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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Ausrichten der abgemantelten Enden von Rundkabeln mit mehreren durch die Farben der Isolierung zu unterscheidenden Adern bei der Kabelkonfektionierung, wobei das Kabelende mitttels mechanischer Abtastung in eine erste Drehwinkelstellung gedreht wird, in welcher die Adern unabhängig von ihrer Farbe eine bestimmte Lage einnehmen, und nach Feststellung der Farbe einer oder mehrerer Adern das Kabelende um das Ein- oder Mehrfache seines Teilungswinkels in eine zweite Drehwinkelstellung weitergedreht wird, wenn mit der ersten Drehwinkelstellung die vorbestimmte Ausrichtung noch nicht erreicht ist.
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Die Erfindung bezieht sich weiterhin auf eine Vorrichtung zur Durchführung eines derartigen Verfahrens.
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Bei der Kabelkonfektionierung werden an den verschiedenen Aderenden unterschiedliche Bearbeitungen durchgeführt und unterschiedliche Kontaktelemente angebracht. So muß z. B. der Schutzleiter anders behandelt werden als die stromführenden Adern. Für die Automatisierung der Kabelkonfektionierung ist es deshalb erforderlich, die einzelnen Adern eines Kabels anhand der unterschiedlichen Farben ihrer Isolierung oder anderer Unterscheidungsmerkmale zu erkennen und in eine ganz bestimmt Lage zu bringen, so daß danach die durch ihre Lage bestimmten Adern den unterschiedlichen Bearbeitungen zugeführt werden können.
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In diesem Zusammenhang ist es aus der EP-A1-00 61 811 bekannt, eine der Adern des Kabels mit einer Einlage aus Magnetpulver oder Stahl in der Isolierung kenntlich zu machen. Beim Ausrichten wird das Kabel zunächst um 360° gedreht, wobei die Lage der gekennzeichneten Ader mittels eines auf die Einlage ansprechenden Sensors festgestellt wird. Dann wird in derselben Station das Kabel nochmals um denjenigen Winkel gedreht, der notwendig ist, um die Adern in die vorbestimmte, ausgerichtete Stellung zu bringen. Das Verfahren hat den grundlegenden Nachteil, daß es nicht auf normale Rundkabel ohne besondere magnetische Einlage in einer Ader anwendbar ist. Außerdem funktioniert es dann nicht, wenn mehrere nicht gekennzeichnete Adern unterschiedlich behandelt werden sollen, und ihre Lage mit Bezug auf die gekennzeichnete Ader unbestimmt ist. Schließlich läßt sich das gesamte Verfahren nicht schnell genug durchführen, um auf eine ebenso kurze Taktzeit zu kommen, wie bei den übrigen Bearbeitungsvorgängen der Kabelkonfektionierung.
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Aus der DE-PS 2 542 743 ist es weiterhin bekannt, während der Drehung des Kabelendes mittels mehrerer Lichtquellen und Empfänger die Farben der Adern zu registrieren und bei einer bestimmten Drehwinkelstellung die Drehbewegung des Kabels zu stoppen. Nachteilig ist dabei, daß die teure optische Einrichtung sowie die Elektronik für die Farbauswertung mindestens doppelt vorhan den sein müssen. Außerdem arbeitet die bekannte Vorrichtung unzuverlässig und ungenau, da die von unvermeidlichen Verschmutzungen, Farbtoleranzen und Lagefehlern der Adern beeinflußte optische Einrichtung nicht nur für die Farberkennung, sondern auch für die Positionierung einer bestimmten Drehwinkelstellung des Kabels benutzt wird. Der prinzipielle Fehler des Verfahrens liegt darin, daß die optische Einrichtung zur Erkennung von Farben kein eindeutig punktuelles, farbliches "Maximum" feststellen kann, wenn sich die verschiedenfarbigen Adern an einem Farbsensor vorbeibewegen.
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Die bisher in Kauf zu nehmenden Unsicherheiten bei der automatischen Erkennung der Farben der verhältnismäßig dünnen Adern haben außerdem zur Folge, daß die Positionierung des Kabelendes in Umfangsrichtung nur verhältnismäßig langsam ausgeführt werden kann. Dies wirkt sich bei der bekannten Vorrichtung vor allem dann besonders gravierend auf die Taktzeit aus, wenn gemäß DE-OS 34 40 711 nur mit einem einzigen Farbsensor gearbeitet wird, so daß bei drei- und mehradrigen Kabeln ggf. das Kabel mehrmals gedreht und angehalten werden muß, um Sicherheit über die Lage der Adern zu erhalten. Die Taktzeit kann jedoch nur so eingestellt werden, daß sie länger ist als der längste Such- und Ausrichtvorgang.
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In der DE-OS 31 44 281 findet sich auch bereits der Vorschlag, die Adern des Kabels, unabhängig von ihrer Farbe, mittels mechanischer Abtastung in eine bestimmmte Lage, d. h. das Kabelende in eine bestimmte erste Drehwinkelstellung zu bringen. Dann wird mittels mehrerer Farbsensoren die jeweilige Farbe der in den vorbestimmten Stellungen gehaltenen Adern registriert. Wird dabei festgestellt, daß sich die Adern bestimmter Farbe jeweils nicht in der für sie vorgesehenen Stellung befinden, so wird das Kabel weitergedreht, und dann werden die beiden Vorgänge des mechanischen Abtastens der vorbestimmten Drehwinkelstellung der Adern unabhängig von ihrer Farbe und der Farberkennung wiederholt. Wenn nur ein einziger Farbsensor zur Verfügung steht, sind somit ggf. je nach Zahl der Adern drei oder mehr mechanische Abtastvorgänge mit jeweils anschließender Farberkennung notwendig, und dementsprechend lang muß die Taktzeit gewählt werden. Sie läßt sich zwar durch Verwendung mehrerer Farbsensoren abkürzen, damit steigt aber der konstruktive Aufwand und die Gefahr von Funktionsstörungen beträchtlich.
