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Verfahren zum Herstellen von Kleidungsstücken durch
Aufbringen eines Überzuges
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nicht durchdringenden Überzug einwirken gelassen wird, um ein Abtropfen des Überzuges im verstärkten
Ausmasse zu ermöglichen. Vorzugsweise erfolgt das Aufbringen der Substanzen durch Eintauchen des vor- her in die gewünschte Form gebrachten und von einem Formkörper getragenen Gewebes oder Gewirkes und das Beseitigen überschüssiger Flüssigkeit kann unter der Wirkung der Schwerkraft oder auf andere Weise erfolgen und findet nach jedem der aufeinanderfolgenden Aufträge statt.
Durchgeführte Versuche und Prüfungen haben ergeben, dass nach der Erfindung mit einem dauerhaf- ten Material auf Polyvinylchloridgrundlage überzogene Handschuhe von hoher Qualität und in einer zur
Anwendung bei der Massenproduktion geeigneten Weise hergestellt werden können, bei welcher eine
Durchdringung des Überzuges vermieden ist und die mit einem dünneren Überzug, als dies bei den bisherigen Verfahren möglich war, versehen sind.
Bei einer typischen Versuchsreihe wurde gewirktes Baumwollmaterial von einem Trockengewicht von
185 g/m2 aus 35s Garn mit 14 Reihen je cm und 12 Kettfäden je cm verwendet, das zu einem Handschuh vorgeformt und von einem dünnwandigen, hohlen Formkörper aus Aluminium getragen ist. Das auf dem
Formkörper befindliche Gewirke wurde zunächst in ein Gemisch (Gemisch A) von folgender Zusammensetzung eingetaucht :
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<tb>
<tb> Bestandteile <SEP> Gew.-Teile
<tb> Polyvinylchlorid-Polymerpulver <SEP> der <SEP> I. <SEP> C. <SEP> I. <SEP> Limited,
<tb> Handelsbezeichnung <SEP> "Corvic <SEP> 65/50" <SEP> 100 <SEP>
<tb> Tritolylphosphat-Weichmacher <SEP> 58, <SEP> S <SEP>
<tb> Alphanolphthalat-Weichmacher, <SEP> Handelsbezeichnung
<tb> "DA <SEP> 79 <SEP> P <SEP> plasticizer <SEP> (Phthalat <SEP> des <SEP> Alphanol <SEP> 79) <SEP> " <SEP> 47, <SEP> 5
<tb> Calciumstearat-Dispersion <SEP> (Stabilisierungsmittel) <SEP> 3,75
<tb> Geeignete <SEP> Wärme- <SEP> und <SEP> Lichtstabilisierungsmitte1 <SEP> der
<tb> Lankro <SEP> Chemicals <SEP> Limited, <SEP> Handelsbezeichnung"M. <SEP> and <SEP> P. <SEP> L. <SEP> Stabilizers"0, <SEP> 75 <SEP>
<tb> Grünes <SEP> Pigment <SEP> der <SEP> Geigy <SEP> Limited, <SEP> Handelsbezeichnung
<tb> "D. <SEP> B.
<SEP> N <SEP> green <SEP> Dispersion"-4, <SEP> 0
<tb>
Das Eintauchen wurde in solcher Weise durchgeführt, dass das Gewebe nur teilweise, d. h. unter Vermeidung des Durchdringens, mit dem flüssigen Gemisch imprägniert wurde (die ungefähre Dauer des Ein- fUhrens in das Gemisch betrug 5 Sekunden) und das sofort anschliessende Herausziehen langsam während einer Zeitspanne von 40 Sekunden durchgeführt wurde.
Nach dem Eintauchen wurde das immer noch auf dem Formkörper befindliche Gewirke unter dem Einfluss der Schwerkraft während 20 Minuten abtropfen gelassen und dann abermals, immer noch auf dem Formkörper, in ein zweites Gemisch (Gemisch B) getaucht. Dieses bestand aus 100 Gew.-Teilen des oben beschriebenenGemisches mit einem Zusatz von 170 Gew.-Teilen des im Gemisch A erwähnten Alphanolphthalat-Weichmachers DA 79 P. Die Eintauchdauer einschliesslich des Ausbringens betrug, wie vorher, 45 Sekunden. Das Abtropfen unter der Wirkung der Schwerkraft erfolgte während 20 Minuten. Abschliessend wurde der Handschuh nach dem bereits beschriebenen Verfahren wärmebehandelt.
Der fertige Handschuh hatte einen sehr dünnen gleichmässigen Überzug aus Polyvinylchlorid, war in hohem Masse biegsam, nicht vom Überzugsmaterial durchdrungen und von ausgezeichneter Qualität.
