DE2837704A1

DE2837704A1 - Verfahren zur herstellung von dekoroberflaechen

Info

Publication number: DE2837704A1
Application number: DE19782837704
Authority: DE
Inventors: Wilfried Philipp
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1978-08-30
Filing date: 1978-08-30
Publication date: 1980-03-13

Description

Verfahren zur Herstellung von Dekoroberflächen
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Dekoroberflächen auf einem festen Untergrund.
Es sind die unterschiedlichsten Verfahren und Methoden bekannt, um Dekoroberflächen herzustellen0 Dabei werden die unterschiedlichsten Materialien mit unterschiedlichen Farben verwendet und auf unterschiedliche Arten auf getragen. Außer der Konturgebung können besondere Dekorwirkungen auch durch die Formgebung, also die reliefartige Gestaltung der Oberfläche erzielt werden.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung wird darin gesehen, ein neues Verfahren zum EIerstellen von Dekoroberflächen mit sehr variablen Mustern und besonderen Farb- und Formeffekten zu schaffen, Gelöst wird diese Aufgabe erfindungsgemäß dadurch, daß auf den Untergrund eine Salzlösung aufgebracht und danach langsam die flüchtigen Teile entfernt werden, worauf die entstandene Schicht mit einer Schutzschicht überzogen wird0 Auf diese in der Durchführung verblüffend einfache Weise lassen sich sehr stark wirkende Dekoroberflächen herstellen, Dabei beruht die Wirkung einerseits auf unterschiedlichen Auskristallisationsformen des oder der Salze ebenso wie auf unterschiedlichen Farbtönen desselben oder unterschiedlichen Farben verschiedener Salzes Beispielsweise können auf diese Weise durch Verwendung entsprechender Salze und Einhaltung geeigneter Bedingungen, wie Trocknungszeit, Trocknungstemperatur, Lösungsmittelart und dgl. eisblumenartige und sonstige überwiegend flächige Kristallformen erzeugt werden. Bei Verwendung von hygroskopischen Salzen oder von wasserlöslichen Salzen wird anschließend eine wasserundurchdringliche Schutzschicht aufgetragen, um eine Umwandlung oder Zerstörung durch Feuchtigkeitseinwirkung zu verhindern.
Bei bevorzugten Durchführungsformen des erfindung gemäßen Verfahrens wird nach dem Aufbringen der ersten Schicht, die die Oberfläche des Untergrundes ganz oder teilweise überdeckt, eine oder mehrere weitere Schichten aufgebracht, die ebenfalls Teile oder auch den gesamten Untergrund überdecken können0 Letzteres ist besonders dann zweckmäßig, wenn die einzelnen' ScÄichten relativ dünn und durchscheinend sind und jeweils zum Aufbringen der nächsten Schicht ein Lösungsmittel verwendet wird, das die darunter befindliche Schicht nicht oder kaum anlöst0 Es kann aber auch Naß in Naß gearbeitet werden wodurch interessante - Mischkristallformen und Mischung formen entstehen0 Die verwendeten Salze sind vorzugsweise Metallsalze; es können auch Metalloxide -verwendet werden.
Die aufzutragende Schutzschicht kann beispielsweise aus einem aushärtenden Kunstharz bestehen. Bevorzugt besteht sie aus einem klarlack.
Als Untergrund können Glas- oder Metallj>latten vorzugsweise verwendet werden. Es ist aber auch möglich, als Untergrund Platten aus Keramik, Kunststoff, Papier, Holz oder ähnlichen Materialien zu verwenden Zweckmäßig ist es, wenn der Untergrund nicht oder nur wenig saugfähig ist. Bei saugfähigen Untergründen, wie beispielsweise Papier oder Holz, kann es zweckmäßig sein, die Oberfläche zunächst zu versiegeln, ehe die Salzlösung aufgebracht wird0 Bei allen Untergründen, die fettig sein können, empfiehlt es sich, vor dem Aufbringen der Salzlösung eine Entfettung vorzunehmen, was eine gleichmäßigere Verteilung der Salzlösung ermöglicht. Es können jedoch gelegentlich durch gezieltes Einfetten bestimmter Bereiche besondere Strukturen erzielt werden, beispielsweise tropfenförmige oder inselförmige Bereiche.
Wird eine Glasplatte als Untergrund verwendet so wird bevorzugten Durchführungsformen der Erfindung die Rückseite mit einer Deckschicht, insbesondere einer matten, reflektierenden Deckschicht, versehen. Dies steigert die Leuchtkraft dünner und durchscheinender Dekorbilder.
Weitere Einzelheiten und Ausgestaltungen der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles im Zusammenhang mit den Ansprüchen. 9 zeigen in vereinfachter, schematisierter Darstellung: Fig. 1 eine Draufsicht auf eine mit einer Dekoroberfläche versehene Platte und Fig. 2 einen Querschnitt nach der Linie II-II der Fig. 1.
mit stark vergrößert dargestellter Dicke in schematischer Darstellungsweise.
Eine Dekorplatte 1 weist an-der Oberfläche unterschiedlich gefärbte und verschiedene Kristallstrukturen oder Eisblumenmuster aufs Die Dekorplatte 1 besteht aus einer Glasplatte 2, auf deren Rückseite eine Deckschicht 3 aus Silbsrbronze aufgetragen ist. Auf der gegenüberliegenden Seite ist auf die Glasplatte 2 eine Dekorschicht 4 aufgetragen, die von einer Klarlackschicht 5 abgedeckt ist.
Die dargestellte Dekorplatte wird in der Weise erhalten, daß zunächst die Glasscheibe 2 mittels Trichloräthylen entfettet wird, um eine g-Ieichmäßige Verteilung der wäs&-rigen Salzlösung bzw. des genäßten Salzes auf der Oberfläche der Glasplatte 2 zu erzielen. B9 wird dann die Glasplatte 2 horizontal ausgerichtet und es wird eine 22bige Lösung von Nickelsulfat in Wasser mittels Pinsel oder Aufgießen in dünner Schicht aufgetragen, worauf man die Schicht austrocknen läßt-. Anschließend wird dann auf die getrocknete Schicht, die eine kristalline Oberfläche zeigt, beispielsweise Oo/oiges Molybdänoxid örtlich verteilt aufgebracht0 Soll die Dekorplatte bunt werden, so können nach dem Trocknen- jeweils weitere in ihren Auskristalliaierungserscheintngen und Farben unterschiedliche Salze aufgetragen werden, wie beispielsweise Kupfersulfat, Nickelchlorid usw..
Beim Austrocknen der angenäßten Salze oder Salzlösungen bilden sich unterschiedliche flache Kristallformen von teils eisblumenartigem Charakter. In Mischzonen entstehen hinsichtlich der Kristallform als auch hinsichtlich der Farbe unterschiedliche bizarre Ausbildungen. Nach dem Austrocknen der letzten Schicht, das auch in einem Ofen vorgenommen werden kann, wird die Deckschicht 5 aufgebracht, bei der es sich vorzugsweise um einen klaren Kunstharzlack handelt0 Eg versteht sich, daß die unterschiedlichsten Kombinationen von Metallsalzen oder Metalloxiden verwendet werden können. Dabei dienen die Metallsalze vor allem zur Erzeugung von kristallinen Strukturen und Mustern, wogegen die Metalloxide farbige Bereiche bilden; es werden deshalb vorzugsweise die Metalloxide nur örtlich begrenzt aufgebracht, wogegen die Metallsalze vorzugsweise großflächiger aufgetragen werden0 Die Verwendung von Sulfaten als Metallsalz ist von Vorteil, weil diese Salze praktisch ungiftig sind, so daß besondere Vorsichtsmaßnahmen bei der Bearbeitung und der Beseitigung von Abfällen unnötig sind.

