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Verfahren zur Bestimmung der Kopierlicht-Intensitäten für die Herstellung
farbiger photographischer Kopien Bei der Herstellung farbiger photographischer Kopien,
insbesondere beim Kopieren auf ein Material mit mehreren unterschiedlich sensibilierten
Emulsionen, kommt der genauen Abstimmung der auf die Einzelschichten wirkenden Kopierlichter
eine ausschlaggebende Bedeutung zu.
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Insbesondere bei farbigem Mehrschichtenmaterial ergeben sich durch
den Fabrikationsprozeß und durch Alterungseracheinungen bedingte Schwankungen; die
Kopierlichter müssen diesen Abweichungen Rechnung tragen. Auch von Szene zu Szene,
je nach der Art der Kopiervorlagen, müssen die Kopierlichter gegeneinander abgestimmt
werden, um eine farbrichtige Kopie zu erhalten.
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Diese Abstimmung wurde bisher durch mehr oder weniger umständliches
Ausprobieren vorgenommen. Meist hat man zugleich mit der Aufnahme des Objektes oder
der Spielszenen eine Farbtafel mitaufgenommen. Man hat dann versuchsweise die Teilfarbenauszüge
der Farbtafel kopiert, und zwar mit gestaffelten Kopierlichtern, bis die Kopie möglichst
ähnlich der Vorlage wurde. Mit den so bestimmten Lichtern wurden dann die entsprechenden
Teilfarbenauszüge des Bildes bzw. des Films kopiert.
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Dieses Ausprobieren mehrerer ziemlich willkürlich gewählter Zusammenstellungen
der einzelnen Kopierlichter ist eine mühsame Arbeit, die nur von geschultem Personal
ausgeführt werden kann. Außerdem erfordert sie, um in allen Fällen die beste Farbwiedergabe
zu erzielen, viel Versuchsmaterial.
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Durch die vorliegende Erfindung wird die Wahl der zur Herstellung
der Kopien erforderlichen Teilfarblicht-Intensitäten erheblich vereinfacht. Erfindungsgemäß
werden systematisch alle nur möglichen Kombinationen zwischen den vorhandenen Teilfarbenkopierlichtern
hergestellt und die so erzeugten Testkopien systematisch analysiert. Diese Prüfung
erfolgt mit einfachen Mitteln, und die der richtigen Kopie entsprechenden Teilfarbenkopierlicht-Intensitäten
können zahlenmäßig auf dem Testfilm abgelesen werden.
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Die systematische Kombination der Kopierlichter erfolgt erfindungsgemäß
dadurch, daß die Lichtintensität der Lichtquelle konstant gehalten und jeder Teilauszug
der Farbtafel
hinter einem Stufenkeil kopiert wird, dessen Transparenz
in den einzelnen Stufen den später zum eigentlichen Kopieren dienenden Lichtintensitäten
proportional ist. Bei. drei: Teilauszügen, also Dreifarbenverfähren, und bei beispielsweise
sechs verschiedenen Inten-i: sitätsstufen des Kopierlichts sind insgesamt 63 = 2I6
Kombinationen der Kopierlichter möglich.
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Diese 216 Kombinationen werden folgendermaßen hergestellt. Auf das
zu prüfende dreischichtige Kopiermaterial werden 2I6 Bilder des gleichen Inhalts,
z. B, einer Farbenprüftafel o. dgl., aufkopiert, indem man beispielsweise nacheinander
die drei Teilfarbenauszöge aufbelichtet.
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Bei dem ersten Teilfarbenauszug wird zur Kopierlichtbeeinflussung
ein Stufenkeil verwendet, welcher aus einem Film besteht, der in sechs aufeinanderfölgenden
Bildfeldern Transparenzen T1 bis T, aufweist. Diese Folge wiederholt sich entweder
36mal, oder der Film mit dem Stufenkeil bildet eine Schleife mit je sechs verschieden
transparenten Bildmeldern in rhythmischer Wiederkehr.
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Der zweite Teilfarbenauszug wird mit passendem, also gegenüber dem
ersten Teilfarbenauszug andersfarbigem Kopierlicht unter Verwendung eines Stufenkeils
aufkopiert, der nicht von Bild zu Bild, sondern erst nach jedem 6. Bild seine Transparenz
ändert. Diese Folge wiederholt sich 6mal, beginnend nach dem 36., 72., I08., I44.,
18ö. Bilde. Auch hier kann der Stufenkeil eine Schleife bilden, die 36, i? usw.
Bilder umfaßt.
