Die Erfindung betrifft ein Unterseeboot.
Bei bekannten Unterseebooten, insbesondere für den militärischen Einsatz
erfolgt der Zugang in den Druckkörper ausschließlich über den hierzu
im Turm vorgesehenen Einstieg, und das ausschließlich über Wasser,
da sonst Wasser in den Druckkörper eindringen würde. Zwar sind je
nach Bauart auch darüber hinaus noch Zugangsöffnungen vorgesehen,
diese dienen jedoch entweder zu Wartungszwecken oder zu Beladungszwecken
und sind nur im Hafen bzw. im Dock zu öffnen oder
haben einen Querschnitt, der so gestaltet ist, dass er für den menschlichen
Zugang nicht bestimmt und geeignet ist.
Die Aufgaben auch militärischer U-Boote werden immer vielfältiger,
weshalb es wünschenswert ist, zum einen weitere Einrichtungen, seien
es militärischer oder ziviler Art mit im Boot aufzunehmen und zum anderen
auch im getauchten Zustand Taucher und/oder Wasserfahrzeuge
aussetzen oder aufnehmen zu können.
Es ist zwar bei militärischen U-Booten bekannt, Taucher über die Torpedorohre
auszuschleusen, doch birgt dies schon aufgrund ihrer Lage und
Größe (geringer Querschnitt) zahlreiche Risiken, weshalb schon aus Sicherheitsgründen
dies keine akzeptable Lösung ist. Darüber hinaus ist
ein Aussetzen von Tauchern mittels der Torpedorohre auch insofern
problematisch, da diese dann für die Torpedos nicht zur Verfügung stehen,
worunter die Einsatzfähigkeit des Bootes leidet.
Vor diesem Hintergrund liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein
Unterseeboot hinsichtlich seiner Nutzungsmöglichkeiten zu verbessern,
insbesondere in getauchten Zustand Taucher auf einfache Weise aufnehmen
und aussetzen zu können.
Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung durch die in Anspruch 1 angegebenen
Merkmale gelöst. Anspruch 13 beschreibt darüber hinaus
ein erfindungsgemäßes Verfahren, um die Erfindung auch schon bei
vorhandenen Unterseebooten nachzurüsten. Vorteilhafte Ausgestaltungen
der Erfindung sind in den Unteransprüchen, der nachfolgenden
Beschreibung und den Figuren angegeben.
Grundgedanke der vorliegenden Erfindung ist es, bei einem Unterseeboot
mit lang gestrecktem Druckkörper einen weiteren als Schleuse
fungierenden Druckkörper (Schleusendruckkörper) vorzusehen und diesen
quer zur Längsachse des Druckkörpers anzuordnen. Um die Schleusenfunktion
ausüben zu können weist der Schleusendruckkörper eine
Zugangsöffnung nach außen auf, die druckdicht verschließbar ist, sowie
eine Zugangsöffnung zum Druckkörper hin, die ebenfalls druckdicht
verschließbar ist. Im Übrigen sind entsprechende technische Mittel vorgesehen,
um den Schleusendruckkörper nach Verschließen der zum
Druckkörper hin gerichteten Zugangsöffnung zu fluten und hinsichtlich
des Drucks dem Außendruck anzupassen, sowie darüber hinaus um in
umgekehrter Richtung vor dem Öffnen der zum Druckkörper gerichteten
Zugangsöffnung den Schleusendruckkörper auf das atmosphärische
Niveau des Druckkörpers zu bringen. Schließlich sind darüber hinaus
neben den vorgenannten insbesondere Ventilsteuerungen betreffenden
Mitteln auch noch Mittel vorgesehen, welche ein gleichzeitiges
Öffnen beider Zugangsöffnungen verhindern.
Die Anordnung des Schleusendruckkörpers quer zur Längsachse des
Druckkörpers bietet die Möglichkeit, die Zugangsöffnungen genügend
groß zu gestalten, damit ein Mensch oder ein Wasserfahrzeug diese
passieren kann. Die Queranordnung benötigt einen vergleichsweise
geringen Einbauraum innerhalb des U-Bootes. Bei Neukonstruktionen
kann der dafür erforderliche Raum durch Verlängerung der Bootskonstruktion
in Längsrichtung geschaffen werden, bei vorhandenen Unterseebooten
kann eine Nachrüstung erfolgen, wie dies weiter unten noch
im einzeln beschrieben ist, die darüber hinaus bei geeigneter Anordnung
noch weiteren Freiraum für zusätzliche Systeme schafft.
