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Beutelfilter Zusatz Zinn Patent 868 291
Gegenstand des Patentes 868
29I ist ein Beutelfilter mit frei hängendem, allseitig geschlossenem Gewehebeutel,
dessen Seitenwände mittels eines vorzugsweise zusammenklappbaren Rahmeneinsatzes
und in der Rahmenebene angeordneter federnder Spreizmittel in Abstand voneinander
gehalten werden Der obere waagerechte Stab des Rahmeneinsatzes ist dabei als Filtratabflußrohr
ausgebildet, das an seiner Unterseite mit einem durchgehenden Längsschlitz oder
mit einer Vielzahl von über die Rohrlänge verteilten Öffnungen versehen ist, was
beispielsweise durch eine in das längs geschlitzte Rohr eingesetzte oder auf dasselbe
aufgeschobene Drahtwendel bewirkt werden kann. Durch Einschaltung von elastisch
verformbarren Zwischengliedern, wie z. B. Schraubenfedern od. dgl. in die Spreizketten,
soll gemäß der Erfindung des Hauptpatents unter anderem erreicht werden, daß Strömungsstöße
auf den Filterbeutel elastisch-nachgiebig aufgefangen werden, um so ein Aufeinanderpressen
von Teilen der Seitenwände des Filterbeutels und damit eine Ver-
minderung
der wirksamen Filterfläche weitgehend zu verrneiden. Es hat sich indessen herausgestellt,
daß der angestrebte Erfolg dann. nicht oder wenigstens nur unvollkommen erreicht
wird, wenn die Filter - insbesondere bei unsachgemäßer Bedienung durch ungeschultes
Personal - ständig und nicht nur vorübergehend mit zu hoher Belastung gefahren werden.
In diesen. Fällen reicht die Wirkung der federnden Spreizketten nicht aus, und die
oberen Ränder des Filterbeutels bleiheu gegen und gegebenenfalls auch in das Filtratabfluß
rohr gedrückt. Zwar hilft in solchem Falle die durch das Hauptpatent geschützte
Anbringung einer Drahtwendel im Innern des mit einem Längsschlitz versehenen Abfluß
rohres oder die Anordnung einer Vielzahl von Abfluß öffnungen überhaupt, doch ist
die Wirkung bei besonders ungünstigen Betriebsbedingungen. vielfach. unzureichend.
Dies hat seinen Grund darin daß die Wandungsteile des Filterbeutels in der Nähe
der Abfluß öffnungen bei ständig zu hoher Filterbelastung schneller und nachhaltiger
gegen und sogar in die Abfluß öffnungen gedrückt werden als bei normalen. Betriebsbedingungen.
Dies tritt besonders bei Benutzung neuer, noch nicht gebrauchter Filterbeutel ein
Da nämlich Textilgewebe, auch wenn. es vor der Verarbeitung zu Filterbeuteln bereits
eingeschrumpft wurde. nachträglich noch mehr oder weniger einläuft, müssen neue
Filterbeutel zunächst etwas größer hergestellt werden, als dies dem Tragrahmen entspricht.
Der Stoff bei neuen Beuteln kann also zunächst nicht straff über den Filterrhamen
gezogen werden., wo durch. naturgemäß sein Andrücken gegen bzw. sein Eindrücken
in die Abfluß öffnungen erleichtert wird.
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Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe besteht darin, bei den
Beutelfiltern nach Patent 868 291 ein Andrücken des Filtergewebes gegen die Abflußöffnungen
mit Sicherheit zu verhindern, und zwar selbst bei neuen Filterbeuteln und bei außergewöhnlichen
Filterbelastungen. Zur Lösung dieser Aufgabe wird gemäß der Erfindung vorgeschlagen,
das Filtratabflußrohr beiderseits mit Spreizleisten oder -zungen zu versehen., die
entlang den Beutelseitenwandungen verlaufen und sich, V-förmig auseinanderstrebend,
bis zu einer zweckmäßigen Entfernung von den Filtratabflußöffnungen erstrecken.
Hierdurch wird erreicht, daß Eindrückungen. der Filterbeutelwandung selbst bei außergewöhnlichen
Betriebsbedingungen nur in solcher unschädlichen Entfernung von den Abfluß öffnungen
entstehen können, daß sie die Abfluß öffnungen nicht mehr erreichen können.
