-
Verfahren zur Herstellung von Tafeln mit lichtstreuenden Reflektionsflächen
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung von Tafeln mit lichtstreuenden
Reflektionsflächen, z. B. Warnungs- oder Orientierungstafeln, Wegweisern;, wie sie
längs der Straßen zum Bezeichnen von Eisenbahnübergängen, Kreuzungen, Kurven u.
dgl. angewendet werden. Es ist bereits bekannt, derartige Tafeln dadurch herzustellen,
daß auf die mit einem Lackanstrichuntergrund versehene Tafelfläche noch vor,dem
Erhärten dieses Anstriches eine lichtstreuende Metallfolie in der Form von Zeichen
oder Buchstaben aufgeklebt wird und nach dem Erhärten der Lackgrundschicht die ganze
Tafel samt der Reflektionsfläche mit einem durchsichtigen Deckanstrich zum Schutz
gegen Witterungseinflüsse versehen wird. Die Erfindung bezweckt, durch ein eigenartiges
Verfahren zur Herstellung -Jon solchen Tafeln ein vollkommenes Anhaften der Lackschichten
sowie auch der Reflektionsflächen und des Anstriches .auf denselben eine dauernde
Reflektionswirkung und eine möglichst hohe Widerstandsfähigkeit gegen Witterungseinflüsse
zu erzielen. Dies wird gemäß: -der Erfindung :dadurch erreicht, daß auf der noch
nicht erhärteten Lackgrundschicht eine sehr dünne Metallfolie, zweckmäßig Aluminiumfolie,
so gewölbt aufgetragen wird, daß sie durch Anpressen. auf den Untergrund unregelmäßige
Runzelungen .annimmt. Die aufzutragende sehr dünne Metallfolie hat also eine Fläche,
die größer ist als die Fläche, auf die sie aufgebracht werden soll. Infolge dieses
Flächenüberschusses bildet sie, wenn sie zunächst an einigen Randstellen aufgelegt
wird, zwischen diesen Stellen eine gewisse Wölbung; nachdem sie dann überall auf
den Untergrund aufgedrückt wird, was z. B. durch tiberwalzen mit einer Gummiwalze
geschehen kann, ergeben sich infolge des Flächenüberschusses die erwähnten unregelmäßigen
Rurtzelungen.
Wegen der sehr geringen Dicke der Metallfolie ist die Höhe der Runzelung sehr gering,
so daß die fertige, mit Schutzanstrich versehene Tafel vollkommen glatt ist. Durch
diese Runzelung der Metallfolie wird eine sehr gute Reflektion des Lichtes nach
allen Seiten und eine vollkommene Verbindung der Folie mit dem Lackuntergrund ebenso
wie mit dem Deckanstrich erzielt-Zweckmäßig wird die Folie mit feinen Rissen oder
einer Lochung versehen, am besten nach ihrem Aufkleben auf die Lackgrundschicht.
Dadurch wird eine Verdampfung des Lacklösungsmittels beim Härten des Untergrundes
auch unter der aufgeklebten Folie ermöglicht und ein Entstehen von Blasen und Beulen
auf der Fläche der Metallfolie verhindert, und außerdem werden durch die erwähnten
Risse oder Lochung die Deck- und die Grundlackschicht miteinander innig verbunden,
wodurch die Festigkeit und Dauerhaftigkeit der Tafeln erhöht wird. Iin Interesse
dieser innigen Verbindung ist es zweckmäßig, für Deck- und Grundschicht im wesentlichen
den gleichen Lack zu benutzen.
-
Bei der praktischen Ausführung des Verfahrens nach der Erfindung wird
die zu bearbeitende Platte, z. B. eine Blechplatte, gereinigt, was mit einem Sandstrahler
geschehen kann, damit der Lackanstrich an ihrer Oberfläche verläßlich haftenbleibt.