Der Schleusendruckkörper gemäß der Erfindung kann ganz oder teilweise
innerhalb des Druckkörpers liegen, dann durchsetzt er diesen also
mindestens teilweise, er kann jedoch auch außerhalb des Druckkörpers
als gesonderter Druckkörper angeordnet sein. Bevorzugt ist der Schleusendruckkörper
dann im Bereich des Turmes angeordnet, und zwar etwa
tangential an den Druckkörper anschließend, so dass er entweder
unmittelbar (Durchdringung der Druckkörper) oder über einen Zugangstunnel
mit dem Druckkörper in Verbindung steht. Im Bereich des Turmes
ist für einen solchen Schleusendruckkörper der gemäß der Erfindung
quer zur Längsachse des Druckkörpers angeordnet ist, genügend
Raum, zumindest wenn es um die Unterbringung eines oder mehrerer
Taucher geht, die über diesen Schleusendruckkörper ein- bzw. ausgeschleust
werden sollen. Bei dieser Anordnung wird kein zusätzlicher
Raum innerhalb des Druckkörpers benötigt, es ist jedoch andererseits
noch möglich, den Schleusendruckkörper innerhalb der vorhandenen
Außenkontur des Turmes unterzubringen, so dass strömungstechnisch
keine oder nur wenig merkliche Nachteile hierdurch entstehen.
Wenn der Schleusendruckkörper innerhalb des Druckkörpers angeordnet
ist, so erfolgt die Anordnung bevorzugt in einem Abschnitt, an dem
auch der Turm angeordnet ist. Dieser Abschnitt ist hierfür besonders
günstig, da er in unmittelbarer Nähe der üblicher Weise im Bereich des
Turms angeordneten Kommandozentrale liegt und damit ohne aufwändige
technische Einrichtungen eine gute Kommunikation mit der
Kommandozentrale ermöglicht.
Bei einer solchen Anordnung innerhalb des Druckkörpers kann der
Schleusendruckkörper so innerhalb des Druckkörpers integriert sein, dass
Teile dieses Druckkörpers, insbesondere des zylindrischen Druckkörpermantels
auch gleichzeitig Teile des Schleusendruckkörpers bilden. Hierdurch
wird der zur Verfügung stehende Raum besonders gut genutzt.
Allerdings wird die Konstruktion durch die dann erforderlichen Verstärkungen
vergleichsweise schwer. So kann bei einer solchen Anordnung
beispielsweise der Deckel, welcher die Zugangsöffnung nach außen
verschließt, durch einen Teil des Druckkörpermantels gebildet sein.
Bevorzugt ist der Schleusendruckkörper lang gestreckt und weist endseitig
eine Zugangsöffnung nach außen auf. Bei dieser Anordnung kann
die Zugangsöffnung nach außen vergleichsweise groß ausgebildet sein,
so dass der oder die Taucher oder das hierüber auszubringende Gerät
einfach auszubringen ist bzw. nahezu der gesamte Querschnitt des
Schleusendruckkörpers auch als Zugangsöffnung nach außen genutzt
werden kann.
Konstruktiv günstig für einen lang gestreckten Schleusendruckkörper ist
eine Zylinderform mit halbkugelförmigen oder abgeflacht halbkugelförmigen
Stirnseiten. Um den beim Einbaulage quer zur Längsachse des
Druckkörpers zur Verfügung stehenden Raum innerhalb des U-Bootes
möglichst optimal zu nutzen, andererseits jedoch diesen konstruktiv
möglichst leicht auszubilden, kann der Schleusendruckkörper bevorzugt
einen ovalen oder doppelringförmigen Querschnitt aufweisen. Hierdurch
kann das nutzbare Volumen des Schleusendruckkörpers vergrößert
werden, ohne die Konstruktion unverhältnismäßig schwer zu machen.
Hinsichtlich der Raumnutzung innerhalb des Schleusendruckkörpers
kann ein im Wesentlichen rechteckiger Querschnitt günstig sein, dieser
bedarf jedoch erheblicher konstruktiver Aussteifungen, um die gleiche
Druckfestigkeit zu erreichen wie ein im Querschnitt runder Schleusendruckkörper.
