DE969348C - Verfahren zur Herstellung von poroesen Faserprodukten, wie Filzen, Vliesen oder von Papier aus synthetischen Fasern - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von poroesen Faserprodukten, wie Filzen, Vliesen oder von Papier aus synthetischen FasernInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung von Faserprodukten, wie Filzen,
Vliesen oder Papier aus synthetischen Fasern.
Das erfindungsgernäße Verfahren schafft die
Möglichkeit, poröse Faserprodukte großer Zerreiß- und Druckfestigkeit in nassem und trockenem Zustand
herzustellen. Ferner gestattet die Erfindung, hierfür auch Fasern verhältnismäßig kleiner Länge
von etwa o,i bis 2,5 cm zu verwenden.
Neben Produkten, die nach dem Verfahren ausschließlich aus synthetischen Fasern hergestellt sind,
lassen sich nach der Erfindung auch Produkte erhalten, die zwischen 100 und 10% künstliche
Fasern enthalten. Daneben können natürliche Fasern der Ausgangsmasse beigemischt werden.
Bisher hat man Filze, Vliese u. dgl. durch Kardätschen
oder Kämmen hergestellt. Bei ausschließlicher Verwendung von synthetischen Fasern, z. B.
solchen aus regenerierter Cellulose, muß man Fasern mit einer Länge von mindestens 2,5 cm verwenden.
Kürzere synthetische Fasern lassen sich nicht kardätschen oder in zufriedenstellender Weise kämmen,
wenn nicht besondere Maßnahmen getroffen werden, wie etwa längere Träger und Fasern zu verwenden.
Neben dem Nachteil, daß nur Fasern von einer bestimmten Länge gut verwendbar sind, weisen filz- artige
und vliesartige Produkte, die mittels Kardätschen oder Kämmen hergestellt sind, nur eine verhältnismäßig
geringe Festigkeit auf. Dies rührt da-
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her, daß die Fasern in derartigem Material parallel angeordnet sind. Es läßt sich daher sehr leicht auseinanderziehen.
Da es Voraussetzung für die Bildung von Filzen u. dgl. ist, daß die einzelnen Fasern die hierfür erforderliche
Rauheit besitzen, lassen sich synthetische Fasern, die kürzer als 2,5 cm sind, nicht zu
einwandfreien Faserprodukten der genannten Art verarbeiten. Denn derartige Fasern lassen sich nicht
aufrauhen, da sie nicht die Fähigkeit zur Fibrillenbildung besitzen.
Man hat daher bereits versucht, den erforderlichen Zusammenhalt der Fasern durch Bindemittel
zu erreichen. Hierfür hat man z. B. Stoffe, wie Methylcellulose, vorgeschlagen. Da die Methylcellulose
ein wasserlöslicher Celluloseäther ist, so bildet sie bei dem Verfahren, wo sie zur Herstellung von
Faserprodukten verwendet wird, einen Überzug auf den einzelnen Fasern. Die gewonnenen Produkte beao
sitzen keine Porosität und haben wegen der Wasserlöslichkeit der Methylcellulose den weiteren Nachteil,
daß man sie mit Wasser nicht zusammenbringen kann, ohne den Verband der Fasern zu gefährden.
Nach dem gleichen Prinzip arbeitet ein anderes bekanntes Verfahren, nach dem Papier hergestellt
wird. Hier wird an Stelle der Methylcellulose Natriumcelluloseglykolat den Papierfasern im Holländer
hinzugefügt. Der Äther wird auf den Fasern durch Alaun niedergeschlagen und das Ganze dann
zu einem Blatt geformt. Da das Natriumcelluloseglykolat in Wasser löslich ist, überziehen sich auch
hier wieder die Fasern mit einem Film des Cellulosederivate,
Die genannte Behandlung stellt im wesentlichen eine Leimung dar und dient bloß dazu,
zusätzliche Bindungen zwischen den Fasern herzustellen.
