DE95827C - - Google Patents

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DE95827C
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    • DTEXTILES; PAPER
    • D06TREATMENT OF TEXTILES OR THE LIKE; LAUNDERING; FLEXIBLE MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • D06PDYEING OR PRINTING TEXTILES; DYEING LEATHER, FURS OR SOLID MACROMOLECULAR SUBSTANCES IN ANY FORM
    • D06P5/00Other features in dyeing or printing textiles, or dyeing leather, furs, or solid macromolecular substances in any form
    • D06P5/15Locally discharging the dyes
    • D06P5/155Locally discharging the dyes with reductants

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  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Textile Engineering (AREA)
  • Coloring (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
Bisher konnte man nur Azofarbstoffe, welche durch Färben der löslichen Producte auf der Faser fixirt waren, nachträglich weifs ätzen. Bei Versuchen, die auf der Baumwollfaser erzeugten unlöslichen Azofarbstoffe zu ätzen, ergab sich der Uebelstand, dafs man hierbei nie ein reines Weifs erhält, da die gebildeten Spaltungsproducte z. B. bei Para-Nitranilinroth Para-Phenylendiamin und Amidonaphtol in der Faser bleiben und dort, durch spätere Oxydation oder Verharzung theilweise fixirt, dunkle Körper bilden, welche ohne Beschädigung der Farbe und Waare nicht zu entfernen sind. Man war. daher, wenn es sich um die Herstellung von Aetzdruckartikeln handelte, auf die Verwendung von directziehenden Farbstoffen beschränkt, obwohl dieselben den in der Faser erzeugten unlöslichen Azofarbstoffen in Bezug auf Wasch-, Seif-, Säure- und Lichtechtheit weit nachstehen.
Unser neues Aetzverfahren beruht nun auf der interessanten Beobachtung, dafs die Zinnsalzätze dann zur vollen Wirkung gelangt, wenn ihr ein Körper, wie Acetin , Glycerin etc. zugefügt wird, welcher geeignet ist, den in der Faser erzeugten unlöslichen Farbstoff in Lösung zu bringen. Zwar wurde auch schon früher bei dem Aetzen löslicher Farbstoffe (vergleiche Lehne's Färberzeitung 1894/95, S. 249) der Zinkstaub - Bisulfitätze Glycerin zugefügt, allein dieser Zusatz, welcher für die Herbeiführung der Aetzwirkung in jenen Fällen ganz bedeutungslos war, erfolgte nur, um die Aetzfarbe geschmeidiger zu machen.
Auch die glycerinhaltige Zinkstaub-Bisulfitätze lieferte indessen bei den unlöslichen Azofarben kein brauchbares Resultat. Es war daher nicht vorherzusehen, dafs der Zusatz derartiger Lösungsmittel, wie Acetin, Glycerin, bei der Zinnsalzätze eine . gute Aetzwirkung ermöglichen würde. Der Aetzvorgang vollzieht sich hier offenbar so, dafs durch das Lösungsmittel an der bedruckten Stelle ein Theil des Farblacks in Lösung gebracht, dieser gelöste Trieil durch das Zinnsalz zersetzt und so allmählig die Stelle weifs geätzt wird. Die gebildeten Spaltungsproducte bleiben dabei in Lösung und können durch nachträgliches Auswaschen, eventuell schwaches Säuren oder Seifen leicht entfernt werden. Durch zweckmäfsige Chargirung und Zusammensetzung der Aetzfarbe kann die Bildung von Hydrocellulose und damit die Corrosion der Baumwollfaser ganz vermieden werden. Die Unbrauchbarkeit der Zinkstaub-Bisulfitätze trotz Anwendung von Glycerin ist, wie sich jetzt zeigt, darauf zurückzuführen, dafs diese Aetze als solche für diese unlöslichen Farbstoffe ungeeignet ist.
Als für unsere Zwecke gut geeignete Substanzen führen wir insbesondere folgende Lösungsmittel an:
Glyceride flüchtiger und nichtflüchtiger Säuren, z. B. Acetine, Chlorhydrine Tartrine, Tartracetine, schwer flüchtige Alkohole (z. B. Amylalkohol, Glycerin), organische Säuren, z. B. Lävulinsäure, Diäthylweinsäure, und Ester organischer Säuren, z. B. Lävulinsäureester, Citronensäure -Triäthylester.
Die Arbeitsweise, welche wir benutzen, ist z. B. folgende:
Man druckt auf Paranitranilinroth für Aetzweifs eine Zinnsalzätzfarbe, welche 50 bis 150 g von einem der obengenannten Lösungsmittel, sowie Acetate und Citrate von Ammoniak oder Alkalien zur Sicherung gegen Corrosion, sowie Verdickungsmittel, ζ. Β. Weizenstärke, Dextrin oder Gummi, enthält. Nach dem Drucken und Trocknen dämpft man 5 bis 10 Minuten, passirt dann durch heifses Wasser oder verdünnte Salzsäure, wäscht gut und behandelt eventuell noch kurze Zeit in einer verdünnten sauren Chlorkalklösung, um der Farbe den beim Dämpfen angenommenen bräunlichen Stich zu nehmen. Auch Trockenchloren auf der Trommel erfüllt diesen Zweck. Durch Zusatz von Farbstoffen, welche die Einwirkung der Aetze ertragen und sich mit Zinn fixiren, gelingt es, Buntätzen zu erzielen , so z. B. liefert Kreuzbeerenextract mit oder ohne Zusatz von Anilinfarben ein Gelb. Man kann auch das Gewebe vor dem Bedrucken mit Tannin präpariren und der Aetzfarbe Anilinfarbstoffe beifügen, oder man kann direct Tanninfarben mit dem Aetzmittel vermischt drucken.
Die Weifsätze wirkt wie jede reducirende Farbe, auch gleichzeitig als Reserve unter Dampfanilinschwarz, welches entweder gleichzeitig oder in einer besonderen Operation darüber gedruckt wird und sich beim Dämpfen entwickelt, so dafs man grofse Mannigfaltigkeit in der Ausführung des neuen Artikels erzielen kann.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Verfahren zum Aetzen von in der Faser erzeugten unlöslichen Azofarben, wie von p-Nitranilinroth, darin bestehend, dafs man Aetzfarben, welche Lösungsmittel für den zu ätzenden Farbstoff und Zinnoxydulsalze als Reductionsmittel enthalten, aufdruckt und die Aetze in üblicher Weise durch Dämpfen zur Wirkung bringt.
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