EP0658234A1

EP0658234A1 - Aus kunststoff bestehender dachentlüfter.

Info

Publication number: EP0658234A1
Application number: EP93914716A
Authority: EP
Inventors: Johannes Kloeber
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1992-08-27
Filing date: 1993-06-24
Publication date: 1995-06-21
Anticipated expiration: 2013-06-24
Also published as: AU4500693A; DE59301993D1; WO1994005875A1; EP0658234B1; ATE135786T1; DE9211553U1

Description

00001 Aus Kunststoff bestehender Dachentlüfter

00002

00003 Die Erfindung bezieht sich auf einen aus Kunststoff

00004 bestehenden Dachentlüfter mit über die Oberseite einer

00005 Dacheindeckungsplatte vorstehendem Dom und von diesem

00006 über eine Kappe getragenen Lüftungsrohr. 00007

00008 Die moderne Dacheindeckung kennt den Einsatz aus Kunst-

00009 stoff bestehender Dacheindeckungsplatten. Unter Zugrunde-

00010 legung einer dem jeweiligen Pfannentyp entsprechenden

00011 Dacheindeckungsplatte ist diese zu einem Dom weiterge-

00012 staltet, welcher ein mit einem kappenför igen Kragen

00013 versehenes Lüftungsrohr trägt, das gleichfalls aus Kunst-

00014 stoff besteht. Solche Lösungen erlauben eine Neigungsver-

00015 Stellung und umfassen auch Lüfterhauben, Antennendurch-

00016 gänge etc.. 00017

00018 Es ist bekannt, die Dachhaut überragende Durchführungen U0U19 mit Kupferblech zu verkleiden und generell auch Durch-

00020 führungen durch eine Haube oder ein helmartiges Dächel-

00021 chen aus diesem Material schützend zu überfangen. Die

00022 mit der Zeit wirksame Bewitterung führt dabei zur Bil-

00023 düng von Edelrost. Diese als willkoiranen erachtete bron-

00024 ze- oder grünspanfarbene Patina schafft ein in aller

00025 Regel geschätztes Äußeres solcher Dachdurchführungen.

00026 Ein solcher Dachentlüfter ist aus dem Prospekt KLÖBER,

00027 Ausgabe 1970, Seite 1 (Studio booth K 202 70) bekannt. 00028

00029 Aus der DE-PS 284 185 existiert schließlich der Vor-

00030 schlag, solche die Dachhaut überragenden Durchführungen

00031 aus Blech auch in neigungεverstellbarer Anordnung des

00032 Lüftungsrohres auszubilden. 00033

00034 Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, den erwähnten

00035 Funktionselementen der modernen Dacheindeckung ein ent- 00036 sprechend erstrebtes Äußeres zu geben, dies über längste

00037 Gebrauchszeiten und ohne Einsatz der teuren Metalle. 00038

00039 Gelöst ist diese Aufgabe durch die im Anspruch 1 angege-

00040 bene Erfindung. 00041

00042 Die Unteransprüche sind vorteilhafte Weiterbildungen des

00043 Gegenstandes der Erfindung.

00044

00045 Zufolge solcher Ausgestaltung ist eine in ihrem Äußeren

00046 dem Eindruck klassischer Patina kaum nachstehende Be-

00047 Schichtung an Dachentlüftern etc. erzielt. Auch die 00048 Haltbarkeit ist überraschend hoch. Hieraus erwächst eine

00049 beachtenswerte Lebensdauer. Die Gestehungskosten liegen

00050 verständlicherweise weit unter denen klassischer Kupfer-

00051 blechabdeckungen. Auch ist eine entsprechende Nachrü-

00052 stung bereits verlegter Dachentlüfter eröffnet. Auch

00053 läßt sich eine hohe Konturgenauigkeit erreichen, wie

00054 dies beispielsweise bei Kupferblech nicht gegeben ist.

00055 Vorteilhaft wird nun dazu so vorgegangen, daß zumindest

00056 die Außenfläche des Domes und die des Lüftungsrohres

00057 einen kunststoff-überfangenen Kupfer-Anteil besitzen.

