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Verfahren zur Behandlung von cellulosehältigem Textilmaterial
Die Erfindung betrifft die Herstellung von cellulosehältigen Textilmaterialien, besonders Baumwollgeweben, mit verbesserten Eigenschaften (z. B. grösserer Knitter-oder Knüllfestigkeit).
Das erfindungsgemässe Verfahren zur Verbesserung der Eigenschaften von Textilien der angegebenen Art besteht darin, diese mit a, einem härtbaren, in Wasser mindestens teilweise loslichen Vorkondensat aus Melamin oder seinen Derivaten und Formaldehyd und b, mit einem filmbildenden, im wesentlichen wasserunlöslichen, thermoplastischen Polymerisationsprodukt einer polymerisierb3i"t}, ein oder mehrere niedrige Alkylacrylate enthaltenden Mischung zu impräg- nieren ; dabei werden auf j 1 Gew. - Teil des härtbaren Vorkondensates 1-3 Gew.-Teile der thermoplastischen Mischung verwendet.
Produkt a wird in innigen Kontakt mit Produkt b zu einem im Wesen wasserunlöslichen Zustand gehärtet, wobei die auf das Textilmaterial auf- gebrachte Menge der Produkte a und b derart bemessen ist, dass das fertige Textilgut zwischen
8 und 40%, vorzugsweise von 10 bis 300 (be- rechnet auf das Gewicht des trockenen Gutes), einer im Wesen waschfesten Imprägnierung, be- stehend aus dem Produkt a in gehärtetem Zustand und dem Produkt b enthält. Als Vertreter des
Produktes a können beispielsweise gewählt werden :
Dimethylolmelamin, Trimethylolmelamin, die wärmehärtbaren alkylierten, insbesondere methyl- lierten Methylolmelamin usw.
Zur Herstellung des Produkts b können angewendet werden :
Methyl-, Äthyl-, n-Propyl-, Isopropyl-, n-Butyl-,
Isobutyl, sec.-Butyl-Acrylate usw. oder Gemische derselben untereinander mit anderen Monomeren oder Teilpolymeren, die damit copolymerisierbar sind und dabei filmbildende, annähernd wasser- unlösliche ; thermoplastische Copolymere oder
Interpolymere liefern. Nachdem das cellulose- hältige Textilgut mit der vorerwähnten Kombi- nation von Imprägniermitteln in irgend einer
Weise, vorzugsweise mit einer im wesentlichen homogenen, wässerigen Lösung, die die Impräg- niermittel in dispergierter oder sonstiger Form enthält, z. B. durch Eintauchen, imprägniert wurde, wird das Produkt a auf dem Textilmaterial in innigen Kontakt mit dem Polymerisations- produkt b gehärtet.
Die Behandlung von Cellulose-Textilmaterialien mit wass : rlöslicheir. häbarem, methyliertem Methylolm'lamir. ist bekannt. Man hat ferner auch vorgeschlagen, Textilmaterial einschliesslich Baumwollwaren mit verschiedenen thermoplastischen Materialien zu imprägnieren. Unter diesen wurde Polymere ungesättigter aliphatischer Aldhyde und Polyester von ungesättigten aliphatischen Säuren, z. B. polymerisiertes Methylacrylat, speziell genannt. Fallweise wurde behauptet, dass diese thermoplastischen Stoffe dem
Textilgut grössere Knitter-oder Knüllfestigkeit verleihen, doch stehen diese Behauptungen zu- mindest für Baumwollgcwebe im Widerspruch mit den Tatsachen.
Im allgemeinen liefert ein thermoplastisches Imprägniermittel bei seiner alleinigen Aufbringung auf Cellulose-Textilgut, insbesondere auf ein Baumwollgewebe, in den bei
Durchführung der Erfindung üblichen Mengen bloss eine permanente, nicht abspringende Appretur.
Wenn überhaupt, entsteht keine erhebliche Ver- besserung der Knitterfestigkeit, wohl aber ist vielfach eine grössere Tendenz des behandelten
Gewebes zum Knittern und Falten vorhanden, als dies beim unbehandelten Gewebe der Fall ist.
Imprägniert man Baumwollgewebe mit einem wasserlöslichen, härtbaren, methylierten Methyl- olmelamin, z. B. in Form einer wässerigen Lösung, trocknet und erwärmt, um das Imprägniermittel zu härten, so wird die Schrumpf-und Knitter- festigkeit des Gewebes beträchtlich erhöht. Da- gegen wird dabei die Zugfestigkeit des Gewebes wesentlich herabgesetzt ; der Zugfestigkeitsverlust
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der ursprünglichen Festigkeit.
Die gegenständliche Erfindung stellt eine Lösung der Aufgabe dar, Baumwollgeweben und insbesonder merzerisierten Baumwollstoffen eine höhere Knitterfestigkeit zu verleihen, als mit den bisherigen Behandlungsmitteln erreichbar war, wobei gleichzeitig eine Vermeidung des Verlustes an Festigkeit bzw. eine Herabsetzung desselben auf ein Mindestmass eintritt.
Im allgemeinen ist das dem Gewebe nach dem erfindungsgemässen Verfahren erteilte Mass an Knitterfestigkeit grösser als jenes bei Verwendung bloss eines härtbaren, methylierten Methylolmelamins oder sonstiger härtbarer, wasserlöslicher
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oder-dispergierbarer Produkte aus Vorkondensaten von Melamin und Formaldehyd enthaltenden Stoffen. Dies war gänzlich unerwartet und unvor-
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überhaupt, keine merkliche Knitterfestigkeit verleiht.