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Erschwerend kommt bei der bekannten Vorrichtung hinzu, daß die mechanische Tastvorrichtung auf Unterschiede der Querabmessungen des Kabels anspricht und jedes Mal umgerüstet werden muß, wenn ein Kabel mit anderem Querschnitt verarbeitet wird. Außerdem können Durchmesser- und Lagetoleranzen zu Funktionsfehlern führen.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung der eingangs genannten Art zu schaffen, die mit vergleichsweise geringem konstruktiven Aufwand eine wesentlich schnellere und gleichzeitig zuverlässige Ausrichtung der Kabelenden gewährleisten.
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Vorstehende Aufgabe wird verfahrensmäßig dadurch gelöst, daß zunächst in einer Meßstation bei festgelegtem Kabelende durch mechanische Abtastung nur der Winkelabstand von der ersten Drehwinkelstellung gemessen wird, und dann das Kabelende durch eine Translationsbewegung und eine Drehbewegung um den gemessenen Winkelabstand in eine Ausrichtstation und in die erste Dreh winkelstellung gebracht und nach Farberkennung ggf. weitergedreht wird.
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Die Erfindung bietet den Vorteil, daß bei allen Ausrichtvorgängen nur ein einziges Mal aus einer zufälligen Drehwinkelstellung des Kabels heraus der Übergang in eine bestimmte Stellung der Adern - zunächst unabhängig von ihrer Farbe - bewerkstelligt werden muß, wobei das Kabel auch nicht aus einer Drehung bei fortlaufender Messung heraus mehr oder weniger ungenau in der Sollstellung angehalten werden muß, weil die erfindungsgemäß vorgeschlagene Messung der Winkelabweichung von der Sollstellung ohne Drehung des Kabels stattfindet und ein in sich abgeschlossener Vorgang ist. Danach folgen nur noch definierte Drehbewegungen des Kabels, nämlich aus der zufälligen Anfangsstellung in die erste definierte Drehwinkelstellung und ggf. aus dieser heraus schrittweise weiter um den Teilungswinkel, bis sich die Adern bestimmter Farbe in bestimmten Stellungen befinden.
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Es besteht die Möglichkeit, daß das Kabel nach der Messung der Winkelabweichung von der ersten definierten Drehwinkelstellung noch in der Meßstation um die Winkelabweichung in diese definierte Drehwinkelstellung gedreht wird. Dieser Drehvorgang kann auch auf dem Transportweg von der Meßstation in die Ausrichtstation stattfinden, so daß dort nur noch die nach den Farberkennungsvorgängen notwendigen Drehbewegungen auszuführen sind. Vorgezogen wird jedoch ein Verfahren, bei welchem auch die Drehung des Kabelendes aus der zufälligen Anfangsstellung in die erste definierte Drehwinkelstellung in der Ausrichtstation stattfindet, weil man dort ohnehin eine Einrichtung zum Drehen des Kabels braucht.
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Eine besonders kurze Taktzeit wird erfindungsgemäß durch die Aufspaltung des gesamten Ausrichtvorgangs in zwei Arbeitsvorgänge erreicht. Hierbei besteht jedoch die Besonderheit, daß der erste dieser beiden Arbeitsvorgänge, nämlich die Messung der Winkelabweichung von einer Sollstellung bei feststehendem Kabelende, auch für sich allein betrachtet, neu ist.
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In bevorzugter Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens werden statt der Querabmessungen des Kabels die Vertiefungen zwischen benachbarten Adern abgetastet. Der mechanische Tastvorgang orientiert sich also nur am unregelmäßigen Umriß des abgemantelten Kabelendes, so daß es in bestimmten Grenzen keine Rolle spielt, welche Querschnitte das Kabel und seine Adern haben. Auch Durchmessertoleranzen können sich nicht schädlich auswirken. Es würde zwar theoretisch auch genügen, nur eine einzige Ader oder die Einsenkung zwischen zwei benachbarten Adern zu ertasten. Der Tasteingriff in alle Zwischenräume zwischen den Adern bietet jedoch die größtmögliche Sicherheit für einen störungsfreien Funktionsablauf.
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Um die Funktionssicherheit der mechanischen Abtastung weiter zu vergrößern, ist in bevorzugter Ausführung der Erfindung vorgesehen, daß während des Abtastens eine axiale Relativbewegung zwischen dem Kabelende und dem Tastorgan stattfindet. Da die Adern verdrallt sind, findet auch ein zufällig ganz außen auf einer Ader aufgesetztes Tastorgan bei der axialen Relativbewegung den Eingriff in einen Zwischenraum zwischen den Adern.
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Zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird eine Vorrichtung mit einem die Adern eines abgemantelten Kabelendes von ihren Zwischenräumen unterscheidenden Tastorgan, einer drehbaren Halterung des Kabelendes und wenigstens einem Farbsensor vorgeschlagen, welche dadurch gekennzeichnet ist, daß in einer ersten Meßstation das Tastorgan in Anlage an den Adern des drehfest gehaltenen Kabelendes um dessen Achse drehbar und mit einer Drehwinkel-Meßeinrichtung gekoppelt ist, durch welche der Winkelabstand der abgetasteten Drehwinkelstellung des Kabelendes von einer ersten definierten Drehwinkelstellung gemessen wird, in welcher die Adern unabhängig von ihrer Farbe eine bestimmte Lage einnehmen, und daß neben der Meßstation eine mit dieser durch eine das Kabelende führende Fördereinrichtung verbundene Ausrichtstation angeordnet ist, an welcher der Farbsensor angebracht und das Kabelende mittels der drehbaren Halterung drehbar ist.
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Es ist für die Erfindung wichtig, daß sich das Tastorgan möglichst leicht drehen läßt, da es in besonders einfacher Ausführung seine Drehbewegung nur vom tastenden Eingriff in die Zwischenräume der Adern ableitet. Um eine leichte Drehbarkeit des Tastorgans zu gewährleisten, ist in weiterer bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen, daß während des Abtastvorgangs sowohl ein zur Betätigung der Fühler bzw. Finger des Tastorgans notwendiger Antrieb als auch ein zum Zurückdrehen des Tastorgans in die Ausgangssstellung erforderlicher Drehantrieb vom Tastorgan trennbar sind.
