DE1290799B - Kleine Kapseln enthaltendes Papier- oder sonstiges Bahnenmaterial und Verfahren zu seiner Herstellung - Google Patents

Kleine Kapseln enthaltendes Papier- oder sonstiges Bahnenmaterial und Verfahren zu seiner Herstellung

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DE1290799B
DE1290799B DE1963M0055579 DEM0055579A DE1290799B DE 1290799 B DE1290799 B DE 1290799B DE 1963M0055579 DE1963M0055579 DE 1963M0055579 DE M0055579 A DEM0055579 A DE M0055579A DE 1290799 B DE1290799 B DE 1290799B
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Minnesota Mining and Manufacturing Co
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    • B01J13/02Making microcapsules or microballoons
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    • DTEXTILES; PAPER
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    • D21H21/00Non-fibrous material added to the pulp, characterised by its function, form or properties; Paper-impregnating or coating material, characterised by its function, form or properties
    • D21H21/14Non-fibrous material added to the pulp, characterised by its function, form or properties; Paper-impregnating or coating material, characterised by its function, form or properties characterised by function or properties in or on the paper
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Description

  • Die Erfindung betrifft ein biegsames Papier- oder sonstiges Bahnenmaterial auf Fasergrundlage, das kleine, durch Druck- oder Wärmeeinwirkung zerstörbare Kapseln aufweist, deren Wandungen aus hochmolekularen organischen Substanzen bestehen und die eine mit Wasser nicht mischbare flüssige Füllung enthalten, die bei der Zerstörung der Kapseln in das Bahnenmaterial freigesetzt wird.
  • Obgleich bereits ausgedehnte Versuche mit kleinen, zerstörbaren Kapseln unternommen worden sind, die Füllsubstanzen, besonders Flüssigkeiten, enthalten, die bei der Zerstörung der Kapseln freigesetzt werden, war es bei der Herstellung brauchbarer, biegsamer Blatt- bzw. Bahnenmaterialien unter Verwendung solcher Kapseln bisher notwendig, die Kapseln in Form von Überzügen auf das jeweilige Bahnenmaterial aufzubringen. In der deutschen Patentschrift 1010 822 wird vorgeschlagen, unter geeigneter Wahl des Kapselinhaltes durch Aufbringung solcher Überzüge auf biegsame Unterlagen Aufzeichnungsmaterialien, wie z. B. Vervielfältigungspapiere, kohlenstofflose Kopierpapiere usw., herzustellen.
  • Diese bekannten Materialien weisen verschiedene Nachteile auf, die auf die unzulänglichen Eigenschaften der verwendeten kleinen Kapseln zurückzuführen sind. Die gemäß der genannten Patentschrift verwendeten Kapseln werden durch Koacervierung von Gelatine bzw. modifizierter Gelatine direkt aus dem kolloidalen Zustand hergestellt und besitzen im wesentlichen nur an ihrer Oberilächenschicht eine durch Einwirkung von Formaldehyd erzeugte Härtung. Die mit einem Überzug von Mikrokapseln dieser Art versehenen Papiere sind wegen der hydrophilen Natur der Gelatine, aus der die Kapselwandungen bestehen, sehr feuchtigkeitsempfindlich und werfen in Hinblick auf ihre Lagerfähigkeit ernsthafte Probleme auf. Als Hauptnachteil hat sich dabei herausgestellt, daß man diese mit Gelatine-Mikrokapseln überzogenen Papiere nicht zu Rollen aufwickeln kann, ohne daß nach einiger Zeit ein teilweises unerwünschtes Zerbrechen der für diese Druckbeanspruchung zu schwachen Gelatinekapselwandungen auftritt. Wendet man nach der Herstellung der Gelatinekapseln noch eine zusätzliche Nachhärtung an, dann werden die Kapselwandungen andererseits so bruchfest, daß sie keine genügende Druckempfindlichkeit mehr besitzen. Mit Hilfe der Papiere und Bahnenmaterialien gemäß der Erfindung und des Verfahrens zu ihrer Herstellung ist es nunmehr möglich, die aufgezeigten Nachteile der bereits bekannten kleine Kapseln enthaltenden Bahnenmaterialien auszuschließen.
  • Gemäß der Erfindung wird vorgeschlagen, daß das Bahnenmaterial solche Kapseln enthält, deren Wandungen aus einem Harnstoff-Formaldehyd-Polykondensationsprodukt bestehen.