Es war aber ebenfalls überraschend und unerwartet, dass das thermoplastische Polymerisationsprodukt den Zugfestigkeitsverlust vermeiden liesse oder nur herabsetzen könnte, der normal auftritt, sobald ein Baumwollstoff mit einem härtbaren, methylierten Methylolmelamin oder gleichwertigen, härtbaren Teilreaktionsprodukt aus Stoffen, die Melamin und Formaldehyd enthalten, imprägniert, sodann getrocknet und gehärtet wird, denn auf Grund der bekannten Eigenschaften thermoplastischer Polymere und Copolymere konnte nicht erwartet werden, dass diese Materialien physikalisch oder sonstwie mit dem methylierten Methylolmelamin oder einem äquivalenten Material so zusammenwirken könnten, dass die durch die Abnahme der Zugfestigkeit gekennzeichnete Sprödigkeit des Textilgutes vermieden bzw. auf ein Mindestmass herabgesetzt werden würde.
Die verfahrensgemäss erhaltenen Baumwolloder sonstigen cellulosehältigen Textilien sind auch gegen Schrumpfen sowie gegen Verschleiss und Scheutrwirkung widerstandsfähig. Die erzielte Appretur ist dauerhaft und wird durch Waschen im Wasser nicht entfernt. Der Griff kann z. B. durch Änderung der Art und Menge des verwendeten thermoplastischen Modifiziermittels beträchtlich geändert werden, ferner auch durch Abänderung der Imprägnier-und Ausrüstungsweise. Manchmal kann er steifer sein als jener, den Gewebe zeigen, die nur ein gehärtetes, methyliertes Methylolmelamin allein enthalten, was bei manchen Typen von Cellulosetextilien eine erwünschte Eigenschaft ist.
Die gehärteten Teilreaktionsprodukte aus Melamin und Formaldehyd enthaltenden Stoffen, die zur Ausführung der Erfindung benützt werden, sind mindestens teilweise in Wasser löslich ; bevorzugt werden Reaktionsprodukte, die in
Wasser annähernd vollständig löslich sind, sei es in Form einer echten Lösung oder einer kolloi- dalen Dispersion. Verwendbare Melaminreak- tionsprodukte sind jene, die ein oder mehrere
Polymethylolmelamine, insbesondere Di-, Tri-, Tetra-, Penta-oder Hexamethylolmelamine oder
Gemische solcher enthalten. Diese Produkte konnen in bekannter Weise durch Reaktion des
Melamin mit einer wässerigen Lösung von Formal- dehyd im Verhältnis von I Mol des ersteren. zu
2-6 Mol oder mehr des letzteren unter neutralen oder alkalischen Bedingungen erhalten werden.
Um die Bildung von kristallinischem Material zu vermeiden, welches eine geringere Wasserlöslich- keit besitzt und um das eine höhere Wasser- löslichkeit aufweisende amorphe Produkt zu ge- winnen, wird die Masse während der Reaktion zweckmässig auf einer Temperatur nicht unter etwa 70'C gehalten. Ferner ist es meist erwünscht, die Reaktionstemperatur nicht über 900 C steigen zu lassen, um die Polymerisation des Monomeren niedrig zu halten.
Die härtbaren, methylierten oder mit Methylalkohol zur Reaktion gebrachten Methylolmelamine, insbesondere die methylierten Polymethylolmelamine sind zur Durchführung der Erfindung besonders geeignet. Sie können beispielsweise dadurch hergestellt werden, dass man ein Polymethylolmelamin mit Methylalkohol im Verhältnis : 1 Mol des erst enStoffes zu 2-6 Mol des letzteren in ein Milieu umsetzt. Die
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letztere unter Vaki. getrocknet wird.
Die thermoplrhch n Polymensationsprodukte werde. n nach bekannten Methoden erzeugt. Obgleich e'n Polymer eines niedrigen Alkyl- (z. B.
Methyl-, Äthyl-, Propyl-, tert.-Butyl-, Amyl- usw. ) Esters der Acrylsäure als thermoplastisches Modifiziermittel dienen kann, wird die Verwenddung von Copolymeren oder Interpolymeren solcher Ester (der Gemischen solcher) mit einer geeigneten Menge eines oder mehrerer Monomeren vorgezogen, die damit vereinbar und copolymerisierbar sind, um ein wasserunlösliches, filmbildendes, thermoplastisches Copolymerisationsprodukt zu erhalten, welches in Filmform elastisch und faltbar ist. Beispiele von Monomeren, d e für die Herstellung von für die Erfindung geeigneten Copolymeren verwendet werden können, sind Verbindungen, die von der niedrigen Alkylacrylatkomponente des Copolymers verschieden sind und welche eine einfache CH==C-Gruppe enthalten, z.
B. die Monovinylverbindungen (sowohl aliphatische als auch aromatische) einschliesslich der Vinylester gesättigter aliphatischer (einbasischer) Monocarbonsäuren (z. B. Vinylacetat, Vinylpropionat, Vinylbutyrat usw.) ; die monovinylsubstituierten, cyklischen Verbindungen, z. B. Styrol und die verschiedenen, im Kern substituierten Styrole (z. B. die Mono-und Dimethylstyrole, die Chlor-,
Fluor-und andere Halogenstyrole, die Cyan-
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phene, Vinylfluorene usw. ; die Vinyl-und Viny- lidenhalogenverbindungen, z. B. Chloride, Bromide und Fluoride ; Acrylsäure, Acrylnitril und die Amide der Acrylsäure, z. B. Acrylamid und n-Mono-und Di-alkyl-acrylamide (z. B.
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ferner Alkacrylverbindungen, einschliesslich der Säuren, Ester, Nitrileund Amide, z. B. Methacryl-, Äthacryl-, usw.
Säuren, Methacrylamid, Äthacrylamid usw. und die n-Monoalkyl-und DialkylSubstitutionsprodukte derselben, Methacrylnitrile, Äthacrylnitrile und andere Kohlenwasserstoff-substituierte Acrylnitril, die Methyl-, Äthyl-, Propyl-, Isopropyl-, n-Butyl-, Isobutyl, Amyl-usw.-Ester der Methacryl-, Äthacryl-
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usw.-Säuren ; die Allyl- und Methallyl-Ester gesättigter Monocarbonsäuren, z. B. Allyl- und Methallyl-Acetate, -Propionate, -Laurate usw. und zahlreiche andere Vinyl-, Vinyliden-, Acrylund andere Verbindungen, die eine einzige CH2=C < Gruppe enthalten. In manchen Fällen können auch Verbindungen mit einer Mehrzahl von CH2=C#Gruppen, z. B. 1, 3Butadien verwendet werden.
