DE2110900A1 - Bahn aus Cellulosefasern mit herabgesetztem Haftungsvermoegen und Verfahren zu ihrer Herstellung - Google Patents
Bahn aus Cellulosefasern mit herabgesetztem Haftungsvermoegen und Verfahren zu ihrer HerstellungInfo
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- D21C9/001—Modification of pulp properties
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Description
In dem Patent (Patentanmeldung Nr.
P 19 32 012.8 vom 24. Juni 1969) ist ein aus Papierstoff
oder dergl. hergestelltes bahnförmiges Material beschrieben, das dadurch leicht zerfaserbar gemacht worden ist,
daß die Papierstoffaufschwemmung oder Pulpe oder die nasse Papierstoffbahn mit einer relativ kleinen Menge, z.B.
weniger als 1 $, einer kationischen langkettigen Pettalky!verbindung
behandelt worden ist, die mindestens in einer Alkylkette mindestens 12 Kohlenstoffatome enthält.
Nach dieser Behandlung der Aufschwemmung oder der nassen
Papierstoffbahn wird die Bahn getrocknet, woraufhin sie
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sich sehr leicht zerfasern läßt, wobei nur eine minimale Zahl von Fasern gebrochen wird, so daß man ein
weicheres, bauschigeres und in hohem Maße saugfähiges lockeres Material erhält. In dem genannten Patent
sind mehrere Beispiele für kationische chemische Verbindungen erwähnt, die verwendet werden können, um
eine leicht zerfaserbare Bahn aus Fasern mit herabgesetztem Haftungs- oder Bindevermögen zu erzeugen. Zu
diesen Yerbindungen gehören langkettige quaternäre Fe tt-Arnmoniumverbindungen
sowie langkettige tertiäre, sekundäre und primäre Fett-Aminverbindungen. Die Wirkungsweise
dieser Verbindungen bei der Verbesserung der Zerfaserbarkeit der Papierstoffbahn umfaßt offenbar eine
Verringerung des Haftungs- oder Bindungsvermögens der Gellulosefasern, die bewirkt, daß sich die Fasern leicht
voneinander trennen, wenn man sie einer mechanischen Sohleifwirkung aussetzt.
Selbst wenn man diese langkettigen Fettverbindungen auch nur in sehr geringen Mengen von weniger als
1 io verwendet, zeigt es sich, daß in hohem Maße diese die
Fähigkeit haben, das Bindungsvermögen der Oellulosefasern zu verringern und Wirkungen hervorzurufen, die sich
vor der Erfindung des eingangs genannten Patentes nicht erzielen ließen. Die früher angestellten Versuche, das
Haftungsvermögen von Cellulosefasern durch Beifügen natürlicher
Öle oder ähnlicher natürlicher Stoffe zu ver-
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ringern, blieben erfolglos und führten "bestenfalls zu
einer begrenzten Verringerung des Bindungsvermögens, wenn die genannten Stoffe in erheblichen Mengen von
z.B. 10 bis 4Q Gewichtsprozent verwendet wurden. Die
Wirkungslosigkeit der Öle im Hinblick auf den vorgesehenen Zweck ist offensichtlich darauf zurückzuführen,
daß die Cellulosefasern oleophob sind, d.h. daß sie die Öle abstoßen» Im Gegensatz hierzu v/erden die *
langkettigen kationischen !Fettverbindungen von den Cellulosefasern in hohem Maße angezogen, und sie zeigen
eine erhebliche Wirksamkeit bezüglich der Herabsetzung des Bindungsvermögens der !Fasern schon bei der
Verwendung äußerst kleiner Mengen von z.B. nur 0,5 f»
oder noch etwas weniger.
Im weiteren Verlauf der !Forschungsarbeiten, die zu der Erfindung führten, welche den Gegenstand des
eingangs genannten Patentes bildet, und gemäß welcher '
das Haftungsvermögen von Oellulosefasern durch kationische
Verbindungen herabgesetzt wird, hat es sich gemäß der vorliegenden Erfindung gezeigt, daß sich die
gleiche und in der Praxis sogar eine noch bessere Wirkung erzielen läßt, wenn man ein Gemisch aus einer
kationisehen Verbindung und einem öligen Material verwendet. Dieses überraschende Ergebnis steht in Gegensatz
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zu der Wirkungslosigkeit von Ölen und öligen Materialien,
die zu erwarten ist, wenn man solche Materialien allein und sogar in großen Mengen verwendet. Diese Entdeckung
ist von erheblicher wirtschaftlicher Bedeutung bei der
Verwendung von kationischen Stoffen, da diese Stoffe selbst dann ziemlich teuer sind, wenn sie nur in kleinen
Mengen verwendet werden. Wenn man das ölige Material,
z.B. ein natürliches pflanzliches oder tierisches Öl, der langkettigen kationischen Verbindung beimischt, ist
es gemäß der Erfindung möglich, eine hervorragende Wirkung bezüglich der Verringerung des Haftungsvermögens
der !fasern zu erzielen, wobei es nur erforderlich ist,
0,15$ bis 0,3$ des kationisehen Materials zu verwenden,
das mit einer zwei- bis dreimal so großen Menge eines natürlichen Öls, z.B. eines Mineralöls von niedriger
Viskosität, gemischt ist. ferner wurde festgestellttdafi
durch das Mischen einer kationisehen Verbindung mit einem
Öl eine sehr erhebliche Verbesserung der Zerfaserbarkeit einer bestimmten Materialbahn erzielt wird, deren
Zerfaserbarkeit nur wenig verbessert wird, wenn man nur das kationische Material oder nur ein öl — und das Öl
sogar in großen Mengen — verwendet.