Claims

Patentansprüche 1. Verfahren zur Elerstellung voll Dekoroberflächen auf einem festen Untergrund, dadurch gekennzeichnet, daX auf den Untergrund (2) eine Salzlösung aufgebracht und danach langsam die flüchtigen Zeile ent fernt werden, worauf die entstandene Schicht (4) mit einer Schutzschicht (5) überzogen wird.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeicheet, daß nach dem ausbringen der ersten Schicht, die die-Oberfläche des Untergrundes (2) ganz oder teilweise überdeckt, eine oder mehrere weitere Schichten aufgebracht werden0 30 Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß eine weitere Schicht erst nach dem Austrocknen der vorhergehenden Schicht aufgebracht wird.-4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß Metallsalze und Metalloxide verwendet werden.

5o Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die-Schutzschicht (5) aus einem Kiarlack besteht.

60 Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß als Untergrund eine Glas- oder Metallplatte verwendet wird.

7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß bei Verwendung einer Glasplatte (2) als Untergrund die Rückseite mit einer Deckschicht, insbesondere einer reflektierenden, matten Deckschicht (3) versehen wird0 8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß zunächst Salzlösungen zum Erzeugen von kristallinen Strukturen und danach Metalloxide als Farbtupfer aufgebracht werden.

9. Verfahren nach Anspruch 1, 2 oder 4 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere Schichten naß in naß aufgebracht werden.

10. Verfahren nach einem der Ansprüche 4 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß als Metallsalze Sulfate verwendet werden.

11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5 oder 7 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß als Untergrund Kunststoff, Stein, Papier oder Holz in Plattenform verwendet wird.