DE964117C - Verfahren zur Isolierung des Endosperms von schleim- bzw. gummihaltigen Samen - Google Patents

Verfahren zur Isolierung des Endosperms von schleim- bzw. gummihaltigen Samen

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DE964117C
DE964117C DEH16621A DEH0016621A DE964117C DE 964117 C DE964117 C DE 964117C DE H16621 A DEH16621 A DE H16621A DE H0016621 A DEH0016621 A DE H0016621A DE 964117 C DE964117 C DE 964117C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08BPOLYSACCHARIDES; DERIVATIVES THEREOF
    • C08B37/00Preparation of polysaccharides not provided for in groups C08B1/00 - C08B35/00; Derivatives thereof
    • C08B37/006Heteroglycans, i.e. polysaccharides having more than one sugar residue in the main chain in either alternating or less regular sequence; Gellans; Succinoglycans; Arabinogalactans; Tragacanth or gum tragacanth or traganth from Astragalus; Gum Karaya from Sterculia urens; Gum Ghatti from Anogeissus latifolia; Derivatives thereof
    • C08B37/0087Glucomannans or galactomannans; Tara or tara gum, i.e. D-mannose and D-galactose units, e.g. from Cesalpinia spinosa; Tamarind gum, i.e. D-galactose, D-glucose and D-xylose units, e.g. from Tamarindus indica; Gum Arabic, i.e. L-arabinose, L-rhamnose, D-galactose and D-glucuronic acid units, e.g. from Acacia Senegal or Acacia Seyal; Derivatives thereof
    • AHUMAN NECESSITIES
    • A23FOODS OR FOODSTUFFS; TREATMENT THEREOF, NOT COVERED BY OTHER CLASSES
    • A23LFOODS, FOODSTUFFS, OR NON-ALCOHOLIC BEVERAGES, NOT COVERED BY SUBCLASSES A21D OR A23B-A23J; THEIR PREPARATION OR TREATMENT, e.g. COOKING, MODIFICATION OF NUTRITIVE QUALITIES, PHYSICAL TREATMENT; PRESERVATION OF FOODS OR FOODSTUFFS, IN GENERAL
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Description

  • Verfahren zur Isolierung des Endosperms von schleim-bzw. gummihaltigen Samen In der Textil-, Lebensmittel-, Papier-, pharmazentischen, kosmetischen Industrie usw. finden bekanntlich die aus den Samen gewisser Pflanzen und Früchte extrahierten Pflanzenschleime, auch Gummis genannt, vielfache Anwendung.
  • Die im folgenden der Einfachheit halber mit »Pflanzenschleime« bezeichneten Substanzen sind als komplexe, den Zuckern nicht ähnliche Polysaccharide zu betrachten, welche hauptsächlich aus Glukomannanen, Galaktomannanen, Glukogalaktarnen, Xylanen, Arabanen usw. - allein oder vermischt - bestehen, sich in Wasser lösen und kolloidale Lösungen bilden.
  • Es ist bekannt, daß die Extraktion der besagten Pflanzenschleime aus den sie enthaltenden Samen der Pflanzen und Früchte gewisse technische Schwierigkeiten bereitet.
  • Bisher gewinnt man diese Pflanzenschleime in erster Linie aus den Samen von Ceratonia Siliqua, Cyanopsis Tetragonologus, Tamarindus IndicaJ Cesalpinia Spinosa, Cesalpinia Tinctoria, Cassia, Plantago Psylium usw., die sich aus einer Hülle oder Schale, dem Spermoderm, einem Nährgewebe, dem Endosperm oder Eiweiß, das die gesuchte Schleimsubstauz enthält bzw. darstellt, und aus dem Keimling (Embryo) zusammensetzen.
  • Die erwähnten Schwierigkeiten bei der Gewinnung der Pflanzenschleime in genügender Reinheit bestehen darin, daß Teile des Spermoderms und des Keimlings während der Abtrennung irgendwie mit dem Endosperm vereint bleiben und daß durch die Verarbeitung die natürlichen ches mischen und physikalischen Eigenschaften der einzelnen Bestandteile der Samen eine Veränderung erleiden.
  • Nach dem Stand der Technik findet die Abtrennung der Pflanzenschleime von den sie enthaltenden Samen dadurch statt, daß zunächst das Spermoderm entfernt wird.
