DE880269C

DE880269C - Verfahren zur Herstellung von Holzfaserhartplatten mit farbig gemusterter bzw. marmorierter fliesenartiger Oberflaeche

Info

Publication number: DE880269C
Application number: DEH7467A
Authority: DE
Original assignee: Fritz Homann A G
Current assignee: Fritz Homann A G
Priority date: 1951-02-06
Filing date: 1951-02-06
Publication date: 1953-06-18

Description

Verfahren zur Herstellung von Holzfaserhartplatten mit farbig gemusterter bzw. marmorierter fliesenartiger Oberfläche Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur farbigen Ausgestaltung in Musterungen bzw. Marmorierungen an sich bekannter Holzfaserhartplatten mit fliesenartiger Oberfläche.
Es sind nach verschiedenartigen Verfahren hergestellte Halzfaserhartplatten mit fliesenartiger Oberfläche bekannt, die aber, soweit bisher bekannt wurde, lediglich in einem Farbton gefärbt sind, wobei die Fugen, die in die Holzfaserhartplatten eingefräst bzw. eingepreßt werden, zu dem Farbton der eigentlichen Fliesen kontrastierende Färbung besitzen. Um die Anwendungszwecke für die Holzfaserhartplatte mit fliesenartiger Oberfläche möglichst vielseitig zu gestalten und das Bild des Raumes, in dem sie zur Anwendung gelaiig;n, zu beleben, ist es erwünscht, solche Hartplatten mit fliesenartiger Oberfläche auch farbig gemustert, marmoriert bzw. gewölkt herstellen zu können.
Die bei der Herstellung von Hartfaserplatten mit fliesenartiger Oberfläche zur Verwendung gelangenden säurehärtenden und wasserfesten Lacke erfordern aber ein besonderes Verfahren, wenn unter Benutzung von zwei oder mehreren Farbtönen Musterungen oder Marmorierungen erzielt werden sollen.
Durch die Erfindung wird ein solches Verfahren vorgeschlagen, und die nach diesem Verfahren hergestellten fliesenartigen Platten können bei geeigneter Wahl der Farbtöne in so vielgestaltiger Weise abgewandelt werden, daß die Anwendungsgebiete von Hartplatten mit fliesenartiger Oberfläche erheblich erweitert werden und geschmacklich der Eigenart des auszugestaltenden Raumes in jeder Hinsicht angepaßt werden können.
Das Verfahren nach der Erfindung besteht im wesentlichen darin, da2, auf die mit Grundfarbe vorbehandelten Platten, in die in bekannter Weise die die Fugen :darstellenden Rillen eingefräst bzw. eingepreßßt sind, eineLackschicht aufgespritzt wird, die den Haupt- oder Grundfarbton darstellt, den die fertige Platte haben soll. Dieser- Lackauftrag bleibt etwa 3o bis 6o Sekunden in Ruhe, so daß der größte Teil des Lösungsmittels verdunsten und der Lack verlaufen kann. Danach wird der gut verlaufene, aber noch nicht völlig feste Lackauftrag, der in dem ersten Arbeitsgang aufgebracht wurde, mittels einer zum Sprühen eingestellten Spritzpistole mit einer weiteren Farbe in einem solchen Farbton besprüht, der dem Grundfarbton angepaßt ist und zu diesem in einem wirkungsvollen Kontrast steht. Es ist hierbei möglich, hellere oder dunklere Töne oder auch andere mit dem Grundfarbton harmonierende Töne anzuwenden. Dieser mittels der geeignet eingestellten Spritzpistole aufgebrachte zweite Farbton verschwimmt in der ersten Farbe noch gut und bildet hellere, dunklere oder andersfarbige Tupfen. Bei Verwendung von mehr als zwei Farbtönen schließen sich dann ein oder mehrere Arbeitsgänge gleicher Art an.
Durch Aufsprühen einer den anderen beiden Farben angepaßten Klarlackfarblösung können dann noch weitere Effekte erzielt werden. Das Aufsprühen erfolgt hierbei in derselben Weise wie beim zweiten Arbeitsgang.
Im Anschldß: an das Auftragen der verschiedenen Farbtöne erfolgt das Trocknen der Platte an der Luft bzw. in einer Trockenanlage, und es werden danach die tiefer liebenden Rillen, die die Fugen darstellen, in gewünschten Farbtönen mittels Strichziehern ausgezogen. Abschließend erfolgt dann ein überspritzen der gesamten Platte mit einer Klarlackdeckschicht, woran sich ein letzter Trockenvorgang anschließt. Die nachdem Verfahren nach der Erfindung hergestellten Holzfaserhartplatten mit farbig gemusterter bzw. marmorierter oder Bewölkter fliesenartiger Oberfläche sehen bei Verwendung geeigneter Farbtöne normalen keramischen Fliesen täuschend ähnlich und können darüber hinaus mit einer Vielzahl verschiedenartiger Farbtöne unter Erzielung vorteilhafter Wirkungen versehen werden.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung von Holzfaserhartplatten mit farbig gemusterter bzw. marmorierter fliesenartiger Oberfläche, dadurch gekennzeichnet, daß auf eine mit Grundfarbe vorbehandelte, mit gefrästen oder gepreßten Rillen versehene Holzfaserhartplatte eine Lackschicht in einem Grund- oder Hauptfarbton aufgespritzt und diesem Lackauftrag 3o bis 6o Sekunden Zeit zum Verdunsten des Lösungsmittels und zum Verlaufen gegeben werden, worauf mit Hilfe einer zum Sprühen eingestellten Spritzpistole der gut verlaufene, aber noch nicht völlig feste Lackauftrag in einem weiteren Verfahrensschritt mit einer der ersten Farbe angepaßten Farbe besprüht wird, so daß sich kontrastierende Tupfen bilden, die in der ersten Farbe noch gut verschwimmen, worauf sich an den zweiten Verfahrensschritt ein oder mehrere gleichartige Schritte zur Erzielung weiterer Farbwirkungen in gleicher Weise anschließen, die Platte in der Luft oder in einer Trockenanlage getrocknet, danach die Rillen mit Strichziehern ausgezogen und die gesamte Plattenoberfläche mit einer Klarlackdeckschicht überspritzt wird, woran sich endgültiges Trocknen anschließt,.
2. Verfahren zur Herstellung von Holzfaserhartplatten mit farbig gemusterter bzw. marmorierter fliesenartiger Oberfläche, dadurch gekennzeichnet, daBi an das Aufsprühen der ersten kontrastierenden Farbe auf den Hauptlackauftrag eine Klarlackfarblösung zur Erzielung weiterer Farbwirkungen aufgetragen wird.