DE60749C - Verfahren zum Bedrucken von Schleiferstoffen (Teppichen u. s. w.) - Google Patents

Verfahren zum Bedrucken von Schleiferstoffen (Teppichen u. s. w.)

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DE60749C
DE60749C DENDAT60749D DE60749DC DE60749C DE 60749 C DE60749 C DE 60749C DE NDAT60749 D DENDAT60749 D DE NDAT60749D DE 60749D C DE60749D C DE 60749DC DE 60749 C DE60749 C DE 60749C
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DE
Germany
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printing
fabric
carpets
color
carpet
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Expired - Lifetime
Application number
DENDAT60749D
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English (en)
Original Assignee
J. DUNLAP in Eleventh and Cambria Streets, Philadelphia, Penns., V. St. A.; Vertreter-. C. FEHLERT & G. LOUBIER in Berlin N.W., Dorotheenstrafse 32
Publication of DE60749C publication Critical patent/DE60749C/de
Anticipated expiration legal-status Critical
Expired - Lifetime legal-status Critical Current

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    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B41PRINTING; LINING MACHINES; TYPEWRITERS; STAMPS
    • B41FPRINTING MACHINES OR PRESSES
    • B41F9/00Rotary intaglio printing presses
    • B41F9/02Rotary intaglio printing presses for multicolour printing
    • B41F9/023Web printing presses
    • B41F9/028Web printing presses of the satellite type
    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B41PRINTING; LINING MACHINES; TYPEWRITERS; STAMPS
    • B41FPRINTING MACHINES OR PRESSES
    • B41F17/00Printing apparatus or machines of special types or for particular purposes, not otherwise provided for
    • B41F17/003Special types of machines for printing textiles

