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Einrichtung zur automatischen Anzeige von Zugspannungsdifferenzen
innet,Slb eines Aderpaares bei der Herstellung von verdrillten Fernmeldekabeladergruppen,
insbesondere Sternvierern
Die Erfindung betrifft die Herstellung von verdriften Fernmeldekabeladergruppen,
insbesondere Sternvierern, auf stehenden Verseilmaschinen und bezweckt die Herabsetzung
der Unsymmetrien, insbesondere der Nebensprechkopplungen. Dazu ist es erforderlich,
daß die zu einer Adergruppe gehörendell Adern bei ihrer Verdrillung zur Gruppe möglichst
gleichen Zugspannungen unterworfen. d. h. gleichmäßig gebremst werden.
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Zur Messung und selbsttätigen Regelung der an einem Verseilelement
(Ader) wirkenden Bremskraft, wobei jedes Verseilelement über je eine Rolle, die
auf eine Meß- bzw. Regelvorrichtung einwirkt, geführt wird, ist es durch die deutsche
Patentschrift 697 7II bereits bekanntgeworden, die Rollen auf druckabhängi,ge Widerstände
einwirken zu lassen, die durch ihre Widerstandsänderungen geeignete Meß- bzw. Regelvorrichtungen
steuern.
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Durch Einschaltung eines Strommessers in den Stromkreis, der den druckabhängigen
Widerstand enthält, wird es ermöglicht, die jeweilige Bremskraft abzulesen. Um diese
bekannte Einrichtung auch zum sel!bsttätigen Regeln der Bremskraft benutzen zu können,
bildet der stromabhängige Widersltand den Zweig einer Widertandsbrücloe, in dessen
einen Diagonalzweig eine Stromquelde und in dessen anderen Diagonalzweig ein Fallbügelgalvanometer
eingeschaltet ist, wobei das Fallbügelgalvanometer
ein nach zwei
Richtungen schaltbares Schrittschaltwerk steuert, welches einen Regelwiderstand
betätigt, der eine auf die Verseiltrommel einwirkende elektrische Bremse beeinflußt.
Dabei kann es unter Umständen vorteilhaft sei,n, die Regeleinrichtungen noch durch
Verzögerungseinri,c'htungen zu ergänzen, um ein Flattern der Bremse zu verhindern.
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Nach einer Weiterbildung dieser bekannten Vorschläge sollen gemäß
der deutschen Patentschrift 709 378 zur Steuerung der Meßeinrichtungen kapazitive
oder induktive Widerstände dienen. Mit Hilfe einer derartigen Einrichtung ist es
möglich, auch die Differenzen der Verseillspannungen zweier Verseilelemente zu messen,
indem man die Kapazitätsdifferenz der den Verseilelementen zugeordneten Kondensatoren
ermittelt.
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Allen diesen bekannten Einrichtungen ist gemeinsam, daß jeder Ader
eine Einrichtung zur Messung und Anzeige der Bremskraft bzw. der Zug6pannungsdifferenz
zugeordnet ist. Dies führt aber zu sehr umfangreichen zusätzlichen Einrichtungen
an dler VerseiXlmaschin,e. Darüber hinaus besteht bei der bekannten Beeinflussung
jeder einzelnen Ader dile Schwierigkeit, zu erreichen, daß die auf die einzelnen
Adern einwirkenden Organe, wie Federn, in ihrer Einwirkstärke gleich M.nd und gleich
bleiben. Ähnliche Schwierigkeiten ergeben sich auch hinsichtlich der für die automatische
Regelung der Bremskraft vorgesehenen Brückenschaltungen.
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Kleine Unregelmäßigkeiten der Brücken können Fehlmessungen und Fehlanzeigen
zur Folge haben.
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Schließlich ist die Überwachung der Anzeigeinstrumente (Strommesser)
durch das B edienungspersonal schwierig, weil so vieie Anzeigeinstrumente beobachtet
werden müssen, als Adern vorhanden sind.
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Diese Nachteile werden im wesenilichen durch die in der französischen
Patentschrift 896 928 bekanntgewordene Einrichtung zulr Überwachung und Regelung
der Bremskraft- bzw. Zugspannungsdifferenz in den Verseilelementen bei der Gruppenverseilung
von Ferumeldeadern vermieden, wobei die Adern auf dem Wege von den Vorratstrommeln
zum Verseilpunkt über zusätzliche Umlenkrollen geführt werden, die an den Enden
einer verschiebharen Stange od. dgl. gelagert sind. Dabei werden die durch Zugspannungsdifferenzen
in den Adern verursachten Verschiebungen der Stange aus der Mittellage auf elektrischem
Wege zur Anzeige gebracht. Gegebenenfalls soll die verschiebbare Stange neben oder
an Stelle der Anzeigevorrichtungen auch die Bremsvorrichtung der Adertrommeln beeinflussen.
