Gedeckter Güterwagen oder Container
Die Erfindung betrifft einen gedeckten Güterwagen oder Con¬ tainer mit
- mindestens einem Ladeboden,
- mehreren Säulen an jeder Längsseite des Ladebodens,
- zwei Seitenwänden mit an den Säulen befestigten unteren Seitenwandteilen,
- einem Dach, das mit oberen Seitenwandteilen fest verbunden und gemeinsam mit diesen senkrecht verstellbar ist, und
- mindestens einer Stirnseiten Einfahrt für Kraftfahrzeuge.
Bei einem bekannten, aus der US-Patentschrift 1,894,534 be¬ kannten Güterwagen dieser Gattung sind die unteren Seitenwand¬ teile an äußeren Seitenflächen der Säulen befestigt und er¬ strecken sich vom Ladeboden nach oben bis in den vom Dach und den oberen Seitenwandteilen umschlossenen Raum hinein. Die oberen Seitenwandteile, die gemeinsam mit dem Dach höhenver¬ stellbar sind, übergreifen die unteren Seitenwandteile tele¬ skopartig, so daß sich die unteren und oberen Seitenwandteile in jeder Stellung des Daches überlappen. Das Dach und die obe¬ ren Seitenwandteile sind an Stangen befestigt, die mit ihrem unteren Ende an je einem Hebel angelenkt sind, welcher um eine waagerechte Achse schwenkbar ist, um das Dach zu heben und zu senken. Bei gegebenen Außenabmessungen eines solchen Güter¬ wagens ist infolge der teleskopartigen Dachanordnung die Breit
des Laderaums erheblich vermindert. Außerdem ist der Laderaum bei angehobenem ebenso wie bei abgesenktem Dach nur durch stirnseitige Einfahrten belüftbar und für natürliches Licht zu¬ gänglich.
Beim Befahren solcher bekannten Güterwagen mit Kraftfahrzeugen, die entweder selber auf der Bahn transportiert werden sollen oder zum Ein- oder Ausladen von Stückgut verwendet werden, be¬ steht die Gefahr, daß im Laderaum eine unzulässige Konzentra¬ tion von Verbrennungsgasen entsteht.. Außerdem wird durch die auch bei angehobenem Dach noch schlechten Lichtverhältnisse im Laderaum ein zügiges Be- und Entladen behindert.
Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, einen gedeck¬ ten Güterwagen oder Container zu schaffen, der für das Befahren mit Kraftfahrzeugen besser geeignet ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß ausgehend von einem Güter¬ wagen oder Container der eingangs beschriebenen Gattung dadurch gelöst, daß die Säulen senkrechte Führungen aufweisen, mit denen die unteren Seitenwandteile in festem Eingriff, und die oberen Seitenwandteile derart in verschiebbarem Eingriff stehen, daß die oberen und unteren Seitenwandteile jeder Sei¬ tenwand in jeder Stellung des Daches mindestens annähernd in einer gemeinsamen senkrechten Ebene angeordnet sind und bei angehobenem Dach eine Öffnung in derselben Ebene freigeben.
Infolge der erfindungsgemäßen, mindestens annähernd koplanaren Anordnung der festen und der beweglichen Teile jeder Seitenwand läßt sich der Laderaum ungefähr gleich breit halten wie bei ei¬ nem gewöhnlichen, nicht mit einem höhenverstellbaren Dach ver¬ sehenen Güterwagen oder Container von gleichen Außenmaßen. Der unmittelbare formschlüssige Eingriff zwischen den unteren Sei¬ tenwandteilen und den an den Säulen ausgebildeten senkrechten Führungen bewirkt, daß die Säulen über die unteren Seitenwand¬ teile gegenseitig versteift sind. Dynamische Kräfte, die bei-
spielεweise beim Rangieren auftreten, bedeuten selbst bei an¬ gehobenem Dach keine Gefahr, da dieses über die oberen Seiten¬ wandteile, die in den gleichen Führungen wie die unteren Sei¬ tenwandteile geführt sind, in jeder Dachstellung zur Verstei¬ fung des Güterwagen- oder Containeraufbaus beiträgt. Der Lade¬ raum wird bei angehobenem Dach durch die zwischen den unteren und den oberen Seitenwandteilen gebildeten Öffnungen gut be¬ lichtet und für die meisten Zwecke ausreichend belüftet.
Die Belüftung läßt sich gemäß einer Weiterbildung der Erfindung noch dadurch verbessern, daß zwischen dem Ladeboden und den unteren Seitenwandteilen zusätzliche verschließbare Öffnungen angeordnet sind. Die unteren Seitenwandteile beginnen also vor¬ zugsweise erst in einem gewissen Abstand über dem Ladeboden, so daß Verbrennungsgase, die bekanntlich schwerer sind als Luft, unmittelbar vom Ladeboden seitlich abströmen können.
Zweckmäßigerweise sind zum Verschließen der zusätzlichen Öff¬ nungen Schieber vorgesehen, die senkrecht verschiebbar geführt und mittels eines Gestänges betätigbar sind, das zum Verstellen des Daches vorgesehen ist. Die Schieber können entweder in sich starr oder in der Art von Jalousien ausgebildet sein; in beiden Fällen sind sie gemeinsam mit dem Dach und den oberen Seiten¬ wandteilen heb- und senkbar, ohne daß es dazu einer gesonderten Betätigungsvorrichtung bedarf.
