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Verfahren und Vorrichtung zur Vorbereitung der Anschluß-
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enden von dreiadrigen beweglichen elektrischen Leitungen Die Erfindung
betrifft ein Verfahren zur Vorbereitung der Anschlußenden von dreiadrigen beweglichen
elektrischen Leitungen, deren Leitungsaderenden gebündelt aus der Leitungsumhüllung
herausragen. Die Erfindung betrifft auch eine Vorrichtung zur Durchführung dieses
Verfahrens.
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An dem zum Anschluß an einen Stecker oder ein elektrisches Gerät bestimmten
Anschlußenden von beweglichen elektrischen Leitungen müssen die aus der Leitungsumhüllung
herausragenden Leitungsaderenden von ihrer Isolierung befreit und mit den jeweils
zugehörigen Anschlußteilen verbunden werden. Dabei ist es erforderlich, die Leitungsadern
nach ihrer Farbkennzeichnung so zu ordnen, daß jeweils der Schutzleiter mit dem
Schutzkontakt des Steckers oder dergleichen verbunden wird.
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Das Ordnen der Leitungsaderenden und die Verbindung mit den zugehörigen
Anschlußteilen erfolgt bisher von Hand. Dieser Arbeitsaufwand belastet und verzögert
die im übrigen weitgehend mechanisierte Herstellung von beispielsweise vergossenen
Steckern.
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Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein Verfahren der eingangs genannten
Art sowie eine vorteilhafte Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens zu schaffen,
mit dem eine vollautomatische Vorbereitung der Anschlußenden ohne Handarbeit und
ohne Mitwirkung einer Bedienungsperson ermöglicht wird.
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Diese Aufgabe wird durch die folgenden Verfahrensschritte gelöst:
a) Die Leitung wird um ihre Längsachse gedreht; b) die Drehstellung der Leitung
wird an den gebündelten j Leitungsaderenden durch mechanische Abtastung erfaßt und
uns unterbricht die Drehbewegung jeweils in vorgegebenen Drehstellungen; ,c) in
den vorgegebenen Drehstellungen wird jeweils mindesteins eine der Leitungsadern
optisch auf Farbe bzw0 Helligkeit ihrer Isolierung geprüft; d) die Schritte a) -
c) werden wiederholt, bis sich der Schutzleiter in einer vorgegebenen Stellung befindet;
e) das Schutzleiter-Aderende wird zwischen die beiden anderen Leitungsadern gedrückt,
bis alle drei Leitungsaderenden in einer gemeinsamen Ebene liegen; f) die drei Leitungsaderenden
werden in ihrer gemeinsamen Ebene auseinandergespreizt.
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Durch diesen Verfahrensablauf werden die zunächst noch gebündelt aus
der Leitungsumhüllung herausragenden Lei tungsaderenden zunächst so ausgerichtet,
daß sich der an der narbe seiner Isolierung erkennbare Schutzleiter in einer Stellung
befindet, aus der er bei der nachfolgenden Andrückbewegung zuverlässig zwischen
die beiden anderen Leitungsadern gedrückt wird. Da auf diese Weise sictlergestellt
ist, daß sich der Schutzleiter immer in der Mitte zwischen den beiden anderen Leitungsadern
befindet, kann der nachfolgende Spreizvorgang ebenfalls mechanisch durchgeführt
werden. Dadurch gelangen die Leitungsaderenden jeweils in eine genau vorgegebene
Spreizstellung, die es ermöglicht, die gegebenenfalls erforderlichen weiteren Bearbeitungsschritte
ebenfalls automatisch auszuführen, nämlich insbesondere das Abisolieren und das
Ausrichtung der Leitungsaderenden, bevordie Verbindung mit den zugehörigen Anschlußteilen,
beispielsweise Steckkontakten eines Stekkers bzw. dessen Schutzkontakt, hergestellt
wird.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen des Erfindungsgedankens, die Vorrichtungen
zur Durchführung des Verfahrens betreffen, sind Gegenstand von Unteransprüchen.