Der Lackgrund wird zweckmäßig mit einem Kunstharzlack durchgeführt. Zweckmäßig wird
ein Lack angewendet, der zu seinem Erhärten auf eine bestimmte Temperatur erhitzt
wird, z. B. ein aus einem Kunstharz bestehender Lack, welcher bei einer Temperatur
von etwa i2o bis 140'C seine Farbe nicht .ändert-Mit diesem Lack wird die Tafel
z. B. mittels Spritzens angestrichen, wonach man dieTafel zum Eintrocknen gibt,
was zweckmäßig durch ein kurzes Erwärmen auf eine niedrigere Temperatur, z. B. auf
6o' C, i o Minuten lang erfolgt. Nach diesem Erwärmen bleibt der Lackanstrich noch
ausreichend klebrig. Auf diesen Anstrich wird sodann das aus einer sehr dünnen Aluminium-,
Zinn- o. dgl. Folie ausgeschnittene Zeichen, Buchstabe o. dgl. aufgeklebt. Die Zeichen
bzw. Buchstaben werden bis etwa ein Drittel größer zugeschnitten, als ihre beabsichtigte
Größe auf der Tafel beträgt. Diese Folien werden zunächst an ihren Rändern auf die
zu bedeckende Fläche angeklebt und dann mittels einer Gummiwalze aufgewalzt. Dadurch
entstehen auf der Folie unregelmäßige, nach allen Richtungen verlaufende Runzeln,
welche die Lichtstrahlen nach allen Richtungen hin reflektieren. Die angeklebte
Folie wird mit feinen Rissen versehen, welche entweder durch eine stellenweise Zerstörung
der Wellenrücken oder durch eine Lochung, z. B. mit Hilfe einer Metallbürste, erzielt
werden. Sodann wird die Tafel in einen auf etwa i 2o bis 140-- C geheizten Ofen
eingelegt und in demselben längere Zeit, z. B. i bis 2 Stunden lang, belassen. Durch
dieses Brennen wird der Grundlack auf den Tafeln hart. Nach dem Herausnehmen der
Tafeln aus dem Ofen und nach deren Erkalten werden die Tafeln an den Stellen, die
nicht reflektieren sollen, mit einem undurchsichtigen Anstrich versehen, welcher
die Ränder der Folie übergreift und die reflektierenden Folienflächen auf die gewünschte
Form genau begrenzt. Der undurchsichtige Lack verhindert zugleich ein Ablösen und
ein Fransen der Folienränder. Nach der Durchführung des z. B. schwarzen, blauen
oder eines anderen Anstriches werden die Tafeln zum Eintrocknen liegengelassen und
erst nach dem Eintrocknen im Ofen bei einer Temperatur von etwa i 2o bis 1403 C
nochmals gebrannt. Nach dem Herausnehmen aus dem Ofen und dem Auskühlen werden die
Tafeln nach z. B. mittels Spritzens mit einer Schutzschicht eines farblosen Lackes
von gleicher Zusammensetzung wie die Grundschicht, z. B. mit einem Kunstharzlack,
versehen. Diese Lackschicht verbindet sich durch die Risse der Folien hindurch gut
mit der Lackgrundschicht, so daß sie sich auch durch Witterungseinflüsse nicht von
den Folien ablöst. Nach dem Bespritzen mittels des Schutzlackes werden die Tafeln-
wieder zum Eintrocknen belassen und sodann im Ofen bei einer niedrigen Temperatur,
z. B. 8o° C, etwa 1J2 Stunde lang getrocknet, wonach die Tafeln bei einer Zimmertemperatur
bis zum Fertigtrocknen belassen werden.
-
Nach dem beschriebenen Verfahren können auch Reflektionsfelder auf
Tafeln hergestellt werden, auf'welchen sodann mit undurchsichtigen Lacken gewünschte
Zeichen, Buchstaben usw. gemalt werden können. Vor dem Auftragen der endgültigen
Schutzschicht können die Folien auch mit einer durchsichtigen farbigen, z. B. gelben,
Lackschicht versehen werden, so daß die Metallfolie von goldener Farbe erscheint.
-
Als Folie wird am zweckmäßigsten eine Aluminiumfolie angewendet, welche
im höchsten Maße ein sich nicht änderndes Reflektionsvermögen auch nach einer langen
Dauer des Aussetzens den Witterungseinflüssen sichert.
-
Die Gegenstände der über den Rahmen der Ansprüche hinausgehenden Beschreibungsteile
sind nicht Gegenstand der Erfindung, auch wird für die Merkmale nach den Unteransprüchen
selbständiger Schutz nicht beansprucht.