00058 Die allmähliche Kunststoff-Bewitterung, einhergehend mit

00059 dem "bremsend" wirkenden Abbau des Kunststoffes, bringt

00060 die erstrebte Patina über längste Standzeiten. Bei durch-

00061 gehendem Kupfer-Anteil bleibt die Wirkung praktisch unbe-

00062 grenzt erhalten. Eine weitere Art der kunststoff-überf n-

00063 genden Kupferbeigabe für eine vor allem die Außenfläche

00064 erfassende Bedeckung besteht auch darin, daß die Außen-

00065 fläche eine Patina-Grün- plus Schutzlack-Schicht trägt,

00066 welche ihrerseits überdeckt ist mit einer Kupferlack-

00067 Schicht. Die als letztes aufgebrachte Kupferlack-

00068 Schicht, enthaltend ein Bindemittel und Isolex-Kupfer-

00069 plättchen sowie feinstgemahlenes Kupferpulver, ist der

00070 Bewitterung ausgesetzt. Die Kupferlack-Schicht ist dar- 00071 über hinaus als verwitterungsfähige Schicht aufgebaut.

00072 Es kommt daher mit der Zeit zu einer bronzefarbenen

00073 Braun - bis Schwarz- bzw., je nach Einstellung, auch

00074 Grünverfärbung. Der witterungsbedingte Abbau dieser

00075 äußeren Schicht geht über mehrere Jahre und schließt

00076 auch den Abbau des verwendeten Bindemittels Harz ein.

00077 Der bewitterungsbedingte Abbau fällt natürlich örtlich

00078 verschieden aus. Neben intensiveren Bereichen liegen

00079 auch solche verzögerter Schichtreduzierung vor. Im Nor-

00080 malfalle würde es daher zu einer Art Fleckenbildung

00081 kommen. Da aber eine der bewitterungsfähigen Schicht

00082 farblich entsprechende, geschützte Grundierung vorliegt,

00083 beispielsweise die erwähnte Patina-Grün-Schicht, bleibt

00084 das gleiche Aussehen erhalten. Durch das Sichtbarwerden

00085 der geschützten Patina-Lackierung erhält der Dachentlüf-

00086 ter das Aussehen einer natürlichen Kupfer-Patina, wir-

00087 kungsvoll auch in dieser Spätphase. In Kenntnis entspre-

00088 chender Eigenschaften der zum Einsatz kommenden Lacke

00089 können Zeiträume bis 30 und mehr Jahre erreicht werden,

00090 in denen der Dachentlüfter die erstrebte Bewitterung

00091 bzw. den Eindruck der Edelrost bildenden Bewitterung

00092 zeigt. Selbst in Fällen, in denen die aufgebrachte Be-

00093 Schichtung durch Verletzungen bzw. Beschädigungen parti-

00094 eil verfrüht abgetragen würde, wird der Kunststoffanteil

00095 dunkelbraun pigmentiert, um so optisch den Eindruck zu

00096 erwecken, daß die Patina noch nicht gänzlich eingesetzt

00097 hat. Diese dunkelbraune Pigmentierung des Kunststofftei-

00098 les wird mit Eisenoxydpigmenten erreicht, die die Eigen-

00099 schaft haben, innerhalb von 2 bis 3 Jahren leicht zu

00100 vergrauen, so daß nachträglich zumindest optisch stellen-

00101 weise kein nennenswerter Kontrast zur Patina-Schicht

00102 entsteht. Bezüglich zur Patina-grünen Schutzlack-Schicht

00103 wird auf witterungsbeständige Polyacrylharze, Polyure-

00104 thanharze, Vinylcopolymerisat/ Isocyanat-Harze zurückge-

00105 griffen. Diese Beschichtung toleriert in besonderer 00106 Weise aus Temperaturschwankungen herrührenden Belastun-