  • Zu diesem Zweck können sowohl hochkonzentrierte anorganische Säuren als auch Alkali verwendet werden. Die Einwirkung der Säuren und Basen beruht auf der Hydrolyse gewisser, das Spermoderm bildender Teile, die daraufhin vom Rest der Samen entfernt werden können. Bei der Behandlung, welche allgemein bei einer gegenüber der Raumtemperatur erhöhten Temperatur stattfindet, ist es sehr schwer zu vermeiden, daß auch das Endosperm - wenn auch nur teilweise - mit dem chemischen Mittel in Berührung kommt und daß infolgedessen seine natürlichen chemischen und physikalischen Eigenschaften verändert werden.
  • Das Spermoderm kann nach bekannten Verfahren von den Samen auch dadurch entfernt werden, daß man sie eine Zeitlang erhitzt, worauf man sie durch Apparate oder Mühlen, z. B. Schlagmaschinen mit Schmirgelmänteln, laufen läßt, die eine Zerstückelung bzw. Zerkleinerung ausüben.
  • Auch in diesem Fall ist es unmöglich, zu verhindern, daß die hohe Temperatur die chemischen und physikalischen Eigenschaften des Endosperms und des Keimlings, wenn auch nur teilweise, verändert. Desgleichen ist es unmöglich, eine glatte Trennung der einzelnen Samenbestandteile zu erzielen.
  • Endlich kann das Endosperm von den die Pflanzenschleime enthaltenden Samen auch mittels einer einfachen mechanischen Verarbeitung entfernt werden, die auf der Behandlung der Samen mit waagerechten oder senkrechten, mit Schmirgelmänteln versehenen Schlagmaschinen oder mit Mühlen oder anderen mechanischen 5 ch äl apparaten, die eine Zerstückelung und Zerkleinerung ausüben, beruht. Auch in diesem Fall ist es unmöglich, reine Pflanzenschleime zu erhalten, d. h. zu verhindern, daß Spermoderm- und Keimlingsteile mit dein Endosperm vermischt bleiben.
  • Das hier vorgeschlagene Verfahren bezweckt, bei entkeimten Samen das Endosperm vom Spermoderm mit besonders guter Ausbeute zu trennen, ohne daß Mittel beigezogen werden, welche die chemischen und physikalischen Eigenschaften der Samenbestandteile wesentlich verändern.
  • Das Verfahren gemäß der Erfindung ist im wesentlichen dadurch gekennzeichnet, daß man die vom Keimling befreiten Samenbruchstücke mit einer Flüssigkeit, z. B. einer wäßrigen Lösung, die auch mit anderen Flüssigkeiten gemischt sein kann, tränkt, deren Volumen sich beim Übergang in den festen Zustand vergrößert, und daß man nach völliger Sättigung mit der Tränkflüssigkeit die vollgesogenen Samenteile auf eine Temperatur unter dem Gefrierpunkt der absorbierten Flüssigkeit bringt, so daß diese zum Gefrieren kommt, wodurch sie ihr Volumen vergrößert.
  • Die Volumenzunahme infolge der Veränderung des Aggregatzustandes verursacht die Trennung der Samenbestandteile, womit es möglich wird, das Spermoderm vom unverändert gebliebenen Endosperm vollkommen zu entfernen.
  • Die Flüssigkeit, die man für die Durchführung des Verfahrens verwendet, kann außer dem Wasser, das beim Gefrieren die Volumenvergrößerung hervorbringt, andere Komponenten mit verschiedenen Funktionen enthalten. Desgleichen können andere Flüssigkeiten beigemischt oder den Samenbruchstücken zu verschiedenen Zeitpunkten zugefügt werden. Für eine möglichst wirksame Durchführung des Verfahrens ist es im allgemeinen wünschenswert, daß verschiedene dieser Komponenten oder Hilfsflüssigkeiten anwesend sind, wodurch jedoch das Wesen der Erfindung nicht berührt wird. Beispielsweise und nicht im ~ ein schränkenden Sinn gedacht können die Komponenten oder Hilfsflüssigkeiten umfassen: Säuren, Alkalien, Alkohol, Aufsaugemittel, peptisierende Salze, Proteinstoffe, gärungsverhindernde Mittel, Bleichmittel usw.
  • Durch den Zusatz von Säuren oderAlkalien kann man den p11-Wert praktisch innerhalb des gesamten möglichen p-Bereiches verändern. So kann man mit Lösungen arbeiten, die einen p-Wert von i oder darunter, wie auch mit solchen, die einen pRWert von 13,5oder darüber aufweisen.
