DE962599C - Verfahren zur Extraktion von Zucker aus pflanzlichen Stoffen - Google Patents
Verfahren zur Extraktion von Zucker aus pflanzlichen StoffenInfo
- Publication number
- DE962599C DE962599C DEU3513A DEU0003513A DE962599C DE 962599 C DE962599 C DE 962599C DE U3513 A DEU3513 A DE U3513A DE U0003513 A DEU0003513 A DE U0003513A DE 962599 C DE962599 C DE 962599C
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- sugar
- extract
- amines
- substances
- vegetable matter
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Expired
Links
Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C13—SUGAR INDUSTRY
- C13B—PRODUCTION OF SUCROSE; APPARATUS SPECIALLY ADAPTED THEREFOR
- C13B10/00—Production of sugar juices
- C13B10/14—Production of sugar juices using extracting agents other than water, e.g. alcohol or salt solutions
Landscapes
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
- Biochemistry (AREA)
- Organic Chemistry (AREA)
- Extraction Or Liquid Replacement (AREA)
- Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)
Description
- Verfahren zur Extraktion von Zucker aus pflanzlichen Stoffen Im Patent 596 ogi wurde ein Verfahren beschrieben, organische Stoffe aus pflanzlichen und tierischen Materialien mit flüssigem Ammoniak zu extrahieren, um dann den extrahierten Stoff, insbesondere Zucker, in der Weise zu gewinnen, daß das flüchtige und niedrig siedende Ammoniak abgedampft wird.
- Wenn auch bereits für die praktische Durchführbarkeit und großtechnische Anwendung wesentliche Verbesserungen vorgeschlagen wurden, hat das Verfahren den Nachteil für die Praxis, daß es notwendigerweise in geschlossenen Hochdruckapparaten durchgeführt werden muß. Es ist daher ausgeschlossen, dieses Verfahren in den bestehenden Einrichtungen der Zuckerfabriken anzuwenden.
- Es wurde nun gefunden, daß sich hochwertige organische Stoffe aus pflanzlichen Materialien, z. B. Zucker, sehr gut mit Aminen extrahieren lassen, weil sie darin in hohen Konzentrationen löslich sind und die Amine einen höheren Siedepunkt als Ammoniak besitzen. Vorzugsweise eignen sich für das vorliegende Verfahren solche Amine, deren Siedepunkte ein druckloses Arbeiten zur Extraktion der organischen Stoffe gestatten, insbesondere aliphatische Amine.
- Diese Lösungsmittel haben den Vorteil gegenüber einer üblichen Extraktion mit Wasser, daß sie für bestimmte Stoffe, z. B. Zucker, ein sehr spezifisches und vom Wasser unterschiedliches Lösungsvermögen besitzen und praktisch nur diese ohne wesentliche Mengen von unerwünschten Begleitstoffen extrahieren.
- Es hat sich als günstig erwiesen, daß diese Amine eine vollkommen äusreichende und selektive Löslichkeit auch dann besitzen, wenn sie in nicht allzu großen Konzentrationen, d. h., bis zu 50 °/o-, mit organischen Lösungsmitteln verdünnt werden. Als solche eignen sich z. B. niedere Alkohole, wie Methanol und Äthanol, oder einfache Ketone, wie Aceton.
- Es wurde weiterhin gefunden, daß sich Zucker wie auch andere Extraktstoffe aus dem Extrakt der Lösung in einfacher und praktisch vollstän, diger Weise dadurch gewinnen läßt, daß die Lösung mit flüchtigen Säuren, vorzugsweise Kohlensäure, gesättigt wird. Dadurch verlieren die Amine vollkommen ihre lösende Wirkung für die Extraktstoffe, die sich schnell und meist gut kristallisiert ausscheiden. Die Aufnahme der flüchtigen Säuren geschieht sehr schnell. Zweckmäßig kann zur schnelleren ArbeitsweÄse und zur Vervollständigung ihrer Aufnahme die Zuführung bei niederem Druck erfolgen, wie ihn normalerweise Apparate auszuhalten vermögen.
- Als vorteilhaft erwies sich auch die Anwendung eines Gemisches. flüchtiger Säuren, z. B. S 02 mit C 02, welches erfolgreich eine Bildung von färbenden Substanzen vermindert oder ganz zu vermeiden imstande ist.
- Die Wiedergewinnung der verwendeten Amine und der flüchtigen Säuren gestaltet sich einfach, da die mit ihnen gebildeten Verbindungen sich schon bei niederen Temperaturen wieder in ihre Komponenten spalten. Wird also die nach der Abscheidung und Abtrennung der Extraktstoffe verbleibende Lösung erwärmt, so entweicht die flüchtige Säure und kann einer wiederholten Verwendung zugeführt werden. Das verbleibende Amin wird ebenfalls wiedergewonnen und dem Prozeß zugeführt; seine Reinigung ist gegebenenfalls durch eine Vakuumdestillation vorzunehmen. Letztere Art der Reinigungsdestillation ist einer solchen bei normalem Druck vorzuziehen, um restliche gelöste Stoffe nicht zu hohen Temperaturen auszusetzen und sie aus einem in geringer Menge verbleibenden Rückstand noch gewinnen zu können.