Im Hinblick auf das Ziel der Erfindung, poröse und vor allem in nassem Zustand zerreißfeste Faserprodukte
überwiegend oder ausschließlich aus synthetischen Fasern zu schaffen, konnten die bekannten
Verfahren nicht verwendet werden; denn die benutzten
Bindemittel sind einmal wasserlöslich und vermindern oder zerstören zum anderen die Porosität
des Materials durch teilweises oder vollständiges Schließen der Faserzwischenräume.
Ein weiteres Problem bestand bisher bei der Herstellung von Faserprodukten aus synthetischen
Fasern in der Tatsache, daß diese zu Flocken- und Klumpenbildung in Wasser neigen. Unter gewöhnliehen
Bedingungen lassen sie sich also in einem wässerigen Mittel nicht gleichförmig verteilen. Behandelt
man sie mit Wasser und bringt sie anschließend auf das Sieb einer Papiermaschine, so
erhält das Material dünnere und dickere Partien, die durch die erwähnte Klumpenbildung verursacht
werden.
Alle die genannten Nachteile und Schwierigkeiten, die dem bisherigen Verfahren anhaften, werden
durch die vorliegende Erfindung beseitigt. Danach wird zur gleichmäßigen Verteilung der synthetischen
Fasern in Wasser und zu ihrer späteren Bindung im fertigen Faserprodukt ein wasserunlöslicher,
in wässerigen 1- bis 8%igen Alkalilösungen löslicher Celluloseäther, insbesondere Oxyäthylcellulose,
verwendet. Ferner seien als hierfür geeignet noch genannt Äthyläther, Carboxyalkyläther,
Mischungen wie Alkyl- und Oxyalkyläther, Alkyl- und Carboxylalkyläther, Alkalimetallsalze
des Carboxyalkyläthers.
Der Celluloseäther wird nach dem erfindungsgemäßen Verfahren in der Alkalilösung gelöst und
anschließend die Lösung in einer Rührvorrichtung mit Wasser gemischt. Dabei wird die Alkalilösung
des Celluloseäthers durch die großen Überschußmengen an Wasser so weit verdünnt, daß die Löslichkeit
des Celluloseäthers unterschritten wird. Der Äther wird in Form von kolloidalen, gelähnlichen
Teilchen dispergiert. Eine solche Dispersion ist erforderlich, um unter Vermeidung von Klumpenbildung
eine gleichmäßige Verteilung der Fasern im wässerigen Medium zu gewährleisten. Werden
nämlich anschließend die Fasern der Dispersion zugesetzt, so kommen die Gelteilchen in Berührung
mit den Fasern und erlauben diesen hierdurch, sich im Wasser zu dispergieren.
Der Celluloseäther wird auf den Fasern in Form einzelner, voneinander unabhängiger kleiner Ablagerungen
abgesetzt. Nach dem Sammeln einer Masse von Fasern binden diese kleinen Teilchen des
Celluloseäthers die Fasern an ihren Berührungspunkten zusammen, ohne einen Film über jedes einzelne
Fäserchen zu bilden. Die Teilchen, die auf den Fasern an Stellen abgelagert sind, welche andere
Fasern nicht berühren, verbinden sich nicht miteinander, um einen zusammenhängenden Überzug zu
bilden. Die die Fasern enthaltende Lösung bzw. die gesammelte Fasermasse wird dann einer Säurebehandlung
unterworfen, wodurch sich die Partikeln des Celluloseäthers in größere Teilchen zusammenballen,
welche die Bindung der Einzelfasern aneinander bewirken.
Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren behandelten
Produkte werden dann noch getrocknet und gepreßt. Das Niederschlagen der Celluloseätherpartikeln
auf den Fasern kann anstatt durch eine saure Behandlung auch durch Anwendung von
Wärme bewirkt werden. Bei einer solchen Behandlung bleiben die Celluloseätherpartikeln in dem
fertig bearbeiteten Material bestehen, denn der Celluloseäther ist nicht thermoplastisch und fließt
daher nicht.
