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Verfahren zur Herstellung lagerfähiger, unter Einwirkung von Druck
und Hitze aushärtbarer, polyestergebundener, faserhaltiger Gebilde
Gegenstand des
Patents 969 750 ist ein Verfahren zur Herstellung lagerfähiger, unter Einwirkung
von Druck und Hitze aushärtbarer, polyestergebundener, faserhaltiger Gebilde, bei
dem Faserstoffe mit einem Gemisch aus einem ungesättigten Polyesterharz, einer daran
anpolymerisierbaren monomeren Vinylverbindung, wenigstens 1 °/o oberflächen aktiver
anorganischer Füllstoffe, bezogen auf Polyester, und einer über 700 als Polymerisationskatalysator
wirkenden organischenPeroxydverbindung getränkt und die imprägnierten Faserstoffe
durch Wärme bei Temperaturen bis zu 700 behandelt werden.
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Bei der weiteren Bearbeitung des Verfahrens des Hauptpatents wurde
gefunden, daß man ähnliche technische Ergebnisse erhält, wenn man zur Tränkung der
Faserstoffe ein zusätzlich noch thermoplastische Kunstharze oder Celluloseester
enthaltendes Polyesterharzgemisch verwendet. Als thermoplastische Kunstharze im
Sinne der ErfinF dung können z. B. Polyvinylchlorid, Polyvinylacetat, Ketonharze
oder Chlorskautsc verwendet
werden Als Celluloseester sind z. B.
Cellulose acetat, Cellulosebutyrat, Cellulosepropionat, Cellulosemischester oder
Cellulosenitrat geeignet.
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Als Gewebe bzw. Faserstoffe können wie beim Verfahren des Hauptpatents
Faserstoffe und Gewebe der verschiedensten Art, z. B. aus natürlichen oder künstlichen
Fasern aus Glas fäden, Metallfäden, verwendet werden. Man kann als Trägerstoff z.
B. auch Papierschichten oder Textilien verwender die im Sinne des vorliegenden Verfahrens
auch als Faserstoffe gleiten sollen. Die in Betracht kommenden. Faserstoffe sollen
gemilß dem vorliegenden Verfahren mögliichst weitgehend mit der Gießharzmischung
durchtränkt werden, soc weit die Natur der Faserstoffe dies zuläßt.
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Als Temperaturen. für die Zwischentrocknung werden zweckmäßig Temperaturen
unter- etwa 60. bis 700 verwendet. Bei Raumtemperatur kann die Zwischentrocknung
auch erfolgen, wobei je nach der Luftfeuchtigkeit und. den sonstigen Bedtingungen
ein Zeitraum von einer bis mehreren Stunden genügt. Bei erhöhter Temperatur, z.
B.
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50 bis 600, kommt man mit einer entsprechend kürzeren Zeitdauer für
die Zwischentrocknung aus.
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Die zu verwend'endten Temperaturen hängen jedoch auch von der Art
dèss verwendeten Peroxydkatalysators. ab. Die Zwischentrocknung soll bei solchen
Temperaturen erfolgen, daß der Peroxydkatalysator hier noch nicht zur vollen Wirkung
gelangt bzw. möglichst überhaupt nicht ansprlngt.
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Bei der Endstufe soll dagegen die Temperatur derart sein, daß der
Peroxydkatalysator zur vollen Auswirkung kommt und eine möglichst weitgehende und
schnelle Durchhärtung erfolgt.
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Die Behandlung von Faserstoffen mit einem Gemisch aus einem ungesättigten
Polyesterharz und Celluloseestern ist bereits bekannt. Hierbei fehlten jedoch die
anpolymerisierbare monomere Vinylverbindung und der oberflächenaktive anorganische
Füllstoff. Weiterhin war die kombinierte Verwen dung von ungesättigten Polyesterns
Styrol und Nitrocellulose bereits bekannt. Die der vorliegenden Erfindung zugrunde
liegende Aufgabenstellung und Lösung ist demgegenüber jedoch. neu und fortschrittlich.
