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Schaltungsanordnung zur Durchführung einer Kombinationswahl mit Gleichstrom
über die beiden dem Fernmelde-, insbesondere Fernsprechverkehr dienenden Adern einer
.Anschlußleitung Zusatz zum Patent 948 987 Das Hauptpatent. betrifft eine Schaltungsanordnung
zur Durchführung einer Kombinationswahl mit Gleichstrom über die beiden dem Fernmelde-,
insbesondere Fernsprechverkehr dienenden Adern einer AnschluBleitung. Die in der
Empfangsstelle an beiden Adern der Anschlußleitung liegenden Wahlrelais haben unterschiedliche
Ansprechempfindlichkeit und stehen ausnahmslos mit dem nichtgeerdeten Pol einer
geerdeten Gleichstromquelle in Verbindung. Sie werden durch Erdanschaltung über
unterschied-' liche Widerstände an eine oder beide Adern an deri Sendestelle in
der dem gegebenen Schaltauftrag ent-! sprechenden Weise zur Wirkung gebracht.
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Beim Ausführungsbeispiel des Hauptpatents sind fünf Wahlrelais vorgesehen,
welche die Auswertung von zehn Kombinationen ermöglichen.
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Die Erfindung bezweckt, die Zahl der auswertbaren Wahlkombinationen
bei gleichzeitiger Herabsetzung
der Zahl der Wahlrelais zu erhöhen.
Erreicht wird dieses dadurch, daß in jedem der durchErdanschaltung an der Sendestelle
geschlossenen Wahlstromkreise Wicklungen von zwei Wahlrelais liegen und daß bei
Aufnahme einer Wahlkombination das eine dieser Relais in Abhängigkeit von dem Schaltzustand
des anderen Relais eine hohe oder eine niedrige Stromempfindlichkeit hat.
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Die Erfindung ermöglicht die Auswertung von fünfzehn verschiedenen
Kombinationen durch nur vier Wahlrelais. Gemäß weiterer Ausbildung der Erfindung
erhält das Relais mit . unterschiedlicher Stromempfindlichkeit zwei Wicklungen,
von denen in Abhängigkeit von dem Schaltzustand des anderen Relais die eine oder
die andere in den Wahlstromkreis eingeschaltet ist.
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Es ist weiter möglich, das.Relais mit unterschiedlicher Stromempfindlichkeit
nur mit einer Wicklung auszurüsten, indem in Abhängigkeit von dem Schaltzustand
des anderen Relais diese Wicklung unmittelbar oder über Widerstände .in der Empfangsstelle
eingeschaltet wird.
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In den Fig. i bis 8 sind sechs Ausführungsbeispiele der . Erfindung
dargestellt. Es sind alle zum Verständnis der Erfindung nicht unbedingt erforderlichen
Schaltungseinzelheiten fortgelassen. Es zeigt Fig. i den Tastensatz mit den Tasten
T i bis T15. Jede der Tasten besitzt zwei Arbeitskontakte, die durch die
Zusatzbezugszeichen a und b unterschieden werden, je nachdem, ob sie an der a-Ader
(aa) oder an der b-Ader (bb) der Anschlußleitung zur Wirkung kommen. Über jeden
der Tastenkontakte wird, soweit sie beschaltet sind, wahlweise Erde direkt über
einen Widerstand Wii oder Wi3 bzw. über zwei Widerstände Wii und Wie oder
Wi3 und Wi4 an die a-A der oder b-Ader gelegt. Der gemeinsame Tastenkontakt TG wird
bei Betätigung jeder Wahltaste geöffnet.
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Fig. 2 eine Anordnung der Wahlrelais im Amt, bei dem das Wahlrelais
A 2 bzw.- B 2 mit unterschiedlicher Stromempfindlichkeit zwei Wicklungen besitzt.
Der Widerstand des im Amt verlaufenden Teiles des Wahlstromkreises wird bei der
Umschaltung von einer Wicklung auf die andere durch einen in Reihe mit der Wicklung
mit niedrigerer Stromempfindlichkeit liegenden Hilfswiderstand Wi 5 bzw.
Wi 6 konstant gehalten.
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Fig. 3 eine Anordnung der Wahlrelais im Amt, bei der wie in Fig. 2
das Wahlrelais A 2. hzw. B2 mit zwei Wicklungen ausgerüstet ist. Dagegen dient als
Hilfswiderstand zur Xonstanthaltung des Wahlstromkreiswiderstandes im Amt ein zu
der Wicklung mit hoher Stromempfindlichkeit parallel geschalteter Widerstand Wi7
bzw. Wi8.