Gleichgültig, wodurch das Niederschlagen bewirkt wird, bleiben die Celluloseätherpartikeln an
den Stellen, an denen sie abgelagert sind, und lassen die Faserzwischenräume offen, so daß eine hohe
Porosität des endgültigen Produktes erreicht wird. In einer Abwandlung des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird der Celluloseäther in wässerigem Alkali gelöst und Formaldehyd sowie eine Säure
hinzugefügt und das so angesäuerte Mittel in das iao Wasser der Mischvorrichtung gegeben.
Dies hat den Vorteil, daß keine weitere Säurebehandlung erforderlich ist, um den Celluloseäther
niederzuschlagen.
Das wässerige Mittel in der Mischvorrichtung enthält gewöhnlich 0,02 bis 0,05 °/o des Äthers, bezogen
auf das Wassergewicht, und die Alkalikonzentration in der Mischvorrichtung ist so bemessen, daß vor
Hinzufügen irgendeiner Menge Säure zum Niederschlagen des Äthers die Ätherdispersion einen pH-Wert
von io bis 14 aufweist. Nach Zugabe der Fasern wird so viel Säure oder auch ein saures Salz
zugesetzt, um einen pH-Wert von 6 bis 7 zu erhalten. Als Säuren eignen sich beispielsweise Schwefel-,
Bor-, Essig- und Salzsäure. Als geeignete Salze seien genannt Mononatriumphosphat, Natriumbisulfat,
Ammoniumsulfat und Aluminiumsulfat.
Wird die saure Lösung der Masse vor der endgültigen Verdünnung zugegeben, so ist keine besondere
Behandlung zur Neutralisation erforderlich.
Die Säurekonzentration ist nämlich nicht ausreichend, um irgendwelche vorhandenen Fasern von
regenerierter Cellulose zu zerstören. Wenn jedoch die Säure zugegeben wird, nachdem die Dispersion
endgültig bis zur gewünschten Faserkonzentration verdünnt ist, wird ein größerer Betrag an Säure erforderlich,
um die Masse auf den gewünschten pH-Wert zu bringen. Es kann zweckmäßig sein, noch
ein Neutralisationsmittel, z. B. eine wässerige Lösung von Natriumcarbonat, hinzuzufügen, um
den pH-Wert auf 6 bis 7 einzustellen.
Außer aus regenerierter Cellulose können die synthetischen Fasern noch aus anderen Stoffen bestehen,
wie Celluloseacetat, Kasein, synthetischen linearen Polyamiden und Polyestern hohen Polymolekulargewichts,
Mischpolymerisaten aus Vinylchlorid und Vinylidenchlorid, Polyäthylen, Polyacrylnitril,
Mischpolymerisaten des Acrylnitril oder seiner Homologen mit einer oder mehreren anderen polymerisierbaren
Substanzen, welche die Bindung C=C aufweisen, einschließlich von Mischpolymeren des Acrylnitril mit einer oder mehreren der folgenden
Substanzen: Vinylacetat, Vinylchlorid, Styrol, Isobutylen, Vinyl-a-chloracetat usw., hauptsächlich
solchen Acrylnitrilpolymeren, die mindestens 70% Acrylnitril in dem polymeren Molekül enthalten.
Die synthetischen Fasern können thermoplastisch sein oder durch Erwärmen in einen klebrigen Zustand
übergeführt werden, und zwar so lange, bis die Temperatur, bei der die latenten klebrigen Eigenschäften
entwickelt werden, über der Temperatur liegt, bei welcher Filze, Vliese u. dgl. oder das
Papiermaterial behandelt werden, um den besonderen wasserunlöslichen, alkalilöslichen Celluloseäther
zu verfestigen. Dies gilt für den Fall, wenn die Verfestigung unter Wärme und oberhalb der Temperatur,
bei welcher das Material getrocknet und gepreßt wird, erfolgt.