Geeignete Verbindungen dieser Klasse sind solche, welche gleich 1,3-Butadien mit dem niedrigen Alkylacrylat zur Bildung eines wasserunlöslichen, filmbildenden thermoplastischen Copolymerisationsprodukt. ct- vereinbar und copolymerisierbar sind. Dem Sachverständigen ist selbstverständlich klar, dass das für die Herstellung des Copolymeren verwendete besondere Monomermaterial so ausgewählt und in einem solchen Mengenverhältnis mit dem niedrigen Alkylacrylat, z. B. Äthylacrylat. verwendet wird, dass ein filmbildende Stoff entsteht, der zusammen mit dem härtbaren Melamin-
Formaldehyd-Reaktionsprodukt auf das Zellstoff- gewebe aufgebracht, letzterem die erwünschte
Appretur und den geforderten Griff verleiht.
Besonders gute Ergebnisse wurden mit Copoly- meren eines niedrigen Alkylacrylates, insbesondere mit Äthylacrylat und Styrol oder Acrylnitril erzielt, jedoch kann, wie bereits erwähnt, als thermoplastisches Modifiziermittel statt eines
Copolymeren auch ein Polymer eine < = niedrigen
Alkylacrylates verwender werfen. So kann man das Polymerisationsprodukt einer polymerisier- baren Masse verwenden, die aus 50-100 Gew-. % eines niedrigen Alkylacrylates, insbesondere Äthyl- acrylat und aus 50-0% eines davon verschiedenen
Monomeren besteht, welch letzteres mit ersterem copolymerisierbar ist und eine CH2=C < Gruppe enthält, insbesondere Styrol oder Acrylnitril.
In manchen Fällen kann das Monomer, welches mit dem monomeren, niedrigen Alkylacrylat copolymerisierbar ist, bis zu 90 Gew-. % des
Monomergemisches ausmachen, doch wird ge- wöhnlich ein thermoplastisches Modifiziermittel verwendet, das durch Polymerisation eines Ge- misches erhalten wird, das zwischen 70 und
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meren enthält. Vorgezogen wird die Verwendung von Copolymeren, bestehend aus 70-90 Gew-. % Äthylacrylat und 30-100'0 Styrol oder Acrylnitril. Die fur die Ausführung der Erfindung verwendeten Polymeren oder Copolymeren sind entweder an sich im wesentlichen wasserunlöslich oder ergeben im Wesen wasserunlösliche Verbindungen, wenn das reaktive Melamin-Derivat bei innigem Kontakt mit dem Polymer oder Copolymer gehärtet wird.
Die thermoplastischen Polymerisationsprodukte können m irgendeiner Weise gewonnen werden, zweckmässig jedoch nach der Technik der Emulsionspolymerisation (oder Copolymerisation).
Das härtbare, methylierte Methylolmelamin, insbesondere methylierte Polymethylolmelamin oder ein anderes härtbares Teilreaktionsprodukt
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Das Melaminderivat und das thermoplastische Polymerisationsprodukt können in mannigfaltiger Weise auf das Baumwoll-oder sonstige Cellulosegewebe aufgebracht werden. Z. B. kann bei Verwendung einer wässerigen Dispersion des härtbaren Reaktionsproduktes und des thermoplastischen Modifiziermittels das zu behandelnde trockene oder annähernd trockene Cellulosegewebe in die Dispersion eingetaucht und dann durch Presswalzen geschickt werden, um einerseits eine gleichmässige Imprägnierung, andererseits eine geregelte Entfernung des Überschusses an Imprägnierung, sicherzustellen. Das Gewebe usw. kann auch nach anderen Methoden, z. B. durch Bespritzen oder auf einer Mangel mit dir Imprägnierung versucht werden.
Unter dem hier allgemein verwendeten Aus- druck "wässerige Dispersion" sind wässerige Dispersionen verstanden, bei welchen das reaktive Melaminharz in der wässerigen Phase entweder in Gestalt einer echten Lösung oder kolloidal dispergiert vorhanden ist.
Die vom Zellstoffgewebe aufgenommene Menge an wässeriger Dispersion kann nach Wunsch oder Erfordernis geändert werden und z. B. zwischen etwa 40 bis etwa 150Gew-. % oder mehr des trockenen Gewebes betragen, z. B. je nach dem jeweils behandelten Gut und den Behandlungsverhältnissen, der Konzentration von
Feststoffen im Imprägnierbad, der Menge an
Feststoffen im ft. rtig'*n Textilgut und den ge- wünschten Eigenschaften desselben usw.
Das nasse, imprägnierte Baumwollgewebe oder sonstiges Cellulose-Textilgut wird sodann ge- trocknet und gehärtet. Trocknungs- und Härte- temperaturen können beträchtlich schwanken, gewöhnlich werden aber Temperaturen von etwa
90 bis 200'C angewendet. Das imprägnierte
Gewebe kann bei einer verhältnismässig niedrigen
Temperatur der Grössenordnung von 90 bis 100'C getrocknet werden, um das ganze vorhandene
Wasser oder den grössten Anteil desselben zu entfernen, worauf das getrocknete Gut auf eine etwa zwischen 120 bis 200 C liegende Temperatur erhitzt wird, um das härtbare, methylierte
Methylolmelamin (oder das sonstige verwendete äquivalente Material) im Gemisch mit dem thermo- plastischen Polymerisationsprodukt, etwa Äthyl- acrylat-Polymer, einem Copolymer von Äthyl- acrylat und Styrol oder Acrylnitril usw.
in einen wasserunlöslichen Zustand überzuführen oder zu härten. Die Trocknungs-und Härtungsvorgänge können verändert und den verfügbaren Anlagen angepasst werden. Kontinuierliche Verfahren werden bevorzugt, doch kann das Trocknen und
Härten des imprägnierten Gewebes auch durch
Aufnadeln auf Rahmen erfolgen. Das aufge- spannte Gewebe wird getrocknet und nachher so lange in der Wärme gelagert, bis der Übergang des Imprägniermittels in den wasserunlöslichen
Zustand vor sich gegangen ist. Bei 93 C sind zum
Trocknen und gleichzeitigen Härten 2-3 Stunden notwendig. Dagegen tritt die Härtung bei einem
Erhitzen des trockenen Gewebes auf 170 C in der Dauer von bloss 1 Minute oder noch kürzerer Erhitzung auf höhere Temperaturen ein.