Die Erfindung und vorteilhafte Einzelheiten der Erfindung werden im folgenden an Ausführungsbeispielen
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erläutert, wobei auch. Beispiele für die deutlich schlechteren
Ergebnisse gegeben werden, die man erhält, wenn man allein das kationische Material oder nur ein Öl verwendet.
a) Einer ungeschlagenen Sulfatfaseraufschwemmung, die 100 g trockenen Zellstoff enthält, wird ein inniges Gemisch
aus 0,25 g des Markenerzeugnisses Arquad 2HT-75, j
d.h. Dirnethyldi- (hydrierter Talg)-Ammoniumchlorid (Erzeugnis der Firma Armour & Co.) und 0,50 g weißes Mineralöl
beigefügt. Dieses Gemisch läßt man 5 min lang stehen, um eine innige Berührung zu ermöglichen, und dann wird
das Gemisch unter Benutzung einer normalen Laboratoriumsform zu einer Bahn bzw. einem Blatt verarbeitet. Das entwässerte
Blatt wird zwischen Filzen gepreßt und auf einem mit Dampf beheizten Trockenzylinder getrocknet, wobei man
ein weiches Blatt aus Fasermaterial erhält, das sich durch Reiben mit dem Fingernagel leicht zu einer losen bauschigen
Masse aus ungebrochenen lasern auflockern läßt.
b) Ein zweites Blatt wird wie unter a) beschrieben hergestellt, abgesehen davon, daß nur 0,25 g des Erzeugnisses
Arquad 2HT-75 verwendet wird. Dieses Blatt ist zwar relativ weich, doch läßt es sich mit dem Fingernagel
nur unter großen Schwierigkeiten zerfasern, und man erhält eine bemerkbar weniger lockere Fasermasse.
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c) Ein drittes Blatt wird wie unter a) beschrieben
hergestellt, wobei jedoch weder das genannte Erzeugnis noch ein Öl verwendet wird. Es zeigt sich, daß dieses
Blatt viel zu hart und zu fest gebunden ist, so daß j3s
nicht möglich ist, es mit dem Fingernagel zu zerfasern.
d) Ein viertes Blatt wird wie unter a) beschrieben hergestellt, wobei jedoch nur 0,5 g Öl verwendet wird}
es zeigt sich , daß dieses Blatt im wesentlichen dem wie unter c) beschrieben hergestellten Blatt ähnelt.
e) Ein Blatt wird wie unter a) beschrieben hergestellt,
wobei 0,30 g des Markenerzeugnisses Hyamine 3500, d.h. n-Alkyl (C-t?1 ^14.» CLg)-Dirnethylbenzylammoniumchlorid,
das von der !irma Rohm & Haas Go. hergestellt wird,
und 0,50 g Erdnußöl verwendet wird. Dieses Blatt hat eine etwas dunklere Farbe, doch läßt es sich leicht auflockern,
und es zeigt ähnliche Eigenschaften wie das unter a) beschrieben
hergestellte Blatt.
f) Es werden Blätter aus je 100 g Sulfitzellstoff
hergestellt, und zwar a) mit 0,25 g Arquad 2HT-75 und 0,75 g Mineralöl, b) mit 0,30 g Arquad 2HT-75 und 0,5 g
Maisöl, c) mit 0,25 g Hyamine 3500 und 0,5 g Specköl sowie
a) mit 0,30 g Hyamine 3500 und 0,80 g Spermwalöl.