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Selbst bei neuen Filterbeateln ist nämlich das Eindrücken der Beutelwandung
nicht unbegrenzt möglich, da dies die Abmessungen des Filters nicht zulassen. Die
Spreizzungen können dabei aus im Abstand. voneinander und gegenüberliegend angeordneten
Einzelgliedern bestehen, die etwa in den besonders - gefährdeten Zwischräumen zwischen
den Spreizketten liegen. Sie können jedoch auch aus zwei der Rohrlänge entsprechenden
durchgehenden Spreizlelsten bestehen, die ihrerseits wieder siebartig durchbrochen
oder gelocht sein können.
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Bei nec anzufertigenden Filterrahmen können die Spreizleisten oder
-zungen mit dem Filtratabfluß rohr aus einem Stück bestehend hergestellt werden.
Die Spreizlelsten oder -zungen können aber auch in einfachster Weise nachträglich
am Abfluß rohr angebracht werden., wenn sie die Seitenteile einer im Profil dem
Abfluß rohr angepaßten Kappe bilden. Diese Kappe wird dann. nach ihrer Befestigung
auf dem Abfluß rohr von diesem getragen. Eine besonders einfache Befestigung auf
dem Abfluß rohr ergibt sich. dann wenn die Kappe das Filtratabflußrohr auf mehr
als dem halben Umfang umfaßt, weil sie dann ohne zusätzliche Beféstigungsmit-tel
auf dem Abfluß rohr festgehalten wird.
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In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand an Hand von zwei Ausführungsbeispielen
erläutert, und zwar zeigt Fig. 1 einen Schnitt durch den oberen Teil eines erfindungsgemäß
ausgebildeten Beutelfilters, wobei die Spreizleisten bzw. -zungen mit dem Filtratabflußrohr
aus einem Stück bestehen, und Fig. 2 einen gleichen Schnitt, in welchem die Spreizleisten
bzw. -zungen die Seitenteile einer auf das Filtratabflußrohr aufgeschobenen Kappe
bilden.
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Das Filtratabfluß-rohr a weist auf seiner Unterseite einen durchgehenden
Längsschlitz auf, der gemäß dem Hauptpatent durch die Windungen einer im Rohrinnern
vorgesehenen Drahtwendel b in eine Vielzahl von Filtratabflußöffnungen unterteilt
ist. Die am Ahflußrohr a befestigten. fe-dernden Spreizmittel bestehen aus Ketten
c mit zwischengeschalteten Schraubenfedern. d. Das Filtratabflußrohr r bildet den
oberen Stab eines (nicht dargestellten) Rahmens, der als Träger für den allseitig
geschlossenen Filterbeutel dient. Mit dem Filtratabflußrohr a aus einem Stück bestehend
sind in Fig. 1 Spreizleisten oder -zungen vorgesehen, die entlang den Seitenwandungen
des Beutels e verlaufen und V-förmig au sein anderstreben. In Fig. 2 bilden. die
mit f' bezeichneten auseinanderstrebenden Spreizleisten oder -zungen die Seitenteile
einer Kappe, die im Profil dem Abflußrohr a angepaßt ist und von diesem getragen
wird. In dem dargestellten. Ausführungsbeispiel umfaßt die Kappe das Abfluß rohr
a. auf mehr als dem halben Umfang. Wie aus der Zeichnung ersichtlich ist, erstrecken
sich die Spreizleisten oder -zungen bis zu einer solchen, Entfernung von den Fitratabflußöffnungen,
daß etwaige Eindrückungen der Wandung des Filterbeutels, wie sie in der Zeichnung
gestrichelt angedeutet sind, die Filtratabflußöffnungen nicht erreichen können,
Die Kappe f, die sich üblicherweise über die ganze Länge des Abfluß rohres- a erstreckt,
kann selbstverständlich auch unterbrochen, sein und zwar zweckmäßigerweise an den
Stellen, wo jeweils eine Kette eine Einrdrück,ung des Filter-
beutels
von sich aus verhindert. Die Kappe braucht auch. nicht das Abflußrohr auf mehr als
dem halben. Umfang zu umfassen, nur müssen dann. für diese irgendwelche Befestigungsmittel
verwendet werden. Bei der erfindungsgemäßen Ausbildung des Beutelfilters kann auf
die Drahtwendel b gegebenenfalls verzichtet werden.