  • Die grundlegenden Vorteile der Erfindung gegenüber dem bisherigen Stand der Technik ergeben sich aus der Verwendung von kleinen Kapseln mit Wandungen aus einem Harnstoff-Formaldehyd-Polykondensationsprodukt, deren Herstellung in der kanadischen Patentschrift 742643 beschrieben wird.
  • Diese kleinen Kapseln weisen im Gegensatz zu den bekannten Gelatinekapseln keine hydrophilen Eigenschaften auf und sind außerdem wesentlich stabiler und in reproduzierbarerer Weise herstellbar als diese.
  • Dementsprechend besitzen die mit diesen kleinen Kapseln ausgestatteten Papiere und Bahnenmate- rialien gemäß der Erfindung gegenüber den bekannten Materialien dieser Art weitaus verbesserte Lagerungseigenschaften. Insbesondere tritt, wenn sich das Bahnenmaterial in üblicher Rollenform befindet, kein vorzeitiges Zerbrechen der Kapseln auf.
  • Die erfindungsgemäß verwendeten kleinen Kapseln aus dem Harnstoff-Formaldehyd-Polykondensationsprodukt liegen in Form einer einzelteiligen frei fließenden Masse vor, die man nicht nur in bekannter Weise in Form einer Oberzugsmasse für bereits fertiggestelltes Fasermaterial, z. B. Papier, verwenden kann, sondern die sich besonders gut als Füllstoff für Papier und Bahnenmaterialien auf Fasergrundlage eignet.
  • Demgegenüber hat es sich als unvorteilhaft erwiesen, die bekannten kleinen Gelatinekapseln als Füllstoff einer Papierpulpe einzuverleiben und diese in üblicher Weise zu Papier zu verarbeiten. Dies beruht - neben den hydrophilen Eigenschaften und der geringen Festigkeit der Gelatinekapseln - auf der Tatsache, daß man diese Kapseln nicht ohne weiteres in frei fließender Form, sondern im allgemeinen nur als mehr oder weniger stark zusammenhängende Agglomerate gewinnen kann, die in erheblichen Mengen kolloidaler Gelatine eingeschlossen sind.
  • Die Zugabe dieser Masse im Verlauf des Papierherstellungsverfahrens hat eine solche Klebrigkeit der Pulpe zur Folge, daß damit in der Praxis die erfolgreiche Gewinnung gefüllter Papiere nicht möglich ist.
  • Es wurde gefunden, daß die mit Flüssigkeiten gefüllten Kapseln aus dem Harnstoff-Formaldehyd-Polykondensationsprodukt direkt in Papierpulpen und wäßrige Aufschlämmungen anderer faserartiger, verfilzbarer Substanzen, die sich auf einer Papiermaschine zu Bahnen und bahnenähnlichen, biegsamen nicht gewebten Erzeugnissen verarbeiten lassen, einverleibt werden können. Auf diese Weise hergestellte Bahnenmaterialien enthalten die Kapseln in sich selbst, d. h. innerhalb der Masse aus verfilzten Fasern. Diese Bahnenmaterialien, die die Kapseln als integrierenden Bestandteil enthalten, können also leicht nach üblichen Papierherstellungsverfahren auf üblichen Papiermaschinen hergestellt werden.
  • Durch die Einverleibung der mit Flüssigkeiten gefüllten Kapseln in Papiere und andere nicht gewebte Erzeugnisse ergeben sich gegenüber der Aufbringung der Kapseln in Form von Überzügen auf Papiere oder andere Trägermaterialien bedeutende Vorteile. So sind mit Kapseln gefüllte Papiere gegenüber einer vorzeitigen Zerstörung der Kapseln weniger empfindlich als mit Kapseln überzogene Papiere, wodurch sie vielseitiger verwendet werden können. Da die Einverleibung der Kapseln leicht während der Papierherstellung erfolgen kann, brauchen die Beschaffenheit, das Gewicht und die Obezflächeneigenschaften des Papiers nicht so gewählt zu werden, um eine anschließende Aufbringung eines Überzuges zu ermöglichen. Für die Einverleibung der Kapseln in das Papier- oder Bahnenmaterial sind dann keine Überzüge, Überzugsbindemittel oder tJberzugslösungsmittel mehr erforderlich.
  • Es war durchaus nicht vorherzusehen, daß die erfindungsgemäß verwendeten kleinen Kapseln das Papierherstellungsverfahren ab dem Vermahlungsprozeß ohne Schädigung oder Zerbrechen überstehen würden und daß diese Kapseln nach Vermischen mit der Pulpe auf dem Sieb in der Fasermasse verbleiben und nicht mit der ablaufenden Flüssigkeit aus der Masse ausgetragen werden.