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Schließlich wird der dritte Teilfarbenauszug mit passend gefärbtem
Kopierlicht hinter einem dritten Stufenkeil kopiert, der über 36 Bilder hinweg die
gleiche Transparenz besitzt, also seine Transparenz jeweils nach dein 36., 72.,
i08., I44., 18o. Bilde ändert.
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Man erhält auf diese Weise auf einem verhältnismäßig kurzen Stückfilm
sämtliche mit sechs Intensitätsabstufungen für jedes der Lichter erreichbare Kombinationen.
Aus diesen (nach der Umwandlung in farbige Bilder unter. Benutzung des Betriebsverfahrens)
die farbrichtigste Kopie auszuwählen, ist nicht allzu schwer.
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Je größer die Anzahl der Kombinationen, d. h. j e feiner die einzelnen
Lichtintensitäten abgestuft sind, desto exakter wird die Farbkopie. Andererseits
steigt aber die Zahl der Kombinationen ganz erheblich an und setzt der oben geschilderten
Methode praktische Grenzen. Bei zwölf verschiedenen Lichtintensitäten hat man bereits
mit 1728 Kombinationen, d. h. einem Filmverbrauch von etwa 4o m für die Prüfung,
zu rechnen. Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung besteht nun darin, ohne erheblichen
Materialverbrauch die Herstellung und Durchprüfung 'einer großen Anzahl von Kombinationen
zu .,bewerkstelligen. Dies geschieht dadurch, da13 ej,ein und dasselbe Bildfeld
des Kopierfilms iarbtafelabschnitte oder mehrere identische Farbtafeln mit verschiedenen
Kopierlicht-Intensitäten hineinkopiert werden. Auch hierzu dienen Stufenkeile, von
welchen jedoch mindestens einer innerhalb des normalen Bildausschnittes abgestuft
ist.
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In der beiliegenden Zeichnung ist in Fi.g.ia, rb, ic ein Satz von
Stufenkeilen dargestellt, mit deren Hilfe man die 216 Kombinationen von je sechs
Kopierlicht-Intensitäten auf 7 2 Bildfeldern, .also auf etwas mehr als i/2 in Film
herstellen kann.
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In dem .ersten Stufenkeil sind die sechsTransparenzen auf I1/2 Bildfelder
verteilt, und diese Folgewiederholt sich 18mal (Fig. ia).
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Im zweiten Stufenkeil sind die sechs Transparenzstufen derart angeordnet,
daß jede sich 11i der Höhe von i1/2 Bildfeldern; in der Breite aber nur über die
Hälfte eines Bildfeldes erstreckt. Die sechs Transparenzen nehmen also nur q.1/2
Bildfelder in Anspruch. Diese Anordnung wird 6mal wiederholt, so daß auch der zweite
Keil. 27 Bildfelder deckt.
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Der dritte Stufenkeil schließlich zeigt sechs Transparenzen, die nach
je 41/, Bildern wechseln.
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Am Rande oder zwischen den einzelnen Bildfeldern sind die Keilstufen
angezeichnet, so daß in der Kopie farbige Markierungen ,auftreten, die eine rasche
und zuverlässige Identifizierung der Kombination gewährleisten.
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Das Testobjekt, das in diesem Falle aufgenommen wird und dessen drei
Teilfarbenauszüge unter den Stufenkeilen nach Fig. ia, ib; ic kopiert werden, besteht
entweder aus je zwei roten, grünen und blauen senkrechten Streifen gemäß Fig. 2
oder aus quadratischen Feldern gemäß Fig.3. Von dieser schachbrettartigen Farbtafel
sind die negativen Teilauszüge in Fig. q. und die positiven Teilauszüge in Fig.
5 dargestellt. Von diesen Kopiervorlagen entstehen beim Kopieren unter den Stufenkeilen
in jedem Bildfeld acht untereinander verschiedene Farbbilder, also z. B. im Bildfeld
5 (K, Fig, ia) Bilder mit den Teilfarbintensitäten (gemäß Bezeichnung in den Fig.
ia bis ic)
5 5 I 5 6 I |
6 5 z 6 6 i |
I I 2 I 2 2 |
2 I 2 2 2 2. |
Stehen nicht nur sechs Kopierlichtabstufungen zur Verfügung, sondern z. B. zwölf,
so
benutzt man z. B. an Stelle der in der Zeichnung dargestellten
Keile ja, it', je die folgenden:
i. Keil |
z. Bildfeld waagerechte Abstufung J, . . . . J4 |
- - - |
3. - - - L. . . . J,, |
3 Bildfelder.. |
Dieselbe Einteilung in 721naliger Wiederkehr = 2i6 Bildfelder.
