DE1803986B2 - Herstellung und verwendung waessriger bindemittelsuspensionen - Google Patents
Herstellung und verwendung waessriger bindemittelsuspensionenInfo
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Description
25
Die Erfindung betrifft die Herstellung von wäßrigen Suspensionen von Teilchen, die flächige Produkte
bilden, durch Behandlung eines Polymerlatex mit einem Koaguliermittel unter kräftigem Rühren, insbesondere
die Verwendung dieser Suspensionen für die Herstellung von flächigen Produkten.
Unter »Teilchen, die flächige Produkte bilden«, sind nichtstarre Teilchen zu verstehen, die wenigstens
eine Dimension haben, die nicht größer als etwa 10 μ und kleiner als die übrigen Dimensionen ist.
Es ist bekannt, Teilchen dieses Typs durch Behändlung
eines Latex mit einem Koaguliermittel unter turbulenten Mischbedingungen herzustellen. Dieses Verfahren
ist unter anderem in der USA.-Patentschrift 36 22 447 beschrieben, die insbesondere die Verwendung
eines gewissen Schutzmittels beim Koagulierungs-Vorgang zur Verhinderung des Verschmelzens des PoIymerkoagulats
betrifft.
Flächige Produkte bildende Teilchen sind sehr gut als Bindemittel bei der Herstellung von papierartigen
oder textilartigen (nichtgewebten) flächigen Faserfilzen geeignet, wie in der holländischen Patentanmeldung
64 02 859 beschrieben.
Es wurde festgestellt, daß die nach diesem Verfahren hergestellten, die flächigen Produkte bildenden Teilchen
eine starke Streuung in der Größe zeigen, und daß ihre Form hauptsächlich von körnig bis faserförmig
variiert. Als Folge dieser starken Streuung werden die Teilchen bei dem Verfahren zur Herstellung
der flächigen Werkstoffe verhältnismäßig schlecht auf dem Sieb zurückgehalten, weil die kleinen Teilchen
durch das Sieb gleiten, und die erhaltenen flächigen Produkte zeigen Ungleichmäßigkeiten. Da ferner die
Teilchen häufig eine körnige Gestalt haben, ist die verfügbare Verklebungsfläche pro Volumeneinheit der
Teilchen verhältnismäßig klein. Dies macht sich unter anderem in einer im allgemeinen ungenügenden Naß-
und Trockenfestigkeit der erhaltenen flächigen Produkte bemerkbar.
Gegenstand der Erfindung ist ein verbessertes Verfahren
bei dem flächige Produkte bildende Teilchen, die nicht die vorstehend genannten Nachteile aufweisen,
erhalten werden können Dies wird gemäß der Erfindung dadurch erreicht, daß die turbulente Regulierung
unter Verwendung eines Latex durchgeführt wird, der vorher geschäumt worden ist.
Grundsätzlich eignet sich jeder Latex eines synthetischen
oder natürlichen Polymeren für das Verfahren gemäß der Erfindung. Insbesondere seien Styrol-Butadien-Copolymere
und aus Acrylaten, Acryln.tr.l, Vinylchlorid usw. hergestellte Polymere erwähnt. D.ese
Polymeren und andere geeignete Typen sind auch in der holländischen Patentanmeldung 64 02 859 und der
USA.-Patentschrift 36 22 447 genannt. Die dort genannten Koaguliermittel, insbesondere Elektrolytlösungen,
können auch für das Verfahren gemäß der Erfindung verwendet werden.
Der Latex wird zuerst nach einer üblichen mechanischen
und/oder chemischen Methode geschäumt und dann mit dem Koaguliermittel zusammengebracht. Fs
zeigte sich überraschenderweise, daß hierbei hauptsächlich
flockige und blättchenartige Teilchen gebildet werden die eine wesentlich geringere Größenstreuung
zeigen, 'als dies beim bekannten Verfahren möglich war.
Dieses unerwartete Ergebnis läßt jedenfalls die Annahme zu daß durch Verwendung eines Latexschaums
des beschriebenen Typs das Polymere so vorgeformt wird, daß es zu Teilchen der gewünschten Form und
Größe koagulieren kann. .