Die Endbehandlung besteht gewöhnlich in einem Waschen des Textilgewebes, z. B. bei 65#88 C mit einer wässerigen Lösung, die 0-1-0-2 Gew-. % Seife und 0-1% Natriumcarbonat enthält, und im folgenden Spülen im warmem Wasser der nämlichen Temperatur, Trocknen und darauffolgendem Heiss-oder Kaltkalandern.
Das erfindungsgemässe Verfahren kann zur Behandlung gefärbter oder ungefärbter Ware
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raschenderweise sind Îm allgemeinen die Resultate, insuesonderc im Fabriksbetrieb, mit merzeri-
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besser als ; nichtmerzerisierten Baumwoll- geweben.
Ausführungsbeispiele.
(Alle Teile und Prozentsätze beziehen sich auf Gewicht.)
Das in sämtlichen Beispielen verwendete methylierte Methylolmelamin war ein praktisch vollkommen wasserlösliches, wärmehärtbares methyliertes Polymethylolmelamin. Dieses wird wie folgt hergestellt : 1 Mol Melamin wird mit 3-3 Mol Formaldehyd in 37% niger wässeriger Lösung, die vorher auf PH annähernd 8 eingestellt wurde, gemischt, auf etwa 70 C erwärmt und auf dieser Temperatur gehalten, bis eine klare Lösung entsteht. Die Lösung wird alsdann sofort abgekühlt und absitzen gelassen, worauf die Masse in kleine Stücke zerbrochen und durch zirkulierende warme Luft, nicht über 550 C getrocknet wird.
Das erhaltene trockene Pulver wird durch Zumischung der doppelten Gewichtsmenge 95% Methanol, enthaltend 0-5% Oxalsäure- kristalle, berechnet auf das Gewicht des Methylolmelamin, alkyliert. Das Gemisch wird auf 70 C erhitzt, ungefähr 15 Minuten auf dieser Temperatur gehalten bzw. bis eine klare Lösung entsteht, worauf es durch Zusatz von so viel Natronlaugelösung sofort neutralisiert wird, dass der pi-Wert auf etwa 9 ansteigt. Die neutralisierte Reaktions- masse wird dann auf 80% Feststoffgehalt unter so verminderten Druck eingedampft, dass die
Temperatur nicht über 50 C ansteigt.
Beispiel 1 : In diesem Beispiel enthielt das
Imprägnierbad 30t"o Harzfeststoffe (100/0 methy- liertes Methylolmelamin plus 20% eines aus den nachfolgenden Tabellen fallweise ersichtlichen thermoplastischen Polymerisationsproduktes) und O. 350'0 eines Härtungsbeschleunigers, nämlich ein Gemisch aus Diammoniumphosphat (Här- tungskatalysator) und Hexamethylentetramir (Pufferungsmittel) im Verhältnis von ungefähr
30 Teilen an ersterem und auf ungefähr 4 Teiler
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wurde dann in eine Emulsion des Polymerisationsproduktes eingerührt.
Das Imprägnieren erfolgte durch etwa halbminutige Behandlung des Gewebematerials, Ausquetschen des imprägnierten Stoffes, so dass die vom Gewebe zurückbehaltene Menge an flüssigem Imprägniermittel (Feuchtigkeitsaufnahme) ungefähr 90 Gew. - 0 :, des trockenen Gewebes betrug. Das abgequetschte Gut wurde dann zwecks Trocknens des Gutes und Härtung der aufgebrachten Harzmasse 6 Minuten auf 140 C erhitzt.
Hierauf wurde das Textilgut 2 Minuten lang
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gründlich gespült, abgequetscht und sodann auf einer elektrischen Flachpresse getrocknet.
Die in diesem Beispiel benützten Gewebe waren 80 X 80 grosse Baumwollperkale und merzerisierter Baumwollköper. Die Behandlungsbäder enthielten je 30 Gew.-% Feststoffe, u. zw.
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Zu Vergleichszwecken wurde in die Versuchsreihe ein Bad einbezogen, das 10 Gew. -o 0 methylienes Methylolmelamin ohne thermoplastischen Zusatz enthielt. Das fertig appretierte Gewebe enthielt etv'a 27""vom Gewicht des trockenen Gewebes an
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Die Tabellen I und II weisen die verwendeten thermoplastischen Materialien sowie die Prüfungsergebnisse an dem behandelten und leicht gewaschenen Geweben aus. Zu Vergleichszwecken sind auch Daten unbehandelter Gewebe angegeben. In diesen Tabellen sowie in folgenden bedeutet #W"=#Kette" und #F"-#Schuss oder Einschlag".
Die Gesamtzugfestigkeit (Kette samt Schuss in kg) ist unter Verwendung des unter D-76-45 beschriebenen Verfahrens und der Vorrichtung der #American Society for Testing Materials"festgestellt worden. Die Angabe : "Gesamt T. B. L. Knitterfestigkeit (W- F in cm)" der Tabellen bezieht sich auf die Gesamtwerte der Knitterfestigkeit von Mustern behandelter Gewebe, die entlang der Kette und entlang dem Schuss geschnitten sind, wobei der Vorgang und die Vorrichtung benützt wurden, die von der "Tootal Broadhursr.. Company (Manchester, England) entwickelt werden und in Publikationen dieser Firma beschrieben sind.