Die Eigenschaften der fertigen Filze, Vliese oder des Papiermaterials können bei der Auswahl der
synthetischen Fasern durch das Verhältnis dieser zu den natürlichen Fasern, sofern solche verwendet
werden, ferner durch die Länge der Fasern und das Verhältnis des der Mischvorrichtung zugeführten
Celluloseäthers geändert werden.
Es lassen sich sowohl Produkte, die zäh, biegsam und dicht, als auch solche, die relativ
starr und elastisch sind, herstellen, Die Dichtigkeit des Materials wird durch das Verfahren des
Niederschlages des Celluloseäthers auf den Fasern beeinflußt.
Faserprodukte, auf deren Fasern die Ätherpartikeln mittels Säure niederschlagen, sind rauher
als ein Material, bei dem das Niederschlagen der Ätherpartikeln unter Temperaturerhöhung erfolgt
ist.
Dicke Filze, Vliese erhält man, indem man ein dünnes Material zusammen mit einem weiteren
Material dieser Art zwischen zwei Druckrollen führt, bevor das Material vollständig getrocknet ist;
dieser Vorgang wird so lange wiederholt, bis man eine genügende Anzahl Materialschichten zusammengelegt
hat, die anschließend einem Erwärmungs- und Druckvorgang unterworfen werden. Die kolloidalen Celluloseätherpartikeln können auch
an den Fasern während der Verfahrensstufen haften und werden anschließend niedergeschlagen und auf
den Fasern in dem Material festgelegt, z. B. durch eine Erwärmung auf Temperaturen von 85 bis
1500 C; hierbei können die Festlegung des Celluloseäthers
und die abschließende Trocknung und der Preßvorgang des Materials gleichzeitig erfolgen.
Andererseits kann das Material, das die kolloidalen Celluloseätherpartikeln enthält, teilweise getrocknet
und dann mit einer wässerigen Säure oder mit einer Salzlösung oder einem sauren Gas oder
Dampf, wie feuchtes Schwefeldioxyd, das den Äther auf den Fasern niederschlägt, behandelt werden.
Anschließend wird das Material von Säure frei gewaschen, getrocknet und der Druckbehandlung
unterworfen.
Ein sehr wesentlicher Vorzug des erfindungsgemäßen Verfahrens ist darin zu erblicken, daß die
porösen und festen Faserprodukte auf herkömmlichen Maschinen zur Papiererzeugung hergestellt
werden können.
Die folgenden Beispiele veranschaulichen die Herstellung der Filze, Vliese u. dgl. oder des
Papiermaterials laut Erfindung. In den Beispielen ' bedeutet die »Normalviskosität« die Viskosität
einer Lösung des Äthers, die 85 Gewichtsprozent Wasser, 6% Celluloseäther und 9% Natriumhydroxyd,
gemessen bei 25° C, enthält und als ein Mehrfaches der Viskosität von Glycerin, ebenfalls ;
gemessen bei 25 ° C, ausgedrückt ist.
110 Beispiel 1
Eine wasserunlösliche, alkalilösliche Oxäthylcellulose, die eine Normal viskosität von 6 hat und
durchschnittlich 0,2 Oxäthylgruppen pro Glukoseeinheit enthält, wird in 8% Natriumhydroxyd gelöst,
um eine 6 %ige Ätherlösung zu erhalten, worauf die Lösung in einer Schlagvorrichtung mit
Wasser gemischt wird, um eine verdünnte wässerige -; alkalische Dispersion zu erhalten, die 0,2% des
Äthers in Form von kolloidalen Partikelchen enthält. Dann werden 1,5% regenerierte Cellulosefasern,
die auf eine Länge von etwa 11 mm geschnitten sind, zugefügt. Nach der Durchmischung -'
(aber ohne dabei die Masse einer Schlagwirkung zu unterwerfen) wird genügend konzentrierte Schwefeisäure
eines spezifischen Gewichtes von 1,84 zu-
gegeben, um eine Dispersion zu erhalten, die einen Ph"Wert von 6 bis 7 aufweist.