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Fig. 4 eine Anordnung der Wahlrelais, bei der die unterschiedliche
Stromempfindlichkeit des Wahlrelais A?, bzw. B 2, das in diesem Fall mit
nur einer Wicklung ausgerüstet ist,. durch gleichzeitiges Einschalten eines zu dieser
Wicklung parallel liegenden Widerstandes Wi g bzw. Wi io und eines in Reihe
mit dieser Wicklung liegenden Widerstandes Wiii bzw. Wi i2 herbeigeführt wird. Die
Kombination von Reihen- und Parallelwiderständen ermöglicht bei entsprechender Abstimmung
der Widerstände die Konstanthaltung des im Amt liegenden Teiles des Wahlstromkreiswiderstandes.
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Fig. 5, 6 und 7 j e eine Anordnung entsprechend denen der Fig. 2,
3 und 4, jedoch mit örtlicher Erregung der Wahlrelais A 2 bzw. B 2 während der Wahlpausen.
Die Wicklungen dieser Relais dienen bei der Auswertung der Wahlkombination als Haltewicklungen.
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Fig. 8 eine für alle Beispiele der Wahlrelaisanordnungen gültige Kontaktpyramide
von Wahlrelaiskontakten. her diese Kontakte wird an einen der gewählten Ziffer entsprechenden
Punkt negatives (oder positives) Potential angelegt. Die Verbindungswähler können
während ihrer Einstellung mit ihrem Prüfarm die einzelnen Ausgänge der Kontaktpyramiden
abtasten und auf den jeweils markierten Punkt aufprüfen.
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Die Wahlrelais im Amt und die Widerstände an der Teilnehmerstation
sind - das gilt für jedes der Ausführungsbeispiele - so aufeinander abgestimmt,
daß folgende Bedingungen erfüllt werden: Die Relais A x, B= haben Fehlstrom, wenn
Erde über je zwei Wider-. stände Wi i, Wi 2 bzw. Wi 3, Wi
4 an die a- bzw. b-Ader der. Teilnehmerleitung gelegt wird, sie sprechen
an bei direkter Erdanschaltung und bei Erdanschaltung über nur einen Widerstand
Wi i bzw. Wi 3. Die Relais A 2
bzw. B 2 sind abgefallen, wenn Erde
über nur einen Widerstand Wii bzw. Wi3 an die Adern der Teilnehmerleitung gelegt
wird, sie sind angezogen, wenn Erde über zwei Widerstände Wi i, Wie bzw.
Wi3, Wi4 angeschaltet wird, und sie sind ebenfalls angezogen, wenn Erde direkt an
der Teilnehmerleitung liegt.
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An Hand der Fig. i bis 8 soll die Wirkungsweise der Anordnungen nachstehend
beschrieben werden.
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Ist der Handapparat an der Teilnehmerstelle abgehoben, so zieht nach
der Durchschaltung der a- und b -Ader das Speisebrückenrelais A im Strömkreis
i über i die am Hakenumschalter HU geschlossene Teilnehmerschleife an. i.
+, AI, iu, aa, HU, . . . , TG, bb, 2u; All, -. Der Kontakt
3a schließt den Stromkreis 2, in dem das Belegungsrelais C anspricht. 3 a, C, -.
Der Kontakt 4c bereitet die Schaltvorgänge bei der anschließenden Wahl vor. Drückt
der Teilnehmer nun eine der Wahltasten, z. B. die Taste 7, so unterbricht der gemeinsame
Tastenkontakt TG den Stromkreis i. Das Speiserelais A fällt ab. An seinem
.Kontakt 3a öffnet es den Stromkreis?, des Belegungsrelais, das ebenfalls, jedoch
verzögert, abfällt. In der Zeit, daA schon, C noch nicht abgefallen ist, wird der
Stromkreis 3 -wirksam: 3. +, 5a, 4c,- UI, -, in dem ein Relais U anspricht, das
die Umschaltung von der Speise- auf die Wahlbrücke vornimmt. U legt sich über seine
Wicklung II (nicht dargestellt) in einen Haltestromkreis. Über den Kontakt 6u werden
die
Wahlrelais A i urid A2 an die a- und über den
Kontakt 7 u die Wahlrelais B i und B 2 an die b-Ader angeschaltet.