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Die Erfindung wird nachfolgend an Ausführungsbeispielen näher erläutert,
die in der Zeichnung dargestellt sind.
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Es zeigt: Fig. 1 in einer vereinfachten Seitenansicht eine Vorrichtung
zum Ausrichten der Leitungsadern am Leitungsende, Fig. 2 eincn Teilschnitt längs
der Linie II-II in Fig.1,
Fig. 3 eine Teilansicht in Richtung des
Pfeiles III in Fig. 1, Fig. 4 in einer Ansicht ähnlich der Fig0 3 eine abgewandelte
Ausführungsform einer Einrichtung zur mechanischen Abtastung des Leitungsendes,
wobei die übrigen Teile der Vorrichtung weggelassen sind, Fig. 5 und 6 unterschiedliche
Stellungen der Vorrichtung nach Fig. 4, Fig0 7 eine gegenüber den Fig0 3 X 6 abgewandelte
Ausführungsform der Vorrichtung zur mechanischen Abtastung des Leitungsendes, Fig.
8 die Vorrichtung nach Fig. 7 in einer anderen Stellung, Fig. 9 in einer vereinfachten
Seitenansicht Teile einer Vorrichtung zum Spreizen der Leitungsaderenden, Fig. 10
einen Teilschnitt längs der Linie X-X in Fig0 9 und Fig.11 eine Draufsicht entsprechend
der Linie ZI-XI in Fig.9.
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Die in Fig. 1 gezeigte Vorrichtung weist ein oberes Rehmenteil 1 und
ein unteres Rahmenteil 2 auf, die nach oben bzw. unten auseinanderfahrbar sind,
um dazwischen das Ende einer flexiblen elektrischen Leitung 3 aufzunehmen9 deren
Leitungsaderenden 4, 5 und 6 aus der bereits vorher am Ende entfernten Leitungshülle
7 herausragen0 Im oberen Rahmenteil 1 sind zwei Stützrollen 8 drehbar gelagert,
die die Leitung 3 gegen eine größere, im unteren Rahmenteil 2 drehbar gelagerte
Stützscheibe 9 drückend Die Stützscheibe 9 -wird über ein Reibrad 10 von einem im
unteren Rahmenteil 2 angeordneten Motor 1o angetrieben,
um die Leitung
3 um ihre Längsachse zu drehen.
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Ein im unteren Rahmenteil 2 in einem Lager 11 schwenkbar gelagerter
zweiarmiger Tastarm 12 weist in einem abgekröpften Mittelabschnitt eine Tastfläche
13 auf, in der mittig zur Achse der Leitung 3 eine Tastspitze 14 bzw. Tastschneide
angeordnet ist. Beiderseits der Tastfläche 13 sind im Tastarm 12 zweiarmige Tasthebel
15, 16 schwenkbar gelagert, die beiderseits der Tastspitze 14 Tastflächen 17 bzw.
18 aufweisen. Jeweils die anderen Tasthebelenden bilden Kontakte von gestellfest
angeordneten Endschaltern 19, 20.
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Die Funktion dieser in Fig. 3 gezeigten Einrichtung wird anhand der
Fig. 4 - 6 näher erläutert, die sich von der Einrichtung nach Fig. 3 nur dadurch
unterscheidet, daß die Tastarme 12, 15 und 16 nicht gekröpft sind.