  • Im allgemeinen lassen sich nicht gewebte Bahnenerzeugnisse, die die kleinen Kapseln als integrierenden Bestandteil enthalten, besser handhaben. Bei der Handhabung tritt eine unerwünschte Zerstörung der Kapseln weniger leicht auf, als wenn die Kapseln in Form von Überzügen aufgebracht sind. Die mit Flüssigkeiten gefüllte Kapseln aufweisenden biegsamen Papiere bzw. papierähnlichen Erzeugnisse gemäß der Erfindung können praktisch wie übliche Papiererzeugnisse in Rollenform aufgewickelt und gelagert werden.
  • Die Zeichnungen, F i g. 1 bis 4, geben nicht die genaue Verteilung der Kapseln in dem Papier, die genaue Beziehung der Fasern zueinander und zu den Kapseln und die genauen Größenverhältnisse der Fasern untereinander und zu den Kapseln wieder, sondern stellen lediglich eine schematische Erläuterung der Erfindung dar.
  • F i g. 1 ist ein stark vergrößerter Querschnitt durch einen Teil eines Papierblattes. Das Blatt aus Papier oder einem anderen nicht gewebten Material wird in seiner Gesamtheit mit der Ziffer 10 bezeichnet. Das Papier enthält eingebettet Kapseln 12, die sich in den Zwischenräumen zwischen den miteinander verschlungenen und verfilzten Fasern 14 befinden, aus denen das Blatt besteht. Jede Kapsel enthält eine flüssige Füllung und besteht ganz allgemein aus einer Hülle 18 und einer flüssigen Füllung 20 (vgl. F i g. 4).
  • Bei Anwendung äußeren Druckes oder durch Erzeugung eines inneren Druckes, wie er durch eine die Verdampfung der füllenden Flüssigkeit bewirkende Erwärmung hervorgerufen wird, brechen die Kapseln an der Stelle der Druck- bzw. Wärmeeinwirkung auf, wodurch sich das Blatt in der durch F i g. 2 veranschaulichten Weise ändert, d. h. der flüssige Inhalt der Kapseln wird unter Entstehung eines mit der Flüssigkeit gesättigten Bereiches 16 (vgl. F i g. 2 und 3) in dem Blatt freigesetzt.
  • Die erfindungsgemäß geeigneten Kapseln mit Wandungen aus einem Harnstoff-Formaldehyd-Kondensationsprodukt besitzen eine genügende Festigkeit und lassen sich verhältnismäßig gleichmäßig in wäßrigen Faseraufsdiläinmungen dispergieren. Die Kapseln mit Hüllen aus diesen Aldehyd-Polykondensaten können in wäßriger Lösung nach dem folgenden Verfahren hergestellt werden: Durch Zusammengeben von 6 Mol 370/einem wäßrigem Formaldehyd und 4 Mol Harnstoff, Alkalischmachen, z. B. durch Zugabe von Triäthanolamin, und etwa lstündiges Erhitzen auf 70 bis 800 C wird ein Formaldehyd - Harnstoff - Vorkondensationspro -dukt hergestellt. Nach Herstellung des Vorkondensationsproduktes wird die Lösung mit Wasser verdünnt und angesäuert, z. B. durch Zugabe einer ausreichenden Menge Citronensäure, um einen pH-Wert von etwa 4 zu erzielen. Die gewünschte Füllsubstanz, die in den Kapseln enthalten sein soll, wird durch lliihren gleichmäßig in der Lösung dispergiert. Unter Aufrechterhaltung einer Temperatur von etwa 40 bis 450 C wird weitere etwa 3 Stunden gerührt und dispergiert. Dabei polykondensiert das Harnstoff-Formaldehyd-Vorkondensationsprodukt zu mikroskopischen Zellwandungen, die die Füllsubstanz einschließen. Beim Abkühlen scheiden sich die Kapseln aus der Lösung ab. Je nach dem Grad des Rührens können Kapseln mit einer Größe von 1 bis 2000 F hergestellt werden, und in Abhängigkeit von der jeweiligen Füllung kann die Kapselwandung die Hälfte bis zu nur 5 Gewichtsprozent der gefüllten Kapseln ausmachen.
