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Verdeckt angeordnetes Seiten- oder Innenscharnier Die Erfindung bezieht
sich auf verdeckt angeordnete Seiten- oder Innenscharniere mit zwei kastenförmigen,
durch einen gebogenen Hebel verbundenen Befestigungsrahmen.
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Die bisher bekannten verdeckt angeordneten Scharniere für Klapptische
weisen abgewinkelte Hebel auf, die irn Drehpunkt des Scharniers miteinander verbunden
sind und durch weitere Drehpunkte an den Rahmenteilen angelenkt sind. Sie lassen
nur eine vorgeschriebene Bewegung der Plattenteile zu und machen mehr oder weniger
starke Abrundungen der sich gegeneinander bewegenden Plattenteile notwendig. Es
sind auch Scharniere bekannt, die eine gleichmäßige Bewegung durch an den Hebeln
angeordnete, in die Rahmenteile greifende Lenker gestatten, wobei diese Lenker durch
Zapfen miteinander verbunden sind. Endlich wurde noch ein verdeckt :, igeordnetes
Scharnier beschrieben, das aus zwei Eefestigungsrahmen und einem gebogenen Hebe'.
besteht, der in seiner Ebene beweglich beiderseits in den Befestigungsrahmen geführt
und durch Vorsprünge bzw. Ausschnitte gehalten ist. Hierfür wird jedoch der Hebel
durch Federn angelenkt. Ferner ist das Scharnier nur um go° schwenkbar. Derartige
Scharniere erfordern jedoch eine kostspielige und verwickelte Bauart.
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Durch die Erfindung wird ein Scharnier geschaffen, das eine weitausgreifende,
eine Abrundung der Kanten der Klappenteile überfiüssigmachende Bewegung
gestattet,
wobei dieses schmale Scharnier in einfachster Weise ausgebildet und leicht herstellbar
ist.
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Die Erfindung besteht darin, daß der Hebel an beiden Enden nach derselben
Seite hin abgewinkelt und in jeder Lage zwangläufig geführt ist. Drei Bauteile,
nämlich zwei kastenförmige Rahmen und ein Hebelteil sind in einfacher Weise durch
Stanzen anzufertigen, wobei keinerlei Nieten od. dgl. erforderlich sind.
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Die Hebel können symmetrisch oder unsymmetrisch ausgebildet sein.
Ferner kann das Schwenken der Plattenteilhälften gleichmäßig miteinander oder unabhängig
voneinander vor sich gehen.. Der in seiner Ebene bewegliche Hebel kann in Befestigungsrahmen
sich mit einer Kante zahnradartig abwälzen und mit seiner Rückenkante. an der entgegengesetzten
Rahmenwand gleiten oder durch Schlitze und in diese eingreifende Vorsprünge geführt
sein.
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Gemäß der Erfindung ist der Hebel an beiden Enden so weit abgebogen,
daß Aussparungen entstehen, in denen sich die Rahmenteile in der Klappstellung abstützen,
wobei diese Abstützung durch einen Zapfen des Rahmens erfolgt, der gleichzeitig
ein Herausziehen des Hebels verhindert.
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Das Klappen der Plattenteile kann in der Reihen folge hintereinander
dadurch erfolgen, daß der Hebel oder ein Rahmen Nocken bzw. Löcher hat, oder aber
der Hebel in einem Rahmen federnd hemmend gelagert ist.
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Durch Anordnung von zwei aufeinanderliegenden Hebeln, deren einer
Schenkel sich zahnradförmig abwälzt und deren anderer Schenkel als Lenker ausgebildet
ist, kann die Bewegung der Plattenhälften gleichmäßig erfolgen.
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Zum behinderungsfreien Klappen der Plattenhälften werden Schlitze
und Führungen mit einem gemeinsamen, außerhalb der Rahmen liegenden Krümmungsmittelpunkt
oder zwei Krümmungsmittelpunkte, die im Abstand von der Stoßkante der Rahmen und
in der Nähe der unteren Wand vorgesehen.
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Schließlich ist es auch möglich, je zwei verschiedene der im vorstehenden
angedeuteten Ausbildungsarten an den Enden der Hebel anzubringen und daimit verschiedenartige
Bewegung der Plattenhälften vorzusehen.
