DE96372C - - Google Patents
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Classifications
-
- D—TEXTILES; PAPER
- D03—WEAVING
- D03J—AUXILIARY WEAVING APPARATUS; WEAVERS' TOOLS; SHUTTLES
- D03J1/00—Auxiliary apparatus combined with or associated with looms
-
- D—TEXTILES; PAPER
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- D03J—AUXILIARY WEAVING APPARATUS; WEAVERS' TOOLS; SHUTTLES
- D03J2700/00—Auxiliary apparatus associated with looms; Weavening combined with other operations; Shuttles
- D03J2700/02—Treatment of the weaving material on the loom, e.g. sizing, humidifying, cleaning
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
Den Gegenstand der vorliegenden Erfindung bildet ein Verfahren zum Bedrucken von
Kettenfäden, welches die Erzielung eines auf beiden Seiten eines dichten Gewebes gleichmäfsig
sichtbaren mehrfarbigen Musters ermöglichen soll.
Betrachtet man nämlich ein nach bekannten Verfahren bedrucktes Gewebe, so sieht man,
dafs die Farbe auf jede Seite des Gewebes besonders aufgedruckt ist. Die Farbe hat daher
die das Gewebe bildenden Fäden nicht durchdringen können, denn man erzielt mittelst
zweier auf einander folgender Drucke nur eine einfache Ablagerung des Farbstoffes. Die oberflächliche
Art dieser Ablagerung macht sich um so mehr bemerkbar, sobald die Gewebe aus starken Fäden hergestellt sind, welche Zwischenräume
zwischen sich lassen, welche gar keine oder nur wenig Farbe aufnehmen.
Um diesen Uebelständen abzuhelfen, geht der Erfinder davon aus, dafs er jeden Kettenfaden des Gewebes aus einer Anzahl dünner
Fäden zusammensetzt, deren Stärke so vermindert ist, dafs dieselben beim Bedrucken
leicht und vollständig von der Farbe durchdrungen werden. Nach dem Bedrucken werden
die dünnen Fäden also zu Fadenbündeln von solcher Stärke vereinigt, wie sie die
Kettenfäden des herzustellenden Gewebes besitzen sollen. Hierbei ist dafür Sorge getragen,
dafs die Uebereinstimmung, welche zwischen dem endgültigen Muster des Gewebes und
dem auf die Kettenflächen aufgedruckten Muster bestehen mufs, beständig bewahrt bleibt.
Das vorliegende, zur Lösung der vorbezeichneten Aufgabe erforderliche Verfahren besteht
nun im wesentlichen erstens in dem Aufbäumen aller Fäden, welche die Kettenfäden
des Gewebes bilden sollen, zweitens in der Führung der gesammten Fäden unter der
Druckvorrichtung hinweg, derart, dafs der Farbstoff durch die ganze Stärke eines jeden
Fadens hindurchdringen kann, ohne mit den Farben der benachbarten Fäden in Berührung
zu kommen, drittens endlich in der Vereinigung von mehreren derart bedruckten Fäden in der
Weise, dafs jede zwischen zwei Zähnen eines Kammes hindurchgehende Fadengruppe einen
dicken Kettenfaden bildet, und viertens endlich in dem sofortigen Verweben der so vorbereiteten
Kette, während diese noch .dieselbe Bewegung und Spannung besitzt.
Eine zur Ausübung dieses Verfahrens dienende Vorrichtung ist auf den beiliegenden
Zeichnungen dargestellt, und zwar zeigt
Fig. ι im Längsschnitt und
Fig. 2 in der Ansicht von oben einen gewöhnlichen Webstuhl, welcher mit der zur
Ausführung des Verfahrens erforderlichen Vorrichtung versehen ist.
Fig. 3. zeigt eine Einzelheit.
Um jeden einzelnen Kettenfaden mit der zur Bildung des Musters erforderlichen Farbe
zu bedrucken und ein Ineinanderlaufen der Farben zu verhindern, werden die einzelnen
Fäden auf dem Kettenbaum A derart aufgebäumt, dafs sie eine erheblich gröfsere Breite
der Bahn einnehmen, als diejenige des fertigen Gewebes betragen soll.
Ein an dem Rahmen des Webstuhles angebrachter Behälter R enthält die zum Anfeuchten
der Fäden bestimmte Flüssigkeit. Die Fäden
gehen zunächst über eine in diesen Behälter eintauchende Rolle B, sodann über einen
Streichbaum C hinweg nach dem Kamm D, welcher die Kettenfäden dem Druckcylinder E
zuführt, bevor sie zu einem Gewebe vereinigt werden.
Die Druckwalze E, welche rotirt, besteht im wesentlichen aus einem hölzernen oder
metallenen Cylinder, welcher mit einer das Druckmuster tragenden Muffe versehen1 ist.
Die letztere besteht aus einer grofsen Zahl von kleinen Blöcken aus festem Farbstoff, welche
in geeigneter bekannter Weise zu einem Muster zusammengestellt sind, ähnlich wie die Lettern
in einem Buchdrucksatz. Ueber der Druckwalze E ist ein Hebel G angeordnet, welcher
ein auf der Unterseite ausgekehltes Lineal g trägt. Das Lineal hat infolge der Auskehlung
zwei Schneiden und erhält vom Webstuhl durch die Hebelübertragung eine auf- und
abgehende Bewegung, so dafs es auf die angefeuchteten Fäden schlägt und dieselben auf
diese Weise mit der Druckwalze E in Berührung bringt, so dafs die letztere Farbe an
die feuchten Fäden abgiebt. Unmittelbar hinter der Druckwalze E befindet sich ein hohler
Tisch H, welcher auf beliebige Weise geheizt werden kann und bestimmt ist, die Fäden,
sobald sie auf die beschriebene Weise bedruckt sind, zu trocknen.