  • Als Füllsubstanz ist jede Flüssigkeit geeignet, die mit Wasser unter Normaldruck und bei Raumtemperatur nicht mischbar ist. Der Durchmesser der Kapseln beträgt für die Anwendung gemäß der Erfindung normalerweise etwa 1 bis 200, vorzugsweise etwa 5 bis 50 ; er kann aber auch je nach dem Verwendungszweck des festen Bahnenmaterials größer sein.
  • Obgleich das blatt- bzw. bahnenförmige Trägermaterial für die Kapseln aus jeder geeigneten Natur-oder synthetischen organischen oder anorganischen Faser bzw. anderen papierbildenden Substanz - wie Glimmer, synthetischem Glimmer usw. - hergestellt werden kann, werden die Folien- bzw. Bahnenmaterialien aus wirtschaftlichen Gründen bevorzugt aus wäßrigen Aufschlämmungen von cellulosischen Fasern und insbesondere aus Holzpulpe hergestellt. Als Trägermaterial für die mit Flüssigkeiten gefüllten Kapseln kann jedoch erfindungsgemäß jedes Material verwendet werden, das aus einer Aufschlämmung zu einem papierähnlichen Bahnenmaterial abgelagert werden kann. Zur Herstellung des Bahnenmaterials kann wie bei einem üblichen Papierherstellungsverfahren die wäßrige, papierbildende Aufschlämmung auf das Sieb einer Papiermaschine gebracht werden, um eine ein einheitliches Ganzes bildende Bahn abzulagern, wenn die Flüssigkeit abgezogen wird. Die in der Aufschlämmung enthaltenen Kapseln, die sich wie Feststoffe verhalten, verbleiben in dem Faserfilz als ein Füllstoff, der einen integralen Bestandteil des Bahnenmaterials darstellt.
  • Einer 20/obigen wäßrigen Holzpulpe, die bis zu jedem gewünschten Grad aufgeschlagen oder anderweitig vorbehandelt worden sein kann, um eine brauchbare Aufschlämmung zur Herstellung von Papier zu erhalten, können z. B. 1 bis 50 Teile Kapseln je 100 Teile Pulpe (Trockengewicht) einverleibt werden. Der Durchsclmittsdurchmesser der Kapseln kann 5 bis 500 R betragen, was von dem Verwendungszweck des erhaltenen Blattmaterials abhängt. Zur Herstellung von Papieren, bei denen die Kapseln bei der Zerstörung Farben freisetzen, werden z. B. vorzugsweise Kapseln mit einer Größe von 5 bis 30 kt bevorzugt, während zur Herstellung von Papieren, die zur Aufbringung von Schuhpflegemitteln oder geruchstilgenden Mitteln dienen sollen, Kapseln mit einer Größe von 500 Z bevorzugt werden. Die wäßrige Aufschlämmung aus den Kapseln und der filzbildenden Masse wird dann nach bekannten Papierherstellungsvorrichtungen, wie z. B. Fourdrinier-oder Yankee-Papiermaschinen, zu Blatt- bzw.
  • Bahnenmaterial verarbeitet, wobei im allgemeinen der Filz auf einem Sieb aus der Aufschlämmung abgelagert und anschließend auf heißen Zylindern od. dgl. getrocknet und dann zu Rollen aufgewickelt wird.
  • Nach diesen Verfahren können z. B. parfümierte Papiere hergestellt werden, bei denen die Kapseln mit den verschiedensten Parfümen, wie z. B. Jasminöl bzw. -ersatz und Fichtenöl, gefüllt werden. Beim Pressen des Papiers, z. B. gegen die Haut, wird das Parfüm dann freigesetzt.
  • Mit Kapselfüllungen aus Mineralöl oder Paraffinwachsen können latent durchsichtige Papiere hergestellt werden, die durch Zerstörung der Kapseln an den Flächen, wo eine größere Durchsichtigkeit gewünscht wird, entweder über das ganze Blatt oder an einzelnen Stellen durchsichtig oder zumindest durchscheinender gemacht werden können, um Schablonenzeichnungen u. dgl. herstellen zu können.
  • Es können flammenfeste Papiere hergestellt werden, die als Kapselfüllung Tetrachloräthylen oder andere feuerlöschende Chemikalien enthalten, wobei die Kapseln infolge der Wärmeausdehnung der Inhaltstoffe platzen und ihren Inhalt freisetzen und die Papiere auf diese Weise vor der Entflammung schützen.