  • Ein allzu hoher Säure- oder Alkaligehalt ist jedoch im allgemeinen schädlich und führt zur Beschädigung und Veränderung des Endosperms, so daß es vorzuziehen ist, p-Werte, die merklich unter I,8 oder beträchtlich über 8,5 liegen, zu vermeiden.
  • Der Zusatz von Säuren bietet den Vorteil, daß man klare Pflanzenschleime erhält. Auch der Zusatz von Alkalien kann im Hinblick auf besondere Eigenschaften gewisser Samen zweckmäßig sein, insbesondere wenn einer eventuellen Verfärbung der Pflanzenschleime keine Bedeutung beizumessen ist. Durch Zusatz von Alkoholen läßt sich gegebenenfalls die Ausbeute verbessern. Der Zusatz von Aufsaugt; bzw. Netzmitteln, worunter im wesentlichen Substanzen verstanden werden, welche die Oberflächenspannung vermindern, erleichtert das Eindringen der Flüssigkeiten. Der Zusatz von peptisierenden Salzen wie auch einfach von Natriumchlorid ist, wie festgestellt wurde, oft geeignet, die Trennung der verschiedenen Samenteile zu erleichtern. Der Zusatz von Proteinstoffen, z. B. von löslichem Eiweiß, ist manchmal zweckmäßig, weil diese die Entstehung von Verfärbungen an den Pflanzenschleimen verhindern. Ein Zusatz von Gärungsschutzmitteln, z. B. von Quaternärderivaten des Stickstoffes (Steraminen), substituierten Phenolen od. dgl., kann verhindern, daß während oder nach der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens Gärungserscheinungen eintreten, welche das Endosperm verändern könnten. Der Zusatz von Bleichmitteln dient dazu, hellere Pflanzenschleime zu erhalten.
  • Das Prinzip, Samenkörner durch Gefrierbehandlung einer anschließenden mechanischen Bearbeitung zugänglich zu machen, wurde für gewisse Fälle schon früher ausgenutzt. So wurde beispiels, weise schon vorgeschlagen, gewisse stärkehaltige Samen, vor allem Getreidekörner, durch Kälte behandlung im feuchten Zustand so aufzulockern, daß sich die Schalenteile dann leicht auf mechanischem Wege entfernen lassen.
  • Die Gefriermethode wurde jedoch bisher noch nicht auf die Isolierung des reinen Endosperms angewandt, und daher unterscheiden sich frühere Vorschläge von der Erfindung insofern, als. von unverletzten Samen bzw. Körnern ausgegangen wurde, die lediglich angefeuchtet und nicht, wie dies erfindungsgemäß geschieht, bis zur Sättigung durchtränkt wurden. Das unvollkommene Anfeuchten und Gefrierenlassen ganzer Samenkörner bewirkt wohl ein Absprengen oder doch Lockern der Schale bei stärkehaltigen Körnern, wie dies mit den früheren Verfahren beabsichtigt war, erlaubt jedoch, nicht die Gewinnung möglichst reiner Schleimstoffe aus beispielsweise den angeführten Samen. Hierzu ist vielmehr eine völlige Durchtränkung notwendig, die sich praktisch. nur beim Arbeiten nach der Erfindung erreichen läßt.
  • Bei Durchführung des Verfahrens passieren die Samen von Pflanzen oder Früchten, welche Pflanzenschleime (hauptsächlich betstehend aus Glukomannanen, Galaktomannanen, Glukogalaktanen, Xylanen, Arabanen od. dgl.) enthalten, d. h. z. B. die Samen; der Ceratonia Siliqua, Cyanopsis, Tetraganologus, Tamanindus Indica, Cesalpinia Spinosa, Cesalpinia Tinetorin, Cassia, Plantago Psylium usw., zwecks Zerkleinerung eine Mühle oder einen mechanischen Entkeimungsapparat. Durch diese mechanische Einwirkung wird der Samen zunächst in zwei oder mehrere Teile gespalten, wodurch der Keimling zum Vorschein kommt und vom Endoe sperm, in welchem er enthalten war, abgetrennt wird. Es können sich im Laufe der Verarbeitung außerdem Teile des Endosperms auch in relativ kleinen Bruchstücken abtrennen. Das Spermoderm haftet im wesentlichen vollständig an den Bruchstücken des Endosperms.
