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Prüffilter und Vorrichtungen zur Bestimmung der Korrektionsfilter
für das Kopieren von Mehrfarbenbildern Bei der Durchführung von Kopierprozessen,
die zur Herstellung von subtraktiven photographischen Farbenbildern dienen, hat
sich die Anwendung von Korrekturfiltern zur Vermeidung von Farbstichen in den kopierten
Bildern als notwendig erwiesen. So verwendet man z. B. beim Kopieren von subtraktiven
Farbnegativen, die nach dem Verfahren der farbigen Entwicklung erhalten worden sind
und blaugrüne, purpurne und gelbe Teilfarbenbilder enthalten, auf Positivmaterialien,
die ebenfalls drei Schichten für die Erzeugung der gelben, purpurnen und blaugrünen
Teilfarbenbilder nach dem Verfahren der chromogenen Entwicklung besitzen, gelbe,
purpurne oder blaugrüne Korrekturfilter in verschiedenen Dichten bzw. Korrekturfilter,
die Mischungen von zwei der vorgenannten Farbfilter in verschiedenen Abstufungen
enthalten. Zur Bestimmung dieser Korrekturfilter sind bereits mehrere Verfahren
und Vorrichtungen vorgeschlagen worden.
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Die Bestimmung dieser Korrekturfilter erfolgte zunächst empirisch
an Hand der sogenannten Nullkopie.
Hiernach wurde bei der von dem
Negativ ohne Verwendung eines Korrekturfilters hergestellten Kopie der auftretende
Farbstich und das zur Beseitigung dieses Farbstiches erforderliche Kopierfilter
zunächst abgeschätzt. Zeigt die mit diesem Filter erhaltene Kopie, daß weitere Korrekturen
notwendig sind, so wird eine weitere Probekopie mit der neu geschätzten Filterung
vorgenommen. Man fährt mit der Herstellung von Probekopien so lange fort, bis ein
farbstichfreies Positivbild erzielt wird. Um diese zeitraubenden und kostspieligen
Arbeitsgänge abzukürzen, hat man auch bereits Hilfsmittel geschaffen, welche die
richtige Filterung schneller erkennen lassen.
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Als eines der ersten Hilfsmittel erschien der sogenannte Multiplikator,
ein Gerät, welches mit einer Anordnung von fünfundzwanzig optischen Systemen stark
verkleinerte Kopien des Negativs oder bildwichtiger Teile des Negativs gruppenweise
über fünfundzwanzig Filterelemente je Gruppe der Farben Gelb-Purpur, Gelb-Blaugrün
und Purpur-Blaugrün in verschiedenen Dichten und Mischungsverhältnissen auf ein
Positivmaterial kopierte. Hierbei konnten mit Hilfe eines Filterschlittens die zu
jeder Farbgruppe gehörigen Teile als Mosaikfilter in den Strahlengang des Kopierlichtes
geführt werden. Da dieser Multiplikator sehr kostspielig war, konnte er keine allgemeine
Anwendung in der Praxis finden. Es wurde daher vorgeschlagen, die Mosaikfilter während
des Kopierprozesses direkt auf das Positivmaterial zu belichten. Dieses Verfahren
zeigte jedoch den Nachbeil, daß die richtigen Filterkombinationen der Mosaikfilter
oft in solche Bildpartien, z. B. Schatten, Wasserflächen, Himmelspartien usw., fielen,
welche für eine exakte Filterbestimmung nicht herangezogen werden konnten, so daß
fast regelmäßig weitere Probebelichtungen erforderlich wurden.
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Mit dem bereits aus der Schwarzweißphotographie bekannten sogenannten
Teilbelichter konnte eine weitere Erleichterung der Filterbestimmung erzielt werden.
Mit diesem Gerät wurden nacheinander eine Nullkopie und je eine Kopie unter Verwendung
der gelben, purpurnen und blaugrünen bzw. der gelbpurpurnen, gelbblaugrünen oder
purpur-blaugrünen Filter von dem bildwichtigsten Ausschnitt in der Originalgröße
auf dem Positivmaterial erzeugt. Die unter den verschiedenen Filtern erzielten Probekopien
konnten leicht miteinander verglichen werden. Diese Methode hatte sich wegen ihrer
Einfachheit gut eingeführt, obwohl sie wegen des erforderlichen häufigen Filterwechsels
noch gewisse Mängel aufwies.
