DE972626C - Verfahren zur fortlaufenden Entfernung von Sauerstoff aus Waessern - Google Patents

Verfahren zur fortlaufenden Entfernung von Sauerstoff aus Waessern

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DE972626C
DE972626C DEF7608D DEF0007608D DE972626C DE 972626 C DE972626 C DE 972626C DE F7608 D DEF7608 D DE F7608D DE F0007608 D DEF0007608 D DE F0007608D DE 972626 C DE972626 C DE 972626C
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DE
Germany
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water
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oxygen
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continuous removal
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Expired
Application number
DEF7608D
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English (en)
Inventor
Hellmuth Dr Lauth
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Bayer AG
Original Assignee
Bayer AG
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Publication date
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C02TREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
    • C02FTREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
    • C02F1/00Treatment of water, waste water, or sewage
    • C02F1/20Treatment of water, waste water, or sewage by degassing, i.e. liberation of dissolved gases

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  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Hydrology & Water Resources (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Environmental & Geological Engineering (AREA)
  • Water Supply & Treatment (AREA)
  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Solid-Sorbent Or Filter-Aiding Compositions (AREA)
  • Treatment Of Water By Ion Exchange (AREA)
  • Removal Of Specific Substances (AREA)

Description

  • Verfahren zur fortlaufenden Entfernung von Sauerstoff aus Wässern Es ist bekannt, daß aus Wässern, wie z. B. Kesselspeisewässern, der Sauerstoff entfernt werden muß, da er zu Korrosionen in den Apparaturen Anlaß gibt. Man ist bisher in der Praxis in der Weise vorgegangen, daß man mit Hilfe von Dosiervorrichtungen sauerstoffbindende Chemikalien, wie z. B. Alkalisulfit, dem Wasser fortlaufend zugespeist hat. Diese Arbeitsweise erfordert jedoch eine genaue Überwachung, und das Wasser wird in unerwünschter Weise in seinem Salzgehalt angereichert. Man hat versucht, diese Mängel teilweise dadurch zu beheben, daß man die Wässer mit unlöslichen sauerstoffbindenden Salzen, wie z. B. Aluminiumsulfit, behandelt. Bei diesem Verfahren läßt sich jedoch ebenfalls auf Grund einer Bildung von Aluminiumsulfat eine Erhöhung des Salzgehalts der Wasser nicht vermeiden. Auch ist ein Verfahren bekannt, nach welchem reduzierende Stoffe, wie schweflige Säure oder Hydrazin, auf einem Ionenaustauscher fixiert werden, wobei im ersten Falle bei der Anwendung Sulfationen gebildet werden, die durch einen weiteren Anionenaustausch entfernt werden müssen. Ist Hydrazin auf dem Austauscher fixiert, so wird es durch Sauerstoff unter Bildung von Wasser und Stickstoff zersetzt. Der Austauscher kann nur wieder durch Hinzufügen von neuem Hydrazin beladen werden.
  • Es wurde nun gefunden, daß man die erwähnten Nachteile bei der fortlaufenden Entfernung von Sauerstoff aus Wässern durch Behandlung mit wasserunlöslichen, großoberflächigen, reduzierend wirkenden Kunstharzgallerten oder -gelen, die nach ihrer Erschöpfung durch Behandlung mit Reduktionsmitteln regeneriert und dann wiederbenutzt werden, vermeiden kann, wenn man solche Kunstharze benutzt, die durch Oxydation eine o-oder p-chinoide Struktur annehmende Komponenten in lediglich dem Ionenaustausch nicht zugänglicher Form enthalten.
  • Es handelt sich also bei diesen Kunstharzen um echte Elektronenaustauscher, d. h. um hochpolymere Redoxsysteme, in denen kein üblicher Ionenaustausch stattfindet, die durch einfache Behandlung mit Reduktionsmitteln ihre chinoide Struktur wieder verlieren und zu neuerlichen Reduktionsvorgängen, d. h. zur Sauerstoffentfernung aus Wässern, bereit sind. Bei dem Einsatz dieser hochpolymeren Redoxsysteme werden keine im Wasser gelösten Ionen aufgenommen, lediglich werden Protonen abgegeben, die mit dem im Wasser vorhandenen Sauerstoff Wasser bilden, so daß man praktisch sowohl vor wie nach der Behandlung reines Wasser vorzuliegen hat.