Die Säure ballt die Ätherpartikelchen in größere Partikeln zusammen, die in dieser Form an der
5 Oberfläche der Fasern haften. Die Dispersion wird hierauf mit Wasser bis auf einen Fasergehalt von
0,2 bis o,02°/o verdünnt und auf eine Fourdrinier-Papiermaschine aufgegeben. Das so geformte
Textilmaterial wird nun über Trockenvorrichtungen bei einer Temperatur von 145 ° C geführt und
dann mittels Kalanderrollen bearbeitet, zwischen denen es einem Druck von 70,31 kg pro qcm unterworfen
wird. Das so bearbeitete Material ist weich, leicht und leicht anfeuchtbar und porös und zeigt
eine große Trocken- und Naßfestigkeit und eine ausgezeichnete Reißlänge.
Eine wasserunlösliche, alkalilösliche Oxäthylcellulose, die eine Normalviskosität von 2 hat und
durchschnittlich 0,36 bis 0,4 Oxalkylgruppen pro Glukoseeinheit enthält, wird in 8% Natriumhydroxyd
gelöst, um eine 6 %ige Ätherlösung zu erhalten. Die Lösung wird mit Wasser in einer Schlagvorrichtung
gemischt. Man erhält auf diese Weise ein verdünntes, wässeriges alkalisches Mittel, das 0,2 °/o
■ Äther in Form von kolloidalen Partikeln enthält.
Hierauf werden regenerierte Cellulosefasern mit einer Länge von 12,7 mm zugefügt, und zwar in
einem Betrag von 1,5 %, die gleichmäßig in der Dispersion durch Anwendung der Schlägerrolle als
Mischer verteilt werden. Die Dispersion wird mit Wasser bis zu einem Fasergehalt von 0,02% verdünnt
und auf eine Fourdriniermaschine aufgegeben. Das so erhaltene Textilmaterial wird bei
einer Temperatur von 85 bis 1500 C durch Rollen geführt, um die Oxäthylcellulose niederzuschlagen
und das Material zu trocknen. Das Material wird hierauf fertig bearbeitet, indem es auf Kalanderrollen
bei einem Druck von 70,31 kg pro qcm geführt wird.
Eine wasserunlösliche, alkalilösliche Oxäthylcellulose, die eine Normalviskosität von 6 hat und
durchschnittlich 0,36 bis 0,4 Oxäthylgruppen pro
Glukoseanhydrideinheit enthält, wird in 8% wässerigem Natriumhydroxyd gelöst. Dann werden Teile
der Lösung durch Verrühren mit 14 Teilen Eis und 24 Teilen kaltem Wasser verdünnt und 6 Teile
Formaldehyd (37%ige handelsübliche Lösung) bei einer Temperatur unter 8° C zugefügt. Hierzu werden
6 Teile 200/oiger Schwefelsäure gegeben und
dadurch der pH-Wert auf 2,0 eingestellt. Die so erhaltene
Mischung wird dem kalten Wasser einer Schlagvorrichtung zugeführt, wodurch man eine
Dispersion mit einem endgültigen pH-Wert von 2,0 erhält. Nach dem Mischvorgang werden 1,5 °/o regenerierte
Cellulosefasern mit einer Länge von etwa 11 mm zugegeben und in der Masse durch Mischen
verteilt, indem man die Rolle der Schlagvorrichtung als Mischer benutzt. Die Dispersion wird nunmehr
auf einen Fasergehalt von 0,2% verdünnt und auf
Fourdriniermaschine gegeben, um die Filze,
eine Fourdriniermasch
Vliese u. dgl. zu bilden.
Vliese u. dgl. zu bilden.
