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Vorrichtung zum Verleimen von einzelnen Furnierstücken Das Verleimen
von Furnierstücken zum Furnierband im Querverleimsystem, wobei die Furniere quer
zu ihrer Faserrichtung durch die Verleimvorrichtung transportiert werden, verursacht
bei den üblichen Vorrichtungen mancherlei Schwierigkeiten. Dort, wo die Leimabbindung
während des Transportes der Furniere durch die Verleirnvorrichtung erfolgt, müssen
die Furniere durch einen der Furnierstärke entsprechenden Spalt eines verhältnismäßig
langen Heizfeldes transportiert und in den Leimfugen zusämmengepreßt werden. Bei
dünnen und welligen Furnieren sind die Vorschubkräfte häufig so hoch, daß die Furniere
zerdrückt werden oder übereinanderlaufen. Dieser Nachteil läßt sich durch empfindliche
und teure Bauelemente nur zum geringen Teil beheben.
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Zur Vermeidung dieser Nachteile hat man schon vorgeschlagen, daß die
Furniere in zwei Preßbalkenpaare, welche zahnförmig ineinandergreifen, so eingespannt
werden, daß die Leimfuge in der Mitte der Verzahnung liegt; anschließend fahren
die Preßbalkenpaare so weit zusammen, bis die Leimfugen zusammenliegen, wobei die
Verzahnung ein Ausknicken und Auswellen der Furniere verhindern
,soll.
Die beheizten Prellbalken bewirken dann eine beschleunigte Leimabbindung.
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Einen gemeinsamen Nachteil haben aber diese Vorrichtungen, indem die
Furniere nicht nur in der Leimfuge, sondern in der ganzen eingespannten Fläche beheizt
werden. Zusätzlich müssen daher die Preßbalkenpaare beheizt und die diesen zugeführten
Wärmemengen in ausreichender Weise bis an die zu beheizende Kante übertragen werden.
Außerdem bewirkt der aus den Leimfugen ausquellende Leim häufig eine Verschmutzung
der Verleimvorrichtung, wodurch unliebsame Betriebsstörungen entstehen.
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Mit der Vorrichtung nach der Erfindung wird einwandfreies Verleimen
der Fugen ohne Beschädigung der Furniere, Vermeiden von Verunreinigungen der Vorrichtung
durch aus den Fugen herauspellendem Leim, Energieeinsparung durch nur örtliche Beheizung
der Leimnaht bei einfachster Bedienung erreicht, indem die Spannbackenpaare unbeheizt
und bis zu einem solchen Abstand gegeneinander bewegbar sind, daß zwischen ihnen
ohne Berührung oberhalb und unterhalb der Leimfuge schmale Strahlungsheizquellen,
vorzugsweise Hochfrequenzelektroden Platz finden, der hierzu erforderliche freie
Überstand der Furnierenden jedoch auf ein ihre einwandfreie Führung und Verleimung
noch gewährleistendes Maß beschränkt bleibt. Hierbei hat sich gezeigt, daß auch
bei stark welligen Furnieren die Leimkanten der Furniere parallel zu den Preßbalkenflächen
geradlinig verlaufen, und somit ein bündiges Anliegern der Furnierkanten zustande
kommt. Dieses Verhalten ist darauf zurückzuführen, daß der Werkstoff »Holz« kein
plastischer Werkstoff ist, sondern sich in seiner Struktur so verhält, daß - künstlich,
z. B. durch Planpressung der Furniere, erzeugte örtliche Spannungen auch noch eine
gewisse Strecke außerhalb der Einspannung voll wirksam sind. Legt man die Spannflächen
beider Preßbalkenpaare in eine Ebene und führt dieselben entsprechend, so zeigt
sich, daß die Furniere mit weit größeren Kräften in der Leimfuge zusammengedrückt
werden können, als für eine Verleimung notwendig ist, ohne daß ein Ausknicken der
Furniere entsteht. Durch diese Maßnahme ist nun erreicht, daß die Leimfuge frei
im Raum liegt, und daher die Möglichkeit gegeben, nur die Leimfuge durch die bekannte
Hochfrequenzenergie oder andere bekannte Heizeinrichtungen durch Strahlungswärme,
also bei weitgehend verringertem Wärmebedarf, zu beheizen. Hierdurch wird eine beschleunigte
Ieimabbindung erzielt, und eine Verschmutzung der Leimvorrichtung durch ausquellenden
Leim vermieden.