Hierdurch ist also bereits eine Einrichtung zur automatischen Anzeige von Zugspannungsdifferenzen
innerhalb eines Aderpaares mittels den beiden Adern gemeinsam zugeordneter Steuerorgane
bekanntgeworden, durch die in Abhängigkeit von der Zugspannungsdifferenz in einem
elektrischen Stromkreis liegende Anzeigevorrichtungen beeinflußt werden. Diese bekannte
Einrichtung hat aber noch den Nachteil, daß die Bewegungen der verschiebbaren Stange
von den bei der Drehung des Verseilkorbes auftretenden Zentrifugalkräften abhängig
ist, wodurch die Überwachnug und Regelung der Zugspannungsdifferenz innerhalb der
Aderpaare in fälschlicher Weiße beeinflußt werden kann. Durch. die Einrichtung gemäß
der Erfindung. wird dieser Nachteil vermieden.
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Gemäß der Erfindung dient ans Steuerorgan zur Betätigung des Schaltkontaktes
für den Anzeigestromkreis je Aderpaar ein an der Verseilkorbwelle drehbar gelagerter
dreiarmiger Drehhebel, wobei die Führungsrollen für die Adern an den Enden der langen
waagerechten Dreharme angeordnet sind.
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Als Anzeigevorrichtungen können optische und akustische Vorrichtungen,
z. B. elektrische Glühlampen mi!t Farbkennzeichnung, dilenen. Die Anzeigevorrichtungen
liegen vorteilhaft in einem elektrischen Stromkreis, der mittels der den Adern ein,esAdernpaares
gemeinsam zugeordneten Steuerorgane in Abhängigkeit von der Zugspannungsdifferenz
geöffnet oder geschlossen wird. Zweckmäßig wird im Stromkreis eine V,erzogerungseinrichtung,
z. B. ein Verzögerungsrelais, angeordnet, durch das die Anzeigevorrichtung mit Verzögerung
betätigt wird.
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In den Fig. I und 2 der Zeichnung ist eine Einrichtung gemäß der
Erfindung für die Herstellung von Steriivierern in Seitenansicht und perspektivischer
Darstellung veransc'hauíli,cht; die Fig. 3 und 4 zeigen zusätzlich eine Einrichtung
für die automatische Regelung der Aderbremsen.
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In den Fig. I und 2 ist 10 die Verseilkorbwelle und II die Endscheibe
des Verseilkorbes, auf der mittels der Konsole 12 die Führungsrollen 13 für die
Adern I, 2, 3 und 4 des Sternvierers befestigt sind. Durch Drehung des Verseilkorbes
werden die vier Adern unter gleichzeitigem Abzug im Verseilnippel 14 zu einem Sternvierer
verseilt. Erfindungsgemäß ist jedem Aderpaar ein an der Korbwelle 10 im Drehpunkt
25 drehbar gelagerter dreiarm iger, als Steuerorgan dienender Drehhebel 26 zugeordnet.
An den Enden der waagerechten. Arme des Drehhebels sind die FüiDrungsrollen 27 angeordnet,
über die die Adern I und 3 innen entlanggeführt werden. Der kurze Arm des Drehhebels
26 greift mit seinem Ende in die Mitte des Kontakt federsatzes 24 ein. Die Fig.
2 zeigt in perspektivischer Darstellung den dreiarmigen Hebel, der aus dlem Stück
26', der Schiene 26" und den Verbindungsstücken 28 besteht. Ferner sind in dieser
Figur die für die Adern I und 3 vorgesehenen Schaltstromkreise dargestellt. Diese
Stromkreise enthalten je eine Batterie (B1 und B3), eine Signallampe (L1 und L3),
ein Verzögerungsrelais (V1 und V3) mit dem zugehörigen Schalter (Sch1 und Sch3)
sowie einen Widerstand (W1 und W3) und einen Kondensator (C1 und C3). Erhält beispielsweise
die Ader I gegenüber der Ader 3 eine höhere Zugspannung, so wird das Ende des kurzen
Hebelarmes nach links gedrückt, so daß die beiden linken Kontakte des Kontaktfedersatzes
miteinander in leitende Berührung kommen, wodurch der Stromkreis Batterie B1, Wider
stand W1, Verzögerungsrelais V1 geschlossen und die Signlallampe L1 eingeschaltet
wird. Das Verzögerungsrelais V1 be-
wirkt, daß die Signallampe L1
nicht sogleich, sondern erst dann durch Schließen des Schalters Such, eingeschaltet
wird, wenn die Zugspan.nungsdifferenz zwischen den Adern I und 3 eine gewisse Zeit
anhält. Trifft dies zu, so wird die Signallampe L1 eingesdhaltet und. das Bedienungspersonal
sieht am Aufleuchten der Lampe Ll, daß die Ader 3 zu wenig bzw. die Ader I zu stark
gebremst wird. Die bedienende Person kann dann während der Verseilung die Bremse
zur Ader I so weit entspannen bzw. die Bremse zur Ader 3 so weit anziehen, daß peide
Adern wieder weiche Zugspannung haben.
