbleiben können,
und wobei die Masche oder die Maschen im Haken der Nadel anschliessend
weitergegeben oder verstrickt werden können;
- d) den Schieber als Zwischenelement zum Verschieben einer Masche
oder sämtlicher
Maschen des gleichen Strickkopfes durch Seitenüberführung zu benutzen.
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Als
Beispiel zeigt die beigegebene Zeichnung eine Ausführungsform
der erfindungsgemässen
Schiebernadel.
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1 stellt
eine Seitenansicht in Formationsstellung dar.
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2 ist
eine Seitenansicht lediglich des Schiebers.
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3 ist
eine Draufsicht des Schiebers in Richtung des Pfeiles in 2.
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4 ist
die Ansicht eines Schnittes gemäss IV
in 2.
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5 zeigt
die Schiebernadel in der Stellung der Vorbereitung der Maschenübertragung.
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6 zeigt
die Schiebernadel in der Stellung der Maschenübertragung.
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7 zeigt
die Schiebernadel in ihrer Position der Seitenüberführung durch den Schieber einer Nadel
des gegenüberliegenden
Strickkopfes.
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Die
dargestellte Schiebernadel besteht aus einer Nadel 1 und
einem Schieber 2, in dessen Innerem die Nadel 1 gleitet.
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Die
Nadel 1 ist an ihrem Vorderende mit einem Haken 3 versehen.
Bei der dargestellten Ausführungsform
hat die Nadel 1 keinen Fuss, da sie zum Antrieb durch einen
Keil eingerichtet ist. Die Nadel kann jedoch mit einem oder mehreren
Füssen zwecks
Antrieb durch die Nocken des Nockenträgers ausgerüstet sein.
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Der
Schieber 2 besitzt ein U-förmiges Profil (4),
mit dem er die Nadel 1 übergreift.
Im Hinterbereich ist der Schieber 2 mit einem Fuss 4 zwecks Antrieb
und am Vorderende mit einer Spitze 5 versehen, deren oberer
Bereich unterhalb des Niveaus des Rückens des Schiebers liegt,
so dass eine Schulter 6 gebildet wird. An der Spitze 5 schliessen
sich die Seiten des Schiebers gemäss einer Verbindungslinie 15 unter
Bildung einer abgerundeten Gleitoberfläche für die Maschen an. Die Ränder der
Seitenteile sind übrigens
zwischen dem vorderen Ende der Spitze 5 und den unteren
Rändern 8 des
Schiebers abgerundet. Im Hinterbereich der Schulter 6 ist
das U-Profil über eine
bestimmte Länge
unterbrochen, so dass ein Durchgang 7 auf dem Rücken des
Schiebers gebildet wird. Über
einen Teil der Länge
des Schiebers, beginnend mit der Spitze 5, ist die mittlere
Breite des U-Profils des Schiebers wesentlich grösser als die Dicke der Nadel 1.
In den 1, 5, 6 und 7 ist
schematisch das Profil der beiden einander gegenüberliegenden Strickköpfe 9 und 10 einer
gradlinigen Strickmaschine mit zwei Strickköpfen angedeutet.
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Gemäss 1 ist
der Haken 3 der Nadel 1 durch die Spitze 5 des
Schiebers verschlossen, derart, dass der Faden 11 im Haken
der Nadel festgehalten wird.
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5 zeigt
die Schiebernadel in der Stellung, in der die Übertragung der Masche vorbereitet wird.
Die Nadel 1 befindet sich in der oberen Stellung. Beim
Gleiten über
die Nadel wird der Faden 12 über die Spitze 5 des
Schiebers gehoben.
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In 6 ist
die Nadel 1 in der abgefallenen Stellung dargestellt. Der
Schieber 2 ist vorgeschoben, und die Masche 12 liegt
an der Schulter 6 des Schiebers an. Eine Nadel 1' des gegenüberliegenden Strickkopfes 10 kann
in den Schieber 2 eintreten und durch dessen Durchgang 7 hindurchtreten,
damit sie zwecks Übertragung
die vom Schieber 2 getragene Masche 12 ergreifen
kann. In dieser Stellung sieht man, dass der Haken 3 der
Nadel 1 sich im U-Bereich des Schiebers befindet. Das Spiel
zwischen der Nadel 1 und dem Schieber 2 gestattet
es der oder den Maschen, die sich im Haken 3 der Nadel
befinden, in den Schieber ohne Beschädigung eingezogen zu werden.
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7 stellt
die Schiebernadel in der gleichen Position wie in 6 dar,
aber anstelle einer gegenüberliegenden Nadel 1', die in den Schieber 2 eintritt, ragt
der entsprechende Schieber 2' in
den Schieber 2. Wenn der Schieber 2 zurückgezogen
wird, befindet sich die Masche, welche vorher von der Spitze des
Schiebers 2 getragen wurde, auf dem Schieber 2'. Die Funktion
des Schiebers 2' ist
hier diejenige einer Decknadel. Der Strickkopf 10 kann
nach links oder rechts verschoben werden, um die Überführung der
von den Schiebern 2' auf
die Nadeln 1 des Strickkopfes 9 oder auf die Schieber 2 des
Strickkopfes 9 zu bewirken, damit die Maschen auf die Nadeln
des Strickkopfes 10 übertragen
werden. Auf diese Weise bleiben sämtliche Möglichkeiten offen.
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Es
soll noch erwähnt
werden, dass die Technik der verstopften Öffnung weiterhin möglich ist,
und dass eine Übertragung
auf einen Kamm, wie sie in der Patentschrift
EP-0'302'126 beschrieben
ist, mit dem Schieber ebenfalls möglich ist.