00107 gen und Einflüsse. Immerhin ist zu berücksichtigen, daß

00108 in aller Regel ein Bereich abgedeckt werden muß, der bei

00109 minus 30° C und plus 65° C liegt. Es ist daher in Bezug

00110 auf die Schichten untereinander und auf das Trägermateri-

00111 al auf einen gleichgelagerten Dehnungskoeffizienten zu

00112 achten. Bezüglich der Kupferlack-Schicht handelt es sich

00113 um Vinylcopolymerisat/Isocyanat. Auch bezüglich dieser

00114 Kupferlack-Schicht liegen die erstrebten Eigenschaften

00115 vor. Weiter bringt die Erfindung in Vorschlag, daß die

00116 Patina-Grün-Schicht und die Schutzlack-Schicht aufeinan-

00117 derliegend naß-in-naß aufgetragen sind. Letzteres ergibt

00118 eine hohe Haftwirkung der Schichten. Ein Naß-in-Naß-Auf-

00119 trag ist vor allem besonders vorteilhaft, wenn die Pati-

00120 na-Grün-Schicht in gesprenkelter Art ist. Die Schutz-

00121 lack-Schicht erstreckt sich dabei^' wie ein Schutzschirm

00122 über der Patina-Grün-Schicht. Beide Schichten treten als

00123 homogene Schichten auf, ihre jeweilige Eigenschaft opti-

00124 mal erfüllend. Die entsprechend durchscheinende oder

00125 durchsichtige Schutzlack-Schicht - es wird ein Klarlack

00126 verwendet - beeinträchtigt auch nicht die Farbwirkung

00127 der die natürliche Bewitterung vortäuschenden, bestens

00128 konservierten Grundierung. In bestimmten Fällen ist

00129 dieser zweischichtigen Grundierung einer gleich eine

00130 Schutzkomponente enthaltenden Grundierung vorzuziehen.

00131 Zu beachten sind hier das am Einsatzort vorherrschende

00132 Klima und auch die Umweltbedingungen. Fallen diese ins

00133 Gewicht, so erweist sich eine isoliert aufgetragene

00134 Schutzschicht u.U. als zweckdienlicher. Daher kann es

00135 sich konsequent unter anderen Bedingungen als günstiger,

00136 insbesondere wirtschaftlicher erweisen, wenn Patina-

00137 Grün- und Schutzlack in einer einzigen Schicht aufgetra-

00138 gen sind. Die Dicke der Kupferlack-Schicht beträgt 15-60

00139 My mit einem Kupferanteil von 5-30% im Bindemittel.

00140 Bezüglich des der Kunststoff-Spritzmasse einverleibten 00141 Kupfer-Anteils erweist sich endlich eine Maßnahme dahin-

00142 gehend noch als vorteilhaft, daß der Kupfer-Anteil von

00143 einer pulver- und/oder plättchenförmigen Einmischung in

00144 die Kunststoff-Spritzmasse des Dachentlüfters gebildet

00145 ist. Eine solche Einmischung bringt einen homogenen 00146 Durchsatz des Kupfer-Anteils. Gleich welcher Weg favori-

00147 siert wird, temperaturmäßig erweist sich die Beigabe des

00148 Kupfer-Anteils in jedem Fall auch als vorteilhaft aus.

00149 Es wird nämlich beispielsweise bei dunklen bzw. schwar-

00150 zen Dacheindeckungsplatten bzw. Dachentlüftern wirksam

00151 vermieden, daß sich solche Dachentlüfter durch Sonnenbe-

00152 Strahlung zu sehr aufheizen, etwa in dem Sinne, daß sich

00153 ihre Dacheindeckungsplatte verwirft, sprich verbiegt.

