DE965650C

DE965650C - Elektrischer Antrieb mit Widerstandsbremsung

Info

Publication number: DE965650C
Application number: DES14363D
Authority: DE
Inventors: Dr-Ing Karl Toeffliner
Original assignee: Siemens AG
Current assignee: Siemens AG
Priority date: 1943-12-19
Filing date: 1943-12-19
Publication date: 1957-06-27

Description

Elektrischer Antrieb mit Widerstandsbremsung Zur Verhinderung der Überlastung von Gleichstrom-Reihenschlußmotoren beim elektrischen Bremsen ist eine Einrichtung bekannt, welche das Weiterschalten des Bremsschalters bei zu hohem Motorstrom mittels einer Sperrklinke verhindert, wobei der Stromkreis des die Sperrklinke steuernden fahrleitungsunabhängig erregten Magneten durch vom Bremsstrom und von der Bremsspannung der Fahrmotoren gesteuerte Relaiskontakte geschlossen wird. Es ist ferner auch bekannt, zum Schutz von Kallektormotoren in der Bremsschaltung sowohl die Bremsspannung als auch den Bremsstrom auf Relais einwirken zu lassen, die bei ihrem Ansprechen durch Parallelschalten von Widerständen eine Feldschwächung des Kollektormotors herbeiführen. Bei beiden bekannten Einrichtungen werden die vom Strom und von der Spannung gesteuerten Relais von der Summe dieser beiden Größen erregt, derart, daß die Erregerspule des Relais zwei Teilwicklungen aufweist, von denen die eine vom Strom, die andere von der Spannung der Bremsschaltung gespeist wird.
Die Erfindung bezieht sich ebenfalls auf einen elektrischen Antrieb mit Widerstandsbremsung, insbesondere für Fahrzeuge, bei dem zur Überwachung des Widerstandsbremskreises, insbesonfiere zur Vermeidung von Überschlägen am Stromwender, eine Strom- und spannungsabhängige Einrichtung vorgesehen ist, beispielsweise derart, daß zur Überwachung ein Relais verwendet wird, das kurz vor Erreichen der zulässigen Bremsspitzenleistung anspricht. Im Gegensatz zu den bekannten Einrichtungen wird jedoch die Überwachungseinrichtung von dem Produkt aus dem Strom und der Spannung der Bremsschaltung erregt, indem erfindungsgemäß die Überwachungseinrichtung nach Art eines Wattmeters ausgebildet ist, dessen Ständer und Anker je eine Wicklung tragen, von denen die eine von einem von dem Strom, die andere von einem von der Spannung abhängigen, insbesondere diesen Größen verhältnisgleichen Strom durchflossen wird.
In dem Gerät entsteht daher bei einer bestimmten Bremsleistung zwischen Anker und Ständer ein Drehmoment, das zur Einleitung beliebiger Schaltvorgänge, Signale oder Blockierungen verwendet werden kann. Beispielsweise kann damit eine Kennlampe eingeschaltet werden, die dem Fahrer einer elektrischen Lokomotive die Überschlagsgefahr anzeigt und ihn veranlaßt, die nächste Bremsstufe nicht vor Erlöschen der Kennlampe einzuschalten. Darüber hinaus oder daneben kann durch die überwachungseinrichtung eine Verriegelungseinrichtung betätigt werden, die den Fahrer am ZVeiterschalten hindert. Durch die Überwachungseinrichtung kann ferner ein Zählwerk betätigt werden, das die Abtesung der vom Fahrer vorgenommenen unzulässigen Bremsungen gestattet. Bei selbsttätigen Bremsschaltungen kann die Fortschalteinrichtung gesperrt werden, solange dieBremsleistung zu hoch ist, während das Weiterschalten dann veranlaßt wird, wenn die Bremsleistung auf einen zulässigen Wert gefallen ist.
In Fig. i der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt. Der Gleichstrombahnmotor i mit der Reihenschlußerregerwicklung2 ist im Bremsbetrieb auf den Widerstand 3 geschaltet. Die gemäß der Erfindung vorgesehene Überwachungseinrichtung besteht aus einer feststehenden Spule 5 und einer hierzu beweglichen Spule 6. Die beiden Spulen können wie bei einem Wattmeter ausgebildet und angeordnet sein. Die Spule 5 wird von einem dem Bremsstrom verhältnisgleichen Strom durchflossen. Zu diesem Zweck liegt sie an dem ständig eingeschalteten. Teil 7 des Bremswiderstandes. Das ist möglich, weil bei den meisten Widerstandsbremsschaltungen der Widerstand 3 nicht ganz ausgeschaltet wird. Ist das nicht der Fall, so wäre ein besonderer im Widerstandsbremskreis liegender Widerstand zu verwenden. Weniger zweckmäßig erscheint es, die genannten Spulen Teilen der Motorwicklungen, also der Haupt- öder Wendepolwicklung, parallel zu schalten, da in diesen bei schneller Laständerung heftige Spannungsstöße auftreten. Die Spule 6 liegt an der Bremsspannung. Zu diesem Zweck ist sie dem ganzen eingeschalteten Bremswiderstand parallel geschaltet. Die Bemessung der Widerstände und Spulen ist so vorgenommen, daß kurz vor einem Überschreiten der zulässigen Bremsspitzenleistung die Spule 6 bewegt, z. B. durch die Abstoßungskraft zwischen den beiden Spulen hochgehoben, wird. An Stelle des Hochhebens kann auch eine Drehung der Spule 6 treten. Hierdurch werden beispielsweise die Kontakte 8 eines Hilfsstromkreises geschlossen und auf diese Weise die angeführten Handlungen ausgelöst.
Beispielsweise wird die in Fig.2 angedeutete Einrichtung zur Sperrung des Bremsschalters betätigt. Eine vom Strom des genannten Hilfsstromkreises durchflossene Wicklung 9 erzeugt in den Magneten io ein Kraftfeld, durch das der Schwenkanker ii gegen die Kraft der Feder 12 angezogen wird. Damit wird das auf der Welle des Fahrschalters aufgekeilte Sperrad 13 so blockiert, daß am Fahrschalter nur niedrigere, jedoch nicht höhere Bremsstufen eingeschaltet werden können. Erst nach Sinken der Bremsleistung auf ein zulässiges Maß werden die Kontakte 8 gemäß Fig. i wieder getrennt und damit der Hilfsstromkreis und die Wicklung 9 stromlos. Der Schwenkanker i i kann daher durch die Feder 12 vom Sperrad 13 zurückgezogen werden. Dieses und der Fahrschalter werden somit freigegeben und eine Einschaltung einer höheren Bremsstufe ermöglicht.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Elektrischer Antrieb mit Widerstandsbremsung, i.nbesondere für Fahrzeuge, bei dem zur Überwachung des Widerstandsbremskreises, insbesondere zur- Vermeidung von Überschlägen am Stromwender, eine strom- und spannungsabhängige Einrichtung vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Überwachungseinrichtung nach Art eines Wattmeters ausgebildet ist, dessen Ständer und Anker je eine Wicklung tragen, von denen die eine von einem von dem Strom, die andere von einem von der Spannunä abhängigen, insbesondere diesen Größen verhältnisgleichen Strom durchflossen wird.
2. Antrieb nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die eine, insbesondere die feststehende Wicklung parallel zum ständig eingeschalteten Teil des Bremswiderstandes und die andere, insbesondere die bewegliche Wicklung parallel zum ganzen eingeschalteten Bremswiderstand liegt. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 291695, 293 649, 696 407; schweizerische Patentschrift Nr. 207 034. Entgegengehaltene ältere Rechte: Deutsches Patent Nr. 752 244.