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Kachstehend sind als Beispiele kationische Verbindungen
genannt, die gemäß der Erfindung verwendet werden können:
Mono-Baumwollsaatöl-Trimethylammoniumchlorid
Mono-Koko s öl-Ürime thylaramoniumchlori d
Mono-Stearyltrimethylammoniumchlorid
Mono-Oleyltrimethylammoniumchlorid
Mono-Sojaöl-Trimethylammonitunchlorid
Dilauryldimethylammonitunchlorid Aus ialgöl abgeleitetes zweifach hydriertes Dime
thylammonium c hlor i d Aus Sojaöl abgeleitetes Dimethylammoniumchlorid
U-Alkyl (C12 .j, ^)-MiHethyIbenzylammoniumchlorid
Kokosö1-Dimethylbenzylammoniumchlorid
Mono-Steafyläifflethylaminchlorid
Di-Kokos'dl-Aminchlorid
Zweifach hydriertes ialgaminciilorid
Di-Oleylaminchlorid
Dodeeylaminchlorid Palmitylaminehlorid
Kokosöl-Aminchlorid Eokosöl-Aminacetat
Stearylaminchlorid S te arylaminac e tat
Oleylaminchlorid
20932370532
Oleylaminacetat
Sojaöl-Aminchlorid
Taigaminchlorid
Zu den öligen Materialien, die gemäß der Erfindung mit den kationisehen Verbindungen gemischt werden können,
gehören unter anderen Erdnußöl, Mineralöle, deren Viskosität in einem großen Bereich variiert, Baumwollsaatöl, 7/alöl
und Specköl. Als in der Praxis vorteilhaft verwendbares Material sei farbloses Paraffinöl genannt, wie es
allgemein zum Schmieren von Maschinen und zu kosmetischen Zwecken verwendet wird, wobei z.B. die Sorte Texaco white
oil A in Präge kommt.
Bs sei bemerkt, daß man im Rahmen der Erfindung neben
den vorstehend genannten G-emischen auch die verschiedensten
anderen G-emische aus kationisehen Verbindungen und Ölen verwenden kann, die eine Verringerung des Haftungsvermögens
von Cellulosefasern bewirken, und daß man ferner die Bedingungen, unter denen sich die beschriebenen
Verfahren abspielen, in der verschiedensten ffeise abändern
kann, um eine erfindungsgemäß verbesserte Zellstoffbahn
der beschriebenen Art zu erzeugen.
Alle in den Unterlagen offenbarten Angaben und Merkmale, soweit sie einzeln oder in Kombination gegenüber
dem Stand der Technik neu sind, werden als erfindungswesentlich beansprucht.
-Ansprüche-209823/053?
Claims (7)
1.) Bahnförmiges Material aus Cellulosefaser mit
vermindertem Bindungs- bzw. Haftungsvermögen, das sich
leicht auf mechanischem Y/ege zerfasern läßt, um ein lockeres., bauschiges und saugfähiges !Fasermaterial zu
erzeugen, dadurch gekennzeichnet, daß das
Material mit einem Gemisch aus einer langkettigen, kationischen
Fettverbindung mit mindestens 12 Kohlenstoffatomen in mindestens einer Alkylkette und einem natürlichen
Öl imprägniert ist, wobei das natürliche Öl mit der kationischen Verbindung zusammenwirkt, um das Bindungs-
bzw. Haftungsvermögen der Fasern des bahnförmigen Materials herabzusetzen und das Material leicht zerfaserbar
zu machen.
2. Material nach Anspruch 1, dadurch g e k e η η zeichnet,
daß die Menge der kationischen Verbindung weniger als 1$ und die Menge des Öls mehr als
1$ des Trockengewichtes der Fasermaterialbahn entspricht.
3· Material nach Anspruch 1, dadurch g e k e η η zeichnet
, daß die kationische Verbindung eine langkettige quaternäre Fett-Aiarnoniumverbindung ist.
4. Material nach Anspruch 1, dadurch g e k e η η zeichnet,
daß das öl ein Mineralöl von niedriger Vi^icof.:if.t ist.
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5. Verfahren zuri Herstellen eines Materials gemäß
einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß dem Fasermaterial bzw. der Pulpe
vor dem Trocknen der Materialbahn ein G-emisch beigefügt wird, das eine langkettige, kationische Fettverbindung
mit mindestens 12 Kohlenstoffatomen in mindestens einer Alkylkette und ein natürliches Öl enthält, das mit der
kationischen Verbindung zusammenwirkt, um das Bindungsbzw. Haftungsvermögen der Fasern des bahnförmigen Materials
herabzusetzen und das Material leicht zerfaserbar zu machen, und daß das bahnförmige Material dann getrocknet
wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch g e k e η η zeichnet,
daß das Gemisch aus der kationischen Verbindung und dem Öl vor dem Herstellen des bahnförmigen
Materials in die laseraufschwemmung eingeleitet wird,
7. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch g e k e η η zeichnet,
daß das G-emisch aus der kationischen Verbindung und dem Öl in die vorgeformte nasse Fasermaterialbahn
eingeführt wird, bevor die Fasermaterialbahn getrocknet wird.
209823/0532
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