Eine wasserunlösliche, alkalilösliche Oxäthylcellulose, die eine Normalviskosität von 6 hat und
durchschnittlich 0,2 Oxäthylgruppen pro Glukoseeinheit enthält, wird in 8% Natriumhydroxyd gelöst,
um eine 6 °/oige Ätherlösung zu erhalten, worauf die Lösung mit Wasser in einem Schlagwerk
gemischt wird, um eine verdünnte, wässerige Alkalidispersion, die 0,2 °/o kolloidaler Ätherpartikelchen
enthält, zu bekommen. Dann werden 1,5% regenerierte Cellulosefasern mit einer Länge von 9,5 mm
zugefügt. Nach dem Mischvorgang (ohne Schlagwirkung) wird genügend konzentrierte Schwefelsäure
mit einem spezifischen Gewicht von 1,84 zugegeben, um eine Papiermasse mit einem pH-Wert
von 6 bis 7 zu erhalten, wenn die Dispersion mit Wasser bis zu einem Fasergehalt von 0,2 bis 0,02 %
verdünnt ist. Die Masse wird hierauf auf die Papiermaschine und über Trockenbehälter bei 145° C geführt
und zwischen Kalanderrollen bei einem Druck von 70,31 kg pro qcm geleitet. Das so behandelte
Material ist leicht, leicht benetzbar, saugfähig, porös und hat eine hohe Trocken- und Naßfestigkeit
und eine große Festigkeit gegen Zerreißen und Bersten, wenn das Material dem Wasser, organischen
Lösungen und wässerigen Mitteln, ausgenommen wässerige Mittel, die genügend Alkalien
enthalten, um den Celluloseäther zu lösen, ausgesetzt wird. Das Material ist besonders geeignet zur Verwendung
als Teesäcke aus Papier.
Eine wasserunlösliche, alkalilösliche Oxäthylcellulose,
die eine Normalviskosität von 2 hat und durchschnittlich 0,36 bis 0,4 Oxäthylgruppen pro
Glukoseanhydrideinheit hat, wird in 8% Natriumhydroxyd gelöst, um eine 6 °/oige Ätherlösung zu erhalten.
Die Lösung wird hierauf mit Wasser in einer Schlagvorrichtung gemischt, um eine verdünnte
wässerige Alkalidispersion zu erhalten, die 0,2% Äther in Form von außerordentlich feinen Gelpartikeln
enthält. Dann werden 1,5 % einer Mischung, die 10% regenerierte Cellulosefasern mit einer Länge
von 9,5 mm und 90% zerquetschte vorgeschlagene Cellulosefasern eines Holzbreies enthält, der Dispersion
zugegeben und darin verteilt, indem man die Schlägerrolle als Mischvorrichtung verwendet. Die
Masse wird hierauf bis zu einem Fasergehalt von 0,02% verdünnt und auf eine Fourdriniermaschine
aufgebracht. Das Material wird teilweise getrocknet und dann durch eine wässerige Lösung von
Schwefelsäure geleitet, wodurch der wasserunlösliche und alkalilösliche Äther niedergeschlagen
wird. Hierauf führt man das Material durch ein Wasserbad und entfernt die Schwefelsäure, leitet es
über Trockenbehälter bei einer Temperatur von 1450C und unterwirft es hierauf dem Druck
zwischen Kalanderwalzen von 70,31 kg pro qcm. Das so erhaltene Produkt besteht aus einer leichten,
dünnen Papierbahn, die in nassem Zustand fester
als Papier gleichen Gewichtes und gleicher Dicke ist, welches ausschließlich gequetschte Fasern enthält.
Gleichzeitig ist das Papier poröser als ein solches, in welchem alle Fasern durch Schlagwirkung bearbeitet
und zerquetscht sind wie die üblichen zur Papierherstellung dienenden Fasern.