- Beispiel 250 g trockene Zuckerrübenschnitzel werden mit 750 g Äthanolamin bei etwa 5o° gut durchgemischt, wobei sich der in den Schnitzeln enthaltene Zucker unter Rühren schnell löst. Nach dem Abpressen des Lösungsmittels werden die Schnitzel noch zweimal in der gleichen Weise extrahiert. und dann mit Methanol gut ausgewaschen und getrocknet. Die zweiten und dritten Extrakte werden für neue Extraktionen von Schnitzeln verwendet.
- Der erste Extrakt wird nun mit Kohlensäure gesättigt, wobei sich der Zucker in praktisch reiner Form und in guten Kristallen ausscheidet. Diese werden abgenutscht und mit wenig Methanol gewaschen und getrocknet. Die verbleibende Lösung wird auf etwa 6o bis $o° erwärmt, wobei unter gleichzeitiger Abdestillation des Alkoholes die Kohlensäure entweicht, die sofort für die Ausfällung des Zuckers aus einer weiteren Extraktlösung verwendet wird.
- Das verbleibende Äthanolamin wird ebenfalls für eine neue Extraktion verwendet bzw. durch eine Destillation im Vakuum gereinigt.
Claims (3)
- PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Extraktion von Zucker aus pflanzlichen Stoffen, dadurch gekennzeichnet, daß die Extraktion mit Aminen oder Gemischen davon vorgenommen wird.
- 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß den Aminen noch ein organisches Lösungsmittel, wie Methanol, zugesetzt wird.
- 3. Verfahren nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß in den Extrakt flüchtige Säuren oder Gemische davon eingeleitet werden.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEU3513A DE962599C (de) | 1955-09-16 | 1955-09-16 | Verfahren zur Extraktion von Zucker aus pflanzlichen Stoffen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEU3513A DE962599C (de) | 1955-09-16 | 1955-09-16 | Verfahren zur Extraktion von Zucker aus pflanzlichen Stoffen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE962599C true DE962599C (de) | 1957-04-25 |
Family
ID=7565413
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEU3513A Expired DE962599C (de) | 1955-09-16 | 1955-09-16 | Verfahren zur Extraktion von Zucker aus pflanzlichen Stoffen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE962599C (de) |
-
1955
- 1955-09-16 DE DEU3513A patent/DE962599C/de not_active Expired
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE884358C (de) | Verfahren zur Reinigung von technischer Phosphorsaeure | |
DE2753478A1 (de) | Verfahren zur gewinnung von flavanol- oligomeren | |
DE2142100B2 (de) | Verfahren zum trennen von anthrachinonnitrierungsprodukten von der mutterlauge | |
DE962599C (de) | Verfahren zur Extraktion von Zucker aus pflanzlichen Stoffen | |
DE2937551A1 (de) | Verfahren zur entfernung der kaliumsalze aus nebenprodukten der alkoholherstellung | |
DEU0003513MA (de) | ||
DE596091C (de) | Verfahren zum Extrahieren organischer Stoffe | |
DE531046C (de) | Verfahren zur Herstellung von Pektin | |
DE136181C (de) | ||
DE857347C (de) | Verfahren zur Umsetzung von Kaliumsalzen hochnitrierter sekundaerer aromatischer Amine mit Mineralsaeuren | |
DE383480C (de) | Verfahren zur Darstellung eines hochkonzentrierten, die Gesamtglykoside der Digitalisblaetter enthaltenden trockenen Digitalisextrakts | |
DE431512C (de) | Verfahren zur Gewinnung von Alkaloidpraeparaten aus alkaloidhaltigen Drogen, insbesondere aus Mutterkorn | |
DE1045785B (de) | Verfahren zur Fraktionierung von Sulfitablauge | |
DE952630C (de) | Verfahren zur Abtrennung von wasserunloeslichen aliphatischen Dicarbonsaeuren aus ihren Gemischen mit anderen wasserunloeslichen Stoffen | |
DE536994C (de) | Verfahren zur Gewinnung von Fleischmilchsaeure | |
DE682911C (de) | Verfahren zum Gewinnen von Glycerin aus auf Glycerin vergorenen kohlehydrathaltigen Fluessigkeiten | |
DE344238C (de) | Verfahren zur Gewinnung der Leimstoffe aus Knochen, Fisch- und Lederabfaellen usw | |
DE723225C (de) | Verfahren zur Gewinnung von gereinigten Flavanonglykosidpraeparaten aus Citrusfruechten | |
DE552425C (de) | Verfahren zum Konzentrieren fluechtiger aliphatischer Saeuren | |
DE637876C (de) | Verfahren zur Gewinnung von Morphin und Codein | |
DE1617413C (de) | Verfahren zur Herstellung von äscinreichen Roßkastanienextrakten | |
DE2436479A1 (de) | Verfahren zur reinigung von steroidheterosiden | |
DE945841C (de) | Verfahren zur Gewinnung von Ergometrin | |
DE583910C (de) | Verfahren zur Gewinnung von weiblichem Sexualhormon aus Harn | |
DE701562C (de) | Verfahren zur Reinigung von Keimdruesenhormonen |