Die Erfindung betrifft eine Furnierzusammensetzmaschine.
Um großflächige Furniere aus schmalen Furnierstreifen herstellen zu können, ist
es notwendig, diese Kante an Kante miteinander zu verbinden. Da Furniere vor
nehmlich bei Möbeln verwendet werden, möchte man Furniere mit einem ein
heitlichen Oberflächenbild herstellen.
Seit langem ist die Verwendung von Fugenpapier zur Verbindung von Furnier
streifen bekannt. Als Fugenpapier dienen Streifen aus Kraftpapier, die eine kleb
fähige Seite aufweisen. Das Aufbringen des Fugenpapiers und Verbinden der
Furnierstreifen erfolgt in sogenannten Furnier-Fugenverleimmaschinen. Die Ver
wendung von Fugenpapier erweist sich jedoch als nachteilig. Befindet sich das
Fugenpapier an der Außenseite des Furniers, muß es nach Aufbringen desselben
wieder entfernt werden. Auf der Innenseite des Furniers aufgebrachtes Fugenpa
pier verringert die Bindefestigkeit und vor allem die Feuchtigkeitsbeständigkeit
der Verleimung.
Bekannt ist auch die Verwendung eines Leimfadens, der zwischen den zu verbin
denden Kanten angebracht wird. Aber auch diese Vorgehensweise erweist sich
als problematisch, da es vorkommt, daß der Leimfaden bei der weiteren Verar
beitung des Furniers sichtbar bleibt.
Um die genannten Nachteile zu vermeiden und um die Kosten für Leimfaden
oder Fugenpapier einzusparen, ist man bestrebt, deren Verwendung zu erübri
gen. Es wurden eine Vielzahl von Furnierzusammensetzmaschinen entwickelt,
die weder Fugenpapier noch Leimfaden benötigen. Üblicherweise besitzen diese
einen größen Tisch in Metall- oder Holzbauweise. Die zu verbindenden Furnier
streifen werden entlang einer Anschlagleiste von Hand zugeführt, bis sie von
Einzugrollen erfaßt und an das weitere Transportsystem abgegeben werden. Die
Kanten der zu verbindenden Furnierstreifen werden entweder vor dem Zusam
mensetzen mit Leim bestrichen oder aber die Leimzugabe erfolgt selbsttätig in
der Furnierzusammensetzmaschine. Der zur Verleimung nötige Fugendruck
wird durch schräge Rollen oder keilförmige Stellung der Förderbänder erzielt.
Bei diesen Maschinen ist jedoch nachteilig, daß der Anwender keine Möglichkeit
hat, Furniere herzustellen, welche vor dem Verleimen sichtbar entsprechend ei
nem gewünschten Oberflächenbild zusammengesetzt werden können.
Aus der DE 28 28 901 A1 ist eine Einrichtung zum Zusammensetzen und Verlei
men von Furnierstreifen bekannt, mit der eine Mehrzahl von Furnierstreifen
gleichzeitig miteinander verbunden werden können. Als Beschickungseinrich
tung dient ein verschiebbarer Auslegetisch, auf dem die Furnierstreifen in der
gewünschten Anordnung nebeneinander bereitgelegt werden. Der Auslegetisch
wird in eine Preßvorrichtung bestehend aus zwei Preßplatten und einer Fixier
einrichtung geschoben, in welcher die Furnierstreifen miteinander verbunden
werden. Die Möglichkeiten nebeneinanderliegende Furnierstreifen zueinander
auszurichten, sind jedoch aufgrund der Konstruktion der Maschine sehr be
schränkt. Auch ist die beschriebene Vorrichtung nicht dazu geeignet, Furnier
streifen geringer Breite miteinander zu verbinden.
Durch die DE 31 52 554 ist eine Einrichtung zum gegenseitigen Leimen von Plat
ten bekannt geworden. Hierbei werden mittels zweier durch Lichtschranken ge
steuerter Förderbänder die beiden zu verbindenden Platten positioniert und ge
geneinander gedrückt. Unter hohem Druck wird sodann durch eine schwenkbare
Leimvorrichtung mit Hilfe von Düsen der Leim in die Klebefläche eingepresst.
Diese Einrichtung ist aufwendig konzipiert und eine Beobachtung des Furnierbil
des während des Verbindens ist kaum möglich.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Furnierzusammensetzmaschine
vorzuschlagen, die es dem Benutzer ermöglicht, Furnierstreifen geringer Breite
miteinander zu verbinden und dabei das Oberflächenbild des Furniers seinen
Wünschen entsprechend vorzubestimmen.