Ein weiterer Handschuh wurde in der gleichen Weise hergestellt, nur mit dem Unterschied, dass das Gemisch für den zweiten Tauchvorgang (Gemisch C) aus dem Gemisch B mit zusätzlich 85 Gew.-Teilen Geon 202 Polymer bestand. Der so erhaltene Handschuh hatte ähnliche Eigenschaften wie der unter Verwendung des Gemisches B hergestellte. Ähnliche Ergebnisse wurden unter Verwendung eines Gemisches D an Stelle des Gemisches C erhalten, wobei das Gemisch D eine dem Gemisch C ähnliche Zusammensetzung hatte, jedoch anstatt Geon 202 Polymer Silicasand verwendet wurde, wodurch die so erhaltene Oberfläche rauher war.
Bei einem weiteren Versuch wurde für den zweiten Tauchvorgang ausschliesslich AlphanolphthalatWeichmacher DA 79 P verwendet (Gemisch E), wobei sich ebenfalls ein dünner endgültiger Überzug ergab. Es können auch andere Weichmacher, u. zw. sowohl monomere als auch polymere, verwendet werden.
Weitere erfolgreiche Versuche erfolgten unter Verwendung anderer Substanzen, z. B. Toluol (Gemisch
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F) für den zweiten Tauchvorgang oder als Bestandteil des für denselben verwendeten Gemisches. Dies führte zu einem Lösen der äusseren Schicht des anfänglich gebildeten Überzuges.
Als Vergleichsnorm bei den oben beschriebenen Untersuchungen und Versuchen wurde ein durch zwei- maliges Eintauchen in das Gemisch A bei einer Abtropfdauer von 20 Minuten nach jedem Eintauchen heri gestellter Handschuh sowie ein durch einmaliges Eintauchen in das gleiche Gemisch bei wesentlich ver- längerter Abtropfdauer von über 40 Minuten hergestellter Handschuh verwendet. Jeder dieser Handschuhe war zufriedenstellend, hatte jedoch einen wesentlich dickeren Polyvinylchlorid-Überzug als die nach der
Erfindung hergestellten Handschuhe.
Die Anzahl aufeinanderfolgender Eintauchvorgänge kann natürlich mehr als eins betragen, und das Eintauchen kann in unterschiedliche Gemische erfolgen.
Im folgenden werden die erzielten Ergebnisse genannt. Bei allen Untersuchungen wurden Grundge- webe-oder-gewirke von im wesentlichen gleicher Art verwendet, und die Eintauchtiefe wurde in jedem
Falle auf den gleichen Wert bemessen. Nach dem Aushärten wurden die Handschuhe auf eine Normlän- ge von 267 mm abgeschnitten.
Die Gewichte der Handschuhe nach dem Aushärten sind für jeden einzel- nen Fall im folgenden angegeben :
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<tb>
<tb> Handschuh <SEP> Gemisch <SEP> Behandlung <SEP> Gewicht
<tb> Gramm
<tb> 1 <SEP> A <SEP> Einmaliges <SEP> Eintauchen,
<tb> 40 <SEP> Minuten <SEP> abtropfen <SEP> 70,0
<tb> 2 <SEP> A <SEP> Zweimaliges <SEP> Eintauchen, <SEP> je
<tb> 20 <SEP> Minuten <SEP> abtropfen <SEP> 75, <SEP> 5
<tb> 3 <SEP> A, <SEP> dann <SEP> B <SEP> Je <SEP> 20 <SEP> Minuten <SEP> nach <SEP> jedem <SEP> Eintauchen <SEP> abtropfen <SEP> 54,0
<tb> 4 <SEP> A, <SEP> dann <SEP> C <SEP> Je <SEP> 20 <SEP> Minuten <SEP> abtropfen
<tb> nach <SEP> jedem <SEP> Eintauchen <SEP> 60,7
<tb> 5 <SEP> A, <SEP> dann <SEP> D <SEP> Je <SEP> 20 <SEP> Minuten <SEP> abtropfen
<tb> nach <SEP> jedem <SEP> Eintauchen <SEP> 57,0
<tb> 6 <SEP> A,
<SEP> dann <SEP> E <SEP> Je <SEP> 20 <SEP> Minuten <SEP> abtropfen
<tb> nach <SEP> jedem <SEP> Eintauchen <SEP> 56, <SEP> 3 <SEP>
<tb> 7 <SEP> A, <SEP> dann <SEP> F <SEP> Je <SEP> 20 <SEP> Minuten <SEP> abtropfen
<tb> nach <SEP> jedem <SEP> Eintauchen <SEP> 57,0
<tb>
Aus dem obigen ist zu ersehen, dass ein einmal eingetauchter und vollständig (z. B. während 40 Minuten) abgetropfter Handschuh oder ein im gleichen herkömmlichen Gemisch zweimal eingetauchter und während einer wesentlichen Zeitdauer nach jedem Eintauchen abgetropfter Handschuh einen wesentlich dickeren Überzug hat, als ein nach der Erfindung hergestellter Handschuh.