Bei dieser Probe oder Untersuchung werden Gewebestreifen von 4' < 1.. m genau nach der Kette und Streifen von 1 4 cm genau nac*'d"m Schuss geschnitten.
Jeder Streifen wird der Breite nach auf die Hälfte gefaltet und unter ein Halbkilogrammgewicht gelegt, dessen Querschnitt gleich ist jenem des gefalteten, also doppelt liegendem Gewebe. Nach 5-minutlichem Verbleiben unter dem Gewicht wird das Muster 3 Minuten auf einen feinen Draht gehängt. Am Ende dieser Zeit wird der Abstand zwischen den Enden des Musters mittels eines kalibrierten Planspiegels gemessen, der unmittelbar unter dem Muster angeordnet ist. Das T. B. L. Knitterfestigkeitsmass ist der Abstand in cm zwischen den Enden des Musters, nachdem dieses der vorgeschriebenen Behandlung unterworfen wurde. Die GesamtT. B. L.
Knitterfestigkeitswerte der Tabellen sind in jedem Falle die Summe der Werte, die bei der Untersuchung eines Gewebestreifens, geschnitten nach der Kette und eines weiteren Streifens, geschnitten nach dem Schuss, erhalten wurden.
Tabelle 1.
Baumwollperkal 80 80 # 10% methyliertes Methylolmelamin und 20""thermoplastisches
Modifiziermittel.
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<tb>
<tb>
Verlust <SEP> an
<tb> Gesamt- <SEP> Zugfestigkeit <SEP> Gesamt <SEP> T. <SEP> B. <SEP> L.
<tb>
Probe <SEP> Nr. <SEP> Zusatz <SEP> zugfestigkeit <SEP> infolge <SEP> Knitterfestigkeit
<tb> (W <SEP> F <SEP> in <SEP> kg) <SEP> Behandlung <SEP> (W <SEP> . <SEP> F <SEP> in <SEP> cm)
<tb> (annahernd <SEP> %)
<tb> Unbehandelter
<tb> Baumwollperkal <SEP> 40-9-3-6
<tb> 1 <SEP> keiner <SEP> 31-0 <SEP> 24 <SEP> 5-5
<tb> 2 <SEP> ! <SEP> Copolymer <SEP> mit <SEP> 70% <SEP> Äthylacrylat
<tb> und <SEP> 30U <SEP> Styrol <SEP> 40#0 <SEP> 2 <SEP> 5#7
<tb> 3 <SEP> Copolymer <SEP> mit <SEP> 90" <SEP> Äthylacrylat
<tb> und <SEP> 10""Acrylnitril <SEP> 37-8 <SEP> 8 <SEP> 6-4
<tb> 4 <SEP> Copolymer <SEP> mit. <SEP> 80"n <SEP> Äthylacrylat
<tb> und <SEP> 20" <SEP> Acrylnitril <SEP> 37-8 <SEP> 8 <SEP> 6-9
<tb> 5 <SEP> Copolymer <SEP> mit <SEP> 70% <SEP> Äthylacrylat
<tb> und <SEP> 30%.
<SEP> Acrylnitril <SEP> 37-8 <SEP> 8 <SEP> 6-0
<tb> 6 <SEP> Copolymer <SEP> mit <SEP> 79% <SEP> Äthylacr'lat
<tb> und <SEP> 21% <SEP> Dimethylstyrol <SEP> 39#6 <SEP> 3 <SEP> 6#0
<tb>
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<tb>
<tb>
Verlust <SEP> an
<tb> Thermo- <SEP> Gesamt- <SEP> Zugfestigkeit <SEP> Gesamt <SEP> T. <SEP> B. <SEP> L.
<tb>
Probe <SEP> Nr. <SEP> plastischer <SEP> Zugfestigkeit <SEP> infolge <SEP> Knitterfestigkeit
<tb> Zusatz <SEP> (W+F <SEP> in <SEP> kg) <SEP> Behandlung <SEP> (W+F <SEP> in <SEP> cm)
<tb> (annähernd <SEP> %)
<tb> Unbehandelter
<tb> mer-zerisierter
<tb> Baumwollkörper <SEP> 86#4 <SEP> # <SEP> 4#2
<tb> 7 <SEP> keiner <SEP> I <SEP> 68, <SEP> 8 <SEP> I <SEP> 20 <SEP> I <SEP> 6. <SEP> 1
<tb> 8 <SEP> Polymerisiertes <SEP> Äthylacrylat <SEP> ; <SEP> 78-3 <SEP> ! <SEP> 9 <SEP> 6-4
<tb> 9 <SEP> Copolymer <SEP> mit <SEP> 80% <SEP> Äthylacrylat
<tb> und <SEP> 20",'"Styrol <SEP> 79-6 <SEP> 8 <SEP> 6-4
<tb>
Beispiel2 : Gleich Beispiel 1, mit dem Unterschied jedoch, dass das Bad zu Feststoffe zu
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Materialien und die Versuchsergebnisse mit den behandelten und leicht gewaschenen Geweben aus.
Tabelle III.
Baumwollperkal 80#80 # 7#% methyliertes Methylolmelamin und 15% thermoplastisches
Modifiziermittel.
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<tb>
<tb>
Verlust <SEP> an
<tb> Thermo- <SEP> Gesamt- <SEP> Zugfestigkeit <SEP> Gesamt <SEP> T. <SEP> B. <SEP> L.