Die Säulen sind vorzugsweise Kastenprofile mit parallel zu den Seitenwänden überstehenden Flanschen, die paarweise je einen senkrechten Rand der zugehörigen oberen und unteren Seitenwand¬ teile übergreifen, oder mit anderen Worten, zwischen sich auf¬ nehmen. Die Kastenprofile eignen sich besonders zur Unterbrin¬ gung von Hubelementen für das Heben und Senken des Daches und der oberen Seitenwandteile. Außerdem können die Kastenprofile, oder einige davon, in der aus der US-PS 1,894,534 bekannten Weise zur Unterbringung von Gewindespindeln oder anderen Hub¬ elementen verwendet werden, mit denen sich ein zusätzlicher Ladeboden heben und senken läßt.
Schließlich ist es vorteilhaft, wenn mindestens eine stirnsei¬ tige Einfahrt mit Stirnwandtüren verschließbar ist, und das Dach an seiner zugehörigen Stirnseite Arretiereinrichtungen aufweist, die bei abgesenktem Dach die Stirnwandtüren in ihrer Schließstellung sichern.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird im folgenden anhand schematischer Zeichnungen mit weiteren Einzelheiten erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine Seitenansicht eines gedeckten Autotransport— Güterwagens in Doppelstockbauweise, dessen rechte Hälfte bei in die obere Endstellung angehobenem Dach, und dessen linke Hälfte bei geschlossenem Wagenkasten dargestellt ist;
Fig. 2 einen Querschnitt durch den Güterwagen nach Fig. 1, rechts bei angehobenem und links bei abgesenktem Dach;
Fig. 3 einen Querschnitt durch einen Container, rechts bei angehobenem und links bei abgesenktem Dach;
Fig. 4 den waagerechten Teilschnitt I -I in Fig. 1.
Der in Fig. 1 und 2 dargestellte Autotransport-Güterwagen hat ein Untergestell 1 mit einem unteren Ladeboden 2 sowie einen von Säulen 3 getragenen oberen Ladeboden 4 und ist von Seiten¬ wänden 5 und einem Dach 6 umschlossen.
Zum Be- und Entladen des Güterwagens ist das Dach 6 zusammen mit angrenzenden oberen Seitenwandteilen 7 mittels Hubelementen 8 und Hubgestängen 9 anhebbar. In jeder Stellung des Daches 6 sind die oberen Seitenwandteile 7 an U-förmigen vertikalen Füh¬ rungen 10 geführt, die an der Vorder- und Rückseite jeder Säule 3 angeordnet sind. Unterhalb jedes oberen Seitenwandteils 7 ist, in derselben senkrechten Ebene, ein unteres Seitenwandteil 11 angeordnet, das an den gleichen Führungen 10, die das obere Seitenwandteil 7 führen, starr befestigt ist. Beim Anheben des
Daches 6 und der oberen Seitenwandteile 7 werden zwischen diesen und den unteren Seitenwandteilen 11 Öffnungen 12 frei.
An den oberen Seitenwandteilen 7 sind über Gestänge 13 Schieber 14 aufgehängt, die bei angehobenem Dach 6 unterhalb der unteren Seitenwandteile 11 zusätzliche Öffnungen 12' freigeben, welche sie bei abgesenktem Dach verschließen. Diese Öffnungen 12' sind zweckmäßigerweise unmittelbar über dem unteren Ladeboden 2 an¬ geordnet.
Die Säulen 3 sind gemäß Fig. 4 durch je ein Kastenprofil gebil¬ det, das in Wagenlängsrichtung überstehende Flansche 15 auf¬ weist. Je ein Paar dieser Flansche 15 bildet eine der Führungen 10 und umgreift mit dem erforderlichen Führungsspiel einen senkrechten Rand 16 des zugehörigen oberen Seitenwandteils 7. Die senkrechten Ränder der unteren Führungsteile 11 sind in entsprechender Weise, jedoch unbeweglich, zwischen den Flan¬ schen 15 aufgenommen und somit in den vertikalen Führungen 10 gehalten.
Die Kastenprofile der Säulen 3 umschließen je einen Hohlraum 17, in dem eines der Hubelemente 8 und Hubgestänge 9 zum Verstellen des Daches 6 samt oberen Seitenwandteilen 7 unter¬ gebracht ist. In entsprechender Weise können Hubelemente zum Verstellen des oberen Ladebodens 4 in den Säulen 3 unterge¬ bracht sein. Die Hubelemente 8, beispielsweise pneumatische Kolben-Zylindereinheiten, können auch unterhalb des unteren Ladebodens 2 liegend angeordnet sein und sind in solcher An¬ ordnung über die Hubgestänge 9 mit dem Dach 6 gelenkig ver¬ bunden.
Die Säulen 3 können anstelle des in Fig. 4 abgebildeten Kasten¬ profils auch andere Querschnitte aufweisen, und die Führungen 10 können von je einem einstegigen vertikalen Profil gebildet sein.
In Fig. 3 ist ein erfindungsgemäß gestalteter Container 18 dar¬ gestellt, der sich von dem in Fig. 1 und 2 abgebildeten Güter¬ wagenaufbau vor allem durch die flache Form des Daches 6 unter¬ scheidet. Bei dem Container 18 können die vertikalen Führungen 10 an je einer Ecksäule angeordnet sein.
Für den Güterwagen wie für den Container 18 gilt, daß beim Ab¬ senken des Daches 6 in seine Schließstellung die Öffnungen 12 und 12' wieder vollständig geschlossen werden; dabei können nicht dargestellte Schließsicherungen ein unbeabsichtigtes öff¬ nen des Daches 6 verhindern. Die Stirnseiten des Güterwagens und des Containers 18 können Stirnwandtüren 19 aufweisen. An den Enden des Daches 6 können Arretiereinrichtungen 20, bei¬ spielsweise Bolzen oder, wie in Fig. 2 angedeutet, Kappen 20 angeordnet sein, die bei abgesenktem Dach die Stirnwandtüren 19 in ihrer Schließstellung sichern.