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Um Fehlfunktionen bei der Farberkennung zu vermeiden, muß das Kabelende sehr genau geführt sein, und es kommt auch darauf an, bei welcher Ausrichtung des Farbsensors mit Bezug auf die Adern des Kabels die Farbe einer bestimmten Ader registriert wird. Eine sehr genaue Führung und Halterung des Kabelendes wird in zweckmäßiger Ausführung der Erfindung dadurch erzielt, daß die Fördereinrichtung zwischen der Meßstation und der Ausrichtstation bewegbare Klemmzangen aufweist, durch welche die Kabel nahe dem freien Ende des Kabelmantels drehfest haltbar sind, und daß in der Ausrichtstation ein zentrierendes Führungsorgan, in welchem die Kabel drehbar sind, unmittelbar neben dem freien Ende des Kabelmantels an diesen anlegbar und auf der gegenüberliegenden Seite der Klemmzange die drehbare Halterung auf dem Kabelmantel festklemmbar ist. Dies ergibt eine optimale Anordnung der das Kabel transportierenden, haltenden, drehenden und an der entscheidenden Stelle zentrierenden Teile. Sollte sich herausstellen, daß bei radialer Ausrichtung des Strahls des Farbsensors auf das Kabel wegen Lage- und Dickentoleranzen, Verschmutzung usw. Fehler bei der Farberkennung auftreten, wird in Weiterbildung der Erfindung vorgeschlagen, daß ein feststehender Farbsensor derart angeordnet wird, daß sein Strahl mit Bezug auf einen die Adern umschreibenden Kreis im wesentlichen tangential gerichtet ist. Alternativ kann auch der Farbsensor verschwenkbar gelagert und derart geführt sein, daß sein Strahl während einer hin- und hergehenden Schwenkbewegung wenigstens einmal eine Tangente an den die Adern umschreibenden Kreis bildet. In der tangentialen Ausrichtung besteht die beste Gewähr, daß der vom Farbsensor auf die Adern gerichtete Lichtstrahl, der notwendigerweise und unvermeidlich eine gewisse Breite hat, nur auf eine einzige Ader trifft. Wenn die Adern durch Drehung des Kabelendes und/oder Schwenkbewegung des Farbsensors durch dessen im wesentlichen tangential gerichteten Strahl bewegt werden, kann weitere Sicherheit für die Richtigkeit der registrierten Farbe dadurch gewonnen werden, daß nur während der ersten und/oder letzten Phase, während sich eine Ader in den Strahl hinein bzw. herausbewegt, das ermittelte Farbsignal an die Auswerteelektronik weitergeleitet wird, weil in diesen Phasenabschnitten die besten Voraussetzungen dafür gegeben sind, daß der Farbsensor das nur von einer einzigen Ader reflektierte Licht empfängt.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachstehend anhand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1 eine vereinfachte Draufsicht auf eine Meßstation, in welcher durch mechanische Abtastung die Drehwinkelstellung eines abgemantelten Kabelendes festgestellt wird;
- Fig. 2 eine Seitenansicht der Meßstation nach Fig. 1, wobei sich das Tastorgan in der Neutralstellung befindet;
- Fig. 3 einen Schnitt durch ein dreiadriges Kabel in der beim Ausrichten angestrebten Sollstellung vor dem Angriff der drei Tastfinger des Tastorgans der Vorrichtung nach Fig. 1 und 2;
- Fig. 4 einen Querschnitt gemäß Schnittlinie IV-IV in Fig. 1 durch ein dreiadriges Kabel in einer von der Sollstellung abweichenden Drehwinkelstellung mit anliegenden Tastfingern;
- Fig. 5 einen Querschnitt nach Schnittlinie V-V in Fig. 2, welcher als Detail einen Antrieb zum Zurückdrehen des Tastorgans in die Ausgangsstellung zeigt;
- Fig. 6 eine Seitenansicht einer Ausrichtstation, in welcher das zuvor abgetastete Kabel in bestimmte Drehwinkelstellungen gedreht wird, in denen die Farbe der Adern registriert wird;
- Fig. 7 einen Querschnitt nach Schnittlinie VII-VII in Fig. 6 bei aktivierter Zentriereinrichtung;
- Fig. 8 - 10 Querschnitte nach Schnittlinie X-X in Fig. 6, welche die dargestellte zangenförmige, drehbare Halterung des Kabelendes in verschiedenen Stellungen zeigen.
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Die in Fig. 1 und 2 dargestellte Meßstation und die in Fig. 6 gezeigte Ausrichtstation sind hintereinander angeordnete Arbeitsstationen einer Kabelkonfektioniermaschine, wie sie z. B. in der DE-OS 36 43 201 beschrieben ist. Es wird im Beispielsfall davon ausgegangen, daß die zu bearbeitenden Kabel mit ihren Enden drehfest in Zangen festgeklemmt sind, welche durch eine umlaufende Kette schrittweise von einer Arbeitsstation zur nächsten transportiert werden. Dabei wird nach dem Ablängen der Kabelstücke zunächst der Kabelmantel an den Kabelenden entfernt, so daß die Adern des Kabels freigelegt werden. Dann sollten in einer weiteren Arbeitsstation die freigelegten Adern z. B. mittels Bürstenwalzen von Talkum und eventuellen Verschmutzungen gereinigt werden, welche die Farberkennung beeinträchtigen könnten. Die normalerweise verdrallten Adern könnten auch schon teilweise oder ganz entdrallt werden, bevor die Kabel mit den zu bearbeitenden Enden in die in Fig. 1 und 2 gezeigte Meßstation transportiert werden. Dort wird festgestellt, welche Drehwinkel abweichungen zwischen der zufälligen Drehwinkelstellung des in einer Transportzange 10 (siehe Fig. 6) festgeklemmten Kabelendes und einer definierten Drehwinkelstellung besteht, bei welcher die mit 12 bezeichneten Adern eines Kabels 14, unabhängig von der unterschiedlichen Farbe ihrer Isolierung, eine bestimmte Stellung einnehmen, z. B. die Stellung nach Fig. 3, in welcher bei einem dreiadrigen Kabel das die Adern umschreibende gleichseitige Dreieck mit einer Spitze senkrecht nach oben weist.
