DE1559997C3 - Scharnier, insbesondere für Möbeltüren - Google Patents
Scharnier, insbesondere für MöbeltürenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Scharnier, insbesondere für Möbeltüren, der im Anspruch 1 beschriebenen Gattung.
Ein derartiges Scharnier ist bereits aus der BE-PS 6 61 831 bekannt. Bei diesem bekannten Scharnier sind
die beiden Lenkerpaare dadurch gebildet, daß jeweils ein innerer und ein äußerer Lenker, bezogen auf die
Stoßstelle der beiden Scharnierhälften, an ihren freien Enden gelenkig miteinander verbunden sind. Die beiden
inneren Lenker kreuzen sich in ihren mittleren Bereichen und sind dort durch die dritte Scharnier-Gelenkstelle
miteinander verbunden. Außerdem besitzt das bekannte Scharnier ein elastisch längenveränderliches
Organ, welches eine Widerstandseinrichtung zwischen einem der Lenker und der ortsfesten Scharnierhälfte
bildet. Als Anlenkstelle des aus einer Hülse und einem in der Hülse längsverschieblichen Zapfen sowie einer in
der Hülse aufgenommenen Druckfeder bestehenden elastischen Organs ist die Anlenkstelle des einen
inneren Lenkers gewählt.
Das bekannte Scharnier ist insofern nachteilig, als das von der beweglichen Scharnierhälfte getragene Möbelelement
nur in drei bestimmten Stellungen ohne äußere Einwirkungen in seiner Lage verbleibt, nämlich in der
Offenstellung, der Schließstellung sowie der Totpunktstellung des elastischen Organs. Wird das Möbelelement
beim öffnen vor dem Erreichen der Totpunktstellung losgelassen, so schließt es sich unter der Wirkung der
Feder selbsttätig, wohingegen bei Loslassen des Möbelelementes hinter der Totpunktstellung ein selbsttätiges
öffnen erfolgt. Soll das Möbelelement, beispielsweise eine Tür, in einer Zwischenstellung gehalten
werden, so ist dieses nur möglich, wenn präzise die Totpunktstellung getroffen wird.
Es versteht sich, daß sich das Verhalten des bekannten
Scharnieres stark mit einer Änderung der Federkraft, beispielsweise beim Ermüden der Feder ändern wird.
Aus der AT-PS 2 41 737 ist ein Schnappscharnier bekannt, bei welchem die beiden Scharnierhälften durch
zwei Lenker miteinander verbunden sind, die jeweils mit einem Ende an der einen Scharnierhälfte und mit dem
anderen Ende an der anderen Scharnierhälfte angelenkt sind. An einem der Lenker greift im Abstand von seinen
beiden Anlenkstellen eine Feder an, die die Aufgabe hat, die Schließ-, und/oder die Offenstellung der Scharniere
zu fixieren. Ist die Feder ermüdet, so ist kein Fixieren des Scharnieres mehr gewährleistet.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Scharnier der eingangs genannten Gattung so auszubilden,
daß mit einfachen Mitteln und gesicherter Dauerwirkung ein federnd nachgiebiges Unterstützen
der öffnung- und Schließbewegung erzielt wird.
Diese Aufgabe wird durch die im Anspruch 1 genannten Merkmale gelöst.
Der mit Hilfe der Erfindung erzielbare technische Fortschritt ist in erster Linie darin zu sehen, daß infolge
des Verzichts auf Federn aufwendige Bauteile eingespart werden konnten und eine Einrichtung geschaffen
wurde, die frei von Ermüdungserscheinungen ist.
Vorteilhafterweise kann an einem dritten Lenker ein Nocken ausgebildet sein, der mit einem am ersten
Lenker vorgesehenen Nocken zusammenwirkt. Ferner hat es sich als vorteilhaft herausgestellt, daß zur
federnden Nachgiebigkeit der Scharnierteile zumindest einige Lenker aus glasfaserverstärktem Kunststoff
und/oder zumindest einige Gelenkachsen der Lenker aus federnd biegsamen Stahlstiften bestehen.
Vorteilhafterweise kann die Kurvenkante als profilierter Kantenabschnitt ausgebildet sein. Ferner hat es
sich als vorteilhaft herausgestellt, daß auf dem am zweiten Lenker vorgesehenen Stützzapfen eine Gleitrolle
drehbar gelagert ist.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im folgenden näher
beschrieben. Es zeigt
Fig. 1 bis 3 jeweils einen Schnitt durch das erfindungsgemäße Scharnier in drei verschiedenen
Scharnierstellungen und
F i g. 4 eine Draufsicht auf das Scharnier in der Offenstellung gemäß F i g. 3.
Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel besteht das erfindungsgemäße Möbelscharnier aus zwei etwa
plattenförmig ausgebildeten Scharnierhälften 1 und 2, die gelenkig mit Hilfe zweier Lenkerpaare 3,4 und 5,6
verbunden sind. Die zwei Lenker 5 und 6 des einen Lenkerpaares sind jeweils doppelt ausgebildet, d. h.
bestehen aus zwei parallelen, im Abstand nebeneinander liegenden Lenkern 5-5 und 6-6 , wie in F i g. 4
dargestellt ist, und sind um zwei hintereinander angeordnete Gelenkachsen 205, 206 schwenkbar mit
der Scharnierhälfte 2 verbunden. Die zwei Lenker 3, 4 des anderen Lenkerpaares sind um zwei hintereinander
angeordneten Gelenkachsen 103, 104 schwenkbar mit der anderen Scharnierhälfte 1 verbunden und greifen
zwischen die Doppelarme der Lenker 5 und 6 ein, wie ebenfalls aus F i g. 4 ersichtlich ist. Der mit der
Scharnierhälfte 1 verbundene Lenker 3 ist in 35 und 36 an den zwei mit der Scharnierhälfte 2 verbundenen
Lenkern 5 und 6 angelenkt. Der andere, mit der Scharnierhälfte 1 verbundene Lenker 4 ist in 45 nur an
dem einen, mit der Scharnierhälfte 2 verbundenen
Lenker 5 angelenkt, erstreckt sich jedoch über diesen Anlenkpunkt 45 hinaus und weist an seinem freien Ende
einen als Kurvenkante 7 ausgebildeten Kantenabschnitt auf, der mit einem an dem Lenker 6 befestigten
Stützzapfen 8 zusammenwirkt. Der Stützzapfen 8 ist mit einer, z. B. als drehbar gelagerte Hülse ausgebildeten,
Gleitrolle versehen. Auf seiner dem Stützzapfen entgegengesetzten Kante weist das freie Ende des
Lenkers 4 einen Nocken 9 auf, dem ein an der Kante des Lenkers 3 angeformter Nocken 10 zugeordnet ist. ι ο
Die plattenförmigen Scharnierhälften 1, 2 und die Lenker 3, 4,5 und 6 sind aus zähem, federnd
verformbarem bzw. nachgiebigem Werkstoff, insbesondere glasfaserverstärktem Kunststoff, hergestellt. Die
Gelenkachsen 103,104,205, 206 und die Gelenkachsen
35,36,45 der Lenker 3, 4, 5, 6 sind als verhältnismäßig
schmale, federnde biegsame Stahlstifte ausgebildet. Die Platten 1,2 weisen Bohrungen 11 zur Durchführung von
Befestigungsschrauben 12 auf.
Das Scharnier wird verdeckt, insbesondere im Inneren eines Möbels, angeordnet, wobei die eine
Scharnierhälfte 1 an der Möbeltür 13 und die andere Scharnierhälfte 2 an einem feststehenden Möbelteil,
z. B. an einer Seitenwand 14 des Möbels, befestigt werden. In der in F i g. 1 dargestellten Schließstellung
der Möbeltür bzw. des Scharniers stellen sich die zwei plattenförmigen Scharnierhälften 1, 2 etwa im rechten
Winkel zueinander, wobei die Möbeltür 13 bündig mit der Vorderkante der Seitenwand 14 bzw. die Seitenwand
14 bündig mit der Seitenkante der Möbeltür 13 «) abschließen können.
Die Kurvenkante 7 des Lenkers 4 ist in Bezug auf den Stützzapfen 8 des Lenkers 6 derart angeordnet und
geformt, daß sie beim Aufklappen der Möbeltür 13 ausgehend von der Schließstellung nach F i g. 1 zunächst
gegen den Stützzapfen 8 drückt und infolgedessen der Öffnungsbewegung des Scharniers einen gewissen
Widerstand entgegensetzt. Dadurch wird das Scharnier bzw. die Möbeltür sicher in Schließstellung gehalten.