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Zweckmäßig wird jeder Ader eine Signallampe mit einer bestimmten Farbe
zugeordnet, z. B. der Ader I eine gelbe Lampe, der Ader 2 eine rote Lampe, der Ader
3 eine blaue Lampe und der Ader 4 eine grüne Lampe. Diese Farben der Lampen stimmen
mit der üblichen farbigen Kenazeichnung der Adern von Sternvierern in Felrnmeldekabeln
überein. Die aufleuchtende Farbe ist selbst bei schnell umlaufenden Verseilkörben
sofort zu erkennen.
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Die Erfindung kann auch dazu ausgenutzt werden, um die Aderbremsen
bei Eintreten einer störenden Zugspannungsdifferenz automatisch zu regeln, indem
beispielsweise die an dem Kontaktfedersatz 24 angeschlossenen Stromkreise motorisch
veränderliche Widerstände betätigen, die automatisch die Regelung bz'w. Einstellung
der Bremsen bewirken, wobei zweckmäßig gleichzeitig eine zu einem Aderpaar gehörige
Bremse gelockert und die andere stärker angezogen wird. Eine derartige automatische
Einstellung der Bremsen wird an Hand der Fig. 3 näher erläutert. In dieser Figur
sind in Übereinstimmung mit den Fig. 1 und 2 der dreiarmige Drehhebel mit 26 und
die Führungsrollen der Adern mit 27 bezeichnet. Der Kontaktfedersatz ist hier ein
an sich bekannter Polwender 28 mit den Kontaktfederpaaren 41 bis 4, an den die Gleichstromquelle
29 und der anker eines mit permanentem Feld ausgerüsteten Motors 30 angeschlossen
sind. Die Schaltung des Polwenders ist aus der Fig. 4 ersic .tlich, in der die Kontaktfederpaare
mit 41'-41", 42'-42", 43'-43" und 44'-44" bezeichnet sind. Der Polwender dient dazu,
um den Motor nach Wahl rechts loder links laufen lassen zu können. Auf der Motorwelle
befindet sich die Schnecke 3I zum Antrieb eines Schneckenradles 32, das entsprechend
dem Rechts- oder Llinkslauf des Motors über die Achse 33 den Schleifkontakt 34 eines
Potentiometers 35 bedient. An das Potentiometer sind die elektrischen Bremsen 36
und 37, z. B. Bremsmagnete, zur Einstellung der Aderbremsen angeschlossen. Die elektrischen
Bremsen werden durch die Stromquelle 38 gespeist.
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Bei Verstärkung einer Bremse wird die andere, die zum gleichen Aderpaar
gehört, gleichzeitig entsprechend geschwächt.
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Im Rahmen der Erfindung sind Abweichungen von den dargestellten Aus
führungsbe i spielen in dieser und jener Hinsicht möglich. Die Kraft, die erforderhch
ist, um den dreiarmigen Drezhhebel 26 zu drehen, kann durch zusätzliche Mittel und
Maßnahmen eing,estelilt werden,"" beispielsweise durch geeignete Federn mit einstellbarem
Federdruck, An Stelle der Verzögerungsrelais V können auch andere Verzögerungseinrichtungen
treten.
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Eine' - Abänderung der Schaltung gemäß der Fig. 3 besteht darin, die
Adbrbremsens36 und 37 nicht gleichzeitig, sondern entweder nur die eine oder die
andere Bremse zu regeLn bzw. einzustellen.
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Die an die Kontaktfedersätze 24 eines Aderpaares angeschlossenen Schaltstromkreise
können zu einer gemeinsamen Schaltung mit gemeinsamer Stromquelle B, mit gemeinsamem
Widerstand W und gemeinsamem Kondensator C zusammengefaßt werden.
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IDATENTANSPRÜCHE 1. Einrichtung zur automatischen Anzeige von Zugspannungsdifferenzen
innerhalb eines Aderpaares bei der Herstellung von yerdrillten Fernmeldekabeladlergruppen,
insbesondere Sternvierern, auf stehenden Verseilmaschinen mittels den beiden Adern
gemeinsam zugeordneter Steuerorgane, durch die in Abhängigkeit von der Zugspannungsdifferenz
in einem elektrischen Stromkreis liegende optische oder akustische Anzeigevorrichtungen
beeinflußt werden, dadurch gekennzeichnet, daß als Steuerorgan zur Betätigung des
Schaltkontaktes für den Anzeigestromkreis je Aderpaar ein an der Verseilkorbwelle
drehbar gelagerter dreiarmiger Drehhebel (26) dient, der an 'den Enden sei;ner laugen,
waagerechten Dreharme Führungsrollen (27) für die Adern trägt.