Gelöst wird die Aufgabe dadurch, daß die Furnierzusammensetzmaschine einen
zweiteiligen Arbeitstisch mit einer feststehenden und einer an diese anschließba
ren verschiebbaren Tischplatte, eine oberhalb des Stoßes der Tischplatten ange
ordnete absenkbare Heizvorrichtung, ein unterhalb des Stoßes der Tischplatten,
der Heizvorrichtung gegenüberstehendes, zwischen die Tischplatten anhebbares
Positionierschwert, eine über der feststehenden Tischplatte angeordnete zur
Tischplatte hin wirkende Klemmschiene und mehrere auf der verschiebbaren
Tischplatte nebeneinander angeordnete im spitzen Winkel zu dieser in Richtung
zum Stoß hin bewegbare Druckschuhe umfaßt.
Vorteilhafte Weiterbildungen ergeben sich aus den Ansprüchen 2 bis 11.
In der Ausgangsstellung befindet sich das Positionierschwert zwischen den bei
den Tischplatten. Zu Beginn wird auf jede der beiden Tischplatten ein Furnier
streifen so gelegt, daß die mit Leim vorbehandelten Kanten der Furnierstreifen
am Positionierschwert anliegen. Der Anwender kann nun diese entlang des Posi
tionierschwerts solange parallel zueinander verschieben, bis das gewünschte
Oberflächenbild zu sehen ist. Anschließend werden die Furnierstreifen mit der
Klemmschiene und den Druckschuhen fixiert, das Positionierschwert abgesenkt
und die verschiebbare Tischplatte hin zur feststehenden Tischplatte bewegt, bis
die Kanten der Furnierstreifen aneinanderstoßen. Da die Druckschuhe im spitzen
Winkel zur verschiebbaren Tischplatte in Richtung zum Stoß der Tischplatten be
wegbar sind, können mit diesen der auf der verschiebbaren Tischplatte liegende
Furnierstreifen zusätzlich an den zweiten Furnierstreifen angedrückt und auf
diese Weise der Fugendruck erhöht und Unebenheiten der Kanten der Furnier
streifen ausgeglichen werden.
Anschließend wird die Heizvorrichtung abgesenkt und der auf den Kanten auf
getragene Leim mit dieser erwärmt. Nach einer vorgegebenen Zeit wird die
Heizvorrichtung zurück in die Ausgangsstellung bewegt, der Leim härtet aus
und verbindet die beiden Furnierstreifen miteinander.
Vor Entnahme des Furniers werden die Druckschuhe und die Klemmschiene ge
löst. Sobald die verschiebbare Tischplatte sich wieder in ihrer Ausgangsstellung
befindet und das Positionierschwert zwischen die Tischplatten angehoben ist,
können die nächsten Furnierstreifen eingelegt werden.
Die erfindungsgemäße Furnierzusammensetzmaschine gestattet es dem Anwen
der, durch das Verschieben der Furnierstreifen entlang des Positionierschwerts
das Oberflächenbild des Furniers genau vorzubestimmen. Mit der erfindungsge
mäßen Vorrichtung ist es auch möglich, Furnierstreifen geringer Breite und sogar
Furnierstreifen unterschiedlicher Länge und Breite miteinander zu verbinden.
Von Vorteil ist es, wenn die verschiebbare Tischplatte mit einem ersten Hubzy
linder mittels eines ersten Kolbens zu bewegen ist. Dabei können pneumatische
oder auch hydraulische Hubzylinder, wie sie in vielfältigen Ausführungsformen
erhältlich sind, verwendet werden. Mit dem Hubzylinder kann die verschiebbare
Tischplatte ohne Kraftaufwand des Anwenders exakt in die vorgegebene Posi
tion bewegt werden.
Zweckmäßigerweise ist die Heizvorrichtung mit Hilfe eines zweiten Hubzylin
ders über einen zweiten Kolben absenkbar.
Bevorzugt weist die Heizvorrichtung eine Heizpatrone mit einem elektrischen
Widerstandselement auf. Mit diesem läßt sich die benötigte Temperatur sehr ge
nau einstellen.
Zweckmäßig ist es, wenn das Positionierschwert mit einem dritten Hubzylinder
über einen dritten Kolben anhebbar ist.
Das Positionierschwert umfaßt vorzugsweise ein dünnes nach oben gerichtetes
Blatt. Dieses befindet sich zu Beginn des Verfahrens zwischen den Tischplatten
und ragt etwas über diese hinaus. An diesem können die Furnierstreifen, da sie
dicht nebeneinander liegen, problemlos zueinander ausgerichtet werden.