Da die äufseren Kettenfäden bis zur Schützenbahn einen weiteren Weg zu durchlaufen haben
als die mittleren, so mufs eine Vorrichtung eingeschaltet werden, welche bei dem Ueber-.gange
der breiten Kettenfädenbahn zu der schmalen Bahn des fertigen Gewebes einen Ausgleich des von den mittleren und äufseren
Kettenfäden zu durchlaufenden Weges gestattet. Es würde sonst nicht nur eine ungleiche
Spannung des Gewebes infolge der durch die doppelte Brechung der äufseren Fäden hervorgerufenen
Reibung entstehen, sondern auch eine Verzerrung des aufgedruckten Musters. Um dies zu vermeiden, ist hinter der Druckwalze
E zwischen einem Kamm D1 und einer Spannrolle B1 ein in Fig. 3 besonders dargestellter
gebogener Kamm P angeordnet, durch welchen der Weg der mittleren Kettenfäden
in dem Verhältnifs verlängert wird, als es die durch die Zusammenführung der Kettenfäden
zur Breite der Gewebebahn hervoreerufene Ungleichheit der Wege erfordert.
Der Kamm D1 vervollständigt in Verbindung mit der Spannrolle B1 den regelmäfsigen Vormarsch
der Fäden und sichert die Aufrechterhaltung einer entsprechenden Spannung und der Zwischenräume zwischen denselben bis zur
Ankunft der Kettenfäden an den Schäften ρ ρι.
Durch die Schäfte oder Litzen ρ ρ1 werden
die einzelnen Fäden doublirt, d. h. zu Gruppen zusammengefafst, von denen jede für sich einen
Kettenfaden bildet, welcher der normalen Dicke des Gewebes entspricht.
Die so entstandenen Kettenfäden bilden nunmehr nach dem Verweben mit den Schufsfä'den
ein dichtes Gewebe, auf welchem die Contoüren des Musters in jeder Farbe scharf
und auf beiden Seiten sichtbar sind, da jeder der zur Bildung der Kettenfäden verwendeten
Einzelfäden vor dem Verweben bedruckt ist. Das Verweben geht schliefslich in der bei
Webstühlen der beschriebenen Art allgemein gebräuchlichen Weise vor sich.
Wenn das Muster nicht eine allzu grofse Länge besitzt, so genügt es, wenn die Druckwalze
E auf ihrem Umfange die Farbenblöcke trägt. Ueberschreitet dagegen das Muster eine
gewisse Länge, so wird, um mehrere Druckwalzen zu vermeiden, eine zweite Rolle E1
angeordnet und über diese und die Walze E ein endloses Tuch gelegt, auf welchem, die
Farbenblöcke auf irgend eine geeignete Weise befestigt sind.
Die Farbenblöcke können auf verschiedene Weise hergestellt werden. Man löst z. B. den
Farbstoff zusammen mit den zu seiner Fixirung erforderlichen Materialien und fügt ein Trockenmittel
und eine bestimmte Menge Dextrin, Leim oder anderen Klebstoff hinzu. In diese gebildete
Masse taucht man Filztafeln und läfst dieselben sich mit der Mischung vollsaugen.
Hierauf nimmt man dieselben wieder heraus, läfst sie trocknen und schneidet sie in Würfel
von gleicher Gröfse. Letztere werden den Farbennüancen entsprechend in Kästen oder
Fächern geordnet und können alsdann nach Bedürfnifs zum Zusammensetzen des Druckmusters
verwendet werden.
Claims (2)
1. Ein Verfahren zur Herstellung eines auf beiden Seiten bedruckten Gewebes unter
Verwendung einer bedruckten Kette, dadurch gekennzeichnet, dafs die Kettenfäden beim Uebergange vom Kettenbaum zum
Riet in ausgebreitetem Zustande ohne gegenseitige Berührung bedruckt, nach dem Bedrucken
doublirt und unmittelbar darauf verwebt werden. ·-·.
2. Eine Vorrichtung zur Ausübung des im Anspruch 1 gekennzeichneten Verfahrens,
sofern bei derselben die von dem Baum ablaufenden Kettenfäden in ausgebreitetem Zustande in einem Behälter (R) angefeuchtet,
dann mittelst eines oder mehrerer Cylinder (E E1J, welche zu einem Muster zusammengesetzte
Farbstoff blocke tragen, in Verbin-
' dung mit einem darü ber angeordneten
Lineal (g) oder dergl. bedruckt, hierauf getrocknet und endlich vor dem Verweben'
in den Schäften oder Litzen (pp1) doublirt werden. ■ . ■ ■ ■
3· Eine Vorrichtung der unter 2. gekennzeichneten
Art, sofern bei derselben zwischen dem Druckcylinder (E) und den Schäften bezw. Litzen ein gebogener
Kamm (P) angeordnet ist, zum Zwecke, die bei der Vereinigung der Kettenfäden
zu einem Gewebe entstehenden Ungleichheiten des äufseren und mittleren Kettenweges
aufzuheben und die daraus entstehende Verzerrung des Musters, sowie
die ungleiche Spannung der Fäden zu vermeiden.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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ID=367521
Family Applications (1)
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