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In der in Fig. 4 gezeigten Stellung befindet sich das eine Leitungsaderende
4 genau in der oberen Stellung, während die beiden anderen Leitungsaderenden 5 und
6 genau nebeneinanderliegen. Der Tastarm 12, der an seinem freien Ende ein Gewicht
21 trägt, wird mit seiner Tastfläche 13 von unten gegen die Leitungsadernenden 5
und 6 gedrückt, wobei die Tastspitze 14 zwischen diesen beiden Leitungsaderenden
5 und 6 teilweise eindringt. Die Tastflächen 17 und 18 der beiden Tasthebel 15,
16 liegen in gleicher Höhe von unten an den Leitungsaderenden 5 und 6 an. Dadurch
nehmen die beiden anderen Enden der zweiarmigen Tasthebel 15, 16 ihre jeweils höchste
Stellung im Bereich der beiden Endschalter 19, 20 ein, die dadurch betätigt werden.
Eine (nicht dargestellte) Steuer-
einrichtung schaltet den Motor
1o abn sobald die beiden Endschalter 19, 20 betätigt werden. Dadurch wird die Leitung
3 in der in Fig. 4 gezeigten Dreh stellung angehalten.
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Wenn sich die Leitung 3 noch nicht in der gewünschten Drehstellung
(Fig.4) befindet, wie in Fig. 5 gezeigt, wird zwar der eine Endschalter 2o betätigt;
da die Tastfläche 18 des Tasthebels 16 durch das eine Lei tungsaderende 5 nach unten
gedrückt wird Der andere Endschalter 19 bleibt jedoch geöffnet, weil das anode re
Leitungsaderende 6 höher liegt. Die Leitung 3 wird durch den Motor lo daher weitergedreht.
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Nimmt die Leitung 3 beispielsweise die in Fig 6 gbzeigte Drehstellung
ein, bei der ein Leitungsaderende 5 ge neu unten liegt, dann kann die Tastspitze
14 nicht zwischen zwei Leitungsaderenden eindringen; der Tastarm 12 wird entgegen
der Wirkung des Gewichts 21 nach unten gedrückt, so daß die beiden Endschalter 19
und 20 unbetätigt bleiben und die Leitung 3 weiter gedreht wird.
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Eine abgewandelte Ausführungsform der Elnrichtung zum Erfassen der
Drehlage der Leitung 3 ist in den Fig 7 und 8 dargestellt. Hierbei weist der ebenfalls
zwei armige Tastarm 12' eine Tastfläche 13' mit einer mittig angeordneten Tastspitze
oder Tastschneide 14 auf, die in der vorher beschriebenen Weise von unten gegen
die Leitungsaderenden 5, 6 gedrückt wird über den Leittmgsaderenden 4s 5 und 6 ist
ein zweiter
Tastarm 22 schwenkbar angeordnet9 der als Tastfläche
23 eine Vertiefung23a aufweist, deren Breite nur wenig größer ist als die Dicke
einer Leitungsader.
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An den freien Enden der Tastarme 12' und 22 ist ein Endscllalter24
vorgesehen, der betätigt wird, wenn die beiden Tastarme 12' und 22 ihren geringshöglichen
Abstand einnehmen. Dies ist in der in Fig 7 gezeigten Stellung der Fall, wenn sich
zwei Leitungsaderenden 5, 6 nebeneinander in der unteren Stellung befinden und das
Leitungsaderende 4 genau darüber liegt.
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In der in den Fig. 4 und 7 gezeigten ausgerichteten Drehstellung der
Leitung 3 bzw. der Leitungsaderenden 4, 5 und 6 wird jedes dieser Leitungsaderenden
von jeweils einem zugeordneten optischen Abtastkopf 25, 26, 27 erfaßt, der die Farbe
bzw. Helligkeit der Isolierung des Leitungsaderendes 4, 5 oder 6 prüft. Durch elektronischen
Vergleich der von den optischen Abtastköpfen 25, 26, 27 gelieferten Signale wird
festgestellt, ob sich der farblich besonders gekennzeichnete Schutzleiter der dreiadrigen
Leitung 3 in der oberen Stellung (Leitungsaderende 4 in den Fig. 4 und 7) befindet.
Ist dies nicht der Fall, so wird die Leitung 3 westergedreht.