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
Die Herstellung der Brüsseler und Tapestry-Teppiche erfolgt nach zwei verschiedenen Methoden. Bei der Herstellung der ersten Art müssen statt eines Polkettenfadens deren so viele (z.B. fünf) vorhanden sein, als Farben in freier Vertheilung (nicht in Längsstreifen) vorkommen sollen. Diese verschiedenfarbigen Kettenfäden bilden einen Kettentheil, indem sie durch denselben Zahn des Rietes gehen, aber jeder von einer besonderen Litze des Harnisches bethätigt wird. Je nachdem das Muster es verlangt, bringtdieJacquard-Maschine dann den einen oder den anderen dieser Polkettenfäden an die Oberfläche, während die anderen Fäden als Füllkette dienen. Die auf diese Weise hergestellten Teppiche werden infolge dessen sehr theuer.
Weit billiger und in der Farbenzahl nicht beschränkt, lassen sich die Teppiche mit vorgedruckter Kette (Tapestry-Teppiche) herstellen, denn jeder hierzu verwendete Polkettenfaden läfst sich mit beliebig vielen Farben bedrucken. Bei dieser Herstellungsweise fällt die Jacquard-Maschine fort, und es kommt eine einfache Schaftmaschine zur Verwendung. Die Anordnung der einzelnen Farben auf den einzelnen Fäden ist dabei so getroffen, dafs nach Verweb ung der Fäden der Teppich das gewünschte Muster zeigt.
Die Vortheile der beiden erwähnten Methoden zur Herstellung von Teppichen sollen nun in dem vorliegenden Verfahren vereinigt werdem Dies Verfahren kennzeichnet sich im wesentlichen dadurch, dafs die Fäden nicht vor dem Verweben verfärbt werden, wie dies bei den beiden oben beschriebenen Methoden der Fall ist, sondern dafs erst die Fäden verwebt werden und dann das fertige Gewebe, dem gewünschten Muster entsprechend, mit Farben bedruckt wird. Die Fäden können entweder in ihrer natürlichen Farbe verwebt oder auch gewUnschtenfalls mit einer gemeinsamen Grundfarbe gefärbt werden. Das Gewebe wird zweckmäfsigerweise ohne Jacquard-Maschine in einer einfachen Bindung hergestellt, d. h. in derselben Weise, wie die Teppiche mit vorgedruckter Kette bisher hergestellt wurden, mit dem einzigen Unterschied, dafs die Kettenfäden nicht bedruckt sind. Nachdem das Gewebe fertiggestellt ist, wird es auf einer Druckmaschine bedruckt, welche im allgemeinen den Kattundruckmaschinen gleicht, d. h. eine grofse Drucktrommel besitzt, mit welcher das zu bedruckende Gewebe fortschreitet, wobei die einzelnen Farben von besonderen, mit dem betreffenden Muster versehenen Druckwalzen auf das Gewebe gebracht werden. Die zum Kattundrucken benutzten Maschinen können jedoch nicht ohne Weiteres zum Bedrucken der Teppichgewebe verwendet werden, sie müssen vielmehr mit einer besonderen Vorrichtung versehen werden. Die Schwierigkeit, Schleifenstoffe zu färben, liegt darin, dafs der Flor sehr nachgiebig ist. Um den letzteren in der richtigen Weise zu färben, genügt es nicht, die Farbe auf die obere Seite des Flors zu bringen, die Farbe mufs vielmehr die einzelnen Florschleifen vollständig bis zum Grundgewebe durchdringen. Dies ist nothwendig, damit der Flor, nach welcher Seite er auch gerichtet sein mag, stets ein gleichmäfsiges Aussehen bewahrt. Auch bei Abnutzung des Flors soll sich die Farbe
nicht ändern. Das Aufbringen der Farbe erfordert einen sehr starken Druck, um die Farbe vollständig in den Flor hineinzubringen, auch mufs die Farbe in ziemlich grofsen Mengen aufgetragen werden. Dabei darf die Farbe aber nicht an den Rändern auslaufen, dieselben sollen vielmehr scharf begrenzt sein.
Um nach dem vorliegenden Verfahren einen dem Brüsseler ähnlichen Teppich herzustellen, wird das Gewebe auf einem gewöhnlichen Teppichwebstuhl aus ungefärbtem Garn gewebt.
Um dann das Garn für die Aufnahme der Farben empfänglicher zu machen, wird das Gewebe mit einer Mischung von folgender Zusammensetzung benetzt. Man mischt 9 kg Olivenöl mit 9 kg Vitriolöl und läfst die Mischung 48 Stunden stehen. Dann nimmt man drei Fässer von je 400 1 Inhalt und füllt in jedes 30 kg Salz und 100 1 heifses Wasser. Hierzu fügt man 200 1 kaltes Wasser und 33/8 1 der ersten Mischung. Man füllt dann die Fässer ganz voll Wasser, rührt gut um und läfst die Mischung zwei oder drei Tage lang stehen. Das auf der Oberfläche sich ansammelnde OeI wird abgefüllt und zu je 10 1 dieses OeIs Y3 1 kaustischer Soda zugesetzt. Die so gewonnene Flüssigkeit vermischt man mit 20 Theilen Wasser und benutzt dieselbe dann zum Anfeuchten des Gewebes.
Das mit der Mischung befeuchtete Gewebe wird dann über heifse Cylinder geleitet, um es zu trocknen, und in der Druckmaschine mit dem gewünschten Muster bedruckt. Diese Druckmaschine ist mit einer grofsen Trommel versehen, von der das zu bedruckende Gewebe getragen wird, und mit einer Anzahl kupferner Druckwalzen, welche in einem Farbbehälter rotiren und das der betreffenden Farbe entsprechende Muster vertieft enthalten. Das Muster wird dabei in der Weise eingravirt, dafs dasselbe zuerst auf eine gleichmäfsige Tiefe gebracht wird, wobei darauf zu achten ist, dafs die Ränder nicht scharf absetzen, sondern abgerundet verlaufen. Dann werden in dieser vertieften Musterfläche viele kleine runde Vertiefungen angebracht, die dicht neben einander liegen. Die Anordnung dieser Vertiefungen ist aus Fig. 5 zu ersehen, .in welcher α α die Oberfläche der Druckwalze bezeichnet. Die erste Vertiefung ist mit b b bezeichnet, während die weiteren Verliefungen c genannt sind. ' Die üblichen Abstreichmesser sind so angeordnet, dafs die Oberfläche α α der Druckwalzen von Farbe freibleibt, dagegen die Vertiefungen b und c mit der Farbe vollständig gefüllt werden, wie dies in Fig. 6 dargestellt ist. Wenn die auf diese Weise hergerichtete Farbmasse unter dem