DE535593C - Vorrichtung zum Verlassen eines gesunkenen Unterseebootes - Google Patents
Vorrichtung zum Verlassen eines gesunkenen UnterseebootesInfo
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Classifications
-
- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B63—SHIPS OR OTHER WATERBORNE VESSELS; RELATED EQUIPMENT
- B63G—OFFENSIVE OR DEFENSIVE ARRANGEMENTS ON VESSELS; MINE-LAYING; MINE-SWEEPING; SUBMARINES; AIRCRAFT CARRIERS
- B63G8/00—Underwater vessels, e.g. submarines; Equipment specially adapted therefor
- B63G8/40—Rescue equipment for personnel
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung, welche den Austritt und Eintritt von Personen
der Besatzung von Unterseebooten gestattet, wenn solche Boote getaucht sind.
Die Vorrichtung ist derart ausgebildet, daß sie bei jedem Unterseeboot anwendbar ist, selbst wenn es schon im Dienst ist, unabhängig von seiner Bauart, ohne daß eine nennenswerte Raumbeanspruchung oder Ge-
Die Vorrichtung ist derart ausgebildet, daß sie bei jedem Unterseeboot anwendbar ist, selbst wenn es schon im Dienst ist, unabhängig von seiner Bauart, ohne daß eine nennenswerte Raumbeanspruchung oder Ge-
to wichtsvermehrung und eine Änderung der
' Konstruktion erforderlich ist.
Es sind schon Vorrichtungen bekannt, welche das Aus- und Eintreten von Personen
beim getauchten Boot ermöglichen. Als -solche muß man die Aussteigekammer mit
zweiseitigen Verschlüssen erwähnen, der wesentlich aus zwei unabhängigen, je an einer
Hülle des Bootes angebrachten Luken besteht, zwischen welchen Raum für einen Mann geschaffen
ist. Vervollkommnetere Vorrichtungen wurden 1909 von Simon Lake vorgeschlagen.
Die eine besteht aus einer solchen Doppelluke, welche im Kiel des Bootes eingebaut
ist und in einer geschlossenen, mit Druckluft gefüllten Druckkammer einmündet. Die andere weist eine obere Luke auf, an
welcher sich ein zusammenfaltbares Rohr anschließt. Dieses reicht bis gegen den Boden
der die Luke enthaltenden Abteilung des Bootes, welche somit als Becken einer pneumatischen
Wasserwanne und gleichzeitig als Druckkammer dient.
Diese bekannten Vorrichtungen haben mannigfache Nachteile. Sie ermöglichen, falls
der Ausgangsschacht oder die Druckkammer nicht übermäßig groß gebaut werden sollen,
das Aussteigen nur einer oder höchstens zweier Personen auf einmal. Wenn eine Person
hinausgetreten ist, muß sie die Luke wieder zumachen, wenn eine andere Person wieder
austreten soll, usw. Wenn mehrere Taucher nacheinander austreten sollen, so muß sich ein jeder vor dem Aussteigen an in der
Druckkammer angebrachten Luftventilen und Telephonanschlußdosen anschließen; nachdem
er die Luke aufgeklappt und hinausgetreten ist, muß er sich aber von der inneren
Verbindung losmachen und sich an außen am Boot angebrachten Luftventilen und TeIephonanschlüsspn
anschließen, um dann die Luke wieder zuzuklappen. Es ist leicht einzusehen, wie eine solche Handlungsweise für
den Taucher erschöpfend wirkt, der mit Helm und Ballast in der trockenen Druckkammer
schwer arbeiten muß; es ist auch klar, daß er die zum Eintreten nötigen Handlungen
überhaupt nicht zu vollbringen vermag, wenn ihm im Wasser irgendein Unfall begegnet
ist. Auch die Telephonverbindung, welche unter Wasser eingesteckt werden muß, kann
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unmöglich gut ausfallen, und es wird somit das einzig mögliche Verkehrsmittel zwischen
Taucher und Besatzung gefährdet; die gewöhnliche _ Verständigung, mittels Zug der
Leine fällt offenbar hinweg, da niemand im Boote die außerhalb desselben befestigte Leine
handhaben kann.
Die Aussteigekammer weist diese Nachteile im höchsten Grade auf, da der Taucher in ihm
ίο die unbequemste Lage einnehmen muß. Die im Kiele des Bootes angebrachte Luke hat
noch den besonderen Nachteil, daß jeder Ausgang unmöglich ist, wenn das Boot auf
dem Meeresgrunde liegt; auch eignet sie sich wenig zu Rettungszwecken, bei denen man so
rasch wie möglich nach oben entweichen muß. Die mit. Rohr versehene Oberluke bringt endlich
die Notwendigkeit mit sich, eine ganze Abteilung des Bootes zu überschwemmen, wodurch
auch jeder Verkehr zwischen ihr und den übrigen Abteilungen im Boote ausgeschlossen,
die in der überschwemmten Abteilung befindlichen Gegenstände beschädigt und der Aufenthalt in derselben unangenehm
gemacht wird.