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Ferner wurden zur Vereinfachung der Filterbestimmung die Eigenschaften
des Negativ- und Positivmaterials in sogenannten Grundzahlentabellen festgelegt.
Durch Addieren dieser Grundzahlen konnte die Filterung annähernd errechnet werden,
wobei allerdings Voraussetzung war, daß die Bearbeitungsvorschriften für die Materialien
genauestens eingehalten wurden. Es erwies sich sodann als vorteilhaft, zur Bestimmung
der Korrekturfilter die Tabellenfilterung mit dem Teilbelichter zu kombinieren.
Es wurde daher das nach der Tabelle errechnete Kopierfilter in dem Teilbelichter
als Vorfilter für die Herstellung einer Kopie benutzt und anschließend Kopien unter
zusätzlicher Verwendung eines Gelbfilters, eines Purpurfilters und eines Blaugrünfilters
vor geringer Dichte angefertigt. Diese Arbeitsweise erlaubte die Benutzung der verschiedensten
Filterstufen und Filtergruppen für die Erzeugung einer Photokopie von dem bildwichtigen
Teil des Bildnegativs. Sie hatte jedoch den Nachteil, daß der Filterwechsel in der
Dunkelkammer umständlich und zeitraubend war. In letzter Zeit sind Hilfsgeräte mit
kreisförmigen Kopierfiltern, die sektorenförmige Filtergruppen enthalten, auf dem
Markt erschienen. Mit diesen Geräten wird das Problem der Filterbestimmurng unter
Anwendung zahlreicher Belichtungen des bildwichtigen Teiles des Negativs unter den
verschiedensten Filterzusammensetzungen zu lösen versucht. Diese Geräte besitzen
jedoch den Nachteil einer komplizierten Konstruktion, die bei der Durchführung der
zahlreichen, zeitraubenden Belichtungen größte Konzentration erfordert.
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Aufgabe der Erfindung ist es nun, ein Prüffilter mit mosaikartig aneinandergereihten
Einzelfeldern zu schaffen, daß bei möglichst einfachem Aufbau neben den Grundfarben
auch eine Vielzahl leicht zu übersehender Mischfarbenfelder ergibt und auch in seiner
Handhabung keine außergewöhnliche Sorgfalt erfordert. Dies wird dadurch erzielt,
daß erfindungsgemäß die Einzelfilter streifenförmig längs der Seiten eines gleichseitigen
Dreiecks derart angeordnet sind, daß die Einzelfilter sowohl Grundfarbenfelder wie
auch Mischfarbenfelder Bildern. Das Filter kann z. B. aus den drei in der subtraktiven
Farbenphotographie üblichen gelben, purpurnen und blaugrünen Einzelfiltern zusammengesetzt
sein. Die Einzelfilter können hierbei aus nebeneinanderliegenden Streifen verschiedener
Dichte bestehen, wobei jeweils einer . dieser Streifen die Dichte 0 besitzen kann.
Neben verschiedenfarbigen Einzelfiltern kann das Filter auch farblose Streifen enthalten.
Ein solches Filter kann zum Kopieren bildwichtiger Stellen des Negativs verwendet
werden. Besonders einfach gestaltet sich das Arbeiten mit einem solchen Filter in
einer Einrichtung, bei welcher gemäß der Erfindung zur Aufnahme des Filters eine
zwischen der Kopierlichtquelle und dem Kopiermaterial anzuordnende Deckplatte mit
einem den bildwichtigen Teil des Negativs frei lassenden trapezförmigen Ausschnitt
dient; unter dem das Filter zusammen mit dem lichtempfindlichen Kopiermaterial drehbar
ist. Durch Drehen des Filters gelangen somit drei Trapezausschnitte nacheinander
in den Strahlengang des Kopierlichtes, wobei für jede Belichtung die gleiche Belichtungszeit
(Faktor r, 3 gegenüber Nullkopie) benutzt werden kann. Das Filter kann dabei mit
Haltevorrichtungen für das lichtempfindliche Kopiermaterial versehen sein. An sich
sind zwar Filter in Dreieckform für Farbteste bekannt, jedoch waren diese nicht
aus streifenförmigen Einzelfiltern zusammengesetzt.