<tb>
Probe <SEP> Nr. <SEP> plastischer <SEP> zugfestigkeit <SEP> infolge <SEP> Knitterfestigkeit
<tb> Zusatz <SEP> (W-+F <SEP> in <SEP> kg) <SEP> Behandlung <SEP> j <SEP> (W-rF <SEP> in <SEP> cm)
<tb> (anhähernd <SEP> %)
<tb> Unbehandelter
<tb> Baumwollperkal <SEP> 41-0-3-6
<tb> 10 <SEP> keiner <SEP> 30-6 <SEP> 25 <SEP> 5-4
<tb> 11 <SEP> Copolymer <SEP> mit <SEP> 80"u <SEP> Äthylacrylat
<tb> und <SEP> 20% <SEP> Styrol <SEP> 36-9 <SEP> 10 <SEP> 6#0
<tb> 12 <SEP> Copolymer <SEP> mit <SEP> 80u <SEP> u <SEP> Äthylacrylat
<tb> und <SEP> 20% <SEP> Acrylnitril <SEP> 39#6 <SEP> 3 <SEP> 6#5
<tb>
Beispiel 3 : Wie Beispiel 1, mit der Ausnahme jedoch, dass das Bad 15""Feststoffe (50 methy- liertes Methylolmelamin+10% thermoplastisches Modifiziermittel) enthielt. Die Nassaufnahme betrug etwa 90% des Gewebetrockengewichtes.
Tabelle IV zeigt die verwendeten thermoplastischen Modifiziermittel und die Versuchsergebnisse mit den behandelten und leicht gewaschenen Geweben.
Tabelle IV.
Merzerisierter Baumwollköper # 5% methyliertes Methylolmelamin, 10% thermoplastisches
Modifiziermittel.
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<tb>
<tb>
Verlust <SEP> oder <SEP> I
<tb> Zunahme <SEP> an
<tb> Therme-Gesamt- <SEP> Zugfestigkeit <SEP> Gesamt <SEP> T. <SEP> B. <SEP> L.
<tb>
Probe <SEP> Nr. <SEP> plastischer <SEP> zugfestigkeit <SEP> Zugrestigkeit <SEP> Knitterfestigkeit
<tb> Zusatz <SEP> (W <SEP> F <SEP> in <SEP> kg) <SEP> infolge <SEP> der <SEP> (W <SEP> # <SEP> F <SEP> in <SEP> cm)
<tb> Behandlung
<tb> (annähernd <SEP> %)
<tb> Unbehandelter
<tb> merzerisierier
<tb> Baumwollkörper <SEP> 86#4 <SEP> # <SEP> 4#2
<tb> 13 <SEP> keiner <SEP> 74-7 <SEP> 14 <SEP> 5-4
<tb> 14 <SEP> Äthylacrylat-Polymer <SEP> 87#3 <SEP> 1 <SEP> Zunahme <SEP> 5-9
<tb> 15'Copolymer <SEP> mit <SEP> 90% <SEP> Äthylacrylat
<tb> I <SEP> und <SEP> 10% <SEP> Styrol <SEP> 80#1 <SEP> 7 <SEP> 6-1
<tb> 16 <SEP> Copolymer <SEP> mit <SEP> 90% <SEP> Äthylacrylat
<tb> und <SEP> 10% <SEP> Acrylnitril <SEP> 84#6 <SEP> 2 <SEP> 5#8
<tb>
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Beispiel 4 :
Gleich Beispiel 1, mit der Ausnahme jedoch, dass Imprägnierbäder, enthaltend 10 Gew.-",, methylienes Methylolmelamin und 10,15, 20 und 25% eines Copolymeren mit zu Äthylacrylat und 20% Acrylnitril, bei der Behandlung von 80 x 80 grossen Baumwollperkalmustern verwendet wurden. Zusätzlich zum
Tabelle V. Harzfeststoffe-Bad.
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<tb>
<tb>
Methyliertes <SEP> Thermoplas <SEP> Zusatz
<tb> Probe <SEP> Nr. <SEP> Methylolmelamin <SEP> %
<tb> melamin <SEP> Beschreibung
<tb> 17 <SEP> 10'keiner
<tb> 18 <SEP> 10 <SEP> 10 <SEP> ; <SEP> Copolymr <SEP> mit <SEP> 80 , <SEP> Äthylacrylat
<tb> und <SEP> % <SEP> Acrylnitril
<tb> 19 <SEP> 10 <SEP> 15 <SEP> detto
<tb> 20 <SEP> 10 <SEP> 20 <SEP> detto
<tb> 25 <SEP> I <SEP> detto
<tb>
Die Tabelle VI zeigt die Untersuchungsdaten mit den behandelten und gewaschenen Mustern ; Tabelle Vl.
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<tb>
<tb>
Gesamt <SEP> T. <SEP> B. <SEP> L. <SEP> Knitterfestigkeit
<tb> Gesamtzugfestigkeit <SEP> (W <SEP> # <SEP> F <SEP> in <SEP> kg) <SEP> (W-F <SEP> in <SEP> cm)
<tb> Probe <SEP> Nr.
<tb> gelindes <SEP> einstundiges <SEP> gelindes <SEP> einstündiges
<tb> Waschen <SEP> I <SEP> Waschen <SEP> Waschen <SEP> Waschen
<tb> Unbehandelter
<tb> Baumwollperkal
<tb> 80. <SEP> 80 <SEP> 41-8 <SEP> 42 <SEP> 3 <SEP> 3-2 <SEP> 3-3
<tb> 17 <SEP> 29#2 <SEP> 30#1 <SEP> 5#9 <SEP> 6#0
<tb> 18 <SEP> 35-5 <SEP> 33-3'6-4 <SEP> 6-5
<tb> 19 <SEP> 37-3 <SEP> 35-1 <SEP> 6-5 <SEP> 6-6
<tb> 20 <SEP> 38-7 <SEP> 38-7'. <SEP> 6-4 <SEP> 6-5
<tb> 21 <SEP> 39-6 <SEP> 38-7, <SEP> 6-4 <SEP> 6-4
<tb>
EMI7.3
gelinden 2minutlichen Waschen nach Beispiel 1 wurden die behandelten Muster noch eine Stunde lang mit der gleichen Seifenlösung gewaschen.
Die Harzfeststoffe in den einzelnen Bädern sind aus Tabelle V ersichtlich. Die Nass- aufnahme war ungefähr 90% des Gewebetrockengewichtes. zum Vergleich sind auch Daten des unbehandelten Baumwollperkales angeführt.