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In der Zeichnung sind bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung dargestellt.
Es zeigt Abb. i ein gemäß der Erfindung ausgebildetes Scharnier im Streckzustand,
die rechte Hälfte in strichpunktierter Darstellung im Klappzustand, Alb. 2 eine
zweite Ausführungsform der Erfindung in der linken Hälfte in gestrecktem und in
der rechten Hälfte in geklapptem Zustand, Abb. 3 eine Seitenansicht der linken Hälfte
des Scharniers nach Abb. 2, Abb. 4 eine dritte Ausführungsform der Erfindung ebenfalls
in teilweise gestrecktem und teilweise geklapptem Zustand, Abb. 5 eine vierte Ausführungsform
in gestrecktem Zustand, Abb. 6 die in Abb. 5 dargestellte Ausführungsform rechts
in geklapptem und links in. teilweise geklapptem Zustand, Abb. 7 eine fünfte Ausführungsform
mit Doppellenker in Streckstellung und Abb. 8 in der Klappstellung.
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Wie aus Abb. i ersichtlich, besteht das dargestellte Scharnier im
wesentlichen aus den beiden kastenförmig ausgebildeten Befestigungsrahmen 1, 2 und
einem Hebel 3 mit abgewinkelten Enden. Die Befestigungsrahmen 1, 2 werden vorzugsweise
je aus einem Stück hergestellt. An den Stoßenden sind die Befestigungsrahmen r,
2 mit kurvenförmigen Schlitzen 4, 5 versehen, in denen der Hebel 3 mit Zapfen 6,
7 geführt ist. Der Hebel 3 ist an seiner oberen Kante 8 bogenförmig ausgebildet,
derart, daß dieser Rücken sich gegen die Innenseite der oberen Wand g der Befestigungsrahmen
abstützt. Die Unterkante io des Hebels 3 stützt sich in der Streckstellung gegen
die Innenfläche der unteren Wand i i des Rahmens ab. Die Enden des Hebels sind so
weit abgewinkelt, da.3 beiderseits Aussparungen 12 entstehen. In diese greift ein
Stift 13 des Rahmens ein, wenn das Scharnier geklappt wird, wie dieses in der rechten
Hälfte mit dem Rahmen 2 dargestellt ist. Die Oberkante dieser Aussparung r2 stützt
sich dabei auf 'diesen Stift 13 ab.
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Wie. aus Abb. i ersichtlich, sind beide Enden des Hebels 3 sowie die
Enden der Rahmen in gleicher Weise ausgebildet. Da die kurvenförmigen Schlitzführungen
4, 5, in denen die Stifte 6, 7 des Hebels geführt sind, einen gemeinsamen, außerhalb
der Rahmen auf der Verlängerung ihrer Stoßkante liegenden Mittelpunkt aufweisen,
ist eine ausreichend weite Ausladung beim Klappen gesichert, so daß die Stoßkanten
der Rahmen 1, 2 und die damit verbundenen Holzplattenteile sich nicht reiben und
die Politur des Holzes beschädigen können. Die Reihenfolge des Klappens der einzelnen
mit den Rahmen 1, 2 verbundenen Holzteile kann zwangläufig festgelegt werden, beispielsweise
dadurch, daß eines der Rahmenenden derart zusammengedrückt ist, daß der Hebel federnd
gehalten ist und sich erst aus diesem löst, nachdem der andere Rahmenteil e bereits
geschwenkt ist. Diese zwangläufige Reihenfolge kann auch dadurch hergestellt werden,
daß der Zapfen 6 oder 7 gegen eine Verengung der Schlitzkurve 4, 5 stößt. Dadurch
kann die Bewegung eines Befestigungsrahmens gegenüber dem anderen , beim Klappen
gehemmt werden.
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Das Anbringen der Befestigungsrahmen in der maschinell äusgefrästen
Nut der Tischplatte kann in üblicher Weise mittels Holzschrauben erfolgen, welche
durch die in der Zeichnung nicht dargestellte Bohrungen der Rahmen durchgeführt
werden. Es ist aber auch möglich, aus dem Rahinen.Einschlagzacken 14 auszustanzen
und die Befestigung nur mittels dieser oder mit Unterstützung durch Holzschrauben
vorzunehmen.