Unter im Wesentlichen rechteckig im Sinne der Erfindung
wird auch ein gerundeter rechteckiger Querschnitt verstanden oder ein
solcher, dessen Seiten im Querschnitt konvex gewölbt sind.
Während es für die Zugangsöffnung nach außen günstig ist, einen Deckel
vorzusehen, welcher den Querschnitt des Schleusendruckkörpers
möglichst vollständig freigibt bzw. verschließt, genügt für die Zugangsöffnung
zum Druckkörper meist ein Durchgang, welcher von einem
Taucher durchklettert werden kann. Je nach Größe des Schleusendruckkörpers
können die taucherseitigen Vorbereitungen für den Tauchergang
gegebenenfalls auch im Schleusendruckkörper selbst erfolgen.
Auch hinsichtlich der Raumnutzung ist es von Vorteil, wenn die Zugangsöffnung
des Schleusendruckkörpers zum Druckkörper nicht in einer
Stirnwand sondern in einer Längswand angeordnet ist, da dann der
freie Ein- und Ausstieg in der Mitte des Druckkörpers erfolgen kann, wo
auch innerhalb des sonst so beengten Raumes des Unterseebootes
ausreichend Bewegungsfreiheit besteht.
Bevorzugt wird der erfindungsgemäße Schleusendruckkörper als Dekompressionskammer
ausgebildet, so dass bei Tauchunfällen oder anderen
druckbedingten Komplikationen der Schleusendruckkörper gezielt
mit Druck beaufschlagbar ist um auf diese Weise eine Emboliebildung
durch plötzliches Freiwerden von Stickstoff im Blut und Gewebe
verhindern zu können. Es wird also eine entsprechende Steuerung vorgesehen,
welche den Schleusendruckkörper gezielt mit Druck beaufschlagen
und diesen langsam auf normales Druckniveau zurückführt.
Darüber hinaus werden Kommunikationseinrichtungen vorgesehen sein,
welche die Beobachtung und Kontrolle von lebenswichtigen Funktionen
des oder der im Schleusendruckkörper befindlichen Menschen ermöglicht.
Der erfindungsgemäße Schleusendruckkörper kann auch zur Aufnahme
von einem Unterwasserfahrzeug ausgebildet sein, so dass ein Einfahren
des Fahrzeugs in den Schleusendruckkörper über entsprechende Führungen
problemlos möglich ist. Als Unterwasserfahrzeug im Sinne der
Erfindung ist dabei nicht nur ein bemanntes oder unbemanntes Mini-U-Boot
zu verstehen, sondern Fahrzeug in diesem Sinne kann auch ein
Unterwasser wirksamer Antrieb sein, mit dem ein Taucher sich fortbewegt.
Um den erfindungsgemäßen Schleusendruckkörper in ein vorhandenes
Unterseeboot integrieren zu können fehlt es üblicher Weise an Raum.
Der Einbau würde daher stets den Ausbau anderer Aggregate oder
Einrichtungen bedingen. Darüber hinaus würde sich der Einbau auch
fertigungstechnisch kompliziert gestalten, da ein Einbau in den vorhandenen
Druckkörper ein großflächiges Öffnen des Druckkörpers bedingt.
Das Eingliedern des Schleusendruckbehälters in den vorhandenen
Druckkörper und das Wiederverschliessen des Druckkörpers kann darüber
hinaus zu Unrundheiten in diesem Bereich führen, was die Druckfestigkeit
ganz erheblich beeinträchtigt. Ein nachträglicher Einbau im
Turmbereich scheidet aus Platzgründen in der Regel ebenfalls aus. Gemäß
der Erfindung ist zum Nachrüsten eines Schleusendruckkörpers in
ein vorhandenes Unterseeboot vorgesehen, das Unterseeboot zunächst
quer zu seiner Längsachse zu teilen, die Bootsteile auseinander zu ziehen
und einen vorgefertigten Bootsabschnitt, welcher den Schleusendruckkörper
beinhaltet, einzugliedern, d. h. druckdicht und fest mit den
verbleibenden Druckkörperteilen zu verbinden. Dieses Verfahren hat
den Vorteil, dass zum einen der erforderliche Einbauraum für den
Schleusendruckkörper zusätzlich geschaffen wird und zum anderen,
dass der Druckkörper nicht in seiner Tragstruktur durch abschnittsweises
Auftrennen gestört wird, sondern über eine umlaufende Naht durch
entsprechende Verschweißung und innenseitige Verstärkung befestigt
wird. Dies Verfahren hat den weiteren Vorteil, dass der einzugliedernde
Bootsabschnitt, welcher den Schleusendruckkörper beinhaltet, quasi
modulartig vorgefertigt werden kann, so dass die erforderlichen Einbauten
nicht in beengten Raum innerhalb des Bootskörpers sondern außerhalb
desselben montiert und erprobt werden können. Diese modulartigen
Bootsabschnitte können zudem sowohl für nachzurüstende als
auch für neu zu konstruierende Unterseeboote Verwendung finden,
was die Fertigungskosten senkt.