Mit dem Verfahren gemäß der Erfindung ist eine
einwandfreie Regelung und Einstellung der Form der Teilchen und der Teilchengrößenverteilung möglich.
Die verschiedenen Faktoren, die hier eine Rolle spielen, können vom Fachmann so beherrscht und beeinflußt
werden, daß optimale Ergebnisse für jede gegebene Anwendung erzielt werden.
Variable Faktoren, die eine Rolle beim Schäumen
spielen sind beispielsweise der Feststoffgehalt des Latex der Schäumfaktor (Volumenzunahme als Folge
der in'den Latex eingeschlagenen Luft) und der Zusatz von Verdickungsmitteln, wie Carboxymethylcellulose,
Stabilisatoren und anderen Hilfsstoffen, z. B. Harzen
Beispiele von Variablen bei der Koagulierung sind die Rührgeschwindigkeit, die Konzentration und Art
des Koaguliermittels, das Mischungsverhältnis von Latexschaum und Koaguliermittel und die Temperatur
Das Verfahren gemäß der Erfindung eignet sich besonders zur Herstellung und Verarbeitung der Koaeulatteilchen
in einem kontinuierlichen Verfahren. Es ist beispielsweise möglich, den Latexschaum und das
Koaguliermittel, z. B. eine Lösung eines Elektrolyten, wie Aluminiumsulfat, in getrennten und kontinuierlichen
Strömen einer turbulenten Mischzone zuzuführen, die gebildete Teilchensuspension kontinuierlich auszutragen,
sie mit einer Fasersuspension zu mischen und das Gemisch anschließend zu einem papierartigen oder
textilartigen flächigen Produkt beispielsweise auf einer Papiermacchine zu verarbeiten. Diese Verarbeitung
kann unter anderem eine Trocknung, Pressen mit oder ohne Einwirkung von Wärme, Imprägnierung mit
Harzen usw., Mustern usw. umfassen. Bezüglich dieser und ähnlicher Verarbeitungsverfahren wird auf die
holländische Patentanmeldung 64 02 859 verwiesen
Es ist noch hinzuzufügen, daß es insbesondere bei der direkten Verarbeitung der Teilchensuspension gemäß
der Erfindung nicht notwendig ist, die Koagulierung in Gegenwart eines Überschusses von Schutz-
mitteln durchzuführen, wie dies in der USA.-Patent- Bildung von Teilchen führt, die hauptsächlich flockig
schrift 36 22 447 beschrieben ist. Eine weitere Mög- sind und eine verhältnismäßig geringe GröBenstreuung
lichkeit, die in gewissen Fällen zu weitgehender Zurück- zeigen, während die aus den nicht geschäumten Latices
haltung der Teilchen und verbesserter Verklebung erhaltenen Teilchen hauptsächlich körnig bis faserführt,
besteht darin, daß der Latexschaum zuerst mit 5 förmig sind und eine erhebliche Größenstreuung zeigen,
einer geringen Fasermenge gemischt wird. Die aus den vorstehend beschriebenen Latices her-
Das Verfahren gemäß der Erfindung wird durch das gestellten Teilchensuspensionen werden anschließend
folgende Beispiel weiter erläutert. mit einer 0,1 %igen wäßrigen Suspension von Reyon-
. . fasern (1,5 den, 6 mm lang) gemischt. Das Mischungs-
Beispiel ίο verhältnis beträgt etwa 15 Gewichtsteile der das flä-
In einem kontinuierlich arbeitenden Schaummischer chige Produkt bildenden Teilchen zu 100 Gewichts-
(Oaks Type 4) werden Latices der nachstehend ge- teilen Fasern.
nannten Zusammensetzung zu einem Schaumgewicht Unmittelbar anschließend werden die Suspensionsvon
etwa 250 g/l geschlagen (Geschwindigkeit des gemische in Form von nassen flächigen Produkten auf
Rotors 300 UpM). Der erhaltene Schaum wird unter 15 einem Sieb abfiltriert. Die erhaltenen nassen Produkte
kräftigem Rühren mit einem KoaguliermiUel zusam- werden auf einer Glanzplatte für photographische Abmengeführi,
das aus einer wäßrigen Lösung von züge getrocknet und 5 min an der Luft bei 150° C
0,5 Gewichtsprozent Aluminiumsulfat besteht. Das gehärtet, wobei ein trockenes Blatt erhalten wird, das
Mischungsverhältnis beträgt etwa 1,25 I Koagulier- ein Quadratmetergewicht von etwa 60 g hat. Die Reißmittel
pro Liter Schaum. 20 länge im trockenen und nassen Zustand wird be-
Zum Vergleich wurden ungeschäumte Latices der stimmt.