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Bei der in Abb.2 und 3 dargestellten AusfÜhrungsforni sind die Enden
der Rahmen 1, 2 mit
Kurvenführungen 15 versehen, die von den Stoßkanten
der beiden Rahmen zu der unteren Wand I I der Rahmen laufen und diesen unteren Rand
durchsetzen. Wie aus Abb. 3 ersichtlich, sind die Enden des in diesen Kurvenführungen
15 geführten Hebels 13 schwalbenschwanzförmig ausgebildet, derart, daß der obere
verbreiterte Teil 16 auf der Oberkante 17 der Kurvenführung 15 gleitet. Diese
schwalbenschwanzartigeVerbreiterung ist amEnde des Hebels mit einem Ansatz 18 versehen.
In. der Klappstellung greift dieser Ansatz 18 in ein Loch ig der oberen Wand g des
Rahmens und stößt gegen den dadurch gebildeeben Anschlag 20, wie dieses aus der
Schwenkstellung des Rahmens 2 ersichtlich ist. In dieser Stellung stützt sich somit
der Hebel 43 an den Rahmen :2 ab. Mit der gegenüberliegenden vorspringenden Nase
21 des Hebelendes stützt sich der Hebel 43 gegen einen Zapfen 22 des Rahmens und
an der Kante 36 der Kurvenführung 15 ab. Der Hebel hat in der Mitte einen Zapfen
oder eine Warze 23, die sich in der Streckstellung der Rahmen in Ausschnitte 24
der Rahmenteile einlegt, so daß die Stoßkanten der Rahmen in der Streckstellung
dicht gegeneinander liegen. Dadurch ist der Hebel 43 in der Streckstellung in der
Führung gehalten und .an einem Heraustreten aus der Durchbrechung der unteren Wand
i i des Rahmens gehindert.
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Bei der in Abb. 4 dargestellten Ausführungsform haben die Enden des
Hebels 44 Zähne 25, 25' für den Bewegungsablauf, die sich in der Streckstellung
in Zahnlücken 26,:27 der unteren Wand i i des Rahmens einlegen. Der an seinen Schenkeln
ebenfalls kurvenförmig ausgebildete Hebel 44 stützt sich mit seinem Rücken gegen
die obere Wand g des Rahmens ab, so daß das Scharnier in seiner Streckstellung gut
gehalten ist. Der Hebel 44 hat an der Biegestelle der Enden beiderseits Aussparungen
45, die sich beim Klappen, wie aus der Klappstellung des Rahmens 2 ersichtlich,
in die Abbiegung 28 des Endes aer unteren Wand i i des Rahmens einlegen. Beim Klappen
stützt sich die Zahnlücke 3o des Hebels 44 arf den Zahn 31 des Rahmens ab, wonach
beim Weiterschwenken die Kante 32 des Hebels 44 sich gegen die Kante 33 der unteren
Wand i i des Rahmens anlegt, worauf sich die Aussparung 45 des Hebels 44 gegen die
Abbiegung 28 legt, so daß im ganzen gesehen eine zahnradförmige Abwicklung des Hebels
44 auf oder an dem Rahmen erfolgt.
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Der in dem Rahmen i angeordnete bogenförmige Schenkel des Hebels 44
hat einen Nocken 35, der sich in der Streckstellung in ein Loch 34 der oberen Wand
g des Rahmens legt. Dieser Nocken verursacht beim Klappen eine gewisse Hemmung,
weicht aber nach dem Klappen des Rahmens 2 gegen die Innenseite der oberen Wand
g des Rahmens aus, so daß auch das Klappen des Rahmens i vor sich gehen kann. Auf
diese Weise ist eine zwangläufige Reihenfolge der Bewegungsvorgänge gesichert.
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Die Ausführungsform nach Abb. 5 und 6 weist zwei gegeneinanderliegende
Platten 37, 38 als Hebel auf, die vorzugsweise durch Verkümpeln, d. h. aus der Platte
gedrückte Zapfen bzw. Höhlung 39. gelenkig miteinander verbunden sind. Der linke
Schenkel der Platte 37 hat an seiner oberen Kante 8 einen Nocken 49, der in der
Streckstellung in das Loch 34 der oberen Wand g des Rahmens eindringt. Dadurch ist
der linke Schenkel des Hebels beim Klappen des rechten Rahmens gehemmt.