2. Keil: |
3 Bildfelder rechts J, links J., |
- - I:; - J4 |
3 Bildfelder rechts . J" links J, 2 |
18 Bildfelder. |
Dieselbe Anordnung i21nal wiederholt 21f) Biidfelder.-
3. Keil |
18 Bildfelder J, |
18 - J.= |
18 Bildfelder J,.= |
216 Bildfelder. |
Nach der Umwandlung der unter den Keilen erzeugten Kopien in farbige Bilder erhält
man auf einem etwa 5 m langen Filmstreifen alle bei den zur Verfügung stehenden
zwölf Kopierlichtabstufungen möglichen i;28 Wiedergaben des Testobjektes mit genauer
Angabe der für jede einzelne erforderlichen Kombination des Kopierlichts.
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Die Auswahl der dem Original am ähnlichsten wirkenden Kopie erfolgt
z. B. in der Weise, daß man auf zwei nebeneinanderliegenden Projektionswänden einerseits
das Original und andererseits die Kopien in Aufeinanderfolge aufprojiziert. Da das
menschliche Auge für Farbnuancen sehr empfindlich ist, kann man in ziemlich schneller
Aufeinanderfolge die einzelnen Bilder vorbeiwandern lasen, da nur ganz wenige Bilder
in die engere Wahl zu kommen pflegen. Der Vergleich wird dadurch erleichtert, daß
man Original und Prüfbild ineinanderprojiziert, indem man beispielsweise mit einer
passend ausgestalteten Rasterblende, z. B. einem Streifenraster, vorig jedem der
beiden Vergleichsbilder eine Hälfte abblendet und in den so entstehenden Dunkelraum
das andere entsprechend abgedeckte Bild hineinprojiziert. Je näher mit einer bestimmten
Kopierlichtkombination das Aussehen des Originals erreicht wird, desto einfacher
ist das Heraussuchen der richtigen Kopie. Aber selbst dann, wenn beispielsweise
die theoretisch richtige Kopie gerade auf der halben Zwischenstufe der drei Kopierlichter
liegt, kommen ihr höchstens acht Kopierbilder am nächsten.
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Wenn z. B. die theoretisch richtige Kopie die Intensitäten 31/2, 41/2,
21/2 erfordert, so kommen ihr von den 216 Bildern am nächsten die Kombinationen
3 4 2 4 4 2 |
3 4 3 4 4 3 |
3 5 2 4 5 |
3 5 3 4 5 3 |
Eine besonders zweckmäßige Ausführungsform der vorliegenden Erfindung besteht darin,
daß man den Vergleich nicht visuell, sondern mit Hilfe eines lichtelektrischen Organs,
z. B. einer Photozelle (Alkalizelle, Sperrschichtzelle, Widerstandszelle), vornimmt.
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Wenn man das farbige Original auf ein lichtelektrisches Organ aufprojiziert,
so absorbieren die einzelnen Farben das Licht mehr oder weniger, so daß ein bestimmter
Gesamtlichtstrom und ein entsprechender Photostrom auftritt. Tauscht man das Original
gegen eine identische Kopie aus, so verändert sich die Lichtabsorption nicht; das
lichtelektrische Organ ergibt also den gleichen Photostrom.
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Stimmt andererseits die Kopie nicht mit dem Original überein, so entsteht
in der Regel ein abweichender Photostrom, weil die unterschiedlichen Teilfarben
nicht den gleichen Gesamtlichtstrom wie das Original ergeben.
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Es wird nur äußerst selten vorkommen, daß die Lichtströme der drei
Teilfarben, obwohl sie andere sind als beim Original, den gleichen Gesamtlichtstrom
geben wie das Original. Man kann diese Möglichkeit in einfacher Weise dadurch ausscheiden,
daß man den Transparenzstufen der Teilfarbenstufenkeile ungleiche Einheitswerte
gibt. Ein anderer Weg besteht darin, daß man die von dem lichtelektrischen Organ
als mit dem Original übereinstimmend registrierten Kopien nochmals unter Verwendung
eines andersfarbigen Projektionslichtes untersucht. Hierbei wird dann nur die dem
Original gleiche Kopie den gleichen Lichtstrom geben.
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Die Photozellenprüfapparatur kann verschiedenartig ausgebildet sein.
Bei der in Fig. 6 dargestellten Anordnung sind zwei Photozellen r und 2 in die beiden
Zweige einer Wheatstoneschen Brückenschaltung angebracht. 4 ist ein Summer und 3
ein Telephon. Mittels zweier Lampen 5 und 6 werden
die Zellen i
und 2 belichtet, während sich zwei gleiche Originale 7 und 8 oder zuvor einmalig
ausgewählte farbrichtige Kopien vor den Zellen befinden. Durch Verschiebung des
Schleifdrahtes wird das Telephon auf Tonlosigkeit eingestellt: Dann wird das eine
Original entfernt und durch die zu prüfende Bildserie ersetzt. Tönt das Telephon,
so ist die Kopie falsch. Dagegen zeigt Stromlosigkeit der Brücke die richtige Kopie
an.