In der Zeichnung
ist die erfindungsgemäße Filterausbildung zusammen mit Einrichtungen zur Kopierfilterbestimmung
veranschaulicht.
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Abb. i zeigt die obere Seite einer solchen Einrichtung in der Aufsicht;
-Abb. 2 stellt eine Aufsicht der Rückseite der Einrichtung gemäß Abb. i dar; Abb.
3 zeigt die gleiche Vorrichtung wie Abb. i, jedoch mit einem abgeänderten Prüffilter;
Abb. q. stellt eine Aufsicht der Rückseite der Vorrichtung gemäß der Abb. 3 dar;
Abb. 5 zeigt die Vorderseite des in der Einrichtung gemäß Abb. i und 2 verwendeten
Filters in der Aufsicht; Abb.6 zeigt die Rückseite des Filters gemäß Abb. 5 in der
Aufsicht; Abb. 7 zeigt die Vorderseite eines in der Vorrichtung gemäß Abb. 3 und
4. verwendeten Filters in der Aufsicht; Abb.8 zeigt die Rückseite des Filters gemäß
Abb. 7 in der Aufsicht; in Abb. 9 ist ein entwickeltes Bild dargestellt, das in
der erfindungsgemäßen Einrichtung belichtet worden ist.
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Die dargestellte Vorrichtung besteht aus einem schwenkbar angeordneten,
mit einem trapezförmigen Bildfenster b ausgestatteten Filterhalter a und
einer auswechselbaren, gleichzeitig als Filterträger, Papierhalter und als Fortaehaltelement
ausgebildete Scheibe. Das schwenkbare Filtera ist an einer Halteplatte d befestigt,
welche zum Festhalten oder Befestigen des Gerätes auf der Kopierfläche, beispielsweise
eines Vergrößerungsgerätes, dient. Damit diese Halteplatte d durch die Bewegung
des schwenkbaren Filterhalters a nicht ohne weiteres fortgleiten kann, ist die auf
der Kopierfläche aufliegende Seite mit einer porösen Gummilage e ver; sehen, welche
haftet, sobald man sie beispielsweise mit der Hand leicht auf die Kopierfläche drückt.
Die Halteplatte d dient gleichzeitig als Fuß des Gerätes und hält gemeinsam mit
dem an dem schwenkbaren Filterhalter a angebrachten Fuß f den Filterträger
c so weit von der Kopierfläche entfernt, daß er nicht mit dieser in Berührung kommt.
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Der schwenkbare Filterhalter a ist rückseitig mit einer in der Mitte
oder mehreren an den Rändern oder an diesen beiden Stellen angeordneten Haltevorrichtungen
h, o; i für die auswechselbar zu benutzenden Filterträger c ausgestattet.
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Der Filterträger c, in dem die Filterstreifen gegen Beschädigungen
geschützt in einer dreieckigen Anordnung eingebettet sind, kann je nach dem Befestigungseinrichtung
des Filterhalters a rund oder dreieckig geformt sein (Abb.5 bis 8). In jedem Fall
ist der Filterträger c rückseitig mit einem unbeweglich festmontiertem Papierhalter
L versehen, der das zu belichtende Kopiermaterial m aufnimmt.
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Der Filterträger c ist, sofern er rund geformt ist (A1)b- 5, 6), mit
drei um i2o° versetzten Fingeraussparungen g versehen, mit denen der Filterträger
c wie die Wählerscheibe eines Telefons um 12o° bis zum Anschlag n des Filterhalters
a weiterbewegt wird. Gleichzeitig dient die Fingeraussparung g zum Einrasten der
einen an dem Filterhalter a befestigten, auch als Einrastvorrichtung wirkenden Haltevorrichtung
o, mit der die Filter-Scheibe c nach jeder Weiterschaltung festgehalten wird (Abb.
2) .