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Die Heizeinrichtungen sind hierbei vorzugsweise nicht fest, sondern
beweglich angeordnet und werden automatisch so gesteuert, daß sie nur während des
Verleimprozesses beiderseits der Leimfuge liegen, und nach Abschluß der Leimabbindung
wieder von der Leimnaht abgerückt werden. Hierdurch tritt bei dem Weitertransport
und der Abstandhaltung der Furniere keine Behihderung durch die Heizstäbe auf, und
bei Verwendung der Hochfrequenzenergie wird die normalerweise erforderliche Ein-
und Ausschaltung des elektrischen Stromes vermieden.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt.
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Abb. i und 2 zeigen die grundsätzliche Wirkungsweise der Vorrichtung
nach der Erfindung, Abb. 3 und 4. den Aufbau einer erfindungsgemäß ausgebildeten
Fugenverleimmaschine im Querschnitt bzw. in Vorderansicht.
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Entsprechend Abb. i und 2 werden die zu verleimenden Furnierstücke
zunächst gegen die Anschläge 13 geschoben. Der Abstand von den Außenflächen der
Anschläge 13 bis zu den Vorderkanten der -Spannbackenpaare 1; 6 bzw. 2, 7, die jeweilig
senkrecht -übereinanderliegen, ist so groß bemessen, daß ein Ausknicken und Auswellen
der Furniere bei dem Zusammendrücken der Fugen vermieden wird.
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In den Spannbackenpaaren werden die Furniere plan gedrückt. Anschließend
werden die Anschläge 13 fortgezogen., die Spannbackenpaare fahren so weit zusammen,
bis die Leimfugen. zusammengedrückt sind. Nun werden die Elektroden 14 dicht über
die Leimfuge geführt, und die Hochfrequenzenergie bringt den Leim in kürzester Zeit
zur Abbindung. Nach Abbindung des Leims werden die Spannbacken geöffnet, und es
kann wieder eine neue Verleimung erfolgen.
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Durch diese Anordnung wird nun erreicht, daß einmal die Furniere bei
dem Verleimen der Fugen so gepreßt werden, wie dieselben bei .dem Fügen mit den
entsprechenden Fügevorrichtungen gepreßt werden, zum anderen die Elektroden genau
über bzw. unter der Leimfuge liegen, wodurch eine Energieeinsparung und kürzeste
Leimabbindung erreicht wird, und weiter die Leimfuge frei liegt, so daß eine Verschmutzung
der Vorrichtung vermieden wird.
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Diese Darstellung zeigt, daß während des Einspannens der Furniere
und des Verleimprözesses das Furnierband nicht weitertransportiert wird. Um nun
aber trotzdem eine hohe durchschnittliche Bandgeschwindigkeit erreichen zu können,
soll während des vorgenannten Prozesses das nächste zur Verleimung kommende Furnierstück
bereits so in die Maschine eingelegt werden, daß mit hoher Geschwindigkeit die nächste
Leimfuge auf den Verleimplatz transportiert wird.
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Zu diesem Zweck sind gemäß dem in Abb.3 und q. dargestellten Ausführungsbeispiel
die beiden Wagen i und 2 auf dem Unterbaugerüst 8, das auf der Oberseite zwei parallele
Schienen hat und deren Laufflächen in einer Ebene liegen, horizontal verfahrbar.
An beiden Seiten der Wagen i und 2 sind Kurvenschienen io angebracht. Zwischen jedem
Kurvenschienenpaar io ist beiderseits je ein vertikal bewegbares Schubrollenpaar
i i vorgesehen, das über den Nockenhebel 12 von der Nockenwelle 19 bewegt und gesteuert.
wird. Die beiden Wagen i und 2 werden durch die beiderseits angebrachten Zugfedern
9 zusammengefahren.
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Bewegen sich die Schubrollenpaare i i nach oben, so werden die beiden
Wagen i und 2 über die Kurvenschienen
io auseinandergedrückt bzw.
so bewegt,_wie die Kurven geformt sind.