Die Verwendung eines vierten Hubzylinders und eines vierten Kolbens emp
fiehlt sich auch zur Betätigung der Klemmschiene.
Die Klemmschiene ist bevorzugt um eine Achse zur feststehenden Tischplatte hin
kippbar. Auf diese Weise kann der Druck, den sie auf den auf der Tischplatte lie
genden Furnierstreifen ausübt, genau dosiert werden.
Vorteilhaft ist, wenn die Druckschuhe jeweils in einer Führung eines Zylinders
verstellbar angeordnet sind.
Möglich ist es, die Druckschuhe gemeinsam oder aber auch separat zu betätigen.
Kann der Druck, den diese zur Tischplatte hin ausüben, bei jedem Druckschuh
separat eingestellt werden, sind unebene Kanten der Furnierstreifen genau aus
zugleichen.
In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Furnierzusammensetzmaschine weist
diese eine zentrale Steuerung auf, mit der die einzelnen Verfahrensschritte koor
diniert werden können, um so den Herstellungsprozeß zu vereinfachen und zu
beschleunigen. So werden nach Einlegen und Ausrichten der Furnierstreifen
durch einen Knopfdruck die weiteren Verfahrensschritte automatisiert durchge
führt.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird im folgenden anhand der beigefüg
ten drei Zeichnungen näher erläutert. Die Zeichnungen zeigen in einer schemati
schen Darstellung eine Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Furnierzusam
mensetzmaschine in aufeinanderfolgenden Arbeitsschritten.
Die Furnierzusammensetzmaschine besteht gemäß Fig. 1 aus einem zweiteili
gen Arbeitstisch 1, einer absenkbaren Heizvorrichtung 2, einem der Heizvorrich
tung gegenüberstehenden Positionierschwert 3, einer Klemmschiene 4 und meh
reren nebeneinander angeordneten Druckschuhen 5, von denen hier nur der vor
derste dargestellt ist.
Der Arbeitstisch umfaßt eine feststehende Tischplatte 6 und eine verschiebbare
Tischplatte 7. Die gleich geformten dicken Tischplatten 6, 7 weisen einander ge
genüberliegend jeweils eine abgeschrägte Kante 8, 9 auf.
Bei der verschiebbaren Tischplatte ist an der der abgeschrägten Kante 9 gegen
überliegenden Kante ein Ende eines ersten Kolbens 10 befestigt, dessen anderes
Ende in einem ersten Hubzylinder 11 geführt ist. Die verschiebbare Tischplatte 7
läßt sich so mit Hilfe des ersten Hubzylinders 11 mittels des ersten Kolbens 10 in
Richtung des Pfeils 12 bewegen.
Die Heizvorrichtung 2 befindet sich oberhalb der beiden Tischplatten 6, 7. Sie be
steht aus einem Tragelement 13, welches eine Heizpatrone 14 aufnimmt. Im Be
reich des unteren Endes der Heizpatrone 14 befindet sich ein elektrisches Wider
standselement 15. Mit einem über der Heizvorrichtung 2 angeordneten zweiten
Hubzylinder 16 läßt sich diese mittels eines zweiten Kolbens 17 in Richtung des
Pfeils 18 absenken.
Das Positionierschwert 3 ist der Heizvorrichtung 2 gegenüberliegend gemäß
Fig. 1 zwischen den beiden Tischplatten 6, 7 angeordnet. Es umfaßt ein Halteele
ment 19, dessen oberes dachförmiges Ende korrespondierend zu den abgeschräg
ten Kanten 8, 9 der beiden Tischplatten 6, 7 ausgebildet ist. In diesem oberen En
de steckt senkrecht nach oben gerichtet ein dünnes steifes Blatt 20.
Mit Hilfe eines dritten Hubzylinders 21 kann das Positionierschwert 3 über einen
dritten Kolben 22 in Richtung des Pfeils 23 bewegt werden.
Die massive Klemmschiene 4 weist einen fünfeckigen Querschnitt auf. Ihre Länge
entspricht etwa der Breite der feststehenden Tischplatte 6. Die Klemmschiene 4
ist an einer Achse 24 drehbar gelagert. Sie weist eine ebene rechteckige Klemm
seite 25 auf. Mit einem vierten Hubzylinder 26, der drehbar um eine Achse 27 ge
lagert ist, läßt sich die Klemmschiene 4 mittels eines vierten Kolbens 28 um die
Achse 24 in Richtung des Pfeils 29 kippen, so daß die Klemmseite 25 hin zur fest
stehenden Tischplatte 6 bewegt wird. Der vierte Kolben 28 ist schwenkbar an der
Klemmschiene 4 befestigt. Bei der Hin- und Herbewegung des vierten Kolbens 28
dreht sich der vierte Hubzylinder 26 um die Achse 27.