Ähnliche Untersuchungen wurden mit ähnlichem Erfolg bei Handschuhen mit einem Überzug aus dauerhaftem Material auf Polyvinylacetatgrundlage durchgeführt.
Es wurden zwei Tauchflüssigkeiten verwendet, nämlich eine Tauchflüssigkeit A', bestehend aus 100 Gew.-Teilen Polyvinylacetatemulsion und 10 Gew.-Teilen Glycerin und eine Tauchflüssigkeit B', bestehend aus heissem Wasser.
Es wurden drei Handschuhe hergestellt. In jedem Falle wurde als Grundgewirke ein Doppel-InterlockBaumwollgewirkfutter von im wesentlichen gleicher Art verwendet und das Eintauchen und Aushärten wurde im wesentlichen in ähnlicher Weise durchgeführt wie bei den oben beschriebenen Untersuchungen.
Der Handschuh 1 wurde einmal in die Tauchflüssigkeit A'eingetaucht, 20 Minuten abtropfen gelas-
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auchflüssigke1t A'ein-10 Minuten abtropfen gelassen, ausgehärtet und auf Normgrösse zugeschnitten. Der Handschuh 3 wurde in die Tauchflüssigkeit A'eingetaucht, 10 Minuten abtropfen gelassen, 10 Minuten lang in die Tauchflüssigkeit B'getaucht, 10 Minuten abtropfen gelassen, ausgehärtet und dann auf Normgrösse zugeschnitten.
Die Gewichte der fertiggestellten Handschuhe betrugen :
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<tb>
<tb> Handschuh <SEP> 1 <SEP> - <SEP> 60 <SEP> g <SEP>
<tb> Handschuh <SEP> 2 <SEP> - <SEP> 67 <SEP> g
<tb> Handschuh <SEP> 3 <SEP> - <SEP> 40 <SEP> g.
<tb>
Es konnten die gleichen Rückschlüsse gezogen werden wie im Falle der Handschuhe mit Polyvinyli chlorid-Überzug.
Es wurden weitere Versuche mit ähnlichem Ergebnis beim Überziehen von Handschuhen mit einem dauerhaften Material auf Polyvinylalkohol-Grundlage angestellt.
Es wurden zwei Tauchflüssigkeiten verwendet, nämlich eine Tauchflüssigkeit A", bestehend aus
100 Gew.-Teilen Polyvinylalkohol, 400 Gew.-Teilen Wasser und 25 Gew.-Teilen Glycerin und eine
Tauchflüssigkeit B', bestehend aus heissem, Wasser.
Es wurden drei Handschuhe hergestellt. In jedem Falle wurde als Grundgewirke ein Doppel-Interlock-
Baumwollgewirkfutter von im wesentlichen gleicher Art verwendet und das Eintauchen und Aushärten wur- de im wesentlichen in ähnlicher Weise durchgeführt wie bei den oben beschriebenen Untersuchungen.
Der Handschuh 1 wurde einmal in die Tauchf1. Ussigkeit A" eingetaucht, 10 Minuten lang abtropfen gelassen und auf Normgrösse zugeschnitten. Der Handschuh 2 wurde in die Tauchf1. Ussigkeit A" einge- taucht, 5 Minuten lang abtropfen gelassen, abermals in die Tauchflüssigkeit A"eingetaucht, 5 Minuten lang abtropfen gelassen, ausgehärtet und auf Normgrösse zugeschnitten. Der Handschuh 3 wurde in die
Tauchflüssigkeit A" eingetaucht. 5 Minuten lang abtropfen gelassen, 5 Minuten lang in die Tauchflüssig- keit BI eingetaucht, 5 Minuten lang abtropfen gelassen, ausgehärtet und auf Normgrösse zugeschnitten.
Die Gewichte der fertigen Handschuhe betrugen :
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<tb>
<tb> Handschuh <SEP> lug
<tb> Handschuh <SEP> 2 <SEP> - <SEP> 38 <SEP> g <SEP>
<tb> Handschuh <SEP> 3 <SEP> - <SEP> 26 <SEP> g
<tb>
Es können demnach die gleichen Folgerungen abgeleitet werden.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Verfahren zum Herstellen von Kleidungsstücken durch Aufbringen eines Überzuges aus einer Kunststoffschicht auf die eine Seite des Gewebes, Gewirkes od. dgl., die dasselbe nicht durchdringt, wobei die Schicht nach Abtropfen des überschüssigen Materials anschliessend durch Erstarren, Aushärten od. dgl. in einen festen, dauerhaften Überzug umgewandelt wird, dadurch gekennzeichnet, dass vor dem Aushärten der Schicht eine weitere Substanz, wie ein Lösungsmittel, ein Weichmacher od. dgl. ein oder mehrmals auf den nicht durchdringenden Überzug einwirken gelassen wird, um ein Abtropfen des Überzuges in verstärktem Ausmasse zu ermöglichen.