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Die Meßstation nach Fig. 1 und 2 trägt ein Tastorgan 16, mit dessen Hilfe festgestellt wird, welche zufällige Anordnung die Adern 12 dort haben, wo sie aus dem Kabelmantel 18 heraustreten. Zu diesem Zweck hat das Tastorgan 16 mehrere Tastfinger 20, und zwar im Beispielsfall drei, um damit in die drei rillenförmigen Zwischenräume zwischen den Adern 12 des dreiadrigen Kabels 14 einzugreifen. Die Spitzen der Tastfinger 20 sind entsprechend klein, damit sie in die Zwischenräume passen. Daneben besteht die Möglichkeit, die freien Enden der Tastfinger 20 nicht mit vorspringenden Spitzen, sondern mit mittleren Ausnehmungen zu gestalten, in welche sich jeweils eine Ader 12 schmiegt, wenn sich das greiferförmige Tastorgan 16 von mehreren Seiten gleichzeitig an die freigelegten Adern 12 anlegt.
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Es versteht sich, daß man bei zweiadrigen Kabeln normalerweise ein Tastorgan mit nur zwei gegenüberliegend angeordneten Tastfingern einsetzen wird. Bei Kabeln mit drei und mehr Adern finden zweckmäßigerweise Tastorgane mit drei oder mehr Tastfingern Anwendung. In diesem Zusammenhang ist jedoch festzustellen, daß die Zahl der Tastfinger 20 nicht mit der Anzahl der Adern 12 übereinstimmen muß. Es kommt lediglich darauf an, daß die Anordnung der Tastfinger am Umfang der Anordnung von Adern bzw. Ader zwischenräumen im Kabel entspricht, so daß alle Tastfinger gleichzeitig entweder in Zwischenräume der Adern eingreifen oder jeweils eine Ader teilweise umgreifen können.
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Die drei Tastfinger 20 sind als Winkelhebel ausgebildet und mit gleichmäßiger Verteilung über den Umfang jeweils im Bereich des Scheitels drehbar an einem Tragteil 22 gelagert. Das letztere hat eine Hohlwelle 24, mit der es in einem Lagerblock 26 drehbar gelagert ist. Durch die Hohlwelle 24 hindurch erstreckt sich eine Betätigungsstange 28, deren vorderes Ende durch eine Druckfeder gegen die radial nach einwärts gerichteten Schenkel 21 der Tastfinger 20 gedrückt wird. Allerdings ist das dadurch auf die Tastfinger 20 im Uhrzeigersinn ausgeübte Drehmoment kleiner als das entgegengesetzt wirkende Drehmoment, welches an den Schenkeln 21 angreifende Zugfedern 30 auf die Tastfinger 20 ausüben. Die Vorspannung durch die Zugfedern 30 führt also dazu, daß die Tastfinger 20 normalerweise die Tendenz haben, sich mit ihren freien Enden gemäß Fig. 1 radial gegen ein zwischen sie eingeführtes Kabel anzulegen. Der radiale Andruck wird dabei durch die Stärke der Zugfedern 30 und der auf die Betätigungsstange 28 wirkenden Druckfeder sowie die Hebelverhältnisse bestimmt. Der Andruck kann verhältnismäßig kräftig sein, denn infolge der noch zu beschreibenden axialen Relativbewegung zwischen dem Kabelende 14 und den Tastfingern 20 ist dafür gesorgt, daß die im Beispielsfall gemäß Fig. 3 und 4 mit Spitzen versehenen freien Enden der Tastfinger 20 auch dann in die zwickelförmigen äußeren Zwischenräume der Adern 12 hineingleiten, wenn die Spitzen zunächst unter kräftigem Andruck auf dem mit Bezug auf die Mittelachse des Kabels radial äußersten Umfangsbereich der Adern 12 aufgesetzt haben.
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Um die Tastfinger 20 in die radial nach außen aufgespreizte, d. h. in die geöffnete Stellung des Tastorgans zu verschwenken, ist die Betätigungsstange 28 nach außen vorzuschieben. Dazu dient ein mit dem Lagerblock 26 fest verbundener Betätigungszylinder 32, dessen Koloenstange 34 mit der Betätigungsstange 28 fluchtet und gegen deren hinteres Ende andrückbar ist. Wie in Fig. 1 gezeigt, kann die Kolbenstange 34 aber auch so weit zurückgezogen werden, daß zwischen ihr und der Betätigungsstange 28 ein Luftspalt besteht, während die Tastfinger 20 an den Adern 12 des Kabels anliegen.
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Der Lagerblock 26 ist an einer Geradführung in Form von zwei parallelen Stangen 36 mit Bezug auf die Mittelachse des Kabelendes 14 axial geführt und kann in dieser Richtung durch einen an dem die Führungsstangen 36 tragenden Maschinenrahmen 38 befestigten Kraftzylinder 40, dessen Kolbenstange 42 über eine elastische Kupplung 44 mit dem Lagerblock 26 verbunden ist, in einem bestimmten axialen Bereich hin- und hergehend verschoben werden.
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Weiterhin ist am Lagerblock 26 ein Drehwinkel-Signalgeber 46 befestigt, zu dem eine drehfest mit der Hohlwelle 24 verbundene Scheibe 48 gehört, die an ihrem Umfang mit einer skalenartigen, z. B. magnetisch, elektrisch oder optisch abtastbaren Markierung versehen ist, wobei durch die zugehörige Auswerteschaltung die durch die Markierungen der rotierenden Scheibe 48 erzeugten Impulse gezählt werden, wenn sich das Tragteil der Tastfinger 20, ausgehend von einer bestimmten Anfangsstellung, z. B. gemäß Fig. 3, in der einen oder anderen Richtung um einen bestimmten Winkel dreht. Mittels des Drehwinkel-Signalgebers 46 kann somit festgestellt werden, in welche Richtung und um welchen Winkel das Tragteil 16 aus einer bestimmten Anfangsposition heraus ge dreht worden ist.
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Die Anfangsposition bzw. Nullstellung für die zu messende Drehbewegung des Tragteils 22 wird durch einen drehfest an der Hohlwelle 24 angebrachten Nocken 50 bestimmt (siehe Fig. 2 und 5), der allein schon infolge seines Eigengewichts die Tendenz hat, das Tragteil 22 nach jeder Auslenkung aus der Nullstellung dorthin zurückzudrehen. Zusätzlich ist auch noch die in Fig. 2 und 5 gezeigte Rückstelleinrichtung vorgesehen, welche am Nocken 50 angreift und diesen immer wieder in die senkrecht nach unten hängende Stellung zurückführt. Bei dieser Lage des Nockens befindet sich das Tragteil 22 in der Ausgangsstellung, von der aus die Drehbewegungen gemessen werden, wobei die Tastfinger 20 z. B. die in Fig. 3 gezeigte Stellung einnehmen.