Beispiel 5 : Wie Beispiel l, mit der Ausnahme, dass Imprägnierbäder, enthaltend 10 Gew.-% methyliertes Methylolmelamin und 10,15 und zu eines Copolymeren aus 90% Äthylacrylat und 10% Styrol, für die Behandlung von 136#60 grossen Mustern von merzerisiertem, feinen Baumwollgewebe in Doppelbreite angewendet wurden. Zum Vergleich wurden auch Muster durch Eintauchen in Bäder, enthaltend 10 Gew.-% methyliertes Methylolmelamin (ohne Copolymer) und 10,15 und 20% des nämlichen Copolymeren (ohne methyliertem Methylolmelamin) behandelt. Die Bäder mit methyliertem Methylolmelamin enthielten auch einen Härtungsbeschleuniger gemäss Beispiel 1. Die Harzfeststoffe in den einzelnen Bädern sind aus Tabelle VII ersichtlich.
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Tabelle Vll.
Harzfeststoffe im Bad.
EMI8.1
<tb>
<tb>
Probe <SEP> Methyliertes <SEP> Methylolmelamin, <SEP> Thermoplastischer <SEP> Zusatz
<tb> Nr. <SEP> %
<tb> 1 <SEP> Beschreibung
<tb> 22 <SEP> 10 <SEP> keiner
<tb> 23 <SEP> keines <SEP> 10 <SEP> Copolymer <SEP> mit <SEP> 90% <SEP> Äthylacrylat
<tb> und <SEP> 10% <SEP> Styrol
<tb> 24 <SEP> keines <SEP> 15 <SEP> desto
<tb> 25 <SEP> keines <SEP> 20 <SEP> detto
<tb> 26 <SEP> 10 <SEP> 10 <SEP> detto
<tb> 27 <SEP> 10 <SEP> 15 <SEP> detto
<tb> 28 <SEP> 10 <SEP> 20 <SEP> detto
<tb>
EMI8.2
EMI8.3
Tabelle VIII.
EMI8.4
<tb>
<tb>
Probe <SEP> Nu. <SEP> Gesamtzugfestigkeit <SEP> Gesaint <SEP> T. <SEP> B. <SEP> 1.. <SEP> Knitterfestigkeit
<tb> Probe <SEP> Nr. <SEP> (W+F <SEP> in <SEP> kg) <SEP> (W+F <SEP> in <SEP> cm)
<tb> Unbehandeltes <SEP> 136#60 <SEP> grosses,
<tb> merzerisiertes <SEP> Baumwollgewebe
<tb> nass <SEP> und <SEP> getrocknet <SEP> 56-7 <SEP> 3-2
<tb> 22 <SEP> 39-1 <SEP> 5-2
<tb> 23 <SEP> 54#9 <SEP> 3#6
<tb> 24 <SEP> 57-6 <SEP> 3-4
<tb> 2'\ <SEP> 58-0 <SEP> 3-6
<tb> 26 <SEP> 45-4 <SEP> 6-1
<tb> 27 <SEP> 48-6 <SEP> 6-0
<tb> 28 <SEP> 48. <SEP> 2 <SEP> 5, <SEP> 9
<tb>
EMI8.5
EMI8.6
verschiedenen Cellulose-Geweben verwendet wurde. Die trockenen Gewebe wurden ununterbrochen mit einer Geschwindigkeit von 44 m per
EMI8.7
Die imprägnierten Gewebe wurden in einem Vortrockner bei etwa 105'C und dann in einem Spannrahmen bei etwa 150 C getrocknet, nachfolgend 1 Minute lang auf etwa 1700 C erhitzt, um das mit Äthylacrylat-Styrol-Copolymer gemischte methylierte Methylolmelamin zu Wasserunlöslichkeit zu härten. Die Gewebe wurden
EMI8.8
gespült. Sämtliche Gewebe mit Ausnahme eines Baumwollcords (Tuch Nr. 4) wurden durch Trocknen und Kaltkalandern fertiggestellt. Die Nassaufnahme betrug im Mittel 75% des Trockengewichtes des einzelnen Tuches. Die Harzmenge (gehärtetes methyliertes Methylolmelamin+Co- polymer) auf der Ware (nach Trocknen und Härten) betrug durchschnittlich etwa 11-8% des Trockengewichtes des Stoffes. Hievon waren etwa 5% gehärtetes, methyliertes Methylolmelamin, der Rest Äthylacrylat-Styrol-Copolymer.
Eine Beschreibung der behandelten Ware und die Ergebnisse enthält Tabelle IX.
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Tabelle IX.
EMI9.1
<tb>
<tb>
Gewebe <SEP> Nr. <SEP> Gewebe <SEP> Nr. <SEP> Gewebe <SEP> Nr. <SEP> Gewebe <SEP> Nr.
<tb>
1234
<tb> @
<tb> Behandelte <SEP> Menge.... <SEP> 183 <SEP> m <SEP> 183 <SEP> ion <SEP> 183 <SEP> m <SEP> 320 <SEP> 111
<tb> Beschreibung <SEP> und
<tb> Eigenschaften <SEP> des
<tb> Gewebes <SEP> : <SEP> gebleicht <SEP> und <SEP> gebleicht <SEP> und <SEP> nur <SEP> gebleicht <SEP> gebleicht <SEP> und
<tb> merzerisiert <SEP> merzerisiert <SEP> merzerisiert,
<tb> 3-fach-Cord
<tb> Farbe <SEP> gestreift <SEP> gestreift <SEP> gestreift <SEP> braun <SEP> und <SEP> weiss
<tb> blau <SEP> und <SEP> weiss
<tb> Kette <SEP> ..... <SEP> 100% <SEP> Baumwolle <SEP> 100% <SEP> Baumwolle <SEP> Mischkeide <SEP> 100% <SEP> Baumwolle
<tb> Schuss <SEP> 100% <SEP> Baumwolle <SEP> 100% <SEP> Baumwolle <SEP> 100% <SEP> Baumwolle <SEP> 100% <SEP> Baumwolle
<tb> Schrumpfung <SEP> der <SEP> unbehandelten <SEP> Gewebe
<tb> in <SEP> %.............