Bevorzugt wird dabei das Unterseeboot im Bereich des Turms quergeteilt,
wobei der einzugliedernde Bootsabschnitt auch einen Turmabschnitt
mit umfasst, so dass er sich bündig in die vorhandene Außenkontur
in Längsrichtung eingliedert. Die Wahl dieses Abschnitts im Turmbereich
bietet erhebliche räumliche Vorteile, da hierdurch nicht nur der
notwendige Einbauraum für den Schleusendruckkörper geschaffen
wird, sonder darüber hinaus Freiraum geschaffen wird, welcher für weitere
Ausfahrgeräte oder andere Aufgaben genutzt werden kann, beispielsweise
für eine Anlage zum automatischen Aufnehmen von Wasserproben,
für neue Waffensysteme, Sensoren oder aber für die Schaffung
von zusätzlichen Raums für die Besatzung. Solche zusätzlichen
Komponenten können im Bereich Fernmeldeausstattung, Fernmeldeaufklärung
liegen, optoelektronische Komponenten mit Ausfahrgeräten
oder, Waffenleitsysteme sein. Auch kann der Raum für Ausrüstung, Minen,
Schlauchboote oder andere Wasserfahrzeuge, Taucherausrüstung
oder Mess- oder Analyseausstattungen genutzt werden.
Die Erfindung ist nachfolgend anhand von in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispielen näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1a
- in stark vereinfachter schematischer Darstellung die Seitenansicht
eines Unterseebootes nach dem Stand der
Technik,
- Fig. 1b
- das Unterseeboot in Darstellung gemäß Fig. 1a mit eingefügtem
Bootsabschnitt,
- Fig. 2
- einen Querschnitt durch ein Unterseeboot im Turmbereich
mit Schleusendruckkörper,
- Fig. 3
- alternative Ausgestaltungen des Bootes in Darstellung
nach Fig. 2 und
- Fig. 4a - d
- unterschiedliche Querschnittsformen des Schleusendruckkörpers.
Das in Fig. 1a dargestellte Unterseeboot 1 besteht aus einem im Wesentlichen
zylindrischen Druckkörper 2, der sich über nahezu die gesamte
Länge des Bootes 1 erstreckt und welcher den druckdichten Raum
für Mannschaft und Gerät bildet. Am Heck ist ein Propeller 3 sowie eine
Ruderanlage 4 angeordnet. Etwa auf halber Länge des Druckkörpers 2
erstreckt sich nach oben ein Turm 5, der in üblicher Weise den Bedienungs-
und Beobachtungsstand für die Überwasserfahrt umfasst sowie
darüber hinaus Ausfahrgeräte für die Unterwasserfahrt.
Bei dem anhand von Fig. 1a dargestellten Unterseeboot nach dem
Stand der Technik ist ein Zugang nur über die zentrale Zugangsöffnung
im Turm 5 möglich. Um in ein solches Unterseeboot 1 eine Zugangsschleuse
zu integrieren, mit der auch in getauchtem Zustand Personen
und/oder Geräte abgesetzt bzw. aufgenommen werden können, wird
das Unterseeboot 1 im Bereich des Turms 5 quer geteilt, die Schnittlinie
ist mit 6 gekennzeichnet. Nach dem Auseinanderziehen der verbleibenden
Bootshälften wird ein Bootsabschnitt 7 eingefügt, welcher in
Fig. 1b kreuzschraffiert dargestellt ist und der zum einen eine Verlängerung
des zylindrischen Druckkörpers 2 sowie auch des darüber angeordneten
Turms 5 beinhaltet. Dieser Bootsabschnitt 7, der bei bereits
bestehenden Unterseebooten 1 durch Auftrennen längs der Schnittlinie
6 eingliedert werden kann oder bei neu zu konstruierenden Unterseebooten
von vornherein konstruktiv integriert werden kann, weist einen
quer zur Längsachse 8 des Druckkörpers 2 angeordneten weiteren
Druckkörper 9 - nachfolgend Schleusendruckkörper genannt - auf.