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Als Rückstelleinrichtung dient eine in Fig. 5 gezeigte Gabel 52, welche zwischen Führungsstiften 54 an der Kolbenstange eines Stellzylinders 56 in senkrechter Richtung geradlinig geführt ist. Wie in Fig. 5 gezeigt, kann die Gabel 52 nur so weit nach oben zurückgezogen werden, daß der Nocken 50 bei Drehung in jeder Richtung jeweils außen gegen eines der unteren Enden der Gabel 52 stößt. Die Drehbewegung des Tragteils 22 und des Nockens 50 wird dadurch auf etwa 120° bis 150° in jeder Richtung begrenzt. Insbesondere wird verhindert, daß die Gabel 52 den Nokken 50 übergreift, während er eine um 180° von der Ausgangsstellung abweichende Stellung einnimmt. Selbst wenn sich der Nocken 50 in der in Fig. 5 strichpunktiert gezeigten, schräg nach oben weisenden Extremstellung befindet, kann ihn die durch den Stellzylinder 56 nach unten fahrende Gabel 52 in die Ausgangsstellung zurückdrücken. Indem die Gabel 52 den Nocken 50 in der untersten Stellung mit zueinander passendem Querschnitt übergreift, wird das Tragteil 22 in der Ausgangsstellung verriegelt. Andererseits behindert die in die obere Stellung nach Fig. 5 zurückgezogene Gabel die Drehbewegungen des Tragteils 22 innerhalb der vorbestimmten Grenzen nicht im geringsten. Dies gilt gleichermaßen für die gemäß Fig. 1 vollständig zurückgezogene Kolbenstange 34 des Betätigungszylinders 32.
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Die vorstehend im Zusammenhang mit Fig. 1 bis 5 beschriebene Vorrichtung funktioniert wie folgt:
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In der Ausgangsstellung befindet sich das Tastorgan 16 in der Stellung nach Fig. 2. Dabei drückt der Betätigungszylinder 32 mit seiner Kolbenstange 34 gegen die Betätigungsstange 28, so daß die Tastfinger 20 auseinandergespreizt sind und eine Transportzange ein Kabelende 14 horizontal zwischen die Tastfinger 20 in eine zentrale Lage, in welcher die Mittelachse des Kabels mit der Hohlwelle 24 fluchtet, einführen kann. Die Gabel 52 kann in dieser Phase bereits durch den Stellzylinder 56 nach oben in die in Fig. 2 gezeigte Position zurückgezogen worden sein, da das Gewicht des Nockens 50 dafür sorgt, daß die drei Tastfinger 20 zunächst ihre jeweilige Lage am Umfang gemäß Fig. 3 beibehalten. Es besteht aber auch die Möglichkeit, die Gabel 52 zunächst noch in ihrer unteren Endstellung zu lassen, in welcher sie den Nokken 50 übergreift und das Tastorgan 16 in seiner Ausgangsstellung so lange verriegelt, bis der Betätigungszylinder 32 die Kolbenstange 34 zurückzieht, so daß die Tastfinger 20 durch die Zugfedern 30 unmittelbar neben dem Ende des Kabelmantels 18 zur Anlage an den Adern 12 gebracht werden. Wenn die Gabel 52 die Drehbewegung des Tastorgans 16 nicht schon früher freigegeben hat, muß sie jetzt nach oben in die Stellung nach Fig. 2 zurückgezogen werden, damit sich das gesamte Tastorgan 16 mit seinen Tastfin gern 20 frei drehen kann, während die Spitzen der Tastfinger durch die Wirkung der Zugfedern 30 die Tendenz haben, möglichst tief in die zwickelförmigen äußeren Zwischenräume zwischen den Adern 12 einzudringen. Wenn angenommen wird, daß die Adern 12 zufällig die in Fig. 4 gezeigte Lage haben, geht dies nicht ohne Drehung des Tastorgans 16, bis die Tastfinger 20 aus der Lage nach Fig. 3 in die Stellung gemäß Fig. 4 gelangt sind. Im Beispielsfall gemäß Fig. 3 und 4 würde der Drehwinkel-Signalgeber 46 eine Drehung des Tastorgans 16 und damit eine Abweichung der Lage der Adern von der Sollstellung nach Fig. 3 um 30° registrieren.
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Obgleich die gesamte Einheit des Tastorgans 16 sehr leicht drehbar ist, da sie mit keinem Antrieb in Verbindung steht, könnte es passieren, daß die Spitzen der Tastfinger 20 auf den mit Bezug auf die Mittelachse des Kabels radial äußersten Punkten der Adern aufsetzen und nicht in die zwickelförmigen äußeren Zwischenräume zwischen den Adern 12 eindringen. Dagegen hilft jedoch die vorgesehene axiale Hin- und Herbewegung des Tastorgans 16 mittels des Kraftzylinders 40. Die Bewegung mit Bezug auf Fig. 1 nach rechts beginnt sofort, nachdem die Kolbenstange 34 des Betätigungszylinders 32 zurückgezogen worden ist, also die Spitzen der Tastfinger 20 unmittelbar neben dem Ende des Kabelmantels 18 die Adern 12 berührt haben. Der Verschiebeweg des Lagerblocks 26 zusammen mit dem Tastorgan 16 kann z. B. 10 bis 20 mm betragen. Diese Strecke genügt, um wegen des Dralls der Adern 12 die Spitzen der Tastfinger 20 mit Sicherheit in die zwickelförmigen äußeren Zwischenräume zwischen den Adern eindringen zu lassen. Dort bleiben die Spitzen der Tastfinger 20 dann bei der weiteren axialen Bewegung des Tastorgans 16, bis sie am Ende der axialen Hin- und Herbewegung wieder in der in Fig. 1 gezeigten Stellung unmittelbar neben dem Ende des Kabelmantels 18 angelangt sind. Während die Spitzen der Tastfinger 20 in Umfangsrichtung in die zwickelförmigen äußeren Zwischenräume der Adern 12 eingedrungen und wegen deren Drall bei der axialen Hin- und Herbewegung weiter in Umfangsrichtung mitgenommen worden sind, zählt die Auswerteschaltung des Drehwinkel-Signalgebers 46, ausgehend von der Anfangsstellung nach Fig. 3, die Winkelschritte der Drehbewegung in beiden Drehrichtungen und registriert am Ende die Winkelabweichung der zufälligen Lage der Adern nach Fig. 4 von der Sollstellung nach Fig. 3.