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Bei der Anordnung nach Fig. 7 wird die vom Original belichtete Photozelle
durch einen Widerstand 9 ersetzt. Die Einstellung der Apparatur erfolgt derart,
daß man zunächst auf die Photozelle das Original aufbelichtet und die Größe des
Widerstandes 9 so einstellt, daß Brückengleichgewicht besteht: Dann entfernt man
das Original S und belichtet an Stelle dessen die Zelle mit dem Prüfstreifen. Auch
hier zeigt Tonlosigkeit des Telephons die Übereinstimmung eines Prüfbildes mit dem
Original an.
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In Fig. $ ist eine Photozelle io vorhanden. Man stellt mit einer farbrichtigen
Kopie auf einen bestimmten Ausschlag des Meßinstrumentes i2 ein und bestimmt nach
Austausch der Vergleichskopie diejenigen Bilder der Bildserie, bei denen das Meßinstrüment
die geringste Abweichung zeigt. Mit i i ist ein Schieber bezeichnet, der wahlweise
die rechte oder linke Hälfte des Filmstreifens freigibt. Der Ausschnitt dieses Schiebers
ist höchstens so groß wie eines der acht Einzelbilder,-die im normalen Bildausschnitt
liegen (vgl. Fig. 2). Ähnliche Schieber oder Bildausschnitte werden bei den Anordnungen
nach Fig. 6 und 7 benutzt. Der Schieber kann außerdem noch ein Bildfenster besitzen,
welches eine einzige Farbe aus der Farbtafel auszuschneiden gestattet. Mit dessen
Hilfe kann nach Feststellung des richtigen Bildes noch die Übereinstimmung- in den
einzelnen Farbfeldern festgestellt werden: Der Film wird um je ein Perforationsloch
weiter gedreht, wenn vier Perforationslöcher pro Bildvorschub beim Kopieren verwendet
werden und vier waagerechte Streifen verschiedener Transparenz auf das Bildfeld
entfallen.
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Im Sinne der Erfindung liegt es auch, den Prüffilm nicht nur in bezug
auf den von ihm durchgelassenen Gesamtlichtstrom, sondern gleichzeitig auf Teilfarbenlichtströme
zu prüfen. Beispielsweise kann man durch ein Strahlenteilungssystem. (Prisma, halbdurchlässigen
Spiegel usw.) zwei Photozellenanordnungen beeinflussen, die dann, wie weiter oben
beschrieben worden ist, nur bei völliger Übereinstimmung des Prüffilms mit dem Original
gleichzeitig den richtigen Wert anzeigen. Durch diese Maßnahme wird die Analyse
des Prüfbildes genauer, ohne daß die Prüfzeit verlängert wird.
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Ein ebenfalls im Sinne der vorliegenden Erfindung liegendes Prüfungsverfahren
liegt darin, daß man zwischen dein Prüfungsmittel (Auge oder Photozelle) ein Farbfilter
einschaltet, dessen Fläche in einzelne Stücke aufgeteilt ist, deren Größe und Anordnung
dem Prüfbild entspricht, deren Farbdurchlässigkeit aber gerade komplementär zu der
Farbdurchlässigkeit der entsprechenden Einzelflächen des Originals ist. Betrachtet
man also das Original durch dieses Farbfilter, so erscheint das Bildfeld völlig
dunkel, da ja die vom Original durchgelassenen Lichtstrahlen im zwischengeschalteten
Farbfilter völlig absorbiert werden. Jede nicht originalgetreue Kopie dagegen gibt
einen Lichteindruck, der um so stärker ist, je mehr sich die Kopie vorn Original
unterscheidet.
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Die Kennzeichnung richtiger Kopien kann durch den Beobachter durch
Stanzen von Zeichen am Rande oder auch durch Aufdruck geschehen. Die Prüfvorrichtung
kann auch mit einer Hilfslichtquelle ausgestattet sein, welche durch einen Kontakt
betätigt wird und die Markierungsnummern des gerade im Prüffenster befindlichen
Bildes auf einen Kontrollstreifen photographiert. Dieser Kontrollstreifen wird nach
jeder vorgenommenen Markierungsbelichtung vorgeschoben. Die Markierungsbelichtung
kann räumlich gegenüber dem Prüffenster verschoben sein. In diesem Falle werden
zweckmäßig auf den Stufenkeilen die Markierungsnummern um den gleichen Betrag verschoben.