DEB0031484MA - - Google Patents
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Description
BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND
Tag der Anmeldung: 19. Juni 1954 Bekanntgemacht am 20. Oktober 1955
DEUTSCHES PATENTAMT
Ee ist in der borstenverarbeitenden Industrie, z. B. in Borstenzurichtereien, üblich, die Borsten
oider Haare nach dem Waschen und Trocknen derart zu sortieren, daß die Borsten gleichsinnig, d. h.
alle mit ihren Spitzen bzw. ihren Wurzeln in einer Richtung nebeneinanderliegen. Naturborsten, z. B.
Schweineborsten, weisen bekanntlich eine gegebenenfalls gespaltene Spitze und am anderen Ende
eine Wurzel, als leichte Verdickung oder Knötcheti erkennbar, auf. Zum Sortieren werden in der Regel
Maschinen benutzt, welche die leichte Konizität der Barsten ausnutzen. Die Sortierung geht so vor sich,
daß die Borsiten unregelmäßig, so wie sie vom
Wasch- bzw. Tirockenvorgang kommen, auf ein Transportband gelegt und dann unter einer hin und
her schwingenden, auf die Borsten leicht aufgedrückten Vorrichtung, entlang geführt werden,
wodurch die eine Borstenbahn in zwei Borstenbahnen aufgeteilt wird, wobei nun aber jede Bahn
nur in bezug auf Spitze bzw. Wurzel gleichsinnig orientierte Barsten enthält, d. h., daß bei diesen
Bahnen alle Spitzen nach, der einen und alle Wurzeln nach der anderen Seite zeigen. An eine
solche Maschine, auch Durchreibemaschine genannt,
schließt sich zweckmäßig eine Kämmmaschine an, der aber nur ein einziger Borsten^
strang zugeführt werden kann, bei dem alleBorsten gleichgerichtet sind. Demnach ist es notwendig, die
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aus der sogenannten J hirchreibeniasehine kommenden
Borstenbahnen zu einer einzigen zusammenzufassen.
Diese Zusammenfassung wurde bisher von Hand vorgenommen, und zwar derart, daß ein Arbeiter
die aus der Maschine kommenden Borsten am Ende zusammenraffte und derart übereinanderlegte, daß
alle Spitzen nach einer Seite zeigten, worauf er diese Horsten auf das eine Förderband der anschließenden
Kämmaschine legte.
Kin solches Vorfahren weist jedoch wesentliche Nachteile auf, die einmal darin liegen, daß das
Aufnehmen von Hand ungenau und mit einem verhältnismäßig großen Abfall verbunden ist, und
ferner darin, daß diese Tätigkeit eine Bedienungsperson vollkommen auslastet.
Die Krlhiduiig hat sich dio. Aufgabe gestellt, diese
Nachteile zu überwinden. Sie besteht aus einem Verfahren und einer Vorrichtung zur Ausführung
des Verfahrens, bei dem die in zwei Bahnen ankommenden Borsten von zwei endlosen Mitnahmemitteln,
z. Ii. Riemen, orfaßt, je an einer bugartigen Auflaufbahu entlang geführt und parallel aufgestellt
werden, so daß schließlich am linde der Auflaufbahn die zunächst vorhandenen zwei Horstenbahnen
mit gegeiisinnig gerichteten Borstenspitzen in eine einzige, mit gleichgerichteten und jetzt nach oben
zeigenden Spitzen zusammengeführt werden.
In den Zeichnungen wird die Erfindung zum
besseren Verständnis und Ergänzung der Beschreibung und Ansprüche dargestellt. Esstellendar
Fig. 1 eine schematische Darstellung der Vorrichtung gemäß der F.rfmdung in perspektivischer
Draufsicht und etwas verkleinertem Maßstab, Fig. 2 eine Seitenansicht einer Ausführungsform
der KiTindung in verkleinertem Maßstab, in l'feilrichlung
1 der Fig. 1 gesehen,
Fig. 3 eine Draufsicht auf den Gegenstand der
Fig. 2, in l'feilrichtung 11 der Fig. 2 gesehen. In Fig. 1 bedeuten die Pfeile.·/ und B zwei
Horstenbahnen, die jeweils nur noch Borsten mit der Spitze nach innen zeigend enthalten, die
Spitzen also zueinander gerichtet sind, d. h., wenn die Borstenhalm .·/ Horsten mit Spitzen nach rechts
enthält, so sind die Spitzen der Borsten der Bahn B nach link's gerichtet.
Die Borsien beider Hahnen werden nun jeweils von dem ablaufenden Trum 20 bzw. 21 der endlosen
Fördermittel ergriffen und an geneigten !''lachen 22 bzw. 23 eines, in Bewegungsrichtung
gesehen, spitz verlaufenden bugartigen Zusammenführungsstückes 5 entlang geführt. Da am linde
des Zusaniinenführungsstückes 5 zwei Scheiben 24 bzw. 25 mit vertikal gestellten Achsen vorgesehen
sind, erfährt das endlose Fördermittel eineDrehung um etwa <;o", so daß das zunächst horizontal
liegende Borstenbatid und der Riemen nunmehr vertikal gestellt sind. Die Folge hiervon ist, daß
die Horsten, die bei A bzw. B in horizontaler Lage
ergriffen werden, an den Schellen 24 bzw. 25 hochgestellt sind und nun parallel, alle mit den Spitzen
in einer kichtung nach oben, dicht nebeneinanderliegen.