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Nach der vorstehend beschriebenen Abtastung der Adern und der Messung der Winkelabweichung von der Sollstellung unmittelbar neben dem Ende des Kabelmantels 18 werden die Tastfinger 20 wieder auseinandergespreizt, indem der Betätigungszylinder 32 mit seiner Kolbenstange 34 gegen die Betätigungsstange 28 fährt. Sobald die Spitzen der Tastfinger 20 von den Adern 12 abgehoben haben, kann der Stellzylinder 56 die Gabel 52 nach unten fahren und dadurch den Nocken 50 und das gesamte Tastorgan 16 in die Ausgangsstellung nach Fig. 3 zurückdrehen. Auch dabei kann mittels des Drehwinkel-Signalgebers 46 der Drehweg gemessen und zur Kontrolle diese Messung mit derjenigen verglichen werden, die ausgeführt wurde, als die Tastfinger 20 durch die Adern 12 in Umfangsrichtung ausgelenkt wurden. Der in der Meßstation nach Fig. 1 und 2 gemessene Winkel wird an die Steuervorrichtung der nachfolgend beschriebenen Ausrichtstation gemäß Fig. 6 gemeldet.
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Dieselbe Transportzange 10, welche ein bestimmtes Kabelende 14 während des Abtastens in der Meßstation nach Fig. 1 und 2 gehalten hat, trägt dieses Kabelende mit unveränderter Klemmspannung, also auch unveränderter Drehwinkelstellung, in die Ausrichtstation nach Fig. 6. Dort befindet sich eine drehbare Halterung 58 mit einer in Fig. 8 bis 10 gezeigten zweiarmigen Zange 60. Die mit 62 bezeichneten Zangenarme sitzen drehfest jeweils auf dem Ende einer rotierend antreibbaren Welle 64. Die beiden Wellen 64 sind nahe ihren äußeren Enden in einer Brille 66 geführt.
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Der Drehantrieb der beiden Wellen 64 erfolgt durch eine pneumatische Dreheinheit 68, die am Maschinenrahmen 38 drehbar gelagert und durch einen nicht gezeigten Motor über einen Antriebsriemen 70 zusammen mit den Wellen 64 und der Zange 60 um eine Achse 72 gedreht werden kann, welche mit der Mittelachse des Kabelendes 14 fluchtet, nachdem dieses durch die Transportzange 10 in die Ausrichtstation transportiert worden ist. Die Drehachse 72 ist gleichzeitig die Mittelachse des Zangenmauls der Zange 60 im geschlossenen Zustand. Im geöffneten Zustand gemäß Fig. 8 sind die Zangenarme 62 jeweils um ca. 90° aufgeschwenkt, so daß das Kabelende 14 mittels der Transportzange 10 in horizontaler Bewegung in die zentrale Lage in die Ausrichtstation transportiert werden kann.
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Wie aus Fig. 6 ersichtlich, halten die Transportzangen 10 die Kabelenden 14 in einem gewissen Abstand vom Ende des Kabelmantels 18. Dieser Abstand ergibt sich aus Notwendigkeiten der Bearbeitungsvorgänge. Andererseits folgt daraus eine gewisse Beweglichkeit und Lageungenauigkeit des freien Endes des Kabels in dem Bereich, wo ein in Fig. 6 mit 74 bezeichneter Farbsensor seinen Strahl auf eine der verhältnismäßig dünnern Adern 12 richtet. Um die erwähnte Ungenauigkeit auszuschalten, ist eine Zentriereinrichtung 76 vorhanden, die im aktivierten Zustand, der in Fig. 7 dargestellt ist, unmittelbar am Ende des Kabelmantels 18 angreift und dort das Kabel mit Bezug auf die Drehachse 72 der drehbaren Halterung 58 zentriert, aber im zentrierten Zu stand die Drehung des Kabels 14 um die Achse 72 zuläßt.
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Die Zentriereinrichtung 76 besteht aus einer oberen Zentrierbacke 78 und einer unteren Zentrierbacke 80, die jeweils mit einer mittleren, V-förmigen Ausnehmung versehen sind, welche beim Zusammenfahren der Zentrierbacken 78 und 80 aus der geöffneten Stellung nach Fig. 6 in die geschlossene Stellung nach Fig. 7 das Kabel 14 zur Achse 72 führen. Wie sich aus Fig. 6 ergibt, ist die untere Zentrierbacke 80 in Seitenansicht gabelförmig ausgebildet, so daß die obere Zentrierbacke 78 beim Zusammenfahren zwischen die Schenkel der Gabel eindringen kann. An jeder Zentrierbacke 78, 80 sind auf jeder Seite zwei Rollen 82 gelagert. Die vier äußeren Rollen 82 setzen beim Schließen der Zentrierbacken 78, 80 unmittelbar am Ende des Kabelmantels 18 auf diesem auf, wie dies in Fig. 6 strichpunktiert angedeutet ist. Aus Fig. 7 geht hervor, daß die Rollen 82 jeweils neben dem Scheitel der V-förmigen Ausnehmungen über deren Flächen vorstehen, so daß bei geschlossenen Zentrierbacken 78, 80 das Kabel zweimal zwischen je vier Rollen 82 drehbar geführt ist.
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Eine der Zentriereinrichtung 76 entsprechende Zentriereinrichtung kann auch an der Meßstation nach Fig. 1 und 2 vorhanden sein, um das Kabel während des Abtastens mittels der Tastfinger 20 unmittelbar am Ende des Kabelmantels zu zentrieren. Vorzugsweise fehlen dabei aber die Rollen 82, damit das Kabelende besser gegen Drehung gehalten ist.