  • Der Keimling hingegen, weicher den am leichtesten zu zerkleinernden Teil des Samens bildet, wird in kleinste Teilchen zermalmt und kann daher von den größeren Endospermbruchstücken z. B. durch Aussieben mittels einer geeigneten Siebvorrichtung abgesondert werden.
  • Das auf diese Art von den Keimlingen, jedoch nicht vom Spermoderm befreite Endosperm der Samen wird mit einer oder mehreren Flüssigkeiten bzw. mit Mischungen daraus so lange behandelt, bis die Flüssigkeit absorbiert ist. Die so erhaltene Masse wird sodann auf eine Temperatur unter dem Gefnerpunkt der aufgesaugten Flüssigkeit gebracht, die dabei unter Vergrößerung ihres Volumens gefriert. Durch die Volumenzunahme infolge des Gefrierens. wird das Endosperm vom Spermoderm im wesentlichen abgetrennt, während letzteres sodann beispielsweise mit Bürstmaschinen; Desintegratoren, Saugvorrichtungell oder ähnlichen Einrichtungen usw. entfernt wird, wobei ein unversehrtes und unverändertes Endosperm erhalten wird.
  • Es ist zweckmäßig, eine Zusammenballung der Masse und eine Klumpenbildung sei es während des Tränkens mit der Behandlungsflüssigkeit, sei es während des Gefrierens - zu vermeiden, was durch zweckmäßiges Rühren erreicht wird. Aus diesem Grunde können die aufgeführten Arbeitsgänge mit Vorteil auch in rotierenden Zylindern durchgeführt werden.
  • An Stelle der beschriebenen mechanischen oder anderer analoger Mittel zur endgültigen Abtrennung der verschiedenen Samenteile vom Endosperm können hierzu auch andere physikalische Mittel Verwendung finden, wie z. B. Eintauchen der verschiedenen Samenbestandteile in eine Flüssigkeit, deren Dichte zwischen der Dichte der verschiedenen Bestandteile liegt; oder der Durchgang dieser elektrostatisch geladenen Bestandteile durch ein elektrostatisches Feld, welches sie in verschiedener Art ablenkt.
  • Beispiel I Zu 50 kg Endosperm von Johannisbrot-(Ceratonia Sil.iqua)-Sam.en, dem zwar das Spermoderm noch anhaftet, das jedoch mittels der oben beschriebenen mechanischen Bearbeitung bereits im wesentlichen von den Keimlingen befreit ist, fügt man unter Rühren 50 kg Wasser bei. Man läßt die Masse 12 Stunden bei Raumtemperatur stehen, damit die Flüssigkeit gleichmäßig von der gesamten Masse absorbiert wird, worauf diese in eine Gefrierzelle gebracht und ungefähr 2 Stunden zwischen -20 und -300 gehalten wird. Nach dieser Zeit ist die aufgesaugte Flüssigkeit gefroren, und die Samenschale hat ,sich im wesentlichen vom Endosperm abgetrennt. Um diese beiden Gewebe voneinander zu trennen, wird das Produkt durch eine geeignete Desintegratier- oder Bürstmaschine, z. B. durch eine Bürstmaschine mit drehbarer Haspei und feststehendem Sieb, geführt, wobei das. Eis entfernt, das Material aufgetaut und der Hauptteil der Samenschale entfernt wird, indem er durch die Löcher des Mantels gepreßt wird. Das Endosperm wird noch mehrmals durch die Bürstmaschine hindurchgesehickt, wobei die letzteren noch am Endosperm anhaften den 5 aneens chalenres te entfernt werden. Das Endosperm wird daraufhin getrocknet und in geeigneten Walzenstühlen oder auf andere bekannte Weise gemahlen.
  • Beispiel 2 50 kg, Endosperm von Johannisbrot-(Ceratonia Siliqua)-Samen, welches mittels der beschriebenen Verarbeitung entkeimt wurde, werden gemäß Beispielt behandelt, wobei 50 kg Wasser verwendet werden, das 0,5 kg Schwefelsäure von 660 Be und 1 kg Glycerin enthält und euinen PH-Wert von ungefähr 1 aufweist. Das Aufsaugen ist in 12 Stunden durchgeführt, und die Masse nimmt einen PER Wert von 4,5 bis 5 an. Nachdem die Flüssigkeit völlig aufgesaugt ist, wird die Masse ungefähr 6 Stunden auf - 10 bis 200 gehalten. Die Verarbeitung wird gemäß Beispiels zu Ende geführt.
