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Unfallsicherer Hammerstiel Zum Anstielen von Hämmern darf nur fehlerfreies,
hochwertiges Holz Verwendung finden, damit Unfälle infolge Bruches des Stiels und
Wegfliegens des Hammerkopfes mit dem abgebrochenen Teil des 'Stiels vermieden werden.
Diese Gefahr besteht insbesondere bei schweren Hämmern von beispielsweise q. bis
to kg Gewicht. Bei derart schweren Hämmern muß daher besonders darauf geachtet werden,
daß das Holz bestimmte Gütebedingungen erfüllt, d. h., es muß astfrei, geradfas.erig
und lufttrocken sein und darüber hinaus noch eine bestimmte Härte und Zähigkeit
besitzen. Alle diese Eigenschaften weist junges Eschenholz auf, das jedoch nicht
immer in der gewünschten Güte und Menge zur Verfügung steht. Es ist bekannt, daß
zur Erhöhung der Bruchsicherheit von Hammerstielen diese beispielsweise mit einer
Längsbohrung versehen werden, in. die eine Metalleinlage eingelassen wird, die sowohl
die. Festigkeit des Stiels erhöhen als auch im besonderen :ein Wegfliegen des Hammerkopfes
mit einem etwa abgebrochenen Stück des Stiels verhindern soll.- Dieser Stiel büßt
jedoch durch die starke Einlage an Elastizität ein, außerdem wird bei der Schwere
des Stiels der Schwerpunkt des Hammers ungünstig verlagert, wodurch es zu häufigen
Prellschlägen kommt.
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Um. letzteres zu vermeiden, wurde weiberlun der Vorschlag gemacht,
die Metalleinlage hohl auszubilden, also in die Längsbohrung eines Stiels ein
Rohr
einzuführen. Wenn hierdurch auch der Stiel leichter wird als bei massiver Metalleinlage,
so wird die Elastizität des Stiels nach wie vor ungünstig beeinflußt. Den beiden
Vorschlägen haftet darüber hinaus der Nachteil an, daß die für die Einführung des
'Stahlstabes bzw. -rohres erforderliche Durchbohrung des 'Stiels insbesondere bei
langen: Stielen praktisch schwer durchführbar ist. Auch kann zur Herstellung dieser
metallarmierten Hammerstiele kein Holz geringerer Qualität verwendet werden, da
-:diese 'Stiele aus voll gewachsenem Holz verfertigt werde-ü. ' Es wurde nun gefunden,
daß auch Hölzer geringerer Qualität, z. B. bisher für diesen Zweck verworfenes Eschenholz
und sogar Buchenholz, zu vollkommen unfallsicheren Hammerstielen selbst für schwerste
Hämmer verarbeitet werden können, wenn man die Hölzer in mehreren, beispielsweise
drei Lagen miteinander verleimt, hierbei die Hölzer minderer Qualität für die Mittellagen
verwendet und in die Lehnfugen in Längsrichtung Stahldrähte als Sicherung gegen
ein eventuelles Wegfliegen des Hammerkopfes mit einem etwa abgebrochenen Teil des
'Stiels unterentsprechendem Preßdruck einlegt. Bei einem ;geeigneten Preßdruck,
dessen 'Stärke sich nach der Härte der Hölzer richtet, wird erreicht, @daß die Drähte
sich je halbseitig gut in das Holz eindrücken und dadurch, daß keine vorgearbeiteten
Rillen für den Einbau der Drähte im Holz vorgesehen werden, eine sehr feste Haftung
der Drähte auf ihrer Oberfläche eintritt, wodurch ,eine vollkommen satte Bindung
mit dem Holz gewährleistet ist und gleichzeitig eine gute Verleimung der Holzlagen
miteinander ermöglicht wird.
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Derartige drahtarmierte Holzstiele können mit bestem Erfolg auch bei
anderen Arbeitsgeräten, wie Kreuzhacken und sonstigen stark im Stiel beanspruchten
Werkzeugen, verwendet werden.
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Wohl ist es schon bekannt, Hammerstiele aus einer großen Zahl nur
wenige Millimeter dünner Holzschichten, die unter hohem Druck zu einer Einheit verleimt
wurden, herzustellen. Derartige, nach der sogenannten Lamellenbauweise verfertigte
Stiele sind an sich einem vollgewachsenen Stiel an Haltbarkeit überlegen. Sie weisen
jedoch ähnlich den mit einer höhlen oder massiven Metalleinlage versehenen Stielen
eine zu geringe Elastizität auf und besitzen daher die im Zusammenhang mit diesem
geschilderten Nachteile, d. h., es treten leicht Prall- oder Fehlschläge mit den
üblichen Folgeerscheinungen auf. Bei einem durch einen solchen Schlag hervorgerufenen
Bruch des Stiels fliegt der Hammerkopf mit dem abgebrochenen Stielende weg und gefährdet
die in der Nähe befindlichen Menschen. Diese Gefahr, die durch die Lamellenbauweise
nicht ausgeschaltet werden kann, wird bei dem erfindungsgemäß mit Drähten armierten
Hammerstiel, der zudem nur aus wenigen, beispielsweise drei Holzlagen besteht, vollkommen
vermieden.
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Es ist zwar bekannt, Sperrholzplatten mit Zwischenlagen von Drähten
zu versehen. Die Drähte werden dabei dort eingebaut, wo erfahrungsgemäß eine höhere
Beanspruchung des Baustoffes auftritt, um die Festigkeit der damit hergestellten
Bauteile an diesen Stellen zu erhöhen. Die Haltbarkeit von Hammerstielen nach diesem
Prinzip zu verbessern, ist jedoch gemäß diesem Vorschlag nicht beabsichtigt, da
die Anordnung der Drähte- nicht in der Nähe der am stärksten beanspruchten Stellen,
nämlich der außenliegenden Holzfasern, erfolgt.
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Der erfindungsgemäße Stiel kann in an sich bekannter Weise besonders
wirtschaftlich hergestellt werden, wenn man die Bretterlagen und Drahteinlagen unter
entsprechendem Druck zu Blöcken verleimt, aus denen in einem ArbeJitsgang mehrere
'Stiele zugleich geschnitten werden können.
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Die Abbildung zeigt den Querschnitt durch einen Stiel gemäß der Erfindung.
i, 2 und 3 sind die einzelnen Holzlagen, ¢ und 5 die Leimfugen und 6 die Armierungsdrähte.