Eine wasserunlösliche, alkalilösliche Oxäthylcellulose,
die eine Normalviskosität von 6 hat und durchschnittlich 0,36 bis 0,4 Oxäthylgruppen pro
Glukoseeinheit enthält, wird in 8°/o Natriumhydroxyd gelöst, um eine 6 °/oige Ätherlösung zu erhalten.
Die Lösung wird mit Wasser in einer Schlagvorrichtung gemischt, um eine verdünnte, wässerige
Alkalidispersion zu erhalten, die 0,3% kolloidale Ätherpartikeln aufweist. Hierauf werden 2 °/o einer
Mischung, die 30 % regenerierte Cellulosef asern mit einer Länge von ungefähr 9,5 mm und 70% durch
Schlagwirkung vorbearbeitete gequetschte, zur Papierherstellung dienende, aus Sulfitzellstoff
stammende Cellulosefasern enthält, mit der Dispersion gemischt, bis die Fasern darin gleichförmig
verteilt sind. Hierauf wird genügend konzentrierte Schwefelsäure zugefügt und vermischt, um eine
Masse zu erhalten, die nach der Verdünnung bis zu einem Fasergehalt von 0,2 bis 0,02 °/o einen pH-Wert
von 6 bis 7 hat. Die Masse wird dann auf eine Papiermaschine gegeben. Die erhaltene Materialbahn
läuft dann über Trockenbehälter bei einer Temperatur von 145 ° C und läuft danach zwischen
Kalanderwalzen, die auf das Material einen Druck von 70,31 kg pro qcm ausüben. Die Papierbahn ist
relativ porös und zeigt eine große Zerreiß- und Druckfestigkeit in nassem Zustand. Das Papier ist
leichter anfeuchtbar als ein ähnliches Papier, das vollständig aus gequetschten Cellulosefasern besteht.
Claims (4)
- Patentansprüche:i. Verfahren zur Herstellung von porösen Faserprodukten, wie Filzen, Vliesen oder von Papier aus einem Fasergemisch mit mindestens 10 bis 100% nicht gequetschten synthetischen Fasern, ζ. B. regenerierten Cellulosefasern mit einer Länge von 0,1 bis 2,5 cm, durch Verteilen der Fasern in einem wässerigen celluloseätherhaltigen Dispersionsmittel und Bilden der Faserbahn auf der Papiermaschine, dadurch gekennzeichnet, daß ein wasserunlöslicher, in 1 bis 8% Alkalilösung löslicher Celluloseäther in Alkalilösung gelöst wird und in einer Rührvorrichtung mit Wasser auf eine Konzentration unter 1 % Alkali unter Bildung einer Dispersion kolloidaler Celluloseätherteilchen verdünnt wird, daß die synthetischen Fasern mit der wässerigen Dispersion vermischt werden, gegebenenfalls unter Zugabe natürlicher gemahlener Fasern, und daß durch Zugabe sauer reagierender Stoffe bis zu einem pH-Wert von 6 bis 7 oder durch Erhitzen die Celluloseätherteilchen auf den Fasern niedergeschlagen werden, worauf die Faserstoffbahn in bekannter Weise auf der Papiermaschine gebildet wird.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die wässerige Faserdispersion vor der Bildung der Faserstoffbahn mit Wasser verdünnt wird.
- 3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Celluloseätherlösung Formaldehyd zugesetzt wird.
- 4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Faserstoffbahn ohne Zusatz sauer reagierender Stoffe gebildet und teilweise getrocknet wird und dann durch ein saures Medium zur Niederschlagung des Celluloseäthers in Form von über die kolloidale Größe hinausgehenden Teilchen auf die Oberflächen der Fasern geführt und anschließend das Material gewaschen und getrocknet wird.In Betracht gezogene Druckschriften:Deutsche Patentschrift Nr. 679 334;USA.-Patentschriften Nr. 1829585, 2076599, 2236545, 2339562;britische Patentschriften Nr. 523 185, 541 888, 575·@ 809 515/82 5.5S
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