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Verfahren zum Oberflächenverzieren von Glasgegenständen Die Erfindung
betrifft ein Verfahren zum Oberflächenverzieren von Glasgegenständen, insbesondere
Beleuchtungskörpern, wie Schalen. Glocken o. dgl.
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Es sind bereits verschiedene Verfahren zum Oberflächenverzieren von
Glasgegenständen .mit Farbe oder- Email bekannt. Dabei. strebt man an., den Oberflächen
der Glasgegenstände ein marmoriertes, scheckiges, streifiges oder ähnliches Aussehen
zu geben.
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Ein Verfahren kennzeichnet sieh beispielsweise darin, daß man mittels
eines Papierknäuels ,die aufgetragene Farb- oder Emailschicht 'betupft, wodurch
die Farb-oder Emailschicht an einzelnen Stellen stärker zusammengeschoben wird als
an anderen.' Ein weiteres Verfahren besteht darin, daß auf die auf die Oberfläche
gleichmäßig aufgebrachte Email- oder Farbschicht saugfähiges, säurefreies Kreppapier
aufgelegt, angetupft und nach dem Verbinden eines Teiles der Farbschicht mit .den
Kreppapiererhöhungen das Papier wieder abgezogen wird. In beiden Fällen erfolgt
nach dem Auftragen der Email- oder Farbschicht die Nachbehandlung zur besonderen
Gestaltung dieser Schichten.
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Schließlich ist ein Verfahren bekanntgeworden, bei welchem auf die
Glasgegenstände eine ölige Zwischenschicht aufgebracht und darauf die Farben des
Dekors gemalt werden.
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Das'Verfähren der Erfindung vermeidet das nachträgliche Behandeln
der Farb- oder Emailschicht .durch Hand mittels entsprechender Hilfsmittel. Beim
Verfahren nach der Erfindung ist eine nachträgliche Behandlung nicht mehr notwendig.
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Das bekannte Verfahren, bei welchem auf die unbemalten Glasgegenstände
eine ölige Schicht aufgebracht -wird; auf die dann die Farben gemalt werden, worauf
die Gegenstände im Ofen gebrannt werden, besitzt den Nachteil, im-Ofen die Farben
verlaufen. Es gibt Streifen und Zusammenballungen, die einem Ablaufen der Farben
nach Art von Wassertropfen an Scheiben ähnlich sehen. Derartige Gegenstände sind
nicht verkäuflich. Um das scheckige, marmorierte Aussehen 'wie bei den bekannten
Verfahren- mit Nachbehandlung zu erreichen, schlägt die Erfindung demgegenüber vor,
als Zwischenschicht Seife zu verwenden. Durch die Seife wird die Erscheinung hervorgerufen,
daß nach dem Brennen ein kristalli= nisches Aussehen auftritt. Die als Überzug verwendete
Emailschicht bleibt gleichmäßig verteilt auf der Seifenschicht und läuft nicht zusammen.
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Außer dem Emailüberzug können noch Farbschichten aufgebracht werden,
so daß die Möglichkeit besteht, besondere Verzierungen in Form von Blumen oder Mustern
zusätzlich anzubringen. Die Glasgegenstände können ganz oder teilweise mit dem Überzug
versehen werden. Es können einzelne Teile der Oberfläche freigelassen werden. Auch
besteht innerhalb der Schicht selbst die Möglichkeit der Unterteilung mittels eines
Pinsels. Einzelne Stellen bleiben frei, an anderen Stellen ist .die Seife angehäuft.
Schließlich hat man die Möglichkeit, die Glasgegenstände mit verschiedener Auftragsdicke
der Überzüge zu versehen, um damit die verschiedensten Wirkungen hervorzurufen.
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Bei dem Verfahren nach der Erfindung bleibt die Email- oder Farbschicht
nach dem Auftragen sich selbst überlassen. Die Email-oder Farbschicht tritt damit
nur an den Stellen unmittelbar mit dem Glas in Berührung, wo keine Seifenteile vorhanden
sind.
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Nach dem Brennen des so behandelten Glasgegenstandes tritt das durch
die Seifenauftragung begründete Muster in Erscheinung. Die Unterschiede in der Wirkung
ergeben sich je nach der Menge der Seife, die unterhalb der Farb- oder Emailschicht
jeweils zu liegen kommt. Dabei besteht die Möglichkeit, entweder die Seife möglichst
gleichmäßig auf die Oberfläche des Glaskörpers aufzubringen oder an verschiedenen
Stellen verschieden stark, beispielsweise unter Verwendung von verschiedenen Auftragsgeräten,
wie Pinsel, Schwämmen o. dgl.
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Es ist weiterhin die Möglichkeit gegeben, die Seife in ziemlich flüssiger
Form oder als Schaum oder auch pastenförtnig aufzutragen.
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Die Email- .oder Farbschichten werden vorzugsweise erst nach dem vollständigen
Antrocknen der Seife auf die Glasoberfläche aufgebracht: Etwa gewünschte farbige
Verzierungen oder Malereien werden vorteilhaft vor dem Auftragen der Email- oder
Farbschicht aufgebracht und können entweder unmittelbar auf die Glasoberfläche vor
der Seifenbehandlung oder nach der Seifenbehandlung aufgebracht werden.
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Auf diese Weise entstehen Gegenstände, die je nach der Form und Stärke
des Auftragens der Seifenschicht die verschiedensten Muster aufweisen. Durch das
Auftragen bzw. die Behandlung mittels besonderer Auftragsgeräte, wie Pinsel, Schwämme
o. dgl., können alle möglichen zwangsläufig gewünschten Verzierungen erreicht werden,
während bei dem 'Auftragen der Seifenschicht in gleichmäßiger Schicht auf einen
Glaskörper eine willkürliche Bildung der Muster auftritt.
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Das, Anwendungsgebiet der Erfindung erstreckt sich im wesentlichen
auf die Herstellung von Beleuchtungskörpern. Diese zeigen die Wirkung, daß an den
Stellen, an denen der Seifenauftrag vorhanden ist, eine kristallene, aber auf der
anderen Seite eine etwas dunklere Wirkung vorhanden ist, während an den übrigen
Stellen die gewöhnliche Farbwirkung gegeben ist. Das Verfahren ist in der Durchführung
außerordentlich einfach, schnell durchführbar und billig. Es eignet sich besonders
gut für einen fabrikatorischen Betrieb.
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Das Verfahren gemäß der Erfindung ist auch deswegen von besonderem
Vorteil, weil es im übrigen all die bekannten Dekorationsarten und -verfahren zusätzlich
gestattet, so daß die beliebigsten Kombinationswirkungen erzielt werden können.