  • Die erwähnten Kunstharze können nach an sich bekannten Verfahren durch Kondensation der harzbildenden Komponenten mit z. B. Aldehyden, wie Formaldehyd, hergestellt werden. Als Ausgangsmaterialien dienen mehrwertige Phenole, Amidophenole oder Phenylenpolyamine oder deren Derivate, welche wenigstens zwei in o- oder p-Stellung befindliche Hydroxyl- und bzw. oder Aminogruppen enthalten. Aus der Gruppe der Phenole seien beispielsweise Hydrochinon, Brenzkatechin, Homobrenzkatechin, Pyrogallol, Oxyhydrochinon und Hydrochinonmonosulfonsäure genannt. Als Aminogruppen tragende Verbindungen kommen z. B. p- und o-Phenylendiamin, Tri- und Tetraaminobenzol, o- und p-Aminophenol, Di- und Triaminophenol oder Di-p-dioxy-diphenylamin in Frage. Als Derivate derartiger Verbindungen seien beispielsweise 4-Oxy-4'-amino-3-methyl-diphenylamin, I-Nitro-3,4-diphenylamin, I-Nitro-3,4-diaminobenzol, I,2-Diamino-4-Chlorbenzol und p-Diaminodiphenylamin genannt. Diese Komponenten nehmen bei der Beladung der Kunstharze mit Sauerstoff eine o- oder p-chinoide Struktur an, die bei der Wiederbelebung nach der Erschöpfung durch Reduktionsmittel, wie z. B. Natriumhydrosulfit, wieder aufgehoben wird.
  • Es ist auch möglich, die Oxydationsprodukte der genannten Ausgangsmaterialien, z. B. Chinonimine oder Indamine, Indophenole, Pararosanilin od. dgl., in die Kunstharze einzubauen, die dann vor ihrer Verwendung mit Reduktionsmitteln behandelt ' werden müssen.
  • Im Sinne der Erfindung kann man auch Mischlcondensate verwenden, die z. B. meta-Verbindungen oder einwertige Phenole oder Amine enthalten, welche an sich im Sinne einer Sauerstoffbeladung entsprechend dem Erfindungsgedanken inaktiv sind. Enthalten die Harze dabei noch ionenaustauschaktive Gruppen, wie z. B. Carbonsäure-oder Sulfonsäuregruppen, so haben die Kunstharzgallerten bzw- geie in diesem Fall auch die Eigenschaft, aus den Wässern Kationen, z. B. Härtebildner, zu entfernen. Wenn ein solcher Effekt fortlaufend beabsichtigt ist, müssen die Harze bei der Wiederbelebung außer mit Reduktionsmitteln auch mit den sonst üblichen Regenerierlösungen, z. B. mit Kochsalz, behandelt werden.
  • Bei erhöhter Temperatur zeigen die Harze meist eine besonders vollständige Sauerstoffentfernung bei langer Laufzeit. Beispiel I Eine Lösung von 3o Gewichtsteilen Pyrogallussäure und 3o Gewichtsteilen Resorcin in 75 Gewichtsteilen I%iger Natronlauge wird mit 9o Gewichtsteilen 3o%iger Formaldehydlösung behandelt, worauf man die erhaltene Gallerte trocknet, mahlt und in Wasser einquillt.
  • Führt man über Ioo Volumteile dieses Harzes stündlich 5oo Volumteile eines 75° C heißen Brunnenwassers mit 23° dH. und Io mg O2/l, so können 6oooo Volumteile Wasser vom Sauerstoff praktisch befreit werden. Das erschöpfte Harz wird anschließend mit einer Natriumhydrosulfitlösung regeneriert.
  • Beispiel 2 Zur Sauerstoffentfernung wird ein Harz verwendet, welches wie folgt hergestellt wurde: 25o Gewichtsteile Brenzkatechin, 35o Gewichtsteile Resorcin und Ioo Gewichtsteile Phenol werden in Iooo Gewichtsteilen Wasser gelöst und nach Zusatz von Io Gewichtsteilen Ätznatron mit 9oo Gewichtsteilen 3o%iger Formaldehydlösung kondensiert. Das Harz wird anschließend in an sich bekannter Weise getrocknet und gemahlen. Beispiel 3 Zur Sauerstoffentfernung wird ein Harz verwendet, welches wie folgt hergestellt wurde: 34o Gewichtsteile Pararosanilin werden in einem Gemisch aus 25oo Gewichtsteilen Alkohol und 23oo Gewichtsteilen Wasser gelöst und mit einer Lösung von 3oo Gewichtsteilen m-Phenylendiamin in 39oo Gewichtsteilen Wasser und I8oo Gewichtsteilen konzentrierter Salzsäure vereinigt. Nach Zusatz von 64oo Gewichtsteilen 3o%iger Formaldehydlösung entsteht eine feste klare Gallerte, die nach dem Zerkleinern direkt oder auch nach vorherigem Trocknen zur Sauerstoffbildung verwendet werden kann.
  • Ioo Volumteile des getrockneten und gequollenen Harzes liefert unter den Bedingungen gemäß Beispiel I 13o ooo Volumteile Wasser mit einem Restgehalt von Sauerstoff unter 0,4 bis I mg/l. Beispiel 4 -Zur Sauerstoffentfernung wird ein Harz verwendet, welches wie folgt hergestellt wurde: 5oo Gewichtsteile 5,8-Dioxy-naphtochinon-i,4 werden mit äoo Gewichtsteilen Alkohol angefeuchtet und mit 22oo Gewichtsteilen Wasser und 4o Gewichtsteilen Ätznatron angerührt. Diese Aufschlämmung wird in eine Lösung von 5ooo Gewichtsteilen Resorcin in 5ooo Gewichtsteilen 2o/oiger Natronlauge eingerührt und mit 69oo Gewichtsteilen 3o%iger Formaldehydlösung kondensiert. Ioo Volumteile des so hergestellten Harzes werden stündlich mit 500 Volumteilen eines mit Soda bei 75° C vorenthärteten Brunnenwassers in einem Filter bekannter Bauart beaufschlagt. Man erhält 8o ooo Volumteile Wasser, dessen Sauerstoffgehalt von 3 m/l bis auf die Nachweisgrenze herabgesetzt worden ist.
  • Beispiel 5 Zur Sauerstoffentfernung entsprechend Beispiel I wird ein Harz verwendet, welches wie folgt hergestellt wurde: 175 Gewichtsteile o-Phenylendiamin und Zoo Gewichtsteile m-Phenylendiamin werden in 27o Gewichtsteilen Salzsäure vom spezifischen Gewicht 1,16 und 52o Gewichtsteilen Wasser gelöst und nach Kühlung auf 12° C mit 648 Gewichtsteilen 3o%igem Formalin zu einer Gallerte kondensiert. Nach dem Zerkleinern oder Trocknen und Zerkleinern ist das Material als sauerstoffbindendes Mittel einsatzfähig.