00154 Der Temperaturunterschied unten gegen oben liegt zwi-

00155 sehen 5 und 10^°C. Im Schichtauftragsverfahren ist es

00156 organisatorisch vorteilhaft insofern, als praktisch nur

00157 noch eine Farbe an Lager gehalten zu werden braucht,

00158 nämlich die Kupferlack-Schicht. Hinsichtlich der Wärme-

00159 aufladung bleibt andererseits festzuhalten, daß diese

00160 dennoch an die echter Kupferplatten fast heranreicht,

00161 mit dem grundsätzlichen Vorteil, daß dort aufliegender

00162 Schnee bei Sonneneinwirkung entsprechend rasch ab-

00163 schmilzt. Vor allem kurze überstehende Lüftungsrohre

00164 können daher nicht zuschneien. 00165

00166 Der Gegenstand der Erfindung ist nachstehend anhand

00167 zweier zeichnerisch veranschaulichter Ausführungsbeispie-

00168 le näher erläutert. Es zeigt: 00169

00170 Fig. 1 den erfindungsgemäß ausgebildeten Dachentlüf-

00171 ter in Seitenansicht, 00172

00173 Fig. 2 den Schnitt gemäß Linie II-II in Figur 1,

00174 stark vergrößert und einen dreischichtigen 00175 Auftrag zeigend, gemäß dem ersten Ausführungs-

00176 beispiel, 00177

00178 Fig. 3 einen gleichen Schnitt unter Wiedergabe eines

00179 zweischichtigen Auftrags, wobei die Grund-

00180 schicht eine Schutzkomponente beinhaltet und 00181

00182 Fig. 4 einen entsprechenden Schnitt, den Bewitte-

00183 rungsprozeß andeutend sowie unter Zugrundele-

00184 gung der Wahlmaßnahme gemäß Figur 3 und 00185

00186 Fig. 5 einen den Schnittfiguren entsprechenden Verti-

00187 kaischnitt durch beispielsweise den Rohrkör-

00188 per, wobei die Bekupferung hier durch Einmi-

00189 schung des Kupfer-Anteils in den den Dachent-

00190 lüfter bildenden Körper erzielt ist, und zwar

00191 als zweites Ausführungsbeispiel der Erfindung. 00192

00193 Der dargestellte uachentlüfter ist in seiner Ganzheit

00194 mit D bezeichnet. Er besteht aus Hart-PVC. Im Fall des

00195 Spritzens ist ein auf die spätere, d.h. weiter unten

00196 erörterte Beschichtung abgestimmtes Formtrennmittel,

00197 insbesondere siliconfrei, benutzt. Im Fall des Tiefzie-

00198 hens findet eine angepaßte Oberflächenvorbehandlung

00199 statt. 00200

00201 Als Basiselement des Dachentlüfters D dient eine Dachein-

00202 deckungsplatte 1. Diese ist in Anpassung an das Flächen-

00203 bild einer Dachhaut wie die übrigen, nicht durchsetzten

00204 Dachpfannen gestaltet. 00205

00206 An der Oberseite der Dacheindeckungsplatte 1 vorstehend

00207 befindet sich ein Dom 2. Besagter Dom enthält ein Durch-

00208 trittsloch für ein Lüftungsrohr 3. Letzteres besteht 00209 ebenfalls aus Hart-PVC. Es ist zweckmäßig zweiteilig

00210 gestaltet. 00211

00212 Das obere Rohrteil 3' besitzt eine gegitterte Entlüf-

00213 tungsöffnung 4. Diese ist paarig vorgesehen; in der

00214 Rohrwand befinden sich zwei Entlüftungsöffnungen 4 in

00215 diametraler Gegenüberläge. 00216

00217 Der obere Querschnittsbereich kann durch einen gitterför-

00218 migen Einsatz 5 besetzt sein. 00219

00220 Alternativ, und nicht dargestellt, läßt sich das freie

00221 Ende des oberen Rohrteils 3' auch mit einer schlagregen-

00222 sicheren Haube besetzen. 00223

00224 Zur Erzielung einer Neigungsverstellung des Lüftungsroh-

00225 res 3 relativ zur Neigungsebene der Dacheindeckungsplat-

00226 te 1 stützt sich besagtes Lüftungsrohr über eine kragen- 00227 artige Kappe 6 formangepaßt auf der Oberseite des Domes 00228 2 ab. Letztere bildet eine konvexe Führungsfläche. 00229