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Befindet sich einer der Leiter in den oberen Stellung (Leitungsaderende
4), dann drücken zwei in den Rahmenteilen 1 bzw. 2 schwenkbar gelagerte Halter 28
und 29 ein unteres Fläcilenstü'ck 30 und ein oberes, winkelförmiges Flächenstück
31 von beiden Seiten gegen die Leitungsaderenden 4, 5 und 6 (Fig.2). Durch die Dreiecicsform
des von den Teilen o und 31 umschlossenen
Raums wird der geringe,
mUgllcherweise noch vorhandene Drall zwischen der Abtaststelle und der Angriffsstelle
der Teile 302 31 begradigt Diese Maßnahme dient auch dazu, die Leitungsaderenden
in eine genaue Ausrichtung zu den optischen Tastköpfen 25, 26 und 27 zu bringen
In den ausgerichteten Stellung, in der sich der Schutzleiter oben befindet, wird
das Ende der Leitung 3 in die Vorrichtung nach den Fig. 9, 1c und 11 eingeSXlrt
und auf eine Stützfläche 32 aufgelegt. Die Stützfläche 32 wird durch die Oberseite
eines beweglichen Schiebers 33 gebildet (Fig.11), der an einem zurückziehbaren Stempel
34 angeordnet ist. Ein beweglicher Andrückstempel 35 drückt von oben auf das Leitungsaderende
4 und drückt dieses zwischen die beiden anderen Leitungsaderenden 5 und 6, bis alle
Leitungsaderenden flach auf der StUtzfläche 32 liegen.
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In dieser Stellung fährt von oben eine Spreizgabel 36 nach unten,
deren beide sich zu einer Spitze verjUngenden Zinken 37 jeweils zwischen das Leitungsaderende
4 und eines der beiden anderen Leitungsaderenden 5 bzw. 6 eindringen und diese auseinanderspreizen.
Dabei geht der Andrückstempel 35 wieder zurück.
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An einer mit der Spreizgabel 36 gemeinsam beweglichen Platte 36a sind
seitliche Führungsbacken 36b angebracht9 die mit nach oben konvergierenden Fuhrungsflächen
36c jeweils die beiden äußeren Leitungsaderenden 5 und 6 zur Mitte hin drücken und
dadurch zwangsläufig das mittlere Leitungsaderende 4 zentrieren, so daß es genau
in den Spalt zwischen den Gabelzinken 37 gelangt.
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Ein axial gegen das Leitungsende verfahrbarer Gabelstempel 38 fährt
vor und erfaßt mit seinen beiden nebeneinanderliegenden Gabeln 39 die beiden Leitungsader
enden 5 und 6 und biegt diese noch weiter auseinander, beispielsweise bis sie rechtwinklig
zum mittleren Leitungsaderende 4 stehen. Anschließend fahren die Spreizgabel 36
und der Stempel 34 zurück.
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Ein mit Vertiefungen für die Leitungsaderenden versehener Halter 40
fährt nach oben und erfasst die Leitungsaderenden 4, 5 und 6 und hält sie für den
nachfolgenden Transport und die weitere Bearbeitung in einer definierten Stellung.
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In dieser Stellung können die Leitungsaderenden 4, 5 und 6 in der
gewünschten Weise bearbeitet werden, beispielsweise wird ein Teil der Isolierung
entfernt und die Leitungsaderenden 4, 5 und 6 werden mit den zugehörigen Anschlußteilen
eines Steckers od. dgl. verbunden, wobei sichergestellt ist, daß sich das zum Schutzleiter
gehörende Leitungsaderende in der Mitte befindet.
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Anstelle der optischen Erfassung des Sdiutzleiters kann auch vorgesehen
werden, daß eines der anderen Leitungsader-nde enden 5 oder 6 durch einen der anderen
optischen Abtastköpfe 25 oder 26 erfasst wird, insbesondere wenn dessen Farbe bzw.
Helligkeit deutlicher erfassbar ist als beim Schutzleiter.