Es sind dadurch folgende Wahlstromkreise geschlossen: 4. Fig. i und 2 bzw. i und
5: Wii,'Wi2, Tja, HU, aa, 6u, Ai, ioai, A 2I, -Fig. i und 3 bzw. i und 6:
Wzi, -Wi2,Tja, HU, aa, 6u, Ai, ioai, A2I/Wi7, Fig. i und q. bzw. i und 7:
+,Wii,Wi2, Tja, HU, aa, 6u,Ai,A2, ioai,-. 5. Fig. i und 2 bzw. i und 5: +,
T7b, bb, 7u, Bi, i2bi, B2I, Fig. i- und 3 bzw. i und 6 -f=, T7b, bb, 7u, Bi, i2bi,
B2I/Wi8, -.
Fig. i und 4 bzw. i und 7: . +, T7b, bb, 7u, Bi, B2, i2bi,
-.
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In dem über die a-Ader verlaufenden Wahlstromkreis 4 hat das A i-Relais
Fehlstrom, da Erde über zwei Widerstände an der a-Ader liegt. Dagegen ist das Wahlrelais
A 2 bei dieser Stromstufe angezogen.
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In dem über die b-Ader verlaufenden Wahlstromkreis 5 spricht das Relais
B i an, öffnet seinen Kontakt 12 b i und schließt seinen Kontakt 13
b i. Damit wird ein neuer Wahlstromkreis 6 wirksam: 6. Fig. i und 2 bzw.
i und s +, T7b, bb, 7u, Bi, i3bi, B2II, Wi6, Fig. i und. 3 bzw. i und 6: -f-@ T7b,
bb, 7u, Bi, i3bi, B2II, -. Fig. i und 4 bzw. i und 7: -f-, T7b, bb, 7u, Bi,
B2, i3bi Wii2, -.
Wiio Das Relais B z hält sich im Stromkreis
6 weiter, und auch das Relais B 2 ist angezogen, da Erde direkt an die b-Ader der
Teilnehmerleitung angeschaltet wurde. Über die Kontaktpyramide der' Wahlbrückenrelais
(Kontakte 14 bis 42) liegt entsprechend der gewählten Ziffer »7a negatives Potential
an dem Markierungspunkt »7«, und zwar über die Kontakte i4ar, 17a2, 23bi, 34b2.
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Die Steuerung des ersten Verbindungswählers wird eingeleitet. Sie
kann z. B. in bekannter Weise durch rückwärtige Impulsgabe erfolgen. Ist die Einstellung
beendet, so wird der über die Haltewicklung II (nicht dargestellt) des Relais U
verlaufende Stroml#xeis unterbrochen. Anden Kontakten 6u und 7u wird die Wählbrücke
abgeschaltet und an den Kontakten iu und 2u der Speisestrbmkreis i wieder hergestellt.
Der Teilnehmer kann mit der Wahl der zweiten Ziffer beginnen.
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Aus der nachstehenden Tabelle ist ersichtlich, welches Wahlrelais
nach Drücken der einzelnen Tasten angezogen ist (es bedeutet: + = angezogen, _ =
abgefallen).
Relais |
Taste Az A2 Bi B2 |
2 ........... - - |
3 |
4 .......... + - - - |
5 ....:...... - -+- - |
6 ....... -* + - -+- - |
7........... - -+- -+- -+- |
8............ - - - |
.9 ........... -+- -+- - - |
io . . . . . . . . . . . - - |
ii . . . . . . . . . -+- -+- - |
12 . . . . . . . . . . . - - |
13 . . . . . . . . . . . -+-' -+- - |
14 ........... + - -@- |
i5........... -t- -+- |
In den Anordnungen nach Fig. 5, 6 und 7 sind die Wahlrelais A 2 und B 2 vor Ansprechen
des Umschalterelais U örtlich in den Stromkreisen 7 und 8 erregt.
7. Fig. 5 ....... -f-, 8u, A 2I, -. |
Fig.6 ....... -@-, 8u, A2I/Wi7, -. |
Fig.7 ....... -.-, 8u, A2, ioai, -. |
B. Fig. 5 ....... -@-, q u, B 2 I, -. |
Fig. 6 ....... -@-, q u, B 2 I/Wi 8, -. |
Fig. 7 ....... -@-, q u, -B2, i2 b i, -. |
Die Anordnung gemäß der Erfindung ermöglicht die Auswertung von fünfzehn unterschiedlichen
Wahlkombinationen.
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Die für die dekadische Wahl nicht benötigten fünf Kombinationen können
vorteilhaft für besondere Zwecke, z. B. Rückfrage, Umlegen, Anrufspeicherung, Anrufwiederholung,
Notruf usw., ausgenutzt werden.