Der Druckschuh 5 ist in einem länglichen Zylinder 30 in einer Führung 31 be
wegbar angeordnet. Der Zylinder 30 ist mit einer Halterung 32, die einen recht
winkligen Knick aufweist, auf der verschiebbaren Tischplatte 7 befestigt.
Die Führung 31 weist einen kreisförmigen, demjenigen des Druckschuhs 5 ent
sprechenden Querschnitt auf. Am unteren Ende des Zylinders 30 befindet sich ei
ne Öffnung 33, durch die der Druckschuh 5 im spitzen Winkel zur verschiebba
ren Tischplatte 7 hin in Richtung des Pfeils 34 pneumatisch bewegt werden kann.
Der Arbeitsablauf wird nachfolgend anhand der Zeichnungen näher beschrieben:
Zu Beginn befindet sich das Blatt 20 des Positionierschwerts 3 zwischen den bei
den Tischplatten 6, 7 und ragt etwas über diese hinaus. Dann werden zunächst
die Furnierstreifen 35, 36 aufgelegt. Deren zu verbindende Kanten sind bereits
mit Leim behandelt. Die Furnierstreifen 35, 36 werden so auf die Tischplatten ge
legt, daß sie einander gegenüber an dem Blatt 20 anliegen. Nun kann der Anwen
der die beiden Furnierstreifen 35, 36 entlang des Blatts 20 ausrichten, bis sich das
gewünschte Oberflächenbild ergibt (Fig. 1).
Im Anschluß daran wird der erste Furnierstreifen 35 mit der Klemmschiene 4
durch Kippen derselben und der zweite Furnierstreifen 36 mit den Druckschu
hen 5 fixiert (Fig. 2).
Daraufhin wird das Positionierschwert 3 abgesenkt und die verschiebbare Tisch
platten 7 hin zur feststehenden Tischplatte 6 bewegt, bis die Kanten der Furnier
streifen 35, 36 aneinanderstoßen. Mit Hilfe der Druckschuhe 5 kann dann zusätz
lich der zweite Furnierstreifen 36 an den ersten Furnierstreifen 35 angedrückt
werden. Unebenheiten der Kanten der Furnierstreifen 35, 36 können so ausgegli
chen werden.
Anschließend wird die oberhalb des Stoßes der Tischplatte 6, 7 angeordnete
Heizvorrichtung 2 abgesenkt, bis die Heizpatrone 14 sich unmittelbar über dem
Stoß der beiden Furnierstreifen 35, 36 befindet. Das elektrischen Widerstandsele
ment 15 erwärmt den auf den Kanten der Furnierstreifen befindlichen Leim
(Fig. 3). Nachdem die Heizvorrichtung 2 wieder in die Ausgangsstellung zurück
bewegt wurde, härtet der Leim aus und verbindet die beiden
Furnierstreifen 35, 36.
Abschließend werden die Klemmschiene 4 und die Druckschuhe 5 gelöst, so daß
das aus den Furnierstreifen 35, 36 zusammengesetzte Furnier entnommen wer
den kann.
Zusammenstellung der Bezugszeichen
1
Arbeitstisch
2
Heizvorrichtung
3
Positionierschwert
4
Klemmschiene
5
Druckschuh
6
Tischplatte (feststehend)
7
Tischplatte (verschiebbar)
8
Kante (von
6
)
9
Kante (von
7
)
10
Kolben (erster)
11
Hubzylinder (erster)
12
Pfeil
13
Tragelement
14
Heizpatrone
15
Widerstandselement
16
Hubzylinder (zweiter)
17
Kolben (zweiter)
18
Pfeil
19
Halteelement
20
Blatt
21
Hubzylinder (dritter)
22
Kolben (dritter)
23
Pfeil
24
Achse (von
4
)
25
Klemmseite
26
Hubzylinder (vierter)
27
Achse (von
26
)
28
Kolben (vierter)
29
Pfeil
30
Zylinder
31
Führung
32
Halterung
33
Öffnung
34
Pfeil
35
Furnierstreifen (erster)
36
Furnierstreifen (zweiter)