  • Beispiel 3 50 kg Endosperm von Johannisbrot-(Ceratonia Siliqua)-Samen, welches mittels der beschriebenen Verarbeitung entkeimt wurde, werden gemäß Beispiel 1 behandelt, wobei 60 kg Wasser verwendet werden, das o,5 kg Schwefelsäure von 660 Be und 0,5 kg 40%iges Formaldehyd enthält und einen friert von ungefähr I aufweist. Das Aufsaugen ist nach 12 Stunden vollendet, und die Masse nimmt einen PH-Wert von 5 an. Nachdem die Flüssigkeit vällig aufgesaugt ist, wird die Masse ungefähr 12 Stunden auf -5 bis -12° gehalten. Die Verarbeitung wird gemäß Beispiel 1 zu Ende geführt.
  • Beispiel 4 50 kg Endosperm von Samen der Cesalpinia Tinctoria, welches mittels der beschriebenen; Verarbeitung entkeimt wurde, werden nach Beispiel I behandelt, wobei 40 kg Wasser verwendet werden, das 0,5 kg Schwefelsäure von 66° Bé, 0,5 kg Schwefelsäureanhydrid und 0,5 kg Äthylenglykol enthält und einen friert von weniger als I aufweist. Das Aufsaugen ist in 12 Stunden vollendet, und die Masse nimmt einen p-Wert von 4 an. Nachdem die Flüssigkeit völlig aufgesaugt ist, wird die Masse ungefähr 4 Stunden auf - 15 bis -25° gehalten: Die Verarbeitung wird gemäß Beispiels vollendet.
  • Beispiel 5 100 kg Endosperm von Johannisbrot-(Ceratonia Siliqua)-Samen, dem zwar das Spermoderm noch anhaftet, das jedoch auf die beschriebene mechanische Art bereits im wesentlichen von den Keimlingen befreit ist, werden in einer drehbaren Trommel mit 50 kg wäßriger Schwefelsäure mit einem friert von ungefähr I,8 behandelt. Die Aufsaugung der Lösung durch die Endospermbruchstücke vollzieht sich bei Raumtemperatur in ungefähr 20 Stunden, während welcher Zeit sich die Trommel langsam dreht. Sodann werden die Endospermbr @chstücke in einen mit Kühlmantel versehenen drehbaren Zylinder eingeführt, in welchem eine Salzsole bei niedriger Temperatur zirkuliert, wodurch das im Zylinder enthaltene Material auf ungefähr -15° gekühlt wird. Mittels eines Rührers im Innern des Zylinders wird das Material ungefähr 3 Stunden in dauernder Bewegung gehalten, wobei die aufgesaugte Flüssigkeit gefriert und sich das Spermoderm vom Endosperm abtrennt Die Abscheidung dieser beiden Samenbestandteile wird gemäß Beispiels durchgeführt.
  • Beispiel 6 100 kg Endosperm von Samen der Cesalpinia Spinosa, die auf die beschriebene Art entkeimt wurden, werden gemäß Beispiel 5 behandelt, wobei man jedoch 80 kg einer wäßrigen Lösung mit einem PH-Wert von ungefähr 8,5 verwendet, welche 1 % Natriumbicarbonat, 1,5 0/o Butylnaphthalinsulfonat und 0,5 kg Glycerin enthält. Die Aufsaugung der Flüssigkeit vollzieht sich in ungefähr 12 Stunden.
  • Die Innentemperatur der Gefriertrommel wird auf -30° gebracht, und die aufgesaugte Flüssigkeit gefriert in ungefähr 1½ Stunden. Die Verarbeitung wird gemäß Beispiel 1 zu Ende geführt.
  • Beispiel 7 100 kg Endosperm von Samen der Ceratonia Siliqua, welche mittels der beschriebenen Verarbeitung entkeimt wurden, werden gemäß Beispiel 5 behandelt, wobei man jedoch 80 kg einer wäßrigen Lösung mit einem pH-Wert von ungefähr 8 verwendet, die o,8 0/0 Kaliumbicarbonat, 0,50/0 lösliches Eiweiß und 0,2 0/o Natriumfluorid, das eine gärungsverhindernde Wirkung besitzt, enthält. Die Aufsaugung der Flüssigkeit vollzieht sich in ungefähr I2 Stunden. Die Innentemperatur der Gefriertrommel wird auf 200 gebracht, so daß die aufgesaugte Flüssigkeit in ungefähr 5 Stunden gefriert. Die Verarbeitung wird gemäß Beispiel I zu Ende geführt.
