DE97134C

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Publication number: DE97134C
Application number: DENDAT97134D
Authority: DE

Description

Carl Arndt

Patentanwalt

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 20: Eisenbahnbetrieb.

MAX JÜDEL & CO. in BRAUNSCHWEIG.

Zusatz zum Patente JVi 95478 vom 29. März 1896.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 19. April 1896 ab. Längste Dauer: 28. März 1911.

Wenn bei einer Weichenstellvorrichtung tier in der - PatentscfrfifCINr. -95478 geschützten -Art- ein Fremdkörper zwischen Schiene und Weichenzunge gerathen ist, so dafs letztere ihre Endstellung nicht erreichen kann, steht der Elektrometer noch so lange, bis der Wärter den abnormen Zustand entdeckt und' die Umschaltung vorgenommen hat, unter Strom, hat also, während er zum Stillstand gezwungen wird, noch das Bestreben nach Weiterdrehung. Ein solcher Zustand ist bekanntlich sehr schädlich für den Motor selbst.

Ebenso folgt der Motor kraft seiner Schwungmassen nicht sofort dem Richtungswec'hsel, den der Wärter durch seinen Umschalter bewirkt, sondern sucht die Zungen noch weiter gegen das eingeklemmte Hindernifs zu drücken.

Schliefslich leidet in allen diesen Fällen der Motor dadurch, dafs er, wenn die Zungen ein starres Hindernifs treffen, plötzlich zum Stillstand kommen soll, seine lebendige Kraft also sehr schnell vernichtet werden mufs. Ganz besonders fühlbar werden diese Uebelstände in dem Falle des Aufschneidens der Weiche durch einen fahrenden Zug. Hierbei wechselt fortwährend ein Drehen des Motors durch die sich verschiebende Zunge mit einem Drehen im entgegengesetzten Sinne durch den Arbeitsstrom und mit plötzlichem Anhalten bezw. plötzlicher Umkehr bei Antreffen der sich schliefsen wollenden Weiche gegen die folgenden Räder des durchfahrenden Zuges.

Der Gegenstand der Erfindung bezweckt, den Motor gegen diese schädigenden Einflüsse zu sichern.

Es geschieht das dadurch, dafs die Bewegungsübertragung vom Motor zu dem eigentlichen Verstellungsmechanismus nachgiebig oder lösbar eingerichtet wird, so dafs in den geschilderten Fällen der Motor sich getrennt von den Bewegungsübertragungstheilen drehen kann.

In einfachster Weise kann das dadurch geschehen, dafs die Kuppelung des Motors mit den Bewegungstheilen durch eine Reibungs-, Bürsten- oder sonstige nachgiebige Kuppelung erfolgt, deren auf Drehung wirkendes Moment so grofs bemessen ist, wie es die Arbeit der Zungenbewegung erfordert, die aber sofort nachgiebt, wenn gröfsere Widerstandskräfte auftreten. Statt der Kuppelung können auch Reibräder mit ganz gleicher Wirkung zur Anwendung gebracht werden.

Die gewaltsame Feststellung des Motors nach Beendigung der Weichenbewegung wird, auf diese Weise ebenfalls vermieden.

In der Zeichnung sind zwei Beispiele von: Ausführungsformen in der Seitenansicht,.dargestellt. In Fig. ί? ist zwischen Motor S;f^cund Zahngetriebe 4™eine Reibungskuppelung K! eingeschaltet, während in Fig.ία zum gleichen

!2. Auflage, ausgegeben am 2g. Januar igo^J

Claims

Zwecke Reibungsräder J? und R₁ angewendet sind. Hier ist aufserdem noch eine Feder ^r angeordnet, durch deren gröfsere oder geringere Anspannung der Andruck der Reibräder gegen einander, d. h. der Reibungswiderstand, beliebig vergröfsert und verkleinert werden kann.

Pa ϊ ε ν τ - Aäs PRU c η ; ,., ■; ·./

■■■'- Eine Einrichtung^zur' Schonung des Motors gegen die Einflüsse des plötzlichen Anhaltens und der plötzlichen Richtungswechsel>an,,detdmeh-Patent-Nr;-"9547'8 "gesEhützten-elefetri sehen Weie-be-RS-tellvorwehtungj- dadurch gekennzeichnet, dafs^ zwischen den Motor und den Bewegungsübertragungstheilen eine nachgiebige Kuppelung eingeschaltet wird, derart, dafs bei Wachsen der Bewegungshindernisse oder nach Beendigung des Weichenzungenhubes eine von den Uebertragungstheilen unabhängige Drehung des Motors stattfinden kann.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.