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Beispiel 1 Für die Herstellung von Glasmatten wird wie folgt verfahren:
Es wird eine Imprägniermischung bereitet aus 67 Gewichtsteilen ungesättigtem Polyesterharz
mit Styrolzusatz, 2,9 Gewichtsteilen organischem Peroxyd, 5,8 Gewichtsteilen Celluloseacetobutyrat,
23,3 Gewichtsteilen Lösungsinittei, in welchem das Acetobutyrat gelöst wurde, I
Gec wichtsteil Kieselsäure-Aerogel.
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Mit dieser Paste wird die Glasmatte getränkt.
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Dann wird die imprägnierte Glasmatte einer Zwischentrocknung bei einer
Temperatur von etwa 600 unterworfen. Das so erhaltene Zwischenprodukt fühlt sich
trocken an und kann längere Zeit gec lagert werden, ohne daß ein Verlust an flüchtigen
Bestandteilien oder unerwünschten Veranderungen der Eigenschaften eintreten. Die
Aushärtung erfolgt bei einer Temperatur von 90 bis 1300. Hierbei kann die Glasmatte
gleichzeitig in die ge; wünscht Form gebracht werden.
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Beispiel 2 Es wird eine Imprägniermischung bereitet aus 65,2 Gewichtsteilen
ungesättigtem Polyesterharz mit Styrolzusatz, 2,7 Gewichtsteilen Kieselsäure Aerogel.
3 Gewichtsteilen organischem Peroxyd, 5,8 Gewichtsteilen Celluloseacetobutyrat,
23,3 Gewichtsteilen Lösungsmittel, in welchem das Acetobutyrat gelöst wurde.
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Mit dieser Gießlösung wird ein Glasgewebe getränkt, abgestreift und
20 Minuten bei So bis 70 getrocknet. Es wird ein trockenes, stapelfähiges Gewebe
erhaltenes das. sich entsprechend verformen und bei etwa I20° aushärten, läßt Beispiel
3 Für die Herstellung von imprägnierten Papier-oder Texfllschichten, welche anschließend
bei erhöhter Temperatur und Druck verformt werden können, wird eine Mischung bereitet
aus 50,2 Ge wichtsteilen ungesättigtem. Polyesterharz mit Styrolzusatz, 2,1 Gewichtsteilen
Kieselsäure-Aerogel, 2,3 Gewichtsteilen organischem Peroxyd, 4,5 Gewichtsteilen
Celluloseaeetobutynat, 40,9 Gewichts-.-teilen Lösungsmittel, in welchem das Acetobutyrat
gelöst wurde.
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Das Papier- bzw. Textilgewebe wird durch das Harzbad gezogen und
abgestreift, wobei auf gute Benetzung und Durchdringung zu achten ist. Die Trocknung
erfolgt bei etwa 300 und einer Zeitdauer von bis zu 1 Stunde. Das so behandelte
Gewebe kann dann aufgerollt werden und später, wie vorher angeführt, weiterverarbeitet
werden.
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Beispiel 4 Es wird eine Mischung bereitet aus 52 Gewichtsteilen ungesättigtem
Polyesterharz, 7 Gewichtsteilen Styrol, 2 Gewichtsteilen Kieselsäure-Aerogel, 4,2
Gewichtsteilen, Celluloseacetobutyrat, 2,I Ge wichtsteilen Nitrocellulose (trocken),
31 Gewichtsteilen Lösungsmittel, in welchem Acetobutyrat und Nitrocellulose gelöst
wurden, I,7 Gewichtsteilen organischem Peroxyd, z. B. Benzoylperoxyd.
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Die Verarbeitung erfolgt wie im Beispiel I angegeben.
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Beispiel 5 Es wird eine Mischung bereitet aus 44,5 Ge wichtsteilen
ungesättigtem Polyesterharz, 8,5 Ge wichtsteilen Styrol, I,8 Gewichtsteilen. Kieselsäure
Aerogel, 5,7 Gewichtsteilen Celluloseacetobutyrat, 3 Gewichtsteilen Polyvinylacetat,
35,7 Gevichtsteilen Lösungsmittel, in welchem Acetobutyrat und Polyvinylacetat gelöst
wurden, c>,8 Gewichsteilen organischem Peroxyd, z. B. tertiäres Butylperbenzoat
Die
Verarbeitung erfolgt wie im Beispiel I angegeben.