DE969848C

DE969848C - Hochfrequenzeisenkern, bestehend aus feinverteiltem Eisenpulver mit einem Bindemittel

Info

Publication number: DE969848C
Application number: DET2232D
Authority: DE
Inventors: Dipl-Ing Hermann Stier
Original assignee: Telefunken AG
Current assignee: Telefunken AG
Priority date: 1938-11-26
Filing date: 1938-11-26
Publication date: 1958-07-24

Description

Bei Verwendung von Massekernen für Hochfrequenzspulen wird der Kern nicht nur von magnetischen Feldlinien durchsetzt, sondern auch von elektrischen Feldlinien. Inder Zeichnung, in welcher die Spule mit Sp und der Kern mit K bezeichnet ist, ist eine derartige elektrische Feldlinie gestrichelt eingetragen. Da die Dielektrizitätskonstante der Massekerne (gepreßt oder gespritzt) sehr groß ist und außerdem oft einen sehr großen Temperaturkoeffizienten besitzt, macht sich das dielektrische Verhalten des Massekernes bei Benutzung als frequenzbestimmendes Element unangenehm bemerkbar, und zwar besonders bei kurzen Wellen. Man könnte zwar den Kern durch einen elektrisch leitenden Blechmantel gegen die elektrischen Feldlinien abschirmen, jedoch ist dann ein zusätzliches Bauelement, nämlich der Abschirmmantel, erforderlich.
Die Erfindung bezieht sich auf einen Hochfrequenzeisenkern, der aus feinverteiltem Eisenpulver und einem Bindemittel besteht. Erfindungsgemäß ist das Bindemittel selbst mit einer solchen Menge feinverteilten Kohlenstoffes oder eines ähnlich halbleitenden Stoffes gemischt, daß die dielektrischen Verluste infolge des halbleitenden Nebenschlusses herabgesetzt sind, die Wirbelstromverluste jedoch noch tragbar sind.
Gemäß einem älteren, nicht vorbekannten Vorschlag werden Eisenteilchen mit einem isolierenden Bindemittel zusammengepreßt, und dann wird diese Preßmischung granuliert. Anschließend werden die so entstandenen Körnchen von Eisenteilchen und isolierendem Bindemittel durch Zugabe von Graphit in einer Menge von weniger als I % der Preßmischung unter kurzzeitiger Durcharbeitung des Gemisches mit einer Graphithaut überzogen. Auf diese Weise soll erreicht werden, daß die Preßformen wegen der größeren Glätte der Mischung eine größere Lebensdauer haben und die Kerne leichter aus der Form herausgehoben werden können. Demgegenüber wird bei der Erfindung das Bindemittel selbst z. B. durch Zusatz von Kohlenstoff leitend gemacht, um die dielektrischen Verluste herabzusetzen. Lediglich durch Überziehen der Körner mit einer Graphithaut könnte diese Wirkung nicht erzielt werden.
Wird bei Anwendung der Erfindung die Leitfähigkeit wesentlich größer als der Blindleitwert der Kapazität, die durch den Eisenkern als Dielektrikum gebildet wird - jedoch nicht so groß wie die des Eisens -, so spielt das dielektrische Verhalten keine Rolle mehr. Es entstehen also auch keine dielektrischen Verluste mehr. Die obere Grenze für die Größe der Leitfähigkeit liegt in der Zusatzdämpfung, die in dem Kern durch die wegen der Leitfähigkeit entstehenden Wirbelströme verursacht werden. Sie richtet sich jeweils nach dem vorhandenen Frequenzgebiet und der Dielektrizitätskonstante des Materials und läßt sich in erträglichen Grenzen halten. Man macht also die Leitfähigkeit des ganzen Eisenkerns gerade so groß, daß die Wirbelstromverluste noch tragbar sind und die dielektrischen Verluste infolge des halbleitenden Nebenschlusses herabgesetzt sind.
Es genügt übrigens schon, wenn nur die äußere Schicht des Kernes in der erfindungsgemäßen Weise ausgebildet ist. Die Herstellung des Kernes stößt dann allerdings auf Schwierigkeiten.

Claims

PATENTANSPRUCH: Hochfrequenzeisenkern, bestehend aus feinverteiltem Eisenpulver mit einem Bindemittel, insbesondere für kurze Wellen, dadurch gekennzeichnet, daß das Bindemittel selbst mit einer solchen Menge feinverteilten Kohlenstoffes oder eines ähnlich halbleitenden Stoffes gemischt ist, daß die dielektrischen Verluste infolge des halbleitenden Nebenschlusses herabgesetzt sind, die Wirbelstromverluste jedoch noch tragbar sind. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 47q.484; schweizerische Patentschrift Nr. I74448; USA.-Patentschrift Nr. 1403 305. In Betracht gezogene ältere Patente: Deutsches Patent Nr. 940 776.