In Fig. 3 sind beispielhaft zwei Anordnungen eines solchen Schleusendruckkörpers
9 in Form eines Druckkörpers 9a im Bereich des Turms 5
sowie eines Druckkörpers 9b im Bereich unterhalb des Decks 10 dargestellt.
Die Schleusendruckkörper 9a und 9b sind ebenfalls lang gestreckt,
jedoch in Richtung quer zur Längsachse 8 des Druckkörpers 2. Sie weisen
an einer (in Fig. 3 der rechten) Stirnseite eine Zugangsöffnung 11
nach außen auf. Diese Zugangsöffnung 11 nach außen ist durch einen
schwenkbar am Schleusendruckkörper 9 angebrachten Deckel 12 verschließbar,
der einen druckdichten Verschluss des Schleusendruckkörpers
nach außen hin sicherstellt. Bei der in Fig. 3 oberen Anordnung ist
der Deckel 12 von einem Mantelteil 13 nach außen hin überdeckt,
welches dafür sorgt, dass bei geschlossenem Deckel 12 dieser bündig in
das Strömungsprofil des Turms 5 eingegliedert ist.
In der Seitenwandung 14 des Schleusendruckkörpers 9a ist eine weitere
Zugangsöffnung 15 vorgesehen, und zwar zu dem Druckkörper 2. Auch
diese Zugangsöffnung 15 ist durch eine (nicht dargestellte) Klappe
druckdicht verschließbar. Die so gebildete Schleuse kann zum Absetzen
oder Aufnehmen eines Tauchers 16 oder eines Wasserfahrzeugs 17 dienen,
wie dies in Fig. 2 und 3 beispielhaft dargestellt ist.
Der abzusetzende Taucher gelangt über die Zugangsöffnung 15 in den
Schleusendruckkörper 9a, der zu diesem Zeitpunkt mit dem Deckel 12
dicht verschlossen ist. Nach Verschließen der zum Druckkörper 2 führenden
Zugangsöffnung 15 wird der Schleusendruckkörper langsam an
dem Außendruck angeglichen und geflutet, so dass nach Öffnen des
Deckels 12 der Taucher 16 oder das Wasserfahrzeug 17 den Schleusendruckkörper
9a verlassen kann. Die Aufnahme aus dem Wasser erfolgt
in umgekehrter Reihenfolge, wobei das im Schleusendruckkörper 9a
befindliche Wasser zunächst ausgeblasen wird, wonach dann der
Druck langsam an das im Druckkörper 2 befindliche Druckniveau angepasst
wird, bevor die Zugangsöffnung 15 freigegeben wird.
Bei dem in Fig. 3 unten dargestellten Schleusendruckkörpern 9b, der wie
die Zeichnung ausweist, aufgrund der räumlichen Anordnung unter
dem Deck 10 innerhalb des Druckkörpers 2 größer als der Schleusendruckkörper
9a ausgebildet sein kann, ist der Deckel 12 bewegungsgekoppelt
mit einem Druckkörperabschnitt 18, der zwar an dieser Stelle
funktionell nicht zum eigentlichen Druckkörper 2 gehört, jedoch Teil der
so gebildeten Außenkontur bildet und ebenfalls zum bündigen Abschluss
bei geschlossenem Deckel 12 dient. Auch der
Schleusendruckkörper 9b weist eine Zugangsöffnung 15 in seiner
Seitenwandung 14 auf, allerdings an der Oberseite, wie die Darstellung
nach Fig. 3 verdeutlicht. Die Größe des Schleusendruckkörpers 9b ist so
bemessen, dass hierüber mehrere Personen ein- bzw. ausgeschleust
werden können. Anstelle von Personen kann auch Gerät ein- oder
ausgeschleust werden, beispielsweise Minen, Ortungsgeräte oder
dergleichen. Hierzu kann gegebenenfalls eine entsprechende
Handhabungsvorrichtung innerhalb des Schleusendruckkörpers 9
vorgesehen sein, um diese Vorgänge automatisiert auch in Tauchtiefen
vornehmen zu können, die für den Taucherausstieg ungeeignet sind.