00230 Das Durchtrittsloch im Dom 2 weist, mit seiner längeren

00231 Ovalachse in der Neigungsebene der Dacheindeckungsplat-

00232 te 1 liegend, ein Langloch auf, welches dem in der Zeich-

00233 nung vertikal ausgerichteten Lüftungsrohr 3 einen in der o

00234 besagten Erstreckung liegenden Verstellbereich von 20

00235 bis 40° erlaubt. 00236

00237 Die eingestellte Lage ist über eine Ver- und Feststell-

00238 Vorrichtung 7 sicherbar. 00239

00240 Das untere Rohrteil 3' ' fungiert als Verbindungsstutzen

00241 zu einem nicht dargestellten Entlü tungsschlauch. Letzte-

00242 rer besteht aus Weich-PVC und ist in aller Regel als

00243 Harmonikakörper gestaltet. 00244 Das Material des Dachentlüfters D enthält eine dunkel-

00245 braune bis graugrüne Pigmentierung. Hier bietet sich

00246 Eisenoxyd an. Dieses hat die Eigenschaft, innerhalb

00247 einiger Jahre leicht zu vergrauen mit einem Stich ins

00248 Bronzegrün. 00249

00250 Die Außenfläche des Domes 2 und des Lüfterrohres 3 mit

00251 Kappe 6 ist beschichtet. Es handelt sich gemäß einem

00252 Ausführungsbeispiel um einen mehrschichtigen Auftrag. 00253

00254 Beginnend an der Außenfläche 8 des Objektes handelt es

00255 sich beim in Figur 2 dargestellten ersten Ausführungsbei-

00256 spiel um einen dreischichtigen Auftrag und bei dem in

00257 Figur 3 dargestellten Auftrag um einen zweischichtigen. 00258

00259 Die erste Schicht ist eine Patina-Grün-Schicht A. Der

00260 Schicht A folgt eine Schutzlack-Schicht B. Sie ist durch-

00261 sichtig, zumindest durchscheinend. Es ist Klarlack.

00262 Bezüglich dieser Schichten handelt es sicn um Produkte

00263 auf der Basis witterungsbeständiger Polyacrylharze,

00264 Polyurethanharze, Vinylcopolymerisat/ Isocyanat-Harze. 00265

00266 Als dritte, äußere Schicht folgt eine Kupferlack-Schicht

00267 C auf der Basis von Vinylcopolymerisat/ Isocyanat. Letz-

00268 tere Schicht C ist bewitterungsfähig. Sie bildet einen

00269 wie auch an Kupferplatten mit der Zeit auftretenden

00270 Edelrost grünstichiger bis grünfarbener Art. Je nach der

00271 Ausrüstung kann es auch zu einer Braun- bis Schwarzver-

00272 färbung kommen, wie an Bronzeskulpturen etc. bekannt.

00273 Diese erstrebte Wirkung ergibt sich über einen Zeitraum

00274 von mehreren Jahren und auch von Flächenbereich zu Flä-

00275 chenbereich in unterschiedlicher Intensität. So tritt an

00276 der Schlagwetterseite eine raschere Patinierungswirkung

00277 auf, mit entsprechend zügigerem Abtrag. 00279 Dies stört aber nicht die erstrebte optische Wirkung, da

00280 die Grundierung in gleicher Farbgebung diese Wirkung

00281 suggeriert, hier nur in einer weit wirksamer geschützten

00282 Abtragungszone, nämlich der Patina-Grün plus Schutzlack-

00283 Schicht A/B. 00284

00285 Die Patina-Grün-Schicht A hat eine Auftragdicke von ca.

00286 20-30 My und ein Gewicht von ca. 80 Gramm pro m . Die

00287 Schutzlack-Schicht B ist ca. 20-30 My dick und liegt bei

00288 einem m -Gewicht von ca. 80-100 Gramm. Dagegen beträgt

00289 die Dicke der Kupferlack-Schicht C ca. 20 My, ihr Ge-

00290 wicht beträgt ca. 50 Gramm pro m . 00291

00292 Der Rahmen der Dicke der Kupferlack-Schicht C liegt zwi-

00293 sehen 15 und 60 My. Der Kupferanteil zum Bindemittelan-

00294 teil bewegt sich zwischen 5% und 30%. Es handelt sich

00295 dabei um eine Mischung aus Kupferplättchen und Kupferpul-

00296 ver. Die Plättchengröße liegt bei 50 My, die des Pulvers

00297 bei 1-5 My. 00298

00299 Die geschützte Grundierung in Form der Schichten A/B ist

00300 auf eine Lebensdauer von ca. 30 Jahren abgestellt. 00301

00302 Selbst eine beschädigungsbedingte Beschleunigung der

00303 "natürlichen Erosion" würde zufolge des annähernd gleich-

00304 farbenen, eisenoxyd-schüssigen Kunststoffes das "Bild"