Claims (2)

  1. PATENTANSPRÜCHE: I. Verfahren zur fortlaufenden Entfernung von Sauerstoff aus Wässern durch Behandlung mit wasserunlöslichen, großoberflächigen, reduzierend wirkenden Kunstharzgallerten oder -fielen, die nach ihrer Erschöpfung durch Behandlung mit Reduktionsmitteln regeneriert und dann wiederbenutzt werden, dadurch gekennzeichnet, daß solche Kunstharze benutzt werden, die durch Oxydation eine o- oder p-chinoide Struktur annehmende Komponenten in lediglich dem Ionenaustausch nicht zugänglicher Form enthalten.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch I, gekennzeichnet durch die Benutzung solcher Kunstharze, die in an sich bekannter Weise durch Kondensation von Aldehyden, insbesondere Formaldehyd, mit mehrwertigen Phenolen, Amidophenolen, Phenylenpolyaminen oder deren Derivaten, welche wenigstens zwei in o- oder p-Stellung befindliche Hydroxyl- oder Aminogruppen oder Hydroxyl- und Aminogruppen enthalten, hergestellt werden. In Betracht gezogene Druckschriften: Französische Patentschrift Nr. 855 849; USA.-Patentschriften Nr. 2 104 501, 2 226 134.
DEF7608D 1944-06-09 1944-06-09 Verfahren zur fortlaufenden Entfernung von Sauerstoff aus Waessern Expired DE972626C (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE3114241A1 (de) * 1980-06-05 1983-09-08 Iosif Šejlichovič Kaplun Elektronenaustauscherharz, verfahren zu seiner herstellung und seine verwendung

Citations (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US2104501A (en) * 1934-11-13 1938-01-04 Adams Basil Albert Manufacture and use of synthetic resins
FR855849A (fr) * 1939-02-04 1940-05-21 Auxiliaire Des Chemins De Fer Procédé d'épuration et de désoxygénation des eaux industrielles
US2226134A (en) * 1936-09-08 1940-12-24 Permutit Co Method of purifying water

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