gleichen Zusammensetzungen mit dem Koaguliermittel Abschließend werden die Blätter I min bei 75CC
unter gleichen Bedingungen zusammengeführt, d. h. gepreßt, worauf die Reißlänge erneut im nassen Zu-
das Mischungsverhältnis beträgt etwa 5 1 Koagulier- stand (nach 24 h in Wasser) und im trockenen Zustand
mittel pro Liter Latexgemisch (s. Tabelle I). 25 bestimmt wird. Die Ergebnisse der vorstehend be-
Die Untersuchung der bei diesen Versuchen erhalte- schriebunen Versuche zur Koagulierung und Hersteinen
Teilchen unter dem Mikroskop ergibt, daß die lung der flächigen Produkte sind in der Tabelle II
Verwendung eines Schaums gemäß der Erfindung zur angegeben:
Zusammensetzung in PVC-Latex1) Acrylatlatex') SBR-Latex3)
Gewichtsteilen Feststoff
Polymeres | 100 | 100 | 100 |
Emulgator | 1,5 | ||
Kaliumoleat (Emulgator) | 1,0 | ||
Kaliumhydroxyd | 0,27 | ||
Carboxymethylcellulose | 2 | 1,8 | 11,5 |
Feststoffgehalt, Gewichtsprozent | 12,1 | 12,8 | 13,2 |
Viskosität, cP | 83 | 94 | 72 |
pH-Wert | 9,6 | 6,6 | 9,0 |
>) »Geon 576«, ein Polyvinylchloridlatex, hergestellt durch B. F. Goodrich Chemical Company, Cleveland, Ohio.
!) Latex eines durch Wärme härtbaren Interpolymeren eines Monomerengemischs aus 75% Athylacrylat, 20/£ Styrol, 3 % Acrylnitril und je 1 % Acrylsäure und N-Methylolacrylamid.
3) Butadien-Styrol-Copolymerlatex.
!) Latex eines durch Wärme härtbaren Interpolymeren eines Monomerengemischs aus 75% Athylacrylat, 20/£ Styrol, 3 % Acrylnitril und je 1 % Acrylsäure und N-Methylolacrylamid.
3) Butadien-Styrol-Copolymerlatex.
Tabelle II | PVC-Latex ungeschäumt |
geschäumt | Acrylat-Latex ungeschäumt |
geschäumt | SBR-Latex ungeschäumt |
geschäumt |
Reißlänge in Meter, gemessen am |
275 1200 275 1200 |
300 1280 325 1450 |
140 830 150 950 |
150 1040 140 1125 |
95 420 100 540 |
105 1010 125 1250 |
filtrierten Blatt naß trocken gepreßten Blatt naß trocken |
||||||
Claims (2)
1. Verfahren zur Herstellung einer wäßrigen Suspension von Bindemittelteilchen, die sich für
die Herstellung von papierartigen und nicht gewebten textlien flächigen Produkten eignen, dadurch gekennzeichnet, daß man einen
Latex eines als Bindemittel dienenden Polymeren zuerst schäumt und dann den erhaltenen geschäumten
Latex mit einem Koaguliermittel unter kräftiger Bewegung unter Bildung einer wäßrigen Suspension
von flockigen Polymerteilchen von gleichmäßiger Größe mischt.
2. Verwendung einer nach Anspruch 1 hergestellten Suspension zur Herstellung eines flächigen
Produkts, das Fasern und polymere Bindemittelteilchen enthält, dadurch gekennzeichnet, daß man
diese Suspension mit einer wäßrigen Suspenion von Fasern mischt, das Wasser von der erhal'enen »
gemischten Suspension unter Ausbildung eines flächigen Produkts aus den gemischten Teilchen
und Fasern entfernt und das erhaltene flächige Produkt trocknet.
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C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
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