Die Vorrichtung gemäß der Erfindung hatals wesentliches Merkmal-ein Becken, das in
der Abteilung unter-oder neben der Luke aufgestellt wird und das Wasser, das durch die
Luke oder durch das Rohr hineinkommt, aufnimmt, wobei das übrige an Raum in der Abteilung
trocken bleibt und die Druckkammer bildet. Ein anderes Merkmal der Erfindung besteht in dem Aufbau des Beckens und des
Rohres; diese werden aus biegsamen Blechen zusammengesetzt, welche aneinander
und an den Bootswänden mittels geeigneter Dichtungsflanschen befestigt werden; solche
Bleche können in aufgerolltem Zustande gegen eine Wand geschoben und dort befestigt werden,
wobei sie den geringstmöglichen Raum einnehmen. .
Die praktische Einrichtung der Vorrichtung kann natürlich gemäß der Form der Abteilung,
zu welcher die entsprechende Luke ■ gehört, verändert werden.
Die Zeichnungen zeigen schematisch drei beispielsweise Ausführungsformen der Vorrichtung
gemäß der Erfindung in einfacher Bauart.
Abb. ι zeigt die Vorrichtung an der doppelten
Luke des Turms und an der zugehörigen Abteilung angepaßt.
Abb. 2 zeigt die allgemeine Bauweise der Vorrichtung für die Luken und Abteilungen
;' an den Enden des Bootes.
Abb. 3 zeigt die Bauweise für seitliche
Luken.
Nach Abb. ι sind zwei Wände 1, 2 aus
dünnerem Metallblech in dem Turm 3 oder an einer genügend weiten Doppelluke angebracht.
Die beiden Deckel 4 und 5 mit gewöhnlichen Gelenken haben ihre Stellung in zwei verschieden senkrechten Ebenen. Die
Wirkung der Vorrichtung beim Austritt oder der Rettung der Mannschaft ist folgende: Die
Mannschaft sammelt sich in der Abteilung 6, welche unter dem Turm 3 liegt. Ein Matrose,
der ein selbständiges Atmungsgerät trägt, steigt durch die offene Luke 5 in den Turm 3.
Man bringt die ganze Luft der Kammern 3, 6 auf einen Druck, der gleich dem äußeren
hydrostatischen Druck ist. Von diesem Zeitpunkte an kann der Matrose sein Atmungsgerät anlegen und den Deckel 4 ganz öffnen,
um das Boot zu verlassen. Wenn er ihn offen läßt, ist eine dauernde Verbindung zwischen
dem Inneren und dem Äußeren des Bootes hergestellt. .
Alle Leute der Mannschaft können ohne weiteres der Reihe nach austreten und ohne
AtmungsgerJ/t auf die Wasseroberfläche steigen, wenn die Tiefe eine gewisse Grenze nicht
übersteigt. Im anderen Falle können sie mit Gebrauch des Rettungsanzuges bei jeder vom
Rumpfe des Bootes ausgehaltenen Tiefe aussteigen. Im letzteren Falle müssen die Matrosen
mittels eines am Boot befestigten Kabels die Geschwindigkeit! des Emportauchens vermindern. Sie können auch in ein
"anderes Hilfstauchboot, das sich an die Seite des gesunkenen Bootes gelegt hat und die
gleiche Einrichtung besitzt, übergehen.
Die Einrichtung gestattet natürlich auch den Ein- und Austritt einer beliebigen Zahl
von Tauchern bei Kriegshandlungen, für die Flottmachung des Bootes und für andere
Zwecke.
Bei der Ausführungsform nach Abb. 2 liegen die beiden Deckel der Doppelluke in der
gleichen Vertikallinie. JDie^ Wanne 8 wird
aus einem gebogenen Blech 10 hergestellt, das in bekannter wasserdichter Weise mittels '
eines elastischen Bleches 11 mit dem Boden verbunden ist. Oder man gebraucht einen
Sack aus starker Segelleinwand, verdoppelt durch einen Sack aus wasserdichter Leinwand.
Das Ganze wird mit dem Boden auf dem Deck der Abteilung befestigt und mit
den Rändern durch Kabel mit der Decke oder ■anderweitig verbunden.
Das Rohr 7, das mit der Wanne 8 den barometrischen Apparat bildet, besteht in
diesem Falle aus einem gerollten Blech 1, das wasserdicht an den Ring 2 angeschlossen ist.