Diese Bewegung wird, wie gesagt, ermöglicht und unterstützt durch die Auflauffläche 22
bzw. 23 des Auf lauf Stückes 5. Diese Tatsache ist 6g veranschaulicht durch eine Borste a' bzw. b', deren
Wurzel durch eine punktartige Verdickung gekennzeichnet ist.
Die Borste a' liegt in horizontaler Lage unter
dem ablaufenden Trum 20 des endlosen Mitnahmemittels, während sie vor der Scheibe 24, hier mit a"
gekennzeichnet, fast aufrecht gestellt ist. Ebenso verhält es sich mit einer Borste V aus der Borstenbahn
B, die, noch vor der Scheibe 25 und bereits im letzten Drittel der bugartigen Auflaufbahn 5,
wie bei b" gezeigt, dort fast aufrecht steht.
Bis zu den Scheiben 24 und 25 erfolgt die Führung der Mitnahmemittel 20 und 21, derart, daß
im Verlauf des bugartigen Auflaufstückes 5 die Borsten von zwei gleichsinnig laufenden, jedoch
entgegengesetzt gerichteten Borstenbahnen A und B durch stetiges Aufrichten sich am Ende des Auflaufstückes
5 bei C, also zwischen den Scheiben 24 und 25 und den Mitnahmemitteln gehalten, zu
einem einzigen Borstenband mit gleichsinnig nach oben gerichteten Spitzen vereinigen, wie das durch
die eine Borste a'" der Borsteubahn A und die andere Borste b'" der Borstenbahn B veranschaulicht
ist.
Von hier an sind die endlosen Mitnahmemittel über zwei Scheiben 33 und 32 mit horizontalen
Achsen 37 und 11 derart geführt, daß das nun gemeinsame Borstenband um annähernd 900 in die
Horizontale zurückgeschwenkt und der weiteren Verarbeitung zugeführt wird, wobei es entsprechend
der Weiterverarbeitung für die Erfindung gleichgültig ist, ob die Wurzeln nach links oder rechts
zeigen.
Die weitere Drehung oder Wendung des der Borstenbahn A zugeordneten Mitnahmemittels
Λνίι-d dadurch erreicht, daß das an der Scheibe 18
unten ablaufende Trum 20, das über Scheibe 24 bereits hochkant läuft, nun als auflaufendes Trum
13 über die Oberseite der Scheibe 33 zugeführt wird und somit eine weitere Wendung um 900
ausführt, so daß das Mitnahmemittel eine Gesamtverwindung um i8o° ausführt. Das der Borstenbahn
B zugeordnete Mitnähmemittel dagegen, das als ablaufendes Trum 21 an der Unterseite der
Scheibe ig abläuft, wird als auflaufendes Trum 15
auf die Unterseite der Scheibe 32 geführt, so daß dieses Mitnahmemittel nach seiner Hochkantstellung
an der Scheibe 25 wieder rfi die horizontale
Ausgangsstellung zurückläuft.
Wie bei 28 am Beispiel einer hochkant gestellten Scheibe mit vertikaler Achse veranschaulicht,
können selbstverständlich beliebige Umfü'lirungs- oder Spannscheiben an geeigneter Stelle vorgesehen
sein, ohne die Wirkung der Vorrichtung gemäß der Erfindung zu beeinträchtigen.
In den Fig. 2 und 3 ist die Erfindung an einem Ausführungsbeispiel erläutert. Die Borsten gelangen
in die Vorrichtung, von der der Vorrichtung vorgeschalteten Maschine kommend, in Pfeilrichtung
D. Sie werden von einer Rundbürste 17 erfaßt, über der zwei Scheiben 18 bzw. 19 mit
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Keilriemenprofil angebracht sind, und zwar in einer solchen Höhe, daß die endlosen Mitnahmemittel,
hier in Gestalt von Keilriemen 20 bzw. 21, — zur besseren Übersicht 'der Zeichnung sind.Fl&chriemen
gezeichnet — die Borsten gut erfassen. Im Anschluß an die Rundbürste 17 bzw. die Scheiben
18 und 19 ist ein, von oben gesehen, schiffsbugartiges
Auflauf- und Zusammenführungsstück vorgesehen, das zwei dem Riemenverlauf angepaßte
Schrägflächen 22 bzw. 23 aufweist. Von hier aus gelangen die Riemen und die von ihnen erfaßten
Borsten unter Verwindung bzw. Drehung um 900 an zwei horizontal gestellte Scheiben 24 bzw. 25
unter Zusammen- und Parallellegung zu einem einzigen Borstenstrang. Die auflaufenden Trums 26
bzw. 27 werden nun, wie bereits eingangs beschrieben, dicht nebeneinander derart weitergeführt,
daß das Trum 26 eine weitere Drehung um 900 erfährt, während das Trum 27 zurückgedreht
wird. Dadurch wird das in bezug auf Wurzel und Spitze gleichgerichtete Borstenband in die horizontale
Lage zur Weiterverarbeitung zurückgeführt. Bei 28 ist eine Umführungsrolle dargestellt, die zur
Vorbeiführung des rücklaufenden Trums 29 an der Welle oder Achse 30 der Scheibe 24 dient. Es ist
selbstverständlich möglich, diese Umführungsscheibe oder Rolle auch als Spannrolle auszubilden,
wozu dieselbe lediglich in Pfeilrichtung E-F verschiebbar angebracht zu sein braucht.