00305 nicht stören. Unterschiedliche Verwitterungen lassen

00306 eher eine noch lebhaftere Struktur entstehen, die einer

00307 solchen klassischer Kupferplatten praktisch gleichkommt. 00308

00309 Die gleiche Wirkung ergibt sich auch bei der Variante

00310 bzw. Lösung gemäß Figur 3, in der Patina-Grün und Schutz-

00311 lack in einer einzigen Schicht aufgetragen sind, dort

00312 bezeichnet mit A/B, welcher Schicht sodann die Kupfer- 00313 lack-Schicht C folgt. Optisch ist die Schicht A/B dort

00314 durch Vermischung der Schraffursymbole deutlich gemacht. 00315

00316 Figur 4 zeigt die der direkten Bewitterung ausgesetzte

00317 Seite der Kupferlack-Schicht C in Form einer gewissen

00318 Zerklüftung. 00319

00320 In der Zeichnung Figur 1 wird sichtbar, daß nur die

00321 stark exponierten Partien der Dacheindeckungsplatte D in

00322 der beschriebenen Weise beschichtet sind, also Dom 2,

00323 Lüftungsrohr 3 und dessen Kappe 6 sowie die Sichtseite

00324 des gitterförmigen Einsatzes 5. 00325

00326 Da sich die Bewitterungswirkung auch in den Fugenbereich

00327 F zwischen der Unterseite der kragenartigen Kappe 6 und

00328 der Oberseite des Domes 2 fortsetzt, wird hier eine die

00329 einmal eingestellte Lage des Lüftungsrohres 3 sichernde

00330 Mitwirkung gezogen. Außerdem ergibt sich eine abdichtend

00331 wirkende Zerfallsschicht, die sich den wärme- und kälte-

00332 bedingten Verformungen jeweils anschmiegt. 00333

00334 Der in Figur 5 auszugsweise dargestellte, das andere

00335 Ausführungsbeispiel verkörpernde Dachentlüfter D, nur

00336 das Lüftungsrohr 3 ist dort partiell wiedergegeben,

00337 besitzt eine Bekupferung dergestalt, daß zumindest die

00338 Außenfläche 8 des Lüftungsrohres 3 und die des Domes 2

00339 einen kunststoff-überf ngenen Kupfer-Anteil besitzen.

00340 Der Kupfer-Anteil ist durch eine reiche Bepunktung des

00341 Flächenquerschnitts versinnbildlicht. Diese Punkte stel-

00342 len pulverförmige und/oder plättchenförmige Partikel 9 00343 dar. Es handelt sich um eine Einmischung in die den