nöthigen Druck auf das Gewebe gebracht wird, dringt die Farbe völlig in die Schleifen hinein und tränkt dieselben bis zum Grundgewebe, indem die Schleifen sich in die Vertiefungen c hineinlegen und die in denselben enthaltene Farbe vollständig aufsaugen. Auf diese Weise werden die Schleifen vollständig von der Farbe durchdrungen, ohne dafs durch den grofsen Druck die Farbe seitlich über das Muster hinausgedrängt wird; die Aufsenlinien des Musters werden vielmehr ganz scharf abgegrenzt sein. Diese Aufsenseiten des Musters können dabei in beliebigen Linien laufen, während bei den Brüsseler und ähnlichen Teppichen die Begrenzungslinien der Muster stets aus geraden Linien zusammengesetzt sind, so dafs schräge Linien ein zickzackförmiges Aussehen haben. Die Druckwalzen werden mit sehr starkem Druck gegen die grofse Trommel geprefst, um die Farbe vollständig auf das Gewebe zu bringen. Der Druck wirkt dabei senkrecht auf dasselbe.
Das auf diese Weise bedruckte Gewebe wird darauf mit einem kräftigen, direct wirkenden Dampfstrahl behandelt, der entweder von vorn oder von hinten, oder gleichzeitig von beiden Seiten gegen dasselbe geblasen wird. Hierdurch wird die Farbe in den Schleifen gleichmäfsig vertheilt, auch werden die durch das Drucken niedergedrückten Schleifen wieder aufgerichtet. Das zum Dämpfen verwendete, mit den nöthigen Löchern versehene Dampfrohr wird unmittelbar vor und hinter dem Gewebe angeordnet.
Nachdem das Gewebe gedämpft ist, wird es mit beiden Seiten über Trockencylinder geführt, bis es halb trocken ist, darauf in einem Dampfraum mit 1Y2 bis 2 Atmosphären Druck eine Stunde lang gedämpft, sodann gewaschen, indem es über eine nasse rotirende Bürste gezogen wird, und endlich auf der Rückseite mit Stärke bestrichen. Zum Schlufs wird das Gewebe getrocknet und ist dann zum Versand fertig.
Auf der beiliegenden Zeichnung ist eine zum Bedrucken des Teppiches geeignete Druckmaschine in Fig. ι im verticalen Längsschnitt mit Fortlassung der unwesentlichen Theile dargestellt.
Fig. 2 zeigt die Maschine in Vorderansicht.
Fig. 3 ist eine Seitenansicht derselben.
Fig. 4 bis 6 zeigen Einzelteile.
Der zum Weben des Teppichs dienende Webstuhl ist auf der Zeichnung nicht dargestellt, da derselbe allgemein bekannt ist.
Der zum Bedrucken fertige Teppich d wird auf die Walze dl aufgewickelt und läuft über eine Anzahl abgerundeter Spannhölzer f zu der Druckmaschine. In der Druckmaschine läuft der Teppich um die grofse Drucktrommel e herum und wird dabei von den verschiedenen Druckwalzen g bedruckt. Zwischen dem Teppich und der Drucktrommel ist ein starkes elastisches Tuch h eingeschaltet, um
den auf den Teppich und die Trommel ausgeübten Druck gleichmäfsig zu vertheilen. Dies elastische Tuch ist endlos und läuft, nachdem es um die Trommel herumgeführt ist, über Leitrollen nach einer Waschvorrichtung, welche die etwa an dem Tuch anhaftende Farbe abnimmt.
Die Druckwalzen g sind in der oben beschriebenen Weise mit dem ihrer Farbe entsprechenden vertieften Muster versehen. Die Anzahl der Druckwalzen mufs somit natürlich der Anzahl der im Muster vorkommenden Farben entsprechen. Die Farbe wird auf die Druckwalzen durch Färb walzen gl übertragen, welche in den mit den entsprechenden Farben versehenen Farbbehältern rotiren. Die überflüssige Farbe wird von den Farbwalzen durch Streichmesser g"4 entfernt.
Die grofse Drucktrommel e ist in den Lagerbüchsen e1 gelagert, welche in dem Maschinengestell vertical verschiebbar angeordnet sind. Durch Stellschrauben können die Lagerbüchsen in dem Gestell festgestellt werden. Es erscheint jedoch vorteilhaft, die Stellschrauben in der Weise einzustellen, dafs sie nicht von den Lagerbüchsen berührt werden, so dafs die Trommel e mit ihrem ganzen Gewicht auf den Druckwalzen g ruht. Die Druckwalzen sind in Lagerbüchsen gelagert, welche mittelst Stellschrauben radial zu der Trommel e verstellt werden können. Auf diese Weise kann ein bedeutender Druck auf den Teppich ausgeübt ^werden.
Der Antrieb der Druckwalzen g erfolgt durch Zahnräder g3, welche in das grofse, auf der Welle der Trommel e angebrachte Zahnrad e2 eingreifen. Nachdem der Teppich die Drucktrommel verlassen hat, läuft er über Leitwalzen j j. Zwischen diesen beiden Leitwalzen ist die Dämpfvorrichtung angebracht, welche aus den beiden mit Perforationen versehenen Dampfrohren k und kl besteht, die unter und über dem Teppich angeordnet sind. Die Perforationen in den Dampfrohren sind so angeordnet, dafs der Dampf direct gegen das Gewebe geblasen wird. Jeder der beiden Dampfrohre ist mit einem Ventil A2, Fig. 4, versehen, um den Dampfzuflufs regeln zu können. Zuweilen ist es zweckmäfsig, das untere Ventil ganz zu schliefsen und den Dampf nur von oben auf den' Teppich wirken zu lassen. Die Art der Dämpfung richtet sich nach der verschiedenen Beschaffenheit der aufgedruckten Farben.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Verfahren zum Bedrucken von Schleifenstoffen (Teppichen u. s. w.), darin bestehend, dafs das auf dem Stoff herzustellende Muster mit einer der Anzahl der Farben entsprechenden Anzahl Druckwalzen hervorgebracht wird, welche mit vertieften Mustern versehen sind, in denen noch dicht neben einander stehende kleine Vertiefungen zur Aufnahme der Florschleifen sich befinden.
    Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
DENDAT60749D Verfahren zum Bedrucken von Schleiferstoffen (Teppichen u. s. w.) Expired - Lifetime DE60749C (de)

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DENDAT60749D Expired - Lifetime DE60749C (de) Verfahren zum Bedrucken von Schleiferstoffen (Teppichen u. s. w.)

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