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Die Transportzangen 10 müssen sich in der Ausrichtstation nach Fig. 6 öffnen und schließen lassen, damit die Kabelenden aus der zufälligen Drehwinkelstellung, mit der sie herantransportiert werden, in die gewünschte ausgerichtete Stellung gedreht und dann in der letzteren erneut durch die Transportzangen 10 festgeklemmt werden können. Im Beispielsfall werden die aus der DE-OS 36 43 201 bekannten Transportzangen 10 benutzt, welche jeweils durch Federkraft in der Klemmstellung gehalten werden und durch einen Stößel 84 mit einer Rolle 86 am freien Ende, welche gegen einen Hebel an der Klemmzange andrückbar ist, zu öffnen sind.
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Die vorstehend beschriebene Ausrichtstation funktioniert wie folgt:
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Während eine Transportzange 10 ein Kabelende 14 in horizontaler Bewegung heranführt, nimmt die Zange 60 der drehbaren Halterung 58 die in Fig. 8 gezeigte, weit geöffnete. Stellung ein, welche es zuläßt, daß das Kabelende bis zur Flucht mit der Drehachse 72 gebracht wird. Auch die Zentriereinrichtung 76 befindet sich am Anfang in der geöffneten Stellung gemäß Fig. 6. Der Stößel 84 zum Öffnen der Transportzangen 10 in der Ausrichtstation ist in seine inaktive Stellung nach oben zurückgezogen.
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Sobald die Klemmzange 10 in der Ausrichtstation angehalten hat und sich das freie Ende des Kabels 14 in der im wesentlichen mit der Drehachse fluchtenden Stellung befindet, während die beiden Antriebswellen 64 ihre oberste Lage gemäß Fig. 8 einnehmen, schließt sich auf der mit Bezug auf Fig. 6 linken Seite der Transportzange 10 die Zange 60 der drehbaren Halterung 58, so daß sich die Stellung nach Fig. 9 ergibt. Gleichzeitig schließt sich auch die Zentriereinrichtung 76, so daß das Kabel am Ende des Kabelmantels gemäß Fig. 7 durch die Rollen 82 zentriert wird. Durch die Folgesteuerung, welche die Bewegungen der beschriebenen Teile in der Ausrichtstation steuert, wird sodann der Stößel 84 nach unten gefahren und dadurch die Transportzange 10 geöffnet. Nunmehr wird, angetrieben durch den Riemen 70, die drehbare Halterung 58, bestehend aus der Zange 60, ihren beiden Antriebswellen 64 und deren pneumatischer Dreheinheit 68, mit Bezug auf die Drehachse 72 um denjenigen Winkel gedreht, der zuvor in der Meßstation nach Fig. 1 und 2 als Winkelabweichung von der Sollstellung der Aderanordnung gemessen worden ist. Dadurch werden die Adern des Kabels 14 aus ihrer zufälligen anfänglichen Lage, z. B. gemäß Fig. 4, in die gewünschte vorbestimmte Stellung, z. B. nach Fig. 3, gedreht. Diese Drehbewegung kann sehr schnell erfolgen, da der Winkel, um den gedreht werden soll, durch die vorangegangene Messung bekannt ist, und das Kabel von der Zange 60 zuverlässig drehfest gehalten und durch die Zentriereinrichtung 76 genau zentriert ist.
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Nachdem das Kabel durch Rechts- oder Linksdrehung in die erste vorbestimmte Drehwinkelstellung gedreht worden ist, in welcher die Adern 12, unabhängig von ihrer Farbe, z. B. die in Fig. 3 gezeigte Lage einnehmen, wird durch den Farbsensor 74, der im Ausführungsbeispiel Sender und Empfänger in sich vereinigt, entsprechend dem in Fig. 3 eingetragenen Pfeil 88 ein Lichtstrahl auf die oberste Ader 12 gerichtet und von dieser teilweise zum Farbsensor 74 zurückreflektiert. Der Farbsensor kann daher feststellen, ob sich eine Ader bestimmter Farbe, z. B. eine Ader mit blauer Isolierung, wie für die weitere Kabelbearbeitung vorgesehen, in der obersten Stellung befindet. Sollte dies auf Anhieb der Fall sein, wird die Transportzange 10 durch Zurückziehen des Stößels 84 nach oben geschlossen, die Zange 60 und die Zentriereinrichtung 76 öffnen wieder, und dann kann das Kabel zur nächsten Bearbeitungsstation der Kabelkonfektioniermaschine weitertransportiert werden.
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In vielen Fällen ergibt der erste Farberkennungsvorgang, daß sich die für die oberste Lage vorgesehene Ader bestimmter Farbe, z. B. die blaue Ader, noch nicht dort, sondern in einer der beiden unteren Aderpositionen befindet. Der Farbsensor 74 stellt dann in der obersten Position eine der beiden anderen vorkommenden Aderfarben fest. Wenn eindeutig feststeht, in welcher Reihenfolge die verschieden gefärbten Adern in einer bestimmten Um fangsrichtung um die Mitte des Kabels herum angeordnet sind, kann aus der in der obersten Aderposition erkannten Farbe darauf geschlossen werden, ob sich die z. B. gesuchte blaue Ader mit Bezug auf Fig. 3 rechts oder links unten befindet. Dann genügt nach dem ersten Farberkennungsvorgang eine einzige weitere Drehung um 120° nach rechts oder links, um die blaue Ader in die vorbestimmte oberste Aderposition zu bringen. Auch diese Drehung um einen ganz bestimmten Winkel läßt sich durch den Riemenantrieb 70 sehr schnell und genau ausführen. Dann folgt wieder die Übergabe des ausgerichteten Kabelendes an die Transportzange 10 und der Weitertransport zur nächsten Arbeitsstation.