Bei der in den Fig. 2 und 3 gezeichneten Ausführungsform werden die Borsten auf ein aus zwei
Rundriemen bestehendes Förderband 31 abgelegt und damit der weiteren Verarbeitung zugeführt.
Wie insbesondere aus der Fig. 3 ersichtlich, können zweckmäßigerweise mehrere Scheiben, z. B. die zur
eigentlichen Vorrichtung gehörende Scheibe 33 mit der zu den Förderriemen 31 gehörende Scheibe 35,
auf eine gemeinsame Achse oder Welle 37 angebracht sein.
Wenn auch Riemen mit Keilprofil für die vorliegende Erfindung als Mitnähmemittel sehr günstig
sind, so ist doch die. Erfindung selbstverständlich nicht auf eine derartige Riemenausführung beschränkt,
sondern es können vielmehr auch andere Riemenquerschnitte, z. B. runde oder flache Querschnitte
ebenso wie geeignet ausgebildete Ketten od. dgl., Verwendung finden.
Durch die Erfindung wird das bisher notwendige Zusammenfassen und Umlegen mindestens einer
Borstenbahn durch das Zusammenführen und Gleichrichten auf mechanischem Wege ersetzt, dadurch
Arbeitszeit und -kraft eingespart und ein Abfall von Borsten auf ein Minimum zurückgeführt.
Claims (6)
- PATENTANSPRÜCHE:i. Verfahren zum gleichsinnigen Ablegen von Borsten, Haaren od. dgl., dadurch gekennzeichnet, daß die aus einer die Borsten in bezug auf ihre Spitzen sortierenden Maschine in zwei Bahnen ankommenden Borsten od. dgl. von zwei endlosen Mitnahmemitteln, z. B. Riemen, erfaßt, je an einer Auf lauf bahn entlang geführt, parallel aufrecht gestellt und am Ende der Auflaufbahn zwischen zwei Scheiben zusammengeführt werden, so daß die ursprünglich vorhandenen zwei Bahnen mit gegensinnig gerichteten Borstenspitzen in eine einzige mit gleichgerichteten und nach oben zeigenden Spitzen zusammengelegt sind und zur Weiterverarbeitung um etwa 900 in die Horizontale gedreht werden.
- 2. Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwei im Abstand voneinander angebrachte Scheiben oder Rollen (18, 19) mit horizontaler Achse, beispielsweise Riemenscheiben, vorgesehen sind, über die endlose Mitnahmemittel (20, 21), z.B. Keilriemen, an zwei weitere Scheiben mit vertikaler Achse (24, 25), die in geringem Abstand voneinander liegen, geführt und von hier aus an zwei Scheiben mit horizontaler Achse und danach zum Ausgangspunkt zurückgeführt sind, wobei die die Borsten od. dgl. erfassende Unterseite des einen Mitnahmemittels insgesamt eine Drehung um i8o° oder annähernd i8o° erfährt, während die borstenerfassende Unterseite des anderen Mitnahmemittels zunächst eine Verwindung von 900 und daran anschließend eine solche in die Ausgangslage zurück erfährt.
- 3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen den beiden ab-, laufenden Trums der endlosen Mitnahmemittel ein im Ganzen ansteigender und mit zu den endlosen Mitnähmemitteln hingeneigten Flächen (22, 23) versehener Auflauf- und Zusammenführungskörper vorgesehen ist, der nach seinem Ende zu spitz zuläuft, so daß hierdurch und in Zusammenwirken mit den einen engen Spalt bildenden Scheiben (24, 25) mit lotrechter Achse eine einzige Bahn mit aufrecht stehenden Borsten gebildet wird.
- 4. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß zur Führung der endlosen Mitnahmemittel Umführungs- und/oder Spannrollen (28) vorgesehen sind.
- 5. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß ein Transportband (31) vorgesehen ist, auf das die zusammengeführten und gleichgerichteten Borstenbahnen ablegbar sind, wobei gegebenenfalls für die Scheiben der Transportvorrichtung und die der Vorrichtung zum gleichsinnigen Ablegen gemeinsame Achsen vorgesehen sind.
- 6. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß als endlose Mitnalhmemittel Riemen, Ketten od. dgl., zweckmäßig aber Keilriemen, vorgesehen sind.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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