00344 Dachentlüfter D bildende Kunststoff-Spritzmasse des

00345 Dachentlüfters D. 00346 00347 Natürlich ist auch hier die dem Lüftungsrohr 3 angeform-

00348 te Kappe 6 sowie die Dacheindeckungsplatte 1 in diese

00349 Bekupferung einbezogen. 00350

00351 Der Kupfer-Anteil liegt bei 5-30%. Die Plättchengröße

00352 beträgt ca. 50 My, die des Kupferpulvers liegt bei

00353 1-5 My. 00354

00355 Das Kupferpulver ist homogen auf die gesamte Quer-

00356 schnittsdicke des den Dachentlüfter D bildenden Körpers

00357 verteilt. In Bezug auf den Begriff "kunststoff-überfan-

00358 gen" ist sowohl zu verstehen, daß solche Kupferpartikel

00359 in die Außenfläche 8 eingebettet sind (Art Streuselku-

00360 chen-Beschichtung) , also partiell freiragen, als auch

00361 unmittelbar unterhalb der Außenfläche in einer noch

00362 völlig abgedeckten Position liegen, die aber mit der

00363 Zeit durch den Abbau des Bindemittels respektive der

00364 Kunststoffmasse nach und nach praktisch schichtweise

00365 freigelegt werden und so dann aufgrund ihrer Bewitterung

00366 die erstrebte patinagrüne Sichtfläche erzeugen. Es ist

00367 verständlich, daß dies über längste Zeiträume in der

00368 beschriebenen Weise wirksam stattfindet. 00369

00370 Die in der vorstehenden Beschreibung, der Zeichnung und

00371 den Ansprüchen offenbarten Merkmale der Erfindung können

00372 sowohl einzeln als auch in beliebiger Kombination für

00373 die Verwirklichung der Erfindung von Bedeutung sein.

00374 Alle offenbarten Merkmale sind erfindungswesentlich. In

00375 die Offenbarung der Anmeldung wird hiermit auch der

00376 Offenbarungsinhalt der zugehörigen/beigefügten Priori-

00377 tätsunterlagen (Abschrift der Voranmeldung) vollinhalt-

00378 lieh mit einbezogen. 00379

Claims

00380 A n s p r ü c h e 0038 1

00382 1. Aus Kunststoff bestehender Dachentlüfter (D) mit über

00383 die Oberseite einer Dacheindeckungsplatte (1) vorstehen-

00384 dem Dom (2) und von diesem über eine Kappe (6) getrage-

00385 nen Lüftungsrohr (3), dadurch gekennzeichnet, daß zumin-

00386 dest die Außenfläche (8) des Domes (2) und des Lüftungs-

00387 rohres (3) einen kunststoff-überfangenen Kupfer-Anteil

00388 besitzen. 00389

00390 2. Dachentlüfter nach Anspruch 1 oder insbesondere da-

00391 nach, dadurch gekennzeichnet, daß die Außenfläche (8)

00392 eine Patina-Grün- plus Schutzlack-Schicht (A, B) trägt,

00393 welche ihrerseits überdeckt ist mit einer Kupferlack-

00394 Schicht (C) . 00395

00396 3. Dachentlüfter nach einem oder mehreren der vorherge-

00397 henden Ansprüche oder insbesondere danach, dadurch ge-

00398 kennzeichnet, daß die Kupferlack-Schicht (C) als verwit-

00399 terungsf hige Schicht aufgebaut ist. 00400

00401 4. Dachentlüfter nach einem oder mehreren der vorherigen

00402 Ansprüche oder insbesondere danach, dadurch gekennzeich-

00403 net, daß die Patina-Grün-Schicht (A) und Schutzlack-

00404 Schicht (B) nass-in-nass aufeinanderliegend aufgetragen

00405 sind. 00406

00407 5. Dachentlüfter nach einem oder mehreren der vorherge-

00408 henden Ansprüche oder insbesondere danach, dadurch ge-

00409 kennzeichnet, daß Patina-Grün und Schutzlack in einer

00410 einzigen Scnicht (A/B) aufgetragen sind. 00411

00412 6. Dachentlüfter nach einem oder mehreren der vorherge-

00413 henden Ansprüche oder insbesondere danach, dadurch ge- 00414 kennzeichnet, daß die ganze Dacheindeckungsplatte (1)

00415 entsprechend beschichtet ist. 00416

00417 7. Dachentlüfter nach einem oder mehreren der vorherge-

00418 henden Ansprüche oder insbesondere danach, dadurch ge-

00419 kennzeichnet, daß die Kupferlack-Schicht (C) 15-60 My be-

00420 trägt mit 5-30% Kupferanteil in dem Bindemittel. 00421

00422 8. Dachentlüfter nach Anspruch 1 oder insbesondere da-

00423 nach, dadurch gekennzeichnet, daß der Kupfer-Anteil von

00424 einer pulver- und/oder plättchen-förmigen Einmischung in

00425 die Kunststoff-Spritzmasse des Dachentlüfters (D) gebil-

00426 det ist.