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Steht dagegen die Reihenfolge der verschieden gefärbten Adern in einer bestimmten Umfangsrichtung um die Mitte des Kabels nicht eindeutig fest, muß ggf. ein zweiter Farberkennungsvorgang und daraufhin nochmals eine Drehbewegung des Kabels durchgeführt werden, um die gewünschte ausgerichtete Drehwinkelstellung des Kabels zu erreichen, in der es wieder an die Transportzange 10 übergeben und zur nächsten Arbeitsstation weitertransportiert wird. Bei allen genannten Drehbewegungen braucht das Kabel und damit die drehbare Halterung 58 in keiner der beiden Drehrichtungen um mehr als 180° gedreht zu werden, wie dies in Fig. 10 angedeutet ist. Maximal 60° sind bei einem dreiadrigen Kabel erforderlich, um das Kabel aus einer beliebigen, zufälligen Anfangsstellung in eine erste vorbestimmte Drehwinkelstellung nach Fig. 3 zu drehen. Mit einer weiteren Drehung um 120° in derselben Drehrichtung wird eine zweite Ader vor den Farbsensor 74 gebracht. Stellt sich nach dem gesamten Drehweg von 180° bei der anschließenden Farberkennung heraus, daß auch die zweite vom Farbsensor angestrahlte Ader noch nicht die gesuchte Farbe hat, wird als letzte Drehbewegung zum Ausrichten des Kabels dieses um 240° in entgegengesetzter Richtung gedreht.
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Die Farberkennung mittels Farbsensor 74 ist durch äußere Einflüsse, wie z. B. an den Adern haftendes Talkum oder Lagetoleranzen der Adern innerhalb des Kabelmantels 18, die dazu führen, daß der Farbsensor nicht nur von einer einzigen Ader reflektiertes Licht empfängt, zu stören. Um Fehler der letztgenannten Art auszuschalten, hat es sich in manchen Fällen als vorteilhaft erwiesen, den Lichtstrahl des Farbsensors 74 nicht radial auf die Mitte des Kabels zu richten, wie in Fig. 3 gezeigt, sondern eine mit Bezug auf die Mittellängsachse des Kabels tangentiale Strahlrichtung zu wählen und durch eine relative Drehbewegung zwischen Kabel und Farbsensor dafür zu sorgen, daß die Adern bei dieser Drehbewegung in den zunächst tangential an ihnen vorbei gerichteten Strahl hineinwandern. Dann besteht größere Gewissheit, daß in der Phase, in welcher der Farbsensor das erste von einer Ader reflektierte Licht empfängt, noch kein Licht von einer anderen Ader reflektiert wird.
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Das zuletzt beschriebene Farberkennungsverfahren kann bei tangential ausgerichtetem, feststehenden Farbsensor und Drehung des Kabels um seine Achse ausgeführt werden. Alternativ besteht die Möglichkeit, während des Farberkennungsvorgangs das Kabel drehfest zu halten, während der Farbsensor 74 eine Schwenkbewegung um einen Drehpunkt außerhalb des Kabels ausführt in einem Winkelbereich, der im wesentlichen durch zwei mit Bezug auf das Kabel tangentiale Strahlrichtungen bestimmt ist. Der Drehpunkt des Farbsensors wird dabei zweckmäßigerweise auf einer sich mit Bezug auf die Kabelachse radial erstrekkenden Mittellinie bzw. Symmetrielinie zwischen zwei Adern liegen, so daß der Farbsensor in seiner mittleren Stellung eine derjenigen Positionen einnimmt, in denen in Fig. 3 die Tastfinger 20 gezeigt sind. Beim Verschwenken des Farbsensors 74 von einer seiner extremen Schrägstellungen, in welchen der Lichtstrahl im wesentlichen tangential zum Kabel gerichtet ist, zur mittleren Stellung hin, in welcher der Lichtstrahl auf die Kabelachse gerichtet ist, tritt zunächst mit Sicherheit nur eine einzige Ader in den Lichtstrahl ein, deren Farbe eindeutig bestimmt werden kann, ohne daß der Farberkennungsvorgang durch von einer anderen Ader reflektiertes Licht gestört wird. Auch im weiteren Verlauf der Schwenkbewegung des Farbsensors 74 aus seiner mittleren Stellung in die andere extreme Schrägstellung ist in derjenigen Phase eine eindeutige Farberkennung möglich, in welcher der Lichtstrahl des Farbsensors schon teilweise an den Andern vorbeigeht und nur noch von einer einzigen Ader ein Teil des Lichtstrahls zum Farbsensor reflektiert wird. Damit können bei einer einzigen Schwenkbewegung des Farbsensors 74 die Farben zweier Adern erkannt werden, denn am Anfang einer Schwenkbewegung aus einer extremen Schrägstellung heraus tritt eine erste Ader in den Lichtstrahl hinein, und am Ende dieser Schwenkbewegung tritt eine zweite Ader als letzte aus dem Lichtstrahl heraus. Nur das am Anfang und am Ende dieser Schwenkbewegung empfangene Licht wird für die Farberkennung ausgewertet.
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Es versteht sich, daß die vorstehend beschriebenen, einzelnen Einrichtungen der Meßstation nach Fig. 1 und 2 sowie der Ausrichtstation nach Fig. 6 unter Aufrechterhaltung ihrer beschriebenen Funktionen vielfach abgewandelt werden können. So besteht z. B. die Möglichkeit, die Kabelenden jeweils unmittelbar neben dem Ende des Kabelmantels 18 mit einem oder mehreren Fühlern, welche um das Kabel herumgeführt werden und dabei die Adern 12 und ihre zwickelförmigen äußeren Zwischenräume registrieren, abzutasten. Bisher erscheinen zwar mechanische Abtastverfahren am genauesten, um die Winkelabweichung der zufälligen Drehwinkelstellung des Kabels von einer ersten definierten Drehwinkelstellung möglichst präzise zu bestimmen. Es besteht aber grundsätzlich auch die Möglichkeit, die zufällige Lage der Adern z. B. mit einem Lichtstrahl oder durch Ultraschall abzutasten oder ggf. durch Auswertung eines mit einer Videokamera aufgenommenen Bildes zu bestimmen. Wenn hierbei eine ausreichende Genauigkeit wie bei mechanischen Abtastverfahren erzielt werden kann, besteht durchaus Gleichwirkung im Sinne der Erfindung, denn für diese kommt es entscheidend darauf an, daß zunächst bei drehfest gehaltenem Kabelende durch mechanische oder andere gleichwirkende Abtastung die zufällige Lage der Adern ermittelt und die Winkelabweichung von einer ersten vorbestimmten Drehwinkelstellung gemessen und daraufhin in einer neben der Meßstation angeordneten Ausrichtstation die Farberkennung durchgeführt wird, nachdem das Kabelende durch einen steuerbaren Drehantrieb um die gemessene Winkelabweichung gedreht worden ist.