  • Durch Einverleibung der verschiedenartigsten Farbstoffe und Tinten, von Ruß u. dgl. in die Papiere können druckempfindliche Aufzeichnungspapiere hergestellt werden, die bei Druckeinwirkung, z. B. durch Schlag, infolge der Zerstörung der Kapseln sichtbare Abbildungen u. dgl. liefern. Da die Farbstoffe, Tinte bzw. Druckfarben usw. gewöhnlich eine Hintergrundfärbung auf den Papieren erzeugen, kann man die Kapseln zur Verminderung dieser Hintergrundwirkung mit Titandioxyd überziehen.
  • Zur Verhinderung von Fälschungen können mit Verzierungen versehene Papiere unter Verwendung der mit Farbstoffen gefüllten Kapseln hergestellt werden. Beim Zerquetschen der Kapseln entstehen dann unregelmäßig gemusterte Papiere, die wegen der Art des Musters kaum nachgeahmt, jedoch leicht bedruckt oder beschrieben werden können.
  • Die folgenden Beispiele dienen der Erläuterung der Herstellung der Blatt- bzw. Bahnenmaterialien und der Verfahren zur Einverleibung der eingekapselten Füllstoffe.
    Gewichtsprozent
    Kapseln
    Beispiel Produkt Kapselfüllung ie 100 Teile Pulpe Durchschnittsgröße
    der Kapseln in µ
    (I rockengewicht)
    1 Aufzeichnungspapier, das bei durch 50O/o Zeitungsdruck- 50 30
    Druck hervorgerufener Zerstörung farbe (Ruß in Öl)
    der Kapseln Abbildungen liefert 50% Kerosin
    2 Papier zum Aufbringen von Par- 1. Jasmin-Duftstoff 40
    fümen 2. Fichtenöl 80
    3 Latentes Wachspapier Paraffinwachs 20 150
    4 Tücher zur Aufbringung von Schuh-Schuhpflegemittel 20 125
    pflegemitteln mit neutraler Farbe
    5 Latent wasserabstoßende Tücher Perfluorkohlenstoff- 20 7
    Flüssigkeiten
    6 Druckempfindliches latentes Klebe- Fuselölacrylat- 100
    papier Polymerisat
    7 Papier zur Entfernung von Farben Tetrachloräthylen 110
    Die fließfähigen Füllungen der Kapseln können zur Herstellung von Bahnenmaterialien für Spezialzwecke auch Schädlings- bzw. Unkrautbekämpfungsmittel, landwirtschaftliche Chemikalien, wie Düngemittel oder Boden-Konditioniermittel, oder andere Behandlungsmittel enthalten.
  • Erfindungsgemäß können je nach dem Verwendungszweck Papiere der verschiedensten Art, der verschiedensten Gewichte und der verschiedensten Beschaffenheit hergestellt werden.

Claims (4)

  1. Patentansprüche: 1. Biegsames Papier oder sonstiges Bahnenmaterial auf Fasergrundlage, das kleine, durch Druck- oder Wärmeeinwirkung zerstörbare Kapseln aufweist, deren Wandungen aus hochmolekularen organischen Substanzen bestehen und die eine mit Wasser nicht mischbare flüssige Füllung enthalten, die bei der Zerstörung der Kapseln m das Bahnenmaterial freigesetzt wird, d a du r c h gekennzeichnet, daß das Bahnenmaterial solche Kapseln enthält, deren Wandungen aus einem Harnstoff-Formaldehyd-Polykondensationsprodukt bestehen.
  2. 2. Papier oder Bahnenmaterial nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die kleinen Kapseln in Form eines Füllstoffes in den Zwischenräumen zwischen den Fasern des Papiers oder Bahnenmaterials angeordnet sind.
  3. 3. Papier oder Bahnenmaterial nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die flüssige Füllung der kleinen Kapseln ein farbgebendes Mittel, ein Schuhpflegemittel, einen Klebstoff, ein Parfüm, ein Öl, ein Wachs, eine landwirtschaftliche Chemikalie, ein feuerhemmendes Mittel od. dgl. enthält
  4. 4. Verfahren zur Herstellung des Papiers oder sonstigen Bahnenmaterials auf Fasergrundlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß man die Papiere oder Bahnen in üblicher Weise herstellt, wobei diein einer Größe von 1 bis 2000 W hergestellten Kapseln dem faserhaltigen Ausgangsmaterial entweder vor oder während des Ablagern auf dem Sieb dem Faserbrei zugesetzt und gegebenenfalls die fertigen Bahnen in üblicher Rollenform aufgewickelt werden.
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