<SEP> 6-80 <SEP> 5-6 <SEP> 11-39 <SEP> 4-5
<tb> Schrumpfung <SEP> der <SEP> behandelten <SEP> Gewebe
<tb> in <SEP> % <SEP> ..... <SEP> 2#0 <SEP> 1#5 <SEP> 3#0 <SEP> 1#5
<tb> Zugfestigkeit <SEP> (in <SEP> kg)
<tb> der <SEP> unbehandelten
<tb> Gewebe
<tb> (Kette <SEP> x <SEP> Schuss)..... <SEP> 29-2x19-5 <SEP> 29-88x11-6 <SEP> 27-0 <SEP> X <SEP> 13-0 <SEP> 33-3 <SEP> X <SEP> 16-0
<tb> Zugfestigkeit <SEP> (in <SEP> kg)
<tb> der <SEP> behandelten
<tb> Gewebe
<tb> (Kette#Schuss)..... <SEP> 16#0#19#0 <SEP> 31#1#11#2 <SEP> 27#0#14#7 <SEP> 34#6#28#6
<tb> Gesamt <SEP> T. <SEP> B. <SEP> L.
<tb>
Knitterfestigkeit
<tb> der <SEP> unbehandelten
<tb> Gewebe
<tb> (W <SEP> +F <SEP> in <SEP> cpn)...... <SEP> 5-2 <SEP> 4-8 <SEP> 5-3 <SEP> 6-0
<tb> Gesamt <SEP> T. <SEP> B. <SEP> L.
<tb>
Knitterfestigkeit <SEP> der
<tb> behandelten
<tb> Gewebe
<tb> (W+F <SEP> in <SEP> cm)...... <SEP> 63 <SEP> 6. <SEP> 2 <SEP> 6-5 <SEP> j <SEP> 6-9
<tb> Griff <SEP> und <SEP> Appretur <SEP> der
<tb> behandelten
<tb> Gewebe.......... <SEP> gut <SEP> gut <SEP> gut <SEP> sehr <SEP> gut
<tb> j
<tb>
Obgleich die Erfindung unter spezieller Bezugnahme auf die Behandlung von Baumwolle bzw.
Baumwollgeweben erläutert wurde, kann die Behandlung für Textilien zur Anwendung kommen, die im Wesen oder überwiegend aus Cellulose oder regenerierter Cellulose, z. B.
Leinen, Hanf, Jute, Ramie, Sisal, Celluloseacetat-, Celluloseacetat-butyrat-, verseifte Acetat-, Viskose-, Kupferammonium-, Kunstseide, Äthylcellulose usw. oder Gemischen solcher untereinander oder mit Baumwolle bestehen. Insbesondere ist die Erfindung anwendbar zur Behandlung von Geweben aus Baumwollmaterialien, speziell für merzerisiettes Baumwoll- tuch ;
daher sind diese Textilstoffe zur Ver- besserung ihrer Eigenschaften bevorzugt geeignet.
Andere thermoplastische Polymerisationsprodukte als jene, welche Polymere und Copolymere niedriger Alkylacrylate enthalten, können auch mit einem härtbaren, methylierten Methylolmelamin oder mit anderen härtbaren Teilreaktionsprodukten von Stoffen kombiniert werden, welche Melamin und Formaldehyd enthalten und die so erhaltene Kombination oder Mischung kann in gleicher Weise, wie vorhin beschrieben, zur Behandlung von Baumwolle oder anderen zellstoffhältigen Textilmaterialien benützt werden. Beispiele solcher Polymerisationsprodukte sind die Polymeren (oder Copolymeren), die durch Polymerisation-sei es allein oder sei es im Gemisch untereinander oder mit anderen Monomeren-jener Monomeren-Verbindungen erhalten werden, die früher mit speziellem Hinweis genannt wurden,
Verbindungen, die mir einem niedrigen Alkylacrylat unter Erzielung von Copolymeren copolymerisierbar sind, welche ihrerseits wieder zur Ausführung der Erfindung geeignet sind. Derartige Polymere und Copoly-
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mere sind jedoch in bezug auf ihre Verwendung nicht äquivalent den Polymeren und Copolymeren der niedrigen Alkylacrylaten.
Die hier allgemein verwendeten Ausdrücke "Textilien" bzw. "Textilmaterial" schliessen Fäden, Fasern, Garne, Zwirne usw. sowie auch gewebte, verfilzte oder anders hergestellte oder gebildete Gewebe, Tücher, Stoffe u. dgl. ein.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Behandlung von cellulosehältigen Textilmaterialien, dadurch gekennzeichnet, dass das Textilmaterial mit (a) einem härtbaren, in Wasser mindestens teilweise löslichen Teilreaktionsprodukt von Melamin-und Formaldehyd enthaltenden Stoffen und (b,) mit einem filmbildenden, im Wesen wasserunlöslicher, thermoplastischen Polymerisationsprodukt einer ein oder mehrere niedrige Alkylacrylate enthaltenden, polymerisierbaren Masse imprägniert wird, wobei die Produkte (a) und (b) in einem Gewichtsverhältnis, entsprechend 1-3 Teilen des letzteren auf 1 Teil des ersteren, verwendet werden, worauf Produkt (a) in innigem Kontakt mit Produkt (b) bis zur Erreichung eines praktisch wasserunlöslichen Zustands gehärtet und die Menge der auf das Textilmaterial aufgebrachten Produkte (a) und (b) derart gewählt wird,
dass das fertige Textilmaterial zwischen 8 bis 40%-auf das Gewicht des trockenen Textilmaterials gerechnet #, einer im Wesen waschfesten Imprägnierung enthält, die aus dem Produkt (a) in gehärtetem Zustand und aus dem Produkt (b) besteht.