In Darstellung nach Fig. 3 sind zwei Schleusendruckkörper 9a und 9b
eingezeichnet, die alternativ oder auch gemeinsam im Bootsabschnitt
7 vorgesehen sein können. Besonders vorteilhaft bei dieser Anordnung
ist, dass diese in unmittelbarer Nähe der Kommandozentrale 19 ist, so
dass die Koordination der Aussetz- bzw. Einbringvorgänge von und zur
Kommandozentrale auf kurzem Weg direkt erfolgen kann.
Bei der anhand von Fig. 2 dargestellten Ausführungsvariante, die ebenfalls
einen Bootsabschnitt 7, allerdings mit alternativ ausgestattetem
Druckkörper 9c zeigt, ist ein Teil des Druckkörpers 2 als gesonderter
Schleusendruckkörper 9c ausgebildet, und zwar ein Abschnitt unter
dem Deck 10. Diese Anordnung bietet zwar den größtmöglichen Raum
für den Schleusendruckkörper 9c, verlangt aber ganz erhebliche Aussteifungen
im Bereich dieses Schleusendruckkörpers 9c. Die Zugangsöffnung
11 nach außen wird hier durch einen Druckkörperabschnitt 18
gebildet, der in diesem Falle allerdings druckfest und dicht ausgebildet
sein muss.
Konstruktiv zu bevorzugen ist ein Schleusendruckkörper 9 mit rundem
Querschnitt, wie dies anhand von Fig. 4b beispielhaft dargestellt ist. Das
Platzangebot ist, wie die vergleichenden Darstellungen der Fig. 4a bis d
verdeutlichen jedoch vergleichsweise gering, da lediglich die unterhalb
des Decks 10 zur Verfügung stehende Höhe nutzbar ist. Insofern günstiger
ist die Anordnung nach Fig. 4a, die einen Druckkörper 9 mit doppelringförmigen
Querschnitt zeigt, also einen Schleusendruckkörper, der
aus zwei sich schneidenden Zylindermänteln gebildet Ist. Aufgrund der
Formgebung ist diese Konstruktionsvariante gegenüber der anhand von
Fig. 4b dargestellten zusätzlich zu verstärken. Hinsichtlich der Raumausnutzung
noch günstiger ist ein Schleusendruckkörperquerschnitt im Wesentlichen
rechteckiger Form wie er anhand der Fig. 4c und 4d dargestellt
ist, auf die insoweit verwiesen wird. Letztere Konstruktionen bedingen
jedoch eine wesentliche höhere Aussteifung, da sie aufgrund der
Formgebung eine geringere Eigenstabilität aufweisen.
Alle vorbeschriebenen Schleusendruckkörper 9 sind auch als Dekompressionskammer
nutzbar und entsprechend ausgebildet. Die Anordnung
eines Schleusendruckkörpers 9 in einem Unterseeboot 1 eröffnet
somit vielseitige Einsatzmöglichkeiten des Unterseebootes sowohl im
militärischen als auch im zivilen Bereich.
Bezugszeichenliste
- 1 -
- Unterseeboot
- 2 -
- Druckkörper
- 3 -
- Propeller
- 4 -
- Ruderanlage
- 5 -
- Turm
- 6 -
- Schnittlinie
- 7 -
- Bootsabschnitt
- 8 -
- Längsachse
- 9 -
- Schleusendruckkörper
- 10 -
- Deck
- 11 -
- Zugangsöffnung nach außen
- 12 -
- Deckel
- 13 -
- Mantelteil
- 14 -
- Seitenwandung
- 15 -
- Zugangsöffnung zum Druckkörper 2
- 16 -
- Taucher
- 17 -
- Wasserfahrzeug
- 18 -
- Druckkörperabschnitt
- 19 -
- Kommandozentrale
- 20 -
- Kupplungsstelle