  • Beispiel 8 100 kg Endosperm von Samen der Ceratonia Siliqua, welche mittels der beschriebenen Verarbeitung entkeimt wurden, werden gemäß Beispiel 5 behandelt, wobei man jedoch 80 kg einer wäßrigen Ammoniaklösung mit einem PH-Wert von ungefähr 7,5 verwendet, die 1,5 0/o Butylnaphthalinsulfonat und 0,5 kg Äthylenglykol enthält. Die Aufsaugung der Flüssigkeit vollzieht sich in ungefähr I6 Stunden. Die Innentemperatur der Gefriertrommel wird auf 200 gebracht, so daß die aufgesaugte Flüssigkeit in ungefähr 6 Stunden gefriert. Die Verarbeitung wird gemäß Beispiel 1 zu Ende geführt.
  • Beispiel g 100 kg Endosperm von Samen der Ceratonia Siliqua, welche mittels der beschriebenen Verarbeitung entkeimt wurden, werden gemäß Beispiel 5 behandelt, wobei man jedoch 85 kg einer wäßrigen Lösung von Natriumcarbonat mit einem p-Wert von ungefähr 8,5 verwendet. Die Aufsaugung der Flüssigkeit vollzieht skh in ungefähr I6 Stunden.
  • Die Innentemperatur der Gefriertrommel wird auf -30° gebracht, so daß die aufgesaugte Flüssigkeit in ungefähr 2 Stunden gefriert. Die Verarbeitung wird gemäß Beispiel I zu Ende geführt.
  • Im vorstehenden wurden einige Beispiele angeführt, welche zur Durchführung des Verfahrens nach der Erfindung besonders geeignet sind, Es versteht sich jedoch von selbst, daß sich die Erfindung nicht auf diese Beispiele beschränkt und daß das Verfahren insbesondere hinsichtlich der Zeit- und Temperaturangaben sowie der Zusammen- setzung der Behandlungsflüssigkeiten den jeweiligen Erfordernissen jeder einzelnen Verarbeitung angepaßt werden kann. Es fällt somit jede Ausführungsform des Verfahrens, welche den in der Beschreibung klargestellten Erfindungsgedanken entspricht, in den Bereich der Erfindung.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE: I. Verfahren zur Isolierung des Endosperms von schleim- bzw. gummihaltigen Samen aus den von Keimlingen befreiten Anteilen durch Gefrieren und mechanische Trennung des Bet handlungsgutes, dadurch gekennzeichnet, daß man die Samenbruchstücke zunächst mit einer wäßrigen Flüssigkeit bis zur vollständigen Sättigung tränkt, dann vorübergehend auf oder unter den Gefrierpunkt der Tränkflüssigkeit abkühlt und das durch den Gefrierprozeß von den anderen Samenteilen losgelöste Endosperm in an sich bekannter Weise auf mechanischem Wege isoliert.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß als Tränkflüssigkeit eine wäßrige Lösung, insbesondere eine verdünnte Säure bzw. Lange, vom p-Wert I bts I3,4, insbesondere I,8 bis 8,5, verwendet wird.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Tränkflüssigkeit einen Zusatz an Alkohol, Netzmitteln, peptisierenden Salzen, löslichen Proteinstoffen, gärungsverhindernden Mitteln oder bzw. und Bleichmitteln enthält.
    In Betracht gezogene Druckschriften: Französische Patentschrift Nr. 528 I5I; USA.-Patentschrift Nr. 2 490431.
DEH16621A 1952-06-06 1953-06-06 Verfahren zur Isolierung des Endosperms von schleim- bzw. gummihaltigen Samen Expired DE964117C (de)

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Citations (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
FR528151A (fr) * 1917-05-29 1921-11-08 Schweitzer Et Cie J Procédés et appareils de traitement par le froid du blé et autres grains en vue de leur conservation et de les préparer à la mouture
US2490431A (en) * 1946-07-19 1949-12-06 Research Corp Dehydrating process for starchy vegetables, fruits, and the like

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