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Wie aus Abb.5 ersichtlich, liegen die rechten Schenkel der beiden
Platten 37, 38 in der Streckstellung im wesentlichen bündig gegeneinander. Beim
Klappen des rechten Rahmens 2 schiebt sich somit die obere Wand g des Rahmens 2
über die bündig liegenden Rücken der beiden Platten. Beim Klappen des linken Rahmens
i drückt die obere Wand g des Rahmens i gegen den Nocken 49 der Platte 37, wodurch
die Platte 37 gegenüber der Platte 38 in die in Abb. 6 dargestellte Lage geschwenkt
wird. Nunmehr wird der Nocken 49 aus dem, Loch 34 herausgedrückt und der Rahmen
i geschwenkt. Dabei legen sich die Aussparungen 4o der rechten Schenkel der Platten
37, 38 gegen die Abbiegung 28 der unteren Rahmenwand.
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Wie aus den Abb. 4, 5 und 6 ersichtlich, ist der Zahn 25' der Hebel
44, 38 nach der der Abbiegung 28 der Rahmen i, 2 liegenden Seite zu abgeschrägt
ausgebildet. Dadurch wird eine größere Verschiebung der Rahmen i, 2 und der nicht
dargestellten Klappenteile beim Klappen ohne gegenseitige Behinderung erreicht.
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Bei der in Abb. 7 und 8 dargestellten Ausführungsform wird das durch
die zahn.radförmigeAusbildung bewirkte Abwälzen des Hebels durch Lenker derart gesteuert,
daß das Klappen beider Rahmen i, 2 zwangläufig gleichzeitig erfolgt. Zu diesem Zweck
sind zwei oder mehr Hebel 46,47 gegeneinanderliegend durch einen Stift 41 oder durch
Verkümpelung gelenkig miteinander verbunden. Jeder der Hebel hat einen mit zwei
Zähnen 25 versehenen Schenkel und einen als Lenker 42 ausgebildeten Schenkel. Beide
Hebel sind gleich ausgebildet und ragen so in die Rahmen hinein, daß die mit den
Zähnen 25 versehenen Schenkel des einen Hebels 46 und der Lenkerschenkel 42 des
anderen Hebels 47 übereinanderliegen.
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Wie aus Abb. 7 ersichtlich, greifen in der Streckstellung zwei Zähne
25 jeden Hebels in die Zahnlücken der Rahmen i, 2 ein, wobei sich die obere Kante
des verzahnten Schenkels gegen die obere Wand g der Rahmenteile abstützt. Die Lenkerschenkel
42 beider Hebel stützen sich dabei auf der unteren Wand i i der Rahmen ab. Beide
Schenkel jeden Hebels haben eine Aussparung 48, die sich beim Klappen in die zahnförmige
Abbiegung 28 der Rahmen i, 2 legt. Beim Klappen eines Rahmens stößt die Abbiegung
28 gegen die Innenkante des Lenkers 42 und erzwingt eine Bewegung des anderen Rahmens,
wodurch beim Klappen der Bewegungsablauf beider Befestigungsrahmen gleichzeitig
und zwangläufig erfolgt. Dabei schwenken die beiden Schenkel 42 der Hebel um den
Stift 41 in die in Abb. 8 dargestellte Lage, in der sich die
Schenkel
jeden Hebels mit ihren Seitenkanten an den Wänden 9, 11 der Rahmen 1, 2 abstützen.
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Die Ausführungsbeispiele sind als Seitenscharniere dargestellt. Die
Scharniere sind in gleicher Weise auch als Innenscharniere verwendbar, wobei lediglich
an den Stoßkanten der beiden Rahmen 1, 2 senkrecht zur Hebelebene Befestigungsflansche
abgewinkelt angeordnet sind.
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Das Klappen der Plattenhälften ohne gegenseitige Behinderung wird
bei den Ausführungsbeispielen nach den Abb. 4 bis 8 durch die Anordnung mehrerer
K.rümmungsmittelpunkte erzielt. Die Radien für die äußere Krümmung der Schenkel
sind kleiner. Der Mittelpunkt ist im Abstand von der Symmetrielinie des Hebels bzw.
der Stoßkante angeordnet und liegt in der Nähe der unteren Wand i i jeden Rahmens.