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Bei der Verwendung eines der dreieckigen Filteranordnung entsprechenden,
dreieckig geformten Filterträgers (Abb. 7, 8) dienen die drei Ecken des Filterträgers
als Fortschalt- und Einrastelemente. Die Ecken stehen über die Fortschaltaussparungp
des Filterhalters a hinaus (Abb. i und 3) und werden mit dem Finger bis zum Anzum
Anschlag n weiterbewegt. Gleichzeitig springt eine der Spitzen des dreieckigen Filterträgers
in eine entsprechend ausgebildete Einrastung o des Filterhalters a (Abb. 4).
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Wesentlich ist die dreieckförmige Anordnung der in den Filterträger
c eingebetteten Filterstreifen h, welche einander an den Ecken überschneiden, so
daß jeder einzelne Streifen h der drei Filterfarben Gelb G, Purpur P, Blaugrün Bg
in der Mitte die reine Filterfarbe und an den beiden Enden ihre Mischung mit je
einer der beiden benachbarten Farben zeigt.
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Bestehen diese Streifen aus zwei Teilstreifen verschiedener Dichte,
wie z. B. aus Filterstreifen der Stufen 2o und 40, so entsteht ein Doppeldreieck
mit achtzehn Farbflächen, welche in drei flächengleiche Trapeze unterteilt werden
können, von denen jedes eine reine Filterfarbe und ein Mischfilter dieser Filterfarbe
mit der reinen Filterfarbe eines benachbarten Trapezes enthält. Außerdem ist an
dem Rande des Dreiecks ein farbloser Streifen vorgesehen, der zur Herstellung der
Nullkopie dient. Dieser farblose Streifen trägt die Bezeichnungen Bg,
G, P zur Kennzeichnung der Filterfarben Blaugrün, Gelb, Purpur sowie die
Zahl 40, 2o zur Bezeichnung der Dichte der Filterstreifen.
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Eine derartige, für die Filterbestimmung zweckmäßige, durch einfaches
Zusammenlegen von sechs Filterstreifen anfallende Filterkombination läßt sich weder
durch viereckige noch runde Fütezanordnungen erzielen.
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Durch den trapezförmigen Ausschnitt der Deckplatte -werden, je nachdem
ob ein Kopierfilter mit einfachen oder Doppelstreifen verwendet wird, zwei oder
sechs benachbarte Filterfelder und einen Nullstreifen des Kopierfilters umfaßt,
so daß mit jeder Fortschaltung und Belichtung ein Drittel des Filters auf das Testpapier
kopiert wird, nach dreimaliger Schaltung und Belichtung also das gesamte Filterdreieck
einschließlich Nullkopie auf der Testkopie erscheint, wobei der bildwichtigste Ausschnitt
des Bildes dreimal hinter den in ihrer Dichte gleichen, jedoch farblich verschiedenen
Filterelementen kopiert wird.
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Die beschriebene Vorrichtung zeichnet sich durch eine besonders einfache
Konstruktion aus, die eine sichere Kopierfilterbestimmung -- mit oder ohne Tabelienvorfilterung
- auf einfache Weise ermöglicht. Das Gerät erfordert nur drei gleiche Belichtungen
und ergibt auf einer kleinen Kopierfläche
von beispielsweise 6
- 6 :7,5 - 7,5 cm eine ohne Hilfsmittel sofort ablesbare Kopie. Der für die
Kopie verwendete Bildausschnitt kann groß genug gewählt werden, um alle farbkritischen
Teile des Bildes sicher beurteilen zu können. Die Filterelemente des Kopierfilters
sind so aufeinander abgestimmt, daß sie eine sichere Beurteilung der Probekopien
ermöglichen. Von Vorteil ist auch der nach allen Seiten mögliche Vergleich der Filterfelder
mit der Nullkopie. Ferner kann die Vorrichtung mit auswechselbaren Filtern verschiedener
Dichte für die verschiedenen Papiergradationen versehen werden. Auch kann das erfindungsgemäße
Verfahren der Kopierfilterbestimmung sowohl für Vergrößerungsgeräte als auch für
Kontaktkopiergeräte verwendet werden.