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Die beiden Wagen i und 2 haben auf den sich zugekehrten Seiten die
zugehörigen Rahmen 3 und q.. An dem oberen Träger des Rahmens 3 und q. hängen die
Arbeitszylinder 5. Die Kolben der Arbeitszylinder werden durch verdichtete Luft
oder Flüssigkeiten, deren Flußrichtung über Ventile durch die Nockenwelle i9 gesteuert
werden, hin und her bewegt und betätigen somit die an den Kolbenstangen befestigten
Druckbalken- oder Spannbacken 6 und 7. Diese sind im Bereich der Elektroden 14 entweder
au"s nichtleitendem Material hergestellt oder entsprechend isoliert. Die beiden
Wagen i und 2 liegen mit ihren Oberflächen in einer Ebene und sind ebenfalls im
Bereich der Elektroden 14 isoliert. Die Druckbalken 6 und 7 sind so geführt, daß
ihre jeweiligen Vorderkanten senkrecht über den entsprechenden Kanten der zugehörigen
Wagen i und 2 liegen.
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Zwischen den Druckbalken 6 und 7 sowie den Wagen i und 2 liegen waagerecht
die beiden Elektroden 1q., die quer zu ihrer Längsachse horizontal beweglich sind.
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In der Mitte zwischen den beiden Wagen i und :2 sind vertikal verstellbare
Anschläge 13 angebracht. Diese Anschläge werden so durch die Nockenwelle i9 über
ein Gestänge gesteuert, daß sie einerseits selbsttätig in die untere Stellung Abb.
i fallen und anderseits in die obere Stellung Abb.2 bewegt werden.
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In dem Wagen 2 -ist dicht hinter dem Druckbalken 7, daß von einer
Welle mit hoher Drehzahl angetriebene Walzenpaar 15, welches in Pfeilrichtung dreht
(vgl. Abb. 3), angeordnet. Hierbei liegt die Walzenoberkante etwas über der Tischoberfläche.
Gleich dahinter und etwas versetzt liegt das gleiche Walzenpaar 16 jedoch mit entgegengesetzter
Drehrichtung und lzleiner Drehzahl angetrieben.
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Über dem Walzenpaar 15 liegt das Druckrollenpaar 17 und über dem Walzenpaar
16 das Druckrollenpaar 18. Die Druckrollenpaare 17 und 18 werden durch die Nockenwelle
i9 über Gestänge und Hebel angehoben und wechselweise nach unten gelassen.
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Die Arbeitsweise ist nun wie folgt: Nachde,-die D.rückbalken 6 und
7 nach oben .gefahren sind, senkt sich die Druckrolle 17,- wodurch die zuletzt
verleimten Furniere mit hoher Geschwindigkeit nach hinten befördert werden. Gleichzeitig
gehen die Elektroden 14. in' die Stellung gemäß Abb. i, und die Anschläge 13 fallen.auf
das Furnier. Sobald das Furnier die. Anschläge 13 verlassen hat, fallen die Anschläge
in ihre untere Endstellung, wodurch über einen Kontakt ein Mägnet das Druckrollenpaar
17 anhebt und das Druckrollenpaar 18 gesenkt wird. Nun wird das Furnier so weit
zurücktransportiert, bis es an den Anschlag 13 anliegt. Während dieser Periode wird
von vorn zwischen Wagen i und Druckbalken 6 das neue Furnierstück von Hand an die
Anschläge 13 geführt. Nun bewegen sich die Druckbalken 6 und 7 nach unten und pressen
die Furniere. Anschließend bewegt sich das Schübrollenpaar i i nach unten und erlauben
den Wagen die freie Bewegung zueinander. In diesem Punkt werden die Anschläge 13
in die Stellung Abb. 2 gebracht. Dann bewegen sich die Elektroden in die Stellung
über die Leimfuge (Abb. 2), und die Wagen i und 2 fahren so weit zusammen, bis die
Furnierfugen geschlossen sind. Die Elektroden erwärmen durch die Hochfrequenzenergie
die Leimfuge, uid der Leim bindet rasch ab. Hat die Leimfuge abgebunden, so werden
die Druckbalken 6 und 7 nach oben gebracht, das Schubrollenpaar i i bewegt sich
nach oben und schiebt die Wagen i und 2 auseinander, worauf das Spiel sich wiederholt.
Erfolgt der Furniervorschub z. B. durch einen Vorschubtisch mit eigenen Anschlägen
zur Ausrichtung der aufzulegenden Furniere, kann auf die Anschläge 13 und damit
auch auf die seitliche Verschiebbarkeit der Elektroden 14 verzichtet werden.