Der genannte Widerstand kann jedoch durch einen to handmäßig auf die Möbeltür 13 ausgeübten Zug
verhältnismäßig leicht überwunden werden und zwar unter vorübergehendem federndem Nachgeben der
Lenker 3, 4, 5, 6 und/oder der Gelenkachsen 103, 104, 205, 206, 35, 36, 45 dieser Lenker. Nach dem
Überwinden dieses anfänglichen Widerstandes gleitet die Kurvenkante 7 des Lenkers 4 auf dem Stützzapfen 8
ab und das Scharnier öffnet sich bis zu der in Fig.2
dargestellten Zwischenstellung. In dieser Zwischenstellung kommt der Nocken 9 des Lenkers 4 gegen den
Nocken 10 des Lenkers 3 zur Anlage und setzt der weiteren Öffnungsbewegung des Scharniers bzw. der
Möbeltür 13 einen gewissen Widerstand entgegen, der ebenfalls unter vorübergehendem federndem Nachgeben
der Lenker und/oder der Gelenkachsen derselben überwunden werden kann. Der Nocken 10 des Lenkers
3 gleitet dabei über den Nocken 9 des Lenkers 4 hinweg und das Scharnier wird in seine vollständig geöffnete, in
Fig.3 dargestellte Stellung gebracht, in welcher es durch die zusammenwirkenden Nocken 9, 10 der
Lenker 4, 3 festgehalten wird. Beim Schließen des Scharniers bzw. der Möbeltür 13 muß in umgekehrter
Reihenfolge zunächst der durch die Nocken 9, 10 geleistete Widerstand und dann der zwischen der
Kurvenkante 7 des Lenkers 4 und dem Stützzapfen 8 des Lenkers 6 auftretende Widerstand überwunden
werden, um das Scharnier aus der vollständig geöffneten Stellung nach Fig.3 in die Schließstellung nach
F i g. 1 zu bringen.
Die Lenker 3, 4, 5 und 6 sind so ausgebildet, angeordnet und aneinander angelenkt, daß sich die
bewegliche Scharnierhälfte 1, bzw. die daran befestigte Möbeltür 13, beim öffnen zunächst etwa in senkrechter
Richtung zu der anderen Scharnierhälfte 2 bzw. zu der Möbelseitenwand 14 von dieser abhebt und dann in
verhältnismäßig weitem Bogen nach außen ausschwingt. Infolgedessen können sich die scharnierseitigen
Randteile der Möbeltür 13 und der Seitenwand 14 in Schließstellung gegenseitig abdecken. Dadurch wird ein
besonders dichter Abschluß erzielt. Außerdem können die scharnierseitigen Randteile der Möbeltür 13 und der
Möbelseitenwand 14 scharfkantig ausgebi'det werden. In der Offenstellung liegt die Möbeltür 13 etwa parallel
zu der Möbelseitenwand 14, wobei sie mit dieser fluchten, oder — wie dargestellt — etwas dazu versetzt
sein kann.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (5)
1. Scharnier, insbesondere für Möbeltüren, bei welchem die beiden Scharnierhälften miteinander
durch zwei sich kreuzende und miteinander gelenkig verbundene Lenkerpaare verbunden sind und eine
beim Schließen und Öffnen des Scharniers einen Totpunkt überwindende Widerstandseinrichtung
zwischen den Scharnierhälften vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß als Widerstandseinrichtung
an einem ersten Lenker (4) eine Kurvenkante (7) und an einem zweiten Lenker (6) ein mit der Kurvenkante zusammenwirkender
Stützzapfen (8) vorgesehen sind.
2. Scharnier nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß an einem dritten Lenker (3) ein Nocken
(10) ausgebildet ist, der mit einem am ersten Lenker (4) vorgesehenen Nocken (9) zusammenwirkt.
3. Scharnier nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest einige der Lenker (3,
4,5,6) aus glasfaserverstärktem Kunststoff und/oder
zumindest einige der Gelenkachsen (103, 104, 205, 206, 35, 36, 45) der Lenker aus federnd biegsamen
Stahlstiften bestehen.
4. Scharnier nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Kurvenkante (7)
am ersten Lenker (4) als profilierter Kantenabschnitt ausgebildet ist.
5. Scharnier nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß auf dem am zweiten
Lenker (6) vorgesehenen Stützzapfen (8) eine Gleitrolle drehbar gelagert ist.
Applications Claiming Priority (1)
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