Er kann auch aus zwei festen Halbrohren bestehen, die durch zwei wasserdichte Längsfugen
verbunden sind.
In Abb: 3 ist dagegen ein mit seitlicher Luke versehener Turm veranschaulicht. Die
durch eine ebene Wand 2 nach der Erfindung gebildete Wanne 8 wird unmittelbar durch
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die seitliche Luke 4 mit Meereswasser versehen. Hier ist kein Rohr notwendig, aber
die Oberkante 12 der Wand 2 muß den oberen Rand der seitlichen Luke 4 überragen.
Deshalb wird eine Leiter 13 vorgesehen, um leicht in die Wanne 8 zu gelangen. Mit dieser
Anordnung wird an Abschlußmaterial gespart, da nur eine einzige Abschlußwand nötig ist.
Diese und andere Ausführungsformen, die vom Fachmanne ohne weiteres eingesehen
werden, fallen in den Rahmen der vorliegenden Erfindung, und ohne aus demselben zu
geraten, können die Stoffe, die für die Ab-Schluß wände gebraucht werden, die Anordnung
der Abschlüsse und die Mittel zur Herstellung der Rohre und Behälter und zur Abdichtung,
je nach Bedarf und Möglichkeit der Werft, für den besonderen Fall im Rahmen
der Erfindung abgeändert werden.
Claims (3)
- Patentansprüche:i. Vorrichtung zum Verlassen und Betreten eines getauchten oder gesunkenen Unterseebootes mittels einer pneumatischen Wasserwanne, dadurch gekennzeichnet, daß die Wanne wasserdicht in irgendeinem mit Doppelluke versehenen Abteil des Tauchbootes angeordnet ist, wobei drei Kammern nebeneinander gebildet werden, von denen die eine aus dem Rohr mit dem äußeren Wasser besteht, die zweite aus der Wanne, die teils mit Wasser und teils mit Druckluft gefüllt ist, die dritte aus dem Innern der Abteilung selbst, die unter dem äußeren Wasserdruck entsprechenden Luftdruck steht.
- 2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Rohr (7) und die Wanne (8) aus flachen oder gebpgenen, dünnen Blechen (1 bzw. 10) bestehen, die gegebenenfalls leicht abnehmbar sind und in der Betriebslage, z. B. mittels Dichtungsflanschen (2 bzw. 11), wasserdicht an den Wänden des Turmes des Tauchbootes befestigt werden.
- 3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß, wenn die Luken (4 und 5) vertikal übereinanderliegen, das Rohr (7) unterhalb der unteren Luke (5) wasserdicht anzubringen, die Wanne (&) aber auf dem Deck der darunterliegenden Abteilung (9) aufzusetzen ist.Hierzu r Blatt Zeichnungen
Applications Claiming Priority (1)
| Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
|---|---|---|---|
| IT535593X | 1928-09-29 |
Publications (1)
| Publication Number | Publication Date |
|---|---|
| DE535593C true DE535593C (de) | 1931-10-13 |
Family
ID=11283676
Family Applications (1)
| Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
|---|---|---|---|
| DEB144018D Expired DE535593C (de) | 1928-09-29 | 1929-06-06 | Vorrichtung zum Verlassen eines gesunkenen Unterseebootes |
Country Status (1)
| Country | Link |
|---|---|
| DE (1) | DE535593C (de) |
Cited By (2)
| Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
|---|---|---|---|---|
| DE10310901A1 (de) * | 2003-03-13 | 2004-09-30 | Gabler Maschinenbau Gmbh | Unterseeboot |
| EP1688347A2 (de) | 2005-02-04 | 2006-08-09 | Howaldtswerke-Deutsche Werft GmbH | Unterseeboot mit einem speziellen Schacht |
-
1929
- 1929-06-06 DE DEB144018D patent/DE535593C/de not_active Expired
Cited By (4)
| Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
|---|---|---|---|---|
| DE10310901A1 (de) * | 2003-03-13 | 2004-09-30 | Gabler Maschinenbau Gmbh | Unterseeboot |
| EP1688347A2 (de) | 2005-02-04 | 2006-08-09 | Howaldtswerke-Deutsche Werft GmbH | Unterseeboot mit einem speziellen Schacht |
| KR100898622B1 (ko) * | 2005-02-04 | 2009-05-21 | 호발츠벨케 도이췌 벨프트 게엠베하 | 기밀실을 갖는 잠수함 |
| EP1688347A3 (de) * | 2005-02-04 | 2009-05-27 | Howaldtswerke-Deutsche